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Schraubenbaum: Pflegetipps & Sorten der exotischen Pflanze

Der Schraubenbaum (Pandanus) ist eine exotische Pflanze, die sich durch ihr charakteristisches Aussehen und ihre Pflegeleichtigkeit als Zimmerpflanze großer Beliebtheit erfreut. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Herkunft, den Wuchs, die Pflege und die Vermehrung des Schraubenbaums sowie Informationen zu seinen Sorten, Krankheiten und Schädlingen.

Steckbrief

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Pflanzenart
Baum, Strauch
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Immergrün
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Wuchs
Variabel, verzweigt, verholzt, mit Luft- und Stelzwurzeln
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Bis zu 1,5 Meter in Kultur
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Blattform
Lineal bis lanzettlich, dreifache Spirale um den Stamm
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Fruchtform
Sammelsteinfrüchte
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Herkunft

Der Schraubenbaum (Pandanus), auch bekannt als Schraubenpalme oder Pandane, stammt ursprünglich aus Afrika, Südostasien, Madagaskar und der Inselgruppe der Maskarenen. Diese Pflanze ist in tropischen und subtropischen Regionen beheimatet und bevorzugt Standorte in der Nähe des Meeres, wo sie oft dichte Vegetation bildet. Die Gattung Pandanus umfasst ca. 600 verschiedene Arten und gehört zur Familie der Schraubenbaumgewächse (Pandanaceae). Sie wurde erstmals 1773 beschrieben und ist besonders auf den Inseln des Indischen Ozeans und den Maskarenen verbreitet. Der Name „Pandanus“ verweist auf die schraubenförmige Anordnung der Blätter.

Wuchs

Der Schraubenbaum wächst als immergrüne Pflanze und kann je nach Art sowohl als Baum als auch als Strauch auftreten. Der Wuchs ist variabel: einige Exemplare haben einen geraden Stamm, während andere zweigabelig verzweigen. Mit zunehmendem Alter verholzen die Stämme, was für zusätzliche Stabilität sorgt. Die charakteristischen Luft- und Stelzwurzeln, die im unteren Stammabschnitt erscheinen, verleihen der Pflanze ihren außergewöhnlichen Look und stabilisieren sie weiter. In ihrer natürlichen Umgebung können Schraubenbäume palmenähnliche Höhen erreichen, während sie in Kultur etwa 1,5 Meter hoch werden. Der deutsche Name leitet sich von der spiralförmigen Anordnung der Blätter um den Stamm ab.

Blätter

Am Ende des Stammes bildet der Schraubenbaum einen markanten Blattschopf mit überhängenden, schwertförmigen Blättern. Diese Blätter sind dick, glänzend und lederartig, mit kleinen Dornen an den Rändern und entlang der Mittelrippe, die beim Hantieren verletzen können. Die lineal bis lanzettlich geformten Blätter können bis zu einem Meter lang werden und sind in einer dreifachen Spirale um den Stamm angeordnet. Diese schraubenartige Anordnung trägt zur dekorativen Wirkung der Pflanze bei. Regelmäßiges Entstauben der Blätter mit einem feuchten Lappen erhält ihre glänzende Optik und verbessert die Pflanzenhygiene.

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Schraubenbaum pflegen

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Zwei junge Schraubenbäume im Park der Itiquira Falls, Goiás, Brasilien.
Foto: Eric Gaba | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Schraubenbaum ist pflegeleicht und stellt keine hohen Ansprüche.

Standort

Der Schraubenbaum benötigt einen sehr hellen und warmen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung am Vor- und Nachmittag ist ideal. Im Sommer kann die Pflanze bei nächtlichen Temperaturen über 15 Grad auch im Freien stehen, muss jedoch langsam an die Sonne gewöhnt werden. Je heller der Standort, desto attraktiver die Blattzeichnung.

Substrat

Ein leicht saures Substrat mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 ist optimal. Eine Mischung aus Pflanzerde, Torf oder Torfersatzstoffen und etwas Lehm, angereichert mit Perlite, Blähton, Sand oder Kokosfasern, sorgt für gute Wachstumsbedingungen. Ein schwerer Topf gewährleistet die notwendige Stabilität.

