Rucola

Rucola-Blüte: Genuss & Verwendung in der Küche

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Der vielseitige Rucola bietet nicht nur schmackhafte Blätter, sondern auch essbare Blüten mit einem milden Aroma. Dieser Artikel erkundet die kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten der Rucola-Blüte und gibt Einblicke in die Blütezeit, die Ernte sowie die Pflege der Pflanze.

Rucola Blüte

Verwendung der Rucola-Blüte

Die Blüten des Rucola lassen sich vielfältig in der Küche einsetzen. Sie verfeinern Wildkräutersalate mit einer dekorativen Note und einem milden, nussigen Geschmack. In Kombination mit Rucola-Blättern verleihen sie Salaten eine zusätzliche Geschmacksdimension. Auch in Dips und Aufstrichen sorgen sie für eine zarte Würze und optische Akzente. In Pesto-Rezepten entfalten sie einen milden, leicht süßen Geschmack, während sie als Garnierung Hauptmahlzeiten, Desserts und Getränke künstlerisch abrunden.

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Besonders aromatisch sind die Blüten im Knospenstadium oder kurz nach dem Aufblühen. So werden sie zu einem zarten und milden Highlight in Ihrer Küche.

Blütezeit

Die Blütezeit des Rucolas variiert je nach Sorte. Grundsätzlich lassen sich die im Garten gängigen Sorten in drei Hauptgruppen einteilen:

  • Diplotaxis tenuifolia (Wilde Rauke): Diese Sorte blüht von Mai bis September.
  • Diplotaxis muralis (Mauer-Doppelsame): Erwarten Sie die Blüte dieser Gruppe von Mai bis Oktober.
  • Eruca vesicaria subsp. Sativa (Salatrauke): Auch hier erstreckt sich die Blütezeit von Mai bis September.

Berücksichtigen Sie diese Blütezeiten bei der Planung Ihrer Aussaat und Ernte, um die kulinarischen Qualitäten des Rucolas optimal zu nutzen.

Merkmale der Blüte

Rucola-Blüten sind ein Blickfang im Garten und besitzen charakteristische Merkmale:

  • Farbe und Form: Die vierzählige, zwittrige Blüte präsentiert sich je nach Sorte in Weiß- bis Gelbtönen.
  • Blütenstand: Der Blütenstand entwickelt sich von einer schirmtraubigen zu einer traubigen Form mit zahlreichen, dicht stehenden Blüten.
  • Kelchblätter: Diese sind zwischen 4 und 7 Millimeter lang, kahl bis leicht behaart und mit einem weißen Rand versehen.
  • Kronblätter: Die gelben Kronblätter sind mit 7 bis 15 Millimetern Länge deutlich größer als die Kelchblätter. Interessanterweise ist ihre Unterseite heller als die Oberseite.
  • Staubblätter: Die Blüte besitzt sechs Staubblätter, bestehend aus Staubbeuteln und Staubfäden.
  • Fruchtknoten: Mit der Fähigkeit zur Bildung von 20 bis 32 Samenanlagen ermöglicht der Fruchtknoten eine hohe Samenproduktion pro Blüte.

Erntezeit

Rucola ermöglicht eine frühe Ernte, bereits vier bis sechs Wochen nach der Aussaat. Durch diese kurze Reifezeit können Sie mehrmals in der Saison frischen Rucola genießen. Beachten Sie für eine optimale Ernte folgende Punkte:

  • Aussaatzeit: Die beste Zeit für die Aussaat im Freiland liegt zwischen April und September. Um die Erntezeit zu verlängern und einen kontinuierlichen Ertrag zu sichern, säen Sie am besten alle drei Wochen nach.
  • Erntebeginn: Je nach Aussaattermin können Sie die ersten Blätter Ende April schneiden. Die jungen Blätter erreichen schnell eine Länge von etwa 10 Zentimetern, die ideale Größe für die Ernte.
  • Ernteverfahren: Ernten Sie die Blätter entweder einzeln oder schneiden Sie die Pflanze knapp über dem Boden ab. Letzteres fördert einen kräftigen Neuaustrieb.
  • Erntemenge: Um die Pflanze nicht zu schwächen, ernten Sie immer nur so viel, wie Sie benötigen. So ermöglichen Sie ein kontinuierliches Wachstum und mehrere Erntewellen.

Der Geschmack des Rucolas wird mit dem Herannahen der Blüte schärfer und bitterer. Um den milden Geschmack der Blätter zu erhalten, empfiehlt sich eine Ernte vor der Blüte. Entfernen Sie austreibende Blütenstängel zeitnah, um die Samenbildung zu verhindern, es sei denn, Sie möchten Samen für die nächste Aussaat gewinnen.

