Teich

Moderlieschen im Teich: Haltung & Pflegetipps für Anfänger

Moderlieschen sind beliebte Teichfische, die durch ihre Anspruchslosigkeit und ihren Beitrag zu einem natürlichen Gleichgewicht überzeugen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Haltung von Moderlieschen im Gartenteich.

Warum sind Moderlieschen gut für den Gartenteich geeignet?

Moderlieschen bieten als Teichbewohner viele Vorteile, die sie zu einer idealen Wahl für Ihren Gartenteich machen. Ihre robuste Natur und Anpassungsfähigkeit ermöglichen es ihnen, auch in kleineren Teichen mit begrenztem Raum zu gedeihen. Besonders bemerkenswert ist ihre Widerstandsfähigkeit gegen Temperaturschwankungen und geringe Anfälligkeit für gängige Fischkrankheiten, was den Pflegeaufwand minimal hält.

Ein weiterer Vorteil von Moderlieschen ist ihre harmonische Vergesellschaftung mit anderen Teichbewohnern. Sie sind friedliche Fische, die sich gut mit anderen kleinen und umgänglichen Arten wie Bitterlingen und Elritzen vertragen. Dies trägt zu einem ausgeglichenen Ökosystem in Ihrem Teich bei und schafft eine entspannte Atmosphäre für alle Bewohner.

Darüber hinaus spielen Moderlieschen eine bedeutende Rolle bei der Kontrolle von Stechmückenpopulationen und der Bekämpfung von Algen. Sie fressen Mückenlarven und Algen, was nicht nur das Wasser sauber hält, sondern auch zur Gesundheit des gesamten Teichökosystems beiträgt.

Lesen Sie auch

Was sind Moderlieschen?

Moderlieschen (Leucaspius delineatus) sind kleine Süßwasserfische, die zur Familie der Karpfenfische gehören. Sie sind in Europa weit verbreitet und bevorzugen stehende oder langsam fließende Gewässer. Mit einer Länge von bis zu 10 cm sind sie ideal auch für kleinere Gartenteiche geeignet. Bemerkenswert ist ihr stromlinienförmiger, seitlich abgeflachter Körper, der silbrig glänzt und einen bläulichen Längsstreifen aufweist. Diese Fische besitzen eine auffällige Rücken- und Afterflosse sowie zwei Brust- und Bauchflossen, die an den Ansätzen leicht rötlich gefärbt sind.

Moderlieschen zeichnen sich durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit aus. Sie sind gesellig und leben gerne in Schwärmen, wodurch sie sich ideal zur Vergesellschaftung mit anderen friedlichen Teichfischen eignen. Ihr Lebensraum sind häufig die pflanzenreichen Uferbereiche, wo sie Schutz und Nahrung finden.

Die richtige Teichgröße für Moderlieschen

Moderlieschen sind äußerst vielseitig und können sowohl in kleinen als auch größeren Teichen gedeihen. Für eine erfolgreiche Haltung sollte Ihr Teich ein Mindestvolumen von etwa 500 Litern haben. Um den Bedürfnissen der Fische jedoch besser gerecht zu werden, sind Teiche ab 2000 Litern ideal.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Tiefe des Teiches. Eine Tiefe von mindestens 80 Zentimetern ist entscheidend, damit das Wasser im Winter nicht vollständig zufriert und die Fische ausreichend Sauerstoff erhalten. In Regionen mit härteren Wintern ist eine Tiefe von bis zu einem Meter empfehlenswert.

Beachten Sie, dass diese Fische besonders gesellig sind und sich in Gruppen von mindestens zehn Tieren am wohlsten fühlen. Eine gute Bepflanzung des Teichs bietet den Moderlieschen wichtige Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten, was zusätzlich zur gesunden Entwicklung und zum Wohlbefinden der Fische beiträgt.