Gießen

Der Schraubenbaum hat einen hohen Wasserbedarf. Der Topfballen sollte stets feucht, jedoch nicht staunass sein. Gießen Sie regelmäßig und lassen Sie dabei das Substrat nicht austrocknen. Verwenden Sie weiches Wasser in Zimmertemperatur. Auch gelegentliches Besprühen mit kalkarmem Wasser tut der Pflanze gut. Während der Winterruhe benötigt der Schraubenbaum weniger Wasser.

Düngen

Während der Wachstumsphase alle zwei Wochen Grünpflanzendünger dem Gießwasser hinzufügen. Im Winter reicht eine monatliche Düngung aus. Möchten Sie den Schraubenbaum kompakter halten, reduzieren Sie die Düngergaben.

Sonstige Pflege

Eine Winterpause ist nicht zwingend notwendig, jedoch kann der Schraubenbaum bei Bedarf im Winter kühler gestellt werden. Reduzieren Sie dann die Wasser- und Düngergaben. Regelmäßiges Abstauben der Blätter fördert die Photosynthese. Größere Pflanzen benötigen ggfs. eine stabile Stütze.

Schraubenbaum vermehren

Der Schraubenbaum vermehrt sich durch Nebentriebe, sogenannte Kindel. Diese bilden sich im unteren Bereich der Blätter und besitzen oft schon kleine Wurzeln. Schneiden Sie die Kindel mit einem scharfen Messer ab, lassen Sie die Schnittstellen einige Stunden abtrocknen und setzen Sie die Kindel dann entweder in Anzuchterde oder stellen Sie sie in Wasser, bis sie Wurzeln schlagen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert die Bewurzelung. Verwenden Sie dazu eine Abdeckung mit durchsichtiger Folie oder ein Mini-Gewächshaus (22,00€ bei Amazon*). Innerhalb von vier bis sechs Wochen bilden sich Wurzeln, und die Jungpflanzen können in größere Töpfe umgesetzt werden.

Früchte

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Früchte des Schraubenbaums (Pandanus utilis) im Jardín de la Marquesa.
Foto: Jayen466 | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Nach der Befruchtung bildet der Schraubenbaum ein- bis mehrkammerige Sammelsteinfrüchte aus. Diese Fruchtverbände bestehen aus mehreren Steinfrüchten mit gut erkennbaren Samenkammern. Die Früchte variieren je nach Art in Farbe und Essbarkeit. Einige Arten, wie Pandanus utilis, produzieren essbare Früchte, die lokal als Nahrungsmittel genutzt werden.

Blüte

Schraubenbäume sind monözisch und bilden männliche und weibliche Blüten an derselben Pflanze aus. Die männlichen Blüten sind in dichten, verzweigten Rispen oder Trauben angeordnet, während die weiblichen Blüten in einfachen Kolben wachsen. In natürlicher Umgebung erfolgt die Bestäubung primär durch den Wind und sekundär durch Vögel und Insekten. In Zimmerkultur ist eine manuelle Bestäubung notwendig. Verwenden Sie dazu einen feinen Pinsel, um den Pollen von den männlichen Blüten zu den weiblichen Blüten zu übertragen.

Krankheiten & Schädlinge

Der Schraubenbaum ist robust, doch zu trockene Luft kann braune Blattspitzen und -ränder verursachen. Erhöhen Sie die Raumfeuchte durch Luftbefeuchter oder stellen Sie den Topf auf einen mit Wasser und Kieselsteinen gefüllten Untersetzer. Besonders im Winter können Wollläuse auftreten, erkennbar an einer weißen, wachsartigen Substanz. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und wischen Sie die Blätter regelmäßig ab, um Schädlinge zu vermeiden. Spinnmilben zeigen sich durch weiße Gespinste in den Blattachseln. Faulen die Wurzeln aufgrund kühler und nasser Bedingungen, erkennt man dies an welkenden oder absterbenden Blättern.

