Spalierobst

Spalierobst befestigen: Sicher & schonend am Spalier

Spalierobst bietet eine platzsparende und ästhetische Möglichkeit, Obst im eigenen Garten zu kultivieren. Dieser umfassende Leitfaden erläutert die verschiedenen Spaliertypen, die Wahl der Materialien, Befestigungsmethoden und den idealen Abstand zur Wand, um Ihren Spalierobstbäumen optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.

Spalierobst befestigen: Die Vielfalt der Spalierformen

Jede Spalierform passt sich individuell den Bedürfnissen der Obstsorten an

Spalierobst befestigen: Die Vielfalt der Spalierformen

Die Wahl der richtigen Spalierform ist essentiell für den Erfolg Ihrer Spalierobstkultur. Jede Form bietet spezifische Vorteile für Wachstum und Ernteertrag. Entdecken Sie die gängigsten Formen:

  • Waagerechte Palmette: Mit ihren waagerecht vom Hauptstamm abgehenden Leitästen eignet sich diese Form hervorragend für breite Wandflächen. Sie erlaubt lange Seitenäste und fördert ein üppiges Wachstum.
  • U-Spalier: Ideal für schmalere Bereiche. Durch Entfernen des Mitteltriebs in der ersten oder zweiten Ast-Etage und anschließendes waagerechtes und senkrechtes Führen der Leitäste entsteht die markante U-Form.
  • Schnurbaum: Bei begrenztem Platzangebot oder dem Wunsch nach niedrigen Pflanzen überzeugt der Schnurbaum. Er verzichtet auf einen Mitteltrieb und bildet lediglich zwei waagerechte Seitenäste aus.
  • Schräge Palmette: Diese Form wurde speziell für Steinobst entwickelt. Die schräge Führung der Seitenäste stärkt die Fruchtbarkeit.
  • Fächerbaum: Hier wird der zentrale Leittrieb eingekürzt und die Seitentriebe fächerartig in verschiedenen Winkeln angeordnet. Diese Variante wirkt besonders dekorativ und kann als Doppelfächer für eine eindrucksvolle Optik gestaltet werden.

Jede Spalierform berücksichtigt die individuellen Bedürfnisse verschiedener Obstsorten und die räumlichen Gegebenheiten in Ihrem Garten. Wählen Sie die Struktur, die Ihrem Spalierobst optimale Wachstumsbedingungen bietet.

Wandspaliere: Materialauswahl und Montage

Bei Wandspalieren kommt es auf die Wahl des richtigen Materials und eine fachgerechte Montage an. Hier eine praxisnahe Anleitung:

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Materialien und Vorbereitung

Materialien und Vorbereitung

Für Wandspaliere ist eine stabile und witterungsbeständige Materialwahl entscheidend

Für Wandspaliere eignen sich robustes, witterungsbeständiges Holz, wie Lärche oder Douglasie, sowie langlebige und wartungsarme Stahldrähte.

  1. Holzspaliere: Verwenden Sie quadratische Holzleisten mit einer Stärke von 3 bis 4 Zentimetern. Montieren Sie diese waagerecht mit einem Mindestabstand von 10 Zentimetern zur Wand, um eine gute Hinterlüftung des Obstes zu gewährleisten. Die Montage erfolgt auf senkrecht angebrachten Holzlatten oder -riegeln, die den Abstand sicherstellen.
  2. Drahtspaliere: Eine effektive und unkomplizierte Variante sind Drahtspaliere. Spannen Sie kunststoffummantelte Spanndrähte zwischen zwei senkrecht und fest an der Wand montierten Holzbalken. Die Spanndrähte sollten straff und mit ausreichend Zug angebracht werden, um den Pflanzen stabilen Halt zu bieten. Ein Schraubspanner am Ende der Drahtkonstruktion sorgt für die nötige Spannung.

Montageanleitung

Für Holzspaliere:

  1. Befestigen Sie zunächst die senkrechten Träger (Latten oder Riegel) mit stabilen Dübeln und Schrauben im gewünschten Abstand an der Wand.
  2. Montieren Sie die waagerechten Leisten in gleichmäßigen Abständen an den senkrechten Trägern. Vorbohrungen verhindern das Splittern des Holzes.

Für Drahtspaliere:

  1. Montieren Sie zwei robuste Holzbalken senkrecht an der Wand und achten Sie auf einen festen Sitz.
  2. Spannen Sie die Drahtseile zwischen den Balken. Festmontierte Metallösen an den Balken und ein Schraubspanner helfen dabei, die Spanndrähte straff und sicher zu ziehen.

Hinweise für eine erfolgreiche Anlage

  • Achten Sie auf eine solide Befestigung der Träger, um die Langlebigkeit des Spaliers zu gewährleisten.
  • Wählen Sie das Material nach ästhetischen und funktionalen Kriterien aus. Witterungsbeständiges Holz oder Draht sind empfehlenswert.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Spannung von Drahtspalieren und die Holzspaliere auf Witterungsschäden.