Wasserqualität und -werte für Moderlieschen

Moderlieschen benötigen bestimmte Wasserqualitäten, um optimal zu gedeihen. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Ab einer Temperatur von 20 Grad sollten Sie sicherstellen, dass das Wasser gut belüftet ist, um den Sauerstoffgehalt hochzuhalten.

Die Gesamthärte des Wassers sollte um 15 °dGH liegen, während der pH-Wert bestenfalls neutral bis leicht alkalisch, also zwischen 7,0 und 7,8, gehalten werden sollte. Da Moderlieschen empfindlich auf hohe Nitrat- und Nitritwerte reagieren, sollten Sie regelmäßig die Wasserqualität überprüfen und für eine gute Wasserzirkulation sorgen.

Folgende Maßnahmen tragen zu einer geeigneten Wasserqualität bei:

  • Überwachen Sie regelmäßig die Wassertemperatur und sorgen Sie für Belüftung ab 20 Grad Celsius.
  • Halten Sie die Gesamthärte des Wassers bei etwa 15 °dGH.
  • Einstellen des pH-Wertes im neutralen bis leicht alkalischen Bereich zwischen 7,0 und 7,8.
  • Minimieren Sie die Nitrat- und Nitritwerte durch angemessene Filterung und regelmäßige Wasserwechsel.
  • Dichte Bepflanzung des Teichs zur Sauerstoffanreicherung und Schaffung von Rückzugsorten.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie die besten Bedingungen für die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Moderlieschen im Gartenteich.

Pflanzen im Teich für Moderlieschen

Für ein optimales Umfeld im Gartenteich benötigen Moderlieschen eine dichte Bepflanzung mit Wasserpflanzen, die ihnen Schutz sowie Versteckmöglichkeiten bieten. Die folgenden Pflanzenarten sind besonders geeignet:

  • Unterwasserpflanzen: Hornkraut und Tausendblatt leisten hervorragende Arbeit bei der Sauerstoffproduktion und verbessern so die Wasserqualität. Diese Pflanzen bieten Moderlieschen auch genügend Rückzugsorte.
  • Schwimmpflanzen: Seerosen sorgen durch ihre breiten Blätter für Schatten, was das Algenwachstum hemmt und das Wasser temperiert. In den unteren Schichten bieten die Wurzeln der Seerosen zudem zusätzlichen Schutz.
  • Uferpflanzen: Rohrkolben und Wasseriris sind ideal, um die Uferbereiche zu verstärken und gleichzeitig als Nahrungsquellen für die Fische zu dienen.

Achten Sie darauf, dass der Teich gut belüftet bleibt und vermeiden Sie stehende, sauerstoffarme Gewässerbereiche, besonders bei Temperaturen über 25 Grad Celsius. Pflanzen Sie die Wasserpflanzen in verschiedenen Tiefen, um verschiedenen Teichzonen Leben zu verleihen, was den Moderlieschen ein vielseitiges und naturnahes Habitat bietet.

Die richtige Ernährung von Moderlieschen

Moderlieschen sind vielseitige Allesfresser, die im Gartenteich sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Moderlieschen ernähren sich in erster Linie von Zooplankton, wie Wasserflöhen und Hüpferlingen. Ebenso gerne fressen sie Mückenlarven und andere kleine Insekten, die an oder nahe der Wasseroberfläche gefunden werden können.

Zusätzlich ist es ratsam, ihnen Flockenfutter, Lebend- und Frostfutter anzubieten, um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten. Ein weiteres wichtiges Element ihrer Ernährung sind weiche Pflanzenteile, die sie ebenfalls nicht verschmähen. Dadurch wird nicht nur ihre Nahrungsvielfalt erhöht, sondern auch zur Bekämpfung von Algen und anderem pflanzlichen Material im Teich beigetragen.

