Schwimmteich

Fische im Schwimmteich: Vor- und Nachteile auf einen Blick

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Schwimmteiche bereichern den Garten mit natürlichem Charme. Wer seinen Teich zusätzlich mit Fischen beleben möchte, findet in diesem Artikel Informationen zu geeigneten Fischarten, Haltungsbedingungen und erforderlicher Filtertechnik.

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Ein Schwimmteich sollte besser keine Fische beheimaten

Die Vor- und Nachteile von Fischen im Schwimmteich

Die Integration von Fischen im Schwimmteich bietet sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Wenn Sie Fische in Ihrem Schwimmteich halten möchten, sollten Sie alle Aspekte sorgfältig abwägen und die spezifischen Bedürfnisse der Fische sowie die Auswirkungen auf das Teichökosystem beachten.

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Vorteile

1. Natürliche Algenbekämpfung:

Einige Fischarten, wie Silberkarpfen und Graskarpfen, ernähren sich von Algen und tragen somit zur natürlichen Reinigung des Wassers bei, wodurch der Einsatz chemischer Algenbekämpfungsmittel reduziert werden kann.

2. Mückenlarvenkontrolle:

Fische wie Goldfische fressen Mückenlarven, was zu einer Reduktion der Mückenpopulation in der Umgebung des Teichs führt.

3. Ästhetischer Wert:

Fische im Schwimmteich schaffen eine belebte und natürliche Atmosphäre und können, wenn sie zahm sind, zur Interaktion anregen.

Nachteile

1. Erhöhter Nährstoffeintrag:

Fischfutter und Fischkot erhöhen die Nährstoffbelastung im Wasser, was das Algenwachstum fördern kann, wenn diese Nährstoffe nicht effektiv abgebaut werden.

2. Platzbedarf:

Fische benötigen ausreichend Raum, um Stress und Konkurrenz zu vermeiden. Besonders größere Arten wie Karpfen oder Störe benötigen viel Platz.

3. Höherer Wartungsaufwand:

Ein Teich mit Fischen erfordert eine stärkere und häufigere Filterung für eine optimale Wasserqualität, was zusätzlichen Aufwand für die Installation und Wartung von Filtern und Pumpen bedeutet.

4. Störung des Ökosystems:

Bestimmte Fischarten, die den Teichboden aufwühlen, können das Wasser trüben und andere Teichbewohner wie Frösche und Libellen beeinträchtigen.

Empfehlungen

Wenn Sie sich dafür entscheiden, Fische in Ihrem Schwimmteich zu halten, sollten Sie Folgendes berücksichtigen:

  • Geeignete Fischarten wählen: Kleinere, weniger aufwühlende Arten wie Bitterlinge oder Moderlieschen sind ideal.
  • Anzahl der Fische beschränken: Vermeiden Sie Überbesatz, um das Ökosystem nicht zu belasten.
  • Regelmäßige Pflege und Kontrolle: Überwachen Sie die Wasserqualität regelmäßig und setzen Sie ein leistungsstarkes Filtersystem ein.

Gefahren von Fischkrankheiten und Parasiten für den Menschen

Obwohl die Übertragung von Fischkrankheiten wie die Infektiöse Bauchwassersucht oder das Koi-Herpes-Virus auf den Menschen äußerst selten ist, gibt es Zoonosen, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind, wie die Fischtuberkulose. Diese Krankheit ist jedoch sehr selten. Parasiten wie Fischegel oder Karpfenläuse befallen in der Regel nur Fische und sind für Menschen unbedenklich.

Vorsorgemaßnahmen

  • Quarantäne neuer Fische: Setzen Sie neue Fische erst nach einer Quarantänezeit in den Teich, um mögliche Krankheiten und Parasiten zu überwachen und zu behandeln.
  • Ausgewogene Ernährung und stabile Wasserqualität: Stärken Sie das Immunsystem der Fische durch eine ausgewogene Ernährung und halten Sie die Wasserqualität stabil.
  • Regelmäßige Kontrolle der Wasserparameter: Passen Sie die Pflegebedürfnisse an, um optimale Bedingungen zu gewährleisten.

Geeignete Fischarten für den Schwimmteich

Für die Haltung im Schwimmteich eignen sich friedliche und gesellige Fische, die das Ökosystem nicht übermäßig belasten. Ideal sind beispielsweise:

  • Goldfische und Shubunkin: Robust und anpassungsfähig, bestens geeignet für verschiedene Wasserbedingungen.
  • Goldorfen und Silberorfen: Diese aktiven Schwarmfische gedeihen am besten in Gruppen mit viel Raum zum Schwimmen.
  • Bitterlinge und Moderlieschen: Heimische Arten, die sich gut an deutsche Gewässer angepasst haben und wenig technische Anforderungen stellen.

Ungeeignete Fischarten

Revierbildende Arten wie Zander oder Barsche sowie bodenbewohnende Arten wie Störe sind weniger geeignet. Sie können aggressiv werden oder das Teicherlebnis negativ beeinflussen.

Um die Fische optimal zu halten, sollten Sie Ihren Teich ausreichend Raum und Rückzugsmöglichkeiten bieten. Achten Sie darauf, dass die Fischarten in passenden Gruppen gehalten werden.

