Spalierobst

Spalierobst: Der richtige Pflanzabstand

Spalierobst bietet eine platzsparende und zugleich dekorative Möglichkeit, den eigenen Garten mit frischen Früchten zu bereichern. Dieser Artikel gibt detaillierte Einblicke in die Planung, Pflanzung und Pflege von Spalierobst für eine erfolgreiche Ernte.

Pflanzabstand: Ein entscheidender Faktor

Der richtige Pflanzabstand ist essenziell für das gesunde Wachstum und den reichen Ertrag Ihrer Spalierobstbäume. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, darunter die gewählte Spalierform, die Wuchsstärke der Obstsorte und die individuelle Gestaltung des Spaliers.

Freistehende Spaliere: Raum zur Entfaltung

Bei freistehenden Spalieren, wie waagerechten Palmetten, U-Spalieren oder Fächern, empfehlen wir einen Abstand von etwa 2 Metern zwischen den einzelnen Bäumen. So gewährleisten Sie, dass jeder Baum ausreichend Platz hat, um seine Krone zu entfalten und optimal von der Sonne beschienen wird.

Spalierobst an Wänden: Kompakte Strukturen

An Wänden oder Zäunen können Sie den Abstand etwas reduzieren. Ein Mindestabstand von 1 bis 1,5 Metern zwischen den Bäumen ist jedoch wichtig, um ein ungehindertes Wachstum der Triebe entlang des Spaliers zu ermöglichen.

Einfluss der Obstsorte: Wuchsform beachten

Berücksichtigen Sie bei der Planung des Pflanzabstands unbedingt die spezifischen Obstsorten. Apfelbäume beispielsweise benötigen aufgrund ihrer stärker ausgeprägten Wurzel- und Astsysteme in der Regel einen größeren Abstand als Birnbäume.

Ausrichtung und Standort: Sonne und Schutz

Ein optimaler Standort sorgt für das gesunde Wachstum Ihrer Spalierobstbäume

Ausrichtung und Standort: Sonne und Schutz

Die Wahl des Standortes und die Ausrichtung des Spaliers beeinflussen das Wohlbefinden Ihrer Spalierobstbäume maßgeblich. Unterschiedliche Obstsorten haben unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich Sonnenlicht und Schutz.

Südseite: Wärmeliebende Obstsorten

Südseite: Wärmeliebende Obstsorten

Die Südseite bietet ideale Bedingungen für das Gedeihen wärmeliebender Obstsorten

Die Südseite ist ideal für wärmeliebende Obstsorten wie Aprikosen und Feigen. Die Wand speichert die Wärme und fördert so das Reifen der Früchte.

West- und Südwestseite: Ausgewogene Lichtverhältnisse

Äpfel und Birnen bevorzugen Standorte mit etwas weniger intensiver Sonneneinstrahlung. Die West- oder Südwestseite bietet ausreichend Licht ohne die starke Mittagshitze.

Windschutz: Schutz vor Beschädigungen

Unabhängig von der Ausrichtung ist ein windgeschützter Standort wichtig, um die jungen Triebe vor Beschädigungen zu schützen und ein gesundes Wachstum zu fördern.

Pflanzzeitpunkt und Pflanzung: Optimale Bedingungen schaffen

Die beste Zeit, um Spalierobst zu pflanzen, ist von Oktober bis März, sofern der Boden frostfrei ist. So haben die jungen Bäume genügend Zeit, um vor dem Winter anzuwachsen und im Frühjahr kräftig auszutreiben und Spalierobst anzulegen.

Pflanzloch: Platz für die Wurzeln

Pflanzloch: Platz für die Wurzeln

Ein großzügiges Pflanzloch fördert eine gesunde Wurzelentwicklung des jungen Baumes

Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß und breit ist wie der Wurzelballen des Baumes. Achten Sie auf einen Mindestabstand von 30 cm zur Hauswand, um der Wurzelentwicklung genügend Raum zu geben.

Pflanzerde: Nährstoffreiche Basis

Pflanzerde: Nährstoffreiche Basis

Kompost sorgt für gesunde Baumsetzlinge

Mischen Sie den Aushub mit reichlich Kompost, um den jungen Bäumen eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Wässern: Feuchtigkeitsversorgung sicherstellen

Gießen Sie die Bäume nach dem Einpflanzen gründlich, um die Wurzeln zu aktivieren und das Anwachsen zu erleichtern.

Erziehung und Schnitt: Formgebung und Pflege

Der richtige Schnitt und eine sorgfältige Erziehung sind entscheidend für das gesunde Wachstum und den reichen Ertrag Ihres Spalierobsts.

Anbinden: Sanfte Führung

Binden Sie die Triebe vorsichtig am Spalier an. Verwenden Sie dazu elastische Materialien, um Einschnürungen und Beschädigungen zu vermeiden.

Pflanzschnitt: Erster Schritt

Kürzen Sie direkt nach dem Pflanzen den mittleren Leittrieb bis zu einem Auge ein. Die unteren Seitenäste werden um ein Drittel eingekürzt.

Erziehungsschnitt: Formgebung

Im darauffolgenden Herbst und Frühjahr folgt der Erziehungsschnitt. Kürzen Sie das zweite Paar Seitentriebe auf etwa 5 Blätter und binden Sie sie im 45-Grad-Winkel zum Leittrieb an. Entfernen Sie Konkurrenztriebe.

Erhaltungsschnitt: Ausgewogenes Wachstum

Der Erhaltungsschnitt wird in den Sommermonaten durchgeführt, um die Form des Baumes zu erhalten, die Blütenbildung zu fördern und übermäßiges Wachstum einzuschränken. Entfernen Sie alle überflüssigen, nach innen wachsenden oder abgestorbenen Triebe.

Bilder: Debu55y / Shutterstock