Veränderung durch die Blüte

Der Blühprozess des Rucolas leitet eine Veränderung ein, die sowohl das Erscheinungsbild als auch die kulinarischen Eigenschaften der Pflanze betrifft:

  • Geschmacksveränderung: Mit Beginn der Blüte nehmen Schärfe und Bitterkeit der Blätter zu, was sie für den Frischverzehr weniger geeignet macht.
  • Veränderung der Blattstruktur: Die Blätter werden kleiner, schmaler und fester, wodurch sie sich vom gewohnten zarten Gefühl beim Essen unterscheiden.
  • Reduziertes Blattwachstum: Nach der Blüte konzentriert sich die Pflanze auf die Samenproduktion, wodurch das Nachwachsen junger Blätter stark eingeschränkt wird.
  • Bildung von Samenständen: Als Teil des Vermehrungsprozesses bildet Rucola Samenstände.

Es ist eine natürliche Phase im Lebenszyklus des Rucolas, verbunden mit vielseitigen Veränderungen. Während die Nutzbarkeit der Blätter in dieser Phase variiert, bieten sich neue kulinarische Möglichkeiten, insbesondere durch die essbaren und geschmacklich milderen Blüten.

Verzehr von blühendem Rucola

Blühender Rucola stellt für Gartenfreunde eine kleine Herausforderung dar. Auch wenn die Blüte die Geschmacksintensität der Blätter beeinflusst, sind sowohl Blätter als auch Blüten weiterhin genießbar:

  • Geschmacksveränderung: Die Blätter entwickeln mit Beginn der Blütezeit eine stärkere Schärfe und ein bittereres Aroma. Dies kann für bestimmte Gerichte sogar wünschenswert sein.
  • Verwendung der Blätter: Aufgrund ihres intensiveren Geschmacks eignen sich die reiferen Blätter gut zum Würzen von Speisen oder zur Verarbeitung in Pesto und Suppen.
  • Die Blüten: Die Blüten zeichnen sich durch einen milden, leicht süßlichen Geschmack aus. Sie sind eine hervorragende Ergänzung zu Salaten, Dips oder als Garnitur.
  • Erntezeitpunkt: Idealerweise ernten Sie die Blätter vor dem Ausbilden der Blüten. Sollte der Rucola jedoch schon blühen, bietet die Pflanze weiterhin eine Fülle von Verwendungsmöglichkeiten.
  • Nährstoffgehalt: Beachten Sie, dass mit fortschreitendem Wachstum und dem Beginn der Blüte der Nitratgehalt der Blätter steigen kann. Eine abwechslungsreiche Verwendung ist daher empfehlenswert.

In jeder Phase seines Wachstums bietet der Rucola besondere Geschmacksfacetten. Ob als scharfe Würze oder zarte Blütendekoration – blühender Rucola ist eine Bereicherung für Ihre kreative Gartenküche.

Entfernen der Blüten

Das frühzeitige Entfernen der Blütenstände beim Rucola ist entscheidend, um die Qualität und den Geschmack der Blätter zu erhalten:

  1. Inspektion der Pflanze: Kontrollieren Sie Ihre Rucolapflanzen regelmäßig, um das Auftreten von Blütenständen frühzeitig zu erkennen.
  2. Entfernen der Blütenstände: Sobald sich Blütenansätze zeigen, knipsen Sie diese vorsichtig mit den Fingern ab. So investiert die Pflanze ihre Energie in das Blattwachstum, anstatt in die Samenbildung.
  3. Selektives Belassen einiger Blüten: Möchten Sie Samen für die nächste Saison gewinnen, lassen Sie bewusst einige gesunde Blütenstände stehen. Wählen Sie dafür kräftige und gesunde Pflanzen aus.
  4. Samengewinnung: Nachdem die Blütenstände getrocknet sind, schneiden Sie diese ab und lassen sie weiter nachtrocknen. Anschließend lösen Sie die Samen vorsichtig heraus.
  5. Aufbewahrung der Samen: Bewahren Sie die gewonnenen Samen in einem luftdichten, kühlen und dunklen Behälter auf.

Dieser Prozess unterstützt nicht nur eine längere Erntezeit von schmackhaften Rucolablättern, sondern bietet auch die Möglichkeit, den Lebenszyklus der Pflanze durch die Gewinnung von Samen für die nächste Aussaat selbst zu steuern.

Anbau von Rucola

Rucola, auch bekannt als Salatrauke, ist eine pflegeleichte und schnell wachsende Pflanze, die Ihren Garten oder Balkon bereichert. Beachten Sie für einen erfolgreichen Anbau folgende Punkte:

  • Vermeiden Sie es, Rucola in der Nähe von Kohlarten anzupflanzen, da beide zur Familie der Kreuzblütler gehören. Stattdessen sind Möhren und Zwiebeln gute Nachbarn für Rucola.
  • Haben Sie auf dem gleichen Beet in den vorangegangenen Jahren Kohl angepflanzt, warten Sie bitte drei Jahre, bevor Sie dort Rucola aussäen, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.
  • Wählen Sie für den Anbau von Rucola einen Standort, der nährstoffreich ist. Eine stetige Feuchtigkeit unterstützt das Wachstum, jedoch sollte Staunässe vermieden werden.