Störe im Schwimmteich

Störe können zwar faszinierend sein, sind aber aufgrund ihrer Größe und speziellen Anforderungen ungeeignet für Schwimmteiche. Sie können bis zu zwei Meter lang werden und benötigen daher einen großen Tiefwasserbereich. Ihre Skelettstruktur macht sie besonders verletzungsanfällig bei Kollisionen im Teich, was in einem nicht speziell für sie konzipierten Schwimmteich oft vorkommt. Zudem erfordern Störe spezielles Futter und sind gesellige Tiere, die nicht allein gehalten werden sollten, was den Platzbedarf weiter erhöht. Daher sollte auf die Haltung von Stören im Schwimmteich verzichtet werden.

Filtertechnik im Schwimmteich mit Fischen

Eine effiziente Filtertechnik ist im Schwimmteich mit Fischen unerlässlich. Fische wirbeln durch ihr Verhalten Sediment und Schwebstoffe auf, was die Wasserqualität beeinträchtigen kann.

Natürliche und technische Filter

Ein Pflanzenfilter bietet einen naturnahen Ansatz zur Wasserreinigung, indem Schwebstoffe durch speziell angelegte Filtergräben und Pflanzenarten auf natürliche Weise gefiltert werden. Bei einem hohen Fischbesatz reicht diese Methode jedoch oft nicht aus.

Kombination aus Filtergräben und Partikelfiltern

Optimal ist die Kombination eines Filtergrabens mit einem mechanischen Partikelfilter. Der Filtergraben verlängert die Verweildauer des Wassers, wodurch Schwebstoffe sedimentieren können, während der Partikelfilter feinste Schwebstoffe entfernt.

Systematische Filterung

Ein gut durchdachtes Filtersystem sollte aus mehreren Modulen bestehen:

  • Grobfilter: Entfernt größere Schmutzpartikel.
  • Feinfilter: Filtert kleinere Partikel.
  • Biologischer Filter: Zersetzt organische Abfälle mit Hilfe von Filterbakterien.

Regelmäßige Wartung

Je nach Fischbesatz und Filterkapazität ist regelmäßige Wartung notwendig. Dazu zählen das Ausleeren der Filterkörbe und die Reinigung der Filterelemente, um die Funktionsfähigkeit des Systems sicherzustellen.

Wasserpflanzen im Schwimmteich

Wasserpflanzen sind essentiell für das Ökosystem eines Schwimmteichs, da sie Sauerstoff produzieren, Nährstoffe aufnehmen und Algenwachstum hemmen. Sie dienen zudem als Rückzugsort und Schutz für die Fische im Teich.

Geeignete Wasserpflanzen

Für den Schwimmteich eignen sich besonders gut:

  • Igelkolben (Sparganium): Zieren den Teich und helfen bei der Nährstoffreduktion.
  • Binsen (Juncus): Pflegeleicht und stabilisieren das Teichökosystem.
  • Wasseriris (Iris pseudacorus): Schwertlilien, die optische Highlights setzen und filternd wirken.
  • Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris): Wunderschön und tragen zur biologischen Reinigung bei.

Schwimmpflanzen

Schwimmpflanzen wie Froschbiss, Teichrose und Kleine Wasserlinse treiben frei auf der Wasseroberfläche und unterstützen die Temperaturregulierung im Teich. Sie entziehen ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser und konkurrieren nicht mit festen Pflanzen.

Pflege und Kombination

Überwachen Sie regelmäßig das Wachstum und pflegen Sie die Wasserpflanzen, um eine Überwucherung zu verhindern. Eine Kombination verschiedener Pflanzenarten maximiert die Sauerstoffproduktion und unterstützt die natürliche Filterung des Teichwassers.

Regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte

Eine regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte ist essenziell, um eine gesunde Umgebung für Fische und Pflanzen zu gewährleisten. Besonders während der warmen Sommermonate ist eine engmaschige Überwachung notwendig.

Wichtige Parameter

  • pH-Wert: Neutral bis leicht alkalisch, idealerweise zwischen 7 und 8.
  • Karbonathärte (KH): Mindestens 5° dH, um Schwankungen des pH-Werts zu verhindern.
  • Ammoniak und Nitrit: Giftig für Fische und sollten nicht nachweisbar sein.

Messintervalle

  • Frühjahr: Kontrollieren Sie die Wasserwerte, sobald die Wassertemperatur über 12°C liegt.
  • Sommer: Überprüfen Sie die Wasserwerte mindestens einmal pro Woche.
  • Herbst: Überwachen Sie die Werte weiterhin, besonders wenn viel Laub in den Teich fällt.

Kontrollmethoden

Nutzen Sie Testkits oder elektronische Messgeräte für genaue Messungen oder lassen Sie eine professionelle Wasseranalyse durchführen. Durch regelmäßige Überwachung schaffen Sie optimale Lebensbedingungen und minimieren das Risiko für Fischkrankheiten und Algenblüten in Ihrem Schwimmteich.

Bilder: satit sewtiw / Shutterstock