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Apfelbaum-Spalier: Schritt für Schritt zum süßen Erfolg

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Apfelbäume am Spalier bestechen durch ihre Formschönheit und ihren reichen Ertrag, selbst auf kleinem Raum. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile und gibt eine umfassende Anleitung zum Anbau von Apfelbaum-Spalieren.

Apfelbaum Spalier

Vorteile eines Apfelbaum-Spaliers

Ein Apfelbaum-Spalier bietet sowohl praktische als auch ästhetische Vorteile. Die spezielle Erziehungsform erlaubt eine optimale Nutzung des Sonnenlichts, was die Fruchtqualität verbessert. Dank der gleichmäßigen Belichtung werden die Äpfel größer und süßer. Darüber hinaus benötigen Spalierbäume weniger Platz, da ihre Kronen sich nur in zwei Richtungen ausbreiten. Sie sind damit ideal für kleinere Gärten und Stadtgärten.

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Ein weiterer Vorteil liegt in der Pflanzung an geschützten, sonnigen Standorten wie Hauswänden. Diese Wände strahlen Wärme ab, was das Risiko von Spätfrösten vermindert und wärmeliebende Sorten unterstützt. Die Pflege und Ernte sind einfach, da die Bäume niedrig bleiben und leicht zugänglich sind. Auch die Schneidarbeiten sind weniger aufwändig.

Neben dem praktischen Nutzen tragen Spalierapfelbäume auch zur Gartengestaltung bei. Sie dienen als lebende Sichtschutzwände und können in verschiedenen attraktiven Formen gezogen werden, wie Palmetten oder U-Strukturen. Dies verleiht Ihrem Garten ein gepflegtes Erscheinungsbild und bietet gleichzeitig Lebensraum für bestäubende Insekten.

Geeignete Apfelsorten für ein Spalier

Die Wahl der richtigen Apfelsorte ist entscheidend für den Erfolg eines Spaliers. Schwach- bis mittelstark wachsende Sorten lassen sich leichter in die gewünschte Form erziehen. Empfehlenswerte Sorten für das Spalier sind beispielsweise ‚Elstar‘, ‚Pinova‘, ‚Bolero‘ und ‚Jonagold‘, da sie ertragreich und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten sind.

Für die Veredelung dieser Sorten sind bestimmte Unterlagen wie ‚M9‘, ‚M27‘ oder ‚M26‘ geeignet, die das Wachstum kontrollieren und eine frühe Fruchtbildung fördern. Achten Sie beim Kauf auf das Etikett, das Aufschluss über Apfelsorte und Unterlage gibt.

Spaliertypen

Je nach Platzverhältnissen und ästhetischen Vorlieben können unterschiedliche Spalierformen gewählt werden:

  • Waagerechte Palmette: Mit einem zentralen Mitteltrieb und waagerechten Seitenästen eignet sich diese Form besonders für breite Flächen wie Hauswände.
  • U-Spalier: Diese Variante ist ideal für schmalere Wände und verfügt über Seitenäste, die erst waagerecht und dann senkrecht nach oben geführt werden.
  • Fächerbaum: Die Seitenäste werden fächerförmig vom Mitteltrieb abgeleitet. Diese Form ist dekorativ und bestens für Steinobstsorten geeignet.
  • Kordon: Diese platzsparende Form besitzt nur einen oder zwei waagerechte Seitenäste und ist ideal für kleine Flächen.
  • Verrier-Palmette: Ähnlich der waagerechten Palmette, jedoch mit schrägen Seitenästen, ist diese Form kompakter und kann enger gezogen werden.

Wählen Sie die Spalierform, die Ihren Raumverhältnissen und Gestaltungswünschen am besten entspricht.

Standortwahl

Die Standortwahl ist entscheidend für das gesunde Wachstum und die Fruchtbildung Ihres Apfelbaum-Spaliers. Überlegen Sie zunächst, ob der Baum freistehend oder an einer Wand stehen soll. Freistehende Spaliere können als Sichtschutz oder Raumteiler dienen, während Bäume an einer Wand von zusätzlicher Wärme und Schutz profitieren. Wählen Sie idealerweise eine nach Westen oder Südwesten ausgerichtete Wand, um übermäßige Hitze zu vermeiden.