Hier einige Empfehlungen für eine abwechslungsreiche Fütterung:

  • Zooplankton: Wasserflöhe und Hüpferlinge
  • Insekten: Mückenlarven und Kleininsekten von der Wasseroberfläche
  • Kommerzielles Futter: Flockenfutter, Lebend- und Frostfutter
  • Pflanzliche Nahrung: Weiche Pflanzenteile und Algen

Indem Sie diese Futterquellen regelmäßig wechseln, stellen Sie sicher, dass Ihre Moderlieschen alle benötigten Nährstoffe erhalten und in bester gesundheitlicher Verfassung bleiben.

Moderlieschen im Schwarm halten

Moderlieschen sind äußerst gesellige Schwarmfische, die sich erst in der Gruppe richtig wohlfühlen. Für eine artgerechte Haltung in Ihrem Gartenteich ist es wichtig, immer mindestens zehn bis zwölf dieser kleinen Fische zusammen zu halten. Diese Mindestanzahl bietet den Moderlieschen Schutz und sorgt für ihr Wohlbefinden.

In einem größeren Teich können problemlos mehr Moderlieschen eingesetzt werden, um einen effektvollen Schwarm zu formen und das soziale Verhalten der Fische zu fördern. Die Schwärme zeigen sich meist in der Nähe der Wasseroberfläche, wo sie aktiv nach Nahrung suchen. Besonders spannend wird es, wenn die Fische synchron schwimmen und harmonisch miteinander agieren.

Beachten Sie, dass Moderlieschen in gut bepflanzten Teichen mit ausreichend Versteckmöglichkeiten zwischen den Pflanzen und Uferbereichen besonders gut gedeihen. Die dichte Vegetation gibt den Fischen ein Gefühl von Sicherheit und unterstützt ihr natürliches Verhalten. Achten Sie auf eine gute Balance zwischen freien Schwimmflächen und dicht bewachsenen Bereichen.

Vergesellschaftung mit anderen Fischarten

Moderlieschen sind friedfertige Schwarmfische und eignen sich hervorragend zur Vergesellschaftung mit anderen Teichbewohnern, die ähnliche Ansprüche an Wasserqualität und -temperaturen haben. Aufgrund ihrer Vorliebe für das Schwimmen in der Nähe der Wasseroberfläche können sie gut mit Fischen zusammenleben, die andere Wasserzonen bevorzugen.

Geeignete Partner für Moderlieschen sind beispielsweise:

  • Bitterlinge: Diese Fische bevorzugen die mittleren und unteren Wasserschichten und sind ebenfalls friedlich.
  • Elritzen: Eine Art, die in ähnlichen Habitaten vorkommt und sich gut mit Moderlieschen verträgt.
  • Stichlinge: Sie sind friedliche Fische, die in unterschiedlichen Wasserzonen schwimmen und harmonisch mit Moderlieschen zusammenleben können.
  • Goldfische: Sie sind ebenfalls friedlich und können, wenn ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten vorhanden sind, gut mit Moderlieschen vergesellschaftet werden.

Vermeiden Sie jedoch die Haltung mit sehr aktiven oder größeren Arten wie Orfen, Goldorfen oder Koi-Karpfen, da diese durch ihre Lebhaftigkeit Stress bei den Moderlieschen verursachen könnten.

Fortpflanzung von Moderlieschen im Gartenteich

Die Fortpflanzung der Moderlieschen im Gartenteich verläuft in der Regel unkompliziert und bedarf keiner speziellen Maßnahmen Ihrerseits. Sobald die Wassertemperatur 18 Grad Celsius oder mehr erreicht, beginnt die Laichzeit, die gewöhnlich von April bis Juni andauert. Geschlechtsreife Weibchen entwickeln eine Legeröhre, mit deren Hilfe sie ihre Eier in Form von spiralförmigen oder ringförmigen Bändern ablegen. Bevorzugte Stellen für die Eiablage sind Pflanzenstängel, Wasserpflanzen und andere Oberflächen in der Nähe der Wasseroberfläche.