Sorten & Arten

Es gibt eine Vielzahl an Schraubenbaum-Arten, die als Kübelpflanzen geeignet sind:

Pandanus utilis: Diese Art aus Madagaskar kann bis zu zwei Meter hoch werden und hat blaugrüne Blätter mit roten Stacheln. Die Früchte sind essbar.

Pandanus veitchii: Diese beliebte Sorte hat schmale, weiß-grün gestreifte Blätter und ist in Polynesien heimisch. Die Variante ‚Compacta‘ eignet sich für kleinere Räume.

Pandanus amaryllifolius: Bekannt für den süßlichen Duft der Blätter, die oft als Gewürz verwendet werden.

Pandanus sanderi: Diese Sorte hat gelbgrüne Blätter mit scharfen Zähnen.

Pandanus baptistii ‚Aureus‘: Gelb-grün gestreifte Blätter und geeignet für begrenzte Raumhöhen.

Pandanus javanicus: Zeigt panaschierte Blätter und ist eine attraktive Ergänzung für jede Pflanzensammlung.

Pandanus tectorius: Diese Art ist widerstandsfähig gegen trockene Raumluft und wird bis zu zwei Meter hoch.

Schraubenbaum richtig pflanzen

Verwenden Sie für den Schraubenbaum ein leicht saures Substrat und einen ausreichend großen Topf. Umtopfen Sie die Pflanze im Frühjahr in einen geringfügig größeren Topf oder ersetzen Sie das Substrat, wenn der Baum nicht weiter wachsen soll. Luftwurzeln sollten oben Platz zum Anwurzeln haben. Beim Umtopfen tragen Sie Handschuhe, um Verletzungen durch die Dornen zu vermeiden.

Schraubenbaum richtig schneiden

Der Schraubenbaum ist schnittverträglich und kann bei Bedarf mit scharfen Werkzeugen beschnitten werden. Entfernen Sie abgestorbene Blätter und kürzen Sie Nebentriebe zur Neupflanzung oder um die Pflanze kompakt zu halten. Luftwurzeln sollten nicht beschnitten werden.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird der Schraubenbaum „Schraubenbaum“ genannt?

Der Schraubenbaum verdankt seinen Namen der schraubenförmigen, spiralenartigen Anordnung seiner Blätter um den Stamm. Diese einzigartige Blattanordnung ist nicht nur dekorativ, sondern auch funktional, indem sie die Pflanze stabilisiert und für ihre charakteristische Erscheinung sorgt.

Kann ich die Blätter des Schraubenbaums verwenden?

Ja, insbesondere die Blätter von Pandanus amaryllifolius sind bekannt für ihren süßlichen Duft und werden oft in der asiatischen Küche als Gewürz verwendet. Sie verleihen Gerichten ein vanilleähnliches Aroma und werden gerne für Pandankuchen und andere Süßspeisen eingesetzt.

Wie unterscheiden sich männliche und weibliche Blüten des Schraubenbaums?

Schraubenbäume sind monözisch, das heißt, sie tragen sowohl männliche als auch weibliche Blüten an derselben Pflanze. Die männlichen Blüten sind in dichten, verzweigten Rispen oder Trauben angeordnet und tragen oft farbige Hochblätter. Weibliche Blüten hingegen erscheinen in einfachen Kolben. In Zimmerkultur blühen Schraubenbäume jedoch selten und benötigen gegebenenfalls eine manuelle Bestäubung.

Welche Pflegehinweise gibt es für den Winter?

Eine Winterpause ist für den Schraubenbaum nicht zwingend notwendig, aber möglich. Er kann zwischen Oktober und März kühler gestellt werden, jedoch sollte die Temperatur nicht unter 15 Grad fallen. Während dieser Phase sollte weniger gegossen und seltener gedüngt werden. Das regelmäßige Abwischen der Blätter bleibt jedoch wichtig, um Staub zu entfernen und die Photosynthese zu fördern.

Bilder: Thanawatn88 / Shutterstock