Achten Sie darauf, dass der Standort ausreichend Sonne erhält, windgeschützt ist und der Boden locker und gut drainiert ist, um Staunässe zu vermeiden. Ein regengeschützter Standort, wie unter einem Dachüberstand, hilft, die Anfälligkeit für Blattkrankheiten zu reduzieren.

Stützvorrichtungen

Stützvorrichtungen sind essenziell für den Erfolg Ihres Apfelbaum-Spaliers. Für Wandspaliere sind Holzleisten oder Drahtspaliere gut geeignet. Die Holzleisten sollten quadratische Querschnitte und ausreichenden Abstand zur Wand haben, um eine gute Hinterlüftung zu gewährleisten. Alternativ können Spanndrähte zwischen zwei senkrecht angebrachten Holzbalken genutzt werden.

Für freistehende Spaliere werden Holz- oder Metallpfähle einbetoniert. An diesen Pfählen können waagerechte Holzleisten oder Spanndrähte in Abständen von 40 bis 60 Zentimeter angebracht werden. Verwenden Sie dehnbares Bindematerial wie Hohlschnur aus PVC, um die Zweige am Spalier zu befestigen, ohne diese zu beschädigen.

Pflanzzeit

Die beste Zeit, um einen Apfelbaum als Spalier zu pflanzen, ist der Herbst. In dieser Jahreszeit können sich die Bäume gut einwurzeln und haben bis zum Frühjahr eine stabile Basis entwickelt. Bei frostempfindlichen Sorten wie Aprikosen und Pfirsichen ist das Frühjahr vorzuziehen.

Bereiten Sie das Pflanzloch gründlich vor, indem Sie es doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben und den Aushub mit Kompost anreichern. Setzen Sie den Baum leicht schräg ein, um die Krone leichter befestigen zu können. Gründliches Gießen nach dem Pflanzen ist unerlässlich.

Pflege

Ein Apfelbaum-Spalier benötigt spezielle Pflege, um optimal zu gedeihen.

Gießen

In den ersten Monaten nach dem Pflanzen ist regelmäßiges Gießen wichtig, da der Baum noch nicht tief genug wurzelt, um sich selbst zu versorgen. Achten Sie darauf, dass der Boden konstant feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe.

Düngen

Düngen Sie den Baum im Frühjahr mit einem ausgewogenen Dünger und geben Sie im Herbst zusätzlich Kompost hinzu, um die Bodenstruktur zu verbessern.

Schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist für die Formgebung und Gesundheit des Baumes essenziell. Führen Sie einen Erziehungsschnitt im Frühjahr durch und kürzen Sie im Sommer die Seitentriebe, um das Wachstum der Fruchttriebe zu fördern. Der jährliche Erhaltungsschnitt dient dazu, überalterte Äste zu entfernen und den Baum in Form zu halten.

Mulchen

Mulchen Sie den Boden rund um den Baum mit gehäckseltem Laub oder Kompost, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten und Unkrautwuchs zu reduzieren.

Frostschutz

Junge Bäume benötigen besonderen Schutz vor Frost. Decken Sie den Wurzelbereich im Herbst mit einer dicken Schicht Laub oder Stroh ab. Bei extremen Temperaturen kann das Einwickeln des Stamms zusätzlichen Schutz bieten.

Schädlings- und Krankheitskontrolle

Kontrollieren Sie den Baum regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten. Entfernen Sie betroffene Blätter und Äste und entsorgen Sie diese außerhalb des Gartens.

Mit diesen Pflegemaßnahmen gewährleisten Sie ein gesundes Wachstum und eine ertragreiche Ernte Ihres Apfelbaum-Spaliers.

Bilder: BlacktonImages / iStockphoto