Nach dem Ablaichen übernehmen die Männchen die Brutpflege. Sie befruchten die Eier und schützen das Gelege vor Fressfeinden. Zudem sorgen sie durch Bewegungen ihrer Flossen für eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu den Eiern. Die Eier sind mit einem speziellen Sekret bestrichen, das bakterienhemmende Eigenschaften besitzt. Dies erhöht die Überlebenschancen der Larven, die je nach Wassertemperatur nach etwa 9 bis 12 Tagen schlüpfen.

Für eine erfolgreiche Fortpflanzung sollten Sie daher sicherstellen, dass Ihr Teich über ausreichend Pflanzen verfügt, an denen die Eier haften können. Achten Sie auch auf eine stabile Wassertemperatur und eine gute Wasserqualität, um die idealen Bedingungen für die Aufzucht der Jungfische zu gewährleisten.

Sind Moderlieschen winterhart?

Moderlieschen sind durchaus winterhart und können in vielen Regionen im Freien überwintern, sofern bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Wichtig ist, dass der Teich eine ausreichende Tiefe hat – mindestens 80 Zentimeter, besser jedoch rund ein Meter. Diese Tiefe verhindert ein vollständiges Zufrieren, was essenziell für das Überleben der Fische ist, da sie bei sauerstoffarmen Bedingungen empfindlich reagieren.

Es ist ratsam, für eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu sorgen. Hierfür können Sie entweder eine Teichbelüftung installieren oder bei frostigem Wetter regelmäßig Löcher ins Eis schlagen. Sollte der Teich dennoch zufrieren, ist es entscheidend, die Eisdecke rechtzeitig mit einem Eisfreihalter (11,00€ bei Amazon*) zu durchbrechen.

Durch diese Maßnahmen schaffen Sie eine sichere Umgebung für Ihre Moderlieschen und gewährleisten, dass sie auch die kalten Wintermonate gut überstehen.

Krankheiten bei Moderlieschen

Auch wenn Moderlieschen als robuste Teichbewohner gelten, können sie dennoch anfällig für bestimmte Krankheiten sein. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen:

  • Blumenkohlkrankheit: Diese Krankheit äußert sich durch blumenkohlartige Wucherungen auf der Haut der Fische.
  • Beulen- und Knotenkrankheit: Dabei bilden sich Knoten und Beulen auf der Fischhaut, die die Bewegungsfreiheit der Moderlieschen einschränken können.
  • Fleckenseuche: Diese Krankheit erkennt man an dunklen Flecken, die sich auf dem Körper der Fische bilden.
  • Infektiöse Bauchwassersucht: Hierbei schwillt der Bauch der Fische stark an, was oft mit Organversagen einhergeht.

Achten Sie auf Anzeichen wie verändertes Verhalten, Appetitlosigkeit oder sichtbare Veränderungen am Körper der Fische. Bei ersten Krankheitsanzeichen ist es ratsam, umgehend einen Tierarzt zu konsultieren. Eine frühzeitige Diagnose und fachgerechte Behandlung können lebensrettend sein. Ein regelmäßiger Gesundheitscheck sowie die Einhaltung optimaler Wasserbedingungen können dazu beitragen, die Gesundheit Ihrer Moderlieschen langfristig zu sichern.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Krankheiten zu vermeiden:

  • Sorgen Sie für sauberes Wasser und vermeiden Sie hohe Nitrat- und Nitritwerte.
  • Nutzen Sie qualitativ hochwertiges Futter und variieren Sie das Nahrungsangebot.
  • Überprüfen Sie regelmäßig die Wasserparameter und passen Sie diese bei Bedarf an.
  • Halten Sie den Teich gut belüftet, besonders bei höheren Temperaturen über 20 Grad Celsius.

Durch diese präventiven Maßnahmen schützen Sie Ihre Moderlieschen vor typischen Fischkrankheiten und sorgen für ein gesundes Teichumfeld.

Bilder: Podolnaya Elena / Shutterstock