Die Anlage von Wandspalieren ist ein wichtiger Schritt für den erfolgreichen Anbau von Spalierobst und trägt zu einem strukturierten und gesunden Wachstum der Obstbäume bei.

Spalierobst an der Wand befestigen: Sanfte Fixierung

Für eine erfolgreiche Kultivierung von Spalierobst ist die richtige Befestigung am Wandspalier entscheidend. Mit verschiedenen Methoden lassen sich die Triebe sicher und pflanzenschonend fixieren:

  • Spezielle Astklammern (7,00€ bei Amazon*): Diese Klammern bieten eine schnelle und einfache Möglichkeit, Triebe am Spalier zu fixieren. Ihre spezifische Form umschließt den Ast, ohne ihn zu beschädigen.
  • Kräftige Bindfäden: Einfache, aber widerstandsfähige Bindfäden sind eine kosteneffektive und zuverlässige Methode, um Triebe anzubinden. Sie sind leicht zu handhaben und lassen sich bei Bedarf einfach wieder lösen.

Beide Methoden gewährleisten eine fachgerechte Befestigung des Spalierobsts, ohne die Pflanzen zu schädigen oder ihr Wachstum zu behindern. Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Befestigungen noch intakt sind und die Triebe nicht einengen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Freistehende Spaliere: Obstbau ohne Wandflächen

Freistehende Spaliere ermöglichen den Anbau von Spalierobst auch ohne Wandflächen. Durch den Einsatz von Holz- oder Metallpfosten, die in einem Abstand von 2 bis 3 Metern einbetoniert werden, entsteht eine stabile Konstruktion. Für eine langfristige Haltbarkeit sollten Holzpfosten mit Pfostenschuhen aus Metall im Fundament verankert werden. Je nach Vorliebe und den Anforderungen der Pflanzen können zur Befestigung der Äste und Zweige waagerechte Holzleisten oder Spanndrähte in unterschiedlichen Höhen angebracht werden. Der Abstand zwischen diesen Befestigungselementen sollte optimalerweise bei 40 bis 60 Zentimetern liegen, um den Pflanzen genügend Platz für ihr Wachstum zu bieten und gleichzeitig eine optimale Licht- und Luftzirkulation zu ermöglichen.

Spalierobst am freistehenden Spalier befestigen: Unterstützung und Schutz

Die richtige Befestigungsmethode schützt Ihre Spalierobstpflanzen vor Beschädigungen

Spalierobst am freistehenden Spalier befestigen: Unterstützung und Schutz

Die korrekte Befestigung von Spalierobst an einem freistehenden Spalier fördert ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Binden Sie die Triebe so an, dass sie optimal gestützt werden, ohne Schäden zu erleiden. Bewährte Methoden sind:

  • Spezielle Astklammern (7,00€ bei Amazon*): Diese sind ideal für das sanfte Fixieren der Triebe, da sie den Druck gleichmäßig verteilen und Verletzungen der Pflanze vermeiden.
  • Kräftige Bindfäden: Diese ermöglichen eine flexible und schonende Befestigung der Triebe am Spalier. Achten Sie auf die Festigkeit des Materials, um eine langfristige Unterstützung zu gewährleisten.
  • Weich ummantelter Draht: Eine alternative Befestigungsmethode, die zusätzlichen Halt bietet. Achten Sie auf eine weiche Ummantelung, um Einschnürungen und Verletzungen der Triebe zu vermeiden.

Der richtige Einsatz dieser Befestigungsmethoden garantiert, dass Ihr Spalierobst gesund wächst und gedeiht.

Abstand zur Wand: Optimale Bedingungen schaffen

Der richtige Abstand zur Wand hängt maßgeblich vom Abstand zur Wand ab, der für gesundes Wachstum und Pflegeleichtigkeit sorgt:

  • 5 – 6 cm Abstand: Ideal für Pflanzen ohne Schlingneigung. Vereinfacht die Pflege und verhindert das Wachsen der Triebe hinter das Spalier.
  • 10 cm Abstand: Empfehlenswert für die meisten Spalierpflanzen, insbesondere wenn Jahrestriebe dazu neigen, hinter das Spalier zu wachsen. Dies reduziert den Pflegeaufwand erheblich.
  • 15 cm Abstand: Geeignet für Pflanzen, die anfällig für Mehltau sind, z.B. Kletterrosen oder Wein. Ein größerer Abstand verbessert die Luftzirkulation und senkt die Krankheitsgefahr.
  • 40 cm Abstand zur Wand: Insbesondere in südlicher Ausrichtung kann ein Abstand von etwa 40 cm von Vorteil sein, um den Baum zu unterstützen und die Triebe waagerecht zu führen.
Bilder: Ruud Morijn Photographer / Shutterstock