Romanesco anbauen: Aussaat, Pflege & Ernte-Tipps
Der Anbau von Romanesco gelingt sowohl im Freiland als auch im Haus. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung von der Aussaat bis zur Ernte und gibt Tipps zur optimalen Pflege.
Romanesco: Aussaat und Vorkultur
Romanesco kann entweder direkt im Freiland gesät oder durch Vorkultur im Haus oder Gewächshaus vorgezogen werden.
Aussaat im Freiland
Ab Ende April bis spätestens Ende Juli können Sie Romanesco direkt im Freiland säen. Die Samen sollten in einem Abstand von etwa 50 x 50 cm und in einer Tiefe von etwa 0,5 cm ausgesät werden. Bereiten Sie den Boden gut vor, sodass er feinkrümelig und nährstoffreich ist.
Vorkultur im Haus oder Gewächshaus
Für eine frühere Ernte empfiehlt sich die Vorkultur. Beginnen Sie Ende Februar oder im März mit der Aussaat in Saatschalen oder kleinen Töpfen bei einer Keimtemperatur von etwa 12 °C. Nach etwa zwei Wochen sollten die Keimlinge pikiert und in größere Töpfe umgesetzt werden. Ein heller, nicht zu warmer Standort fördert die gesunde Entwicklung der Pflanzen.
Nach vier bis sechs Wochen und nach den letzten Frösten können die Jungpflanzen ins Freiland verpflanzt werden. Setzen Sie die Jungpflanzen mit einem Abstand von 50 x 50 cm und achten Sie darauf, dass der untere Blattansatz noch aus der Erde herausschaut. Bereiten Sie den Boden mit reifem Kompost und Hornmehl vor. Halten Sie die Erde während der gesamten Anzuchtphase gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
Standort und Boden
Für optimalen Wuchs benötigt Romanesco einen warmen und sonnigen Standort. Der Platz sollte ganztägig von der Sonne beschienen werden und windgeschützt sein. Der Boden sollte tiefgründig und lehmig sein, um den Wurzeln ausreichend Raum zur Ausbreitung zu bieten. Eine gründliche Bodenvorbereitung mit reifem Kompost oder gut verrottetem Mist verbessert die Bodenstruktur und Nährstoffversorgung.
Achten Sie auf einen hohen Kalkgehalt im Boden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Gute Wasserspeicherfähigkeit ohne Staunässe ist wichtig. Eine Mulchschicht aus organischem Material kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und das Unkrautwachstum zu unterdrücken.
Pflanzung
Bereiten Sie das Beet ein bis zwei Wochen vor der Pflanzung gut vor und arbeiten Sie reifen Kompost sowie etwas Hornmehl in den Boden ein. Pflanzen Sie die Jungpflanzen ab April mit einem Abstand von 50 x 50 cm in einem sonnigen Beet. Setzen Sie die Pflanzen so tief, dass die unteren Blätter knapp über der Erde bleiben, was die Wurzelbildung fördert.
Kleinere Sorten können mit geringerem Abstand gepflanzt werden, achten Sie jedoch immer auf eine gute Luftzirkulation. Geben Sie ein bis zwei Teelöffel Universal- oder Gemüsedünger ins Pflanzloch und wässern Sie die Jungpflanzen nach dem Einpflanzen gut an. Halten Sie die Pflanzungen in den ersten Wochen gleichmäßig feucht und vermeiden Sie Staunässe.
Verwenden Sie in frostgefährdeten Regionen Vlies oder andere Schutzmaßnahmen, um die Jungpflanzen vor Kälteschäden zu bewahren.
Pflege
Eine sorgfältige Pflege ist wichtig für eine gesunde Romanesco-Ernte. Folgende Pflegemaßnahmen sollten beachtet werden:
Bewässerung
Romanesco hat einen hohen Wasserbedarf. Gießen Sie regelmäßig, besonders während trockener Phasen und heißer Sommertage. Die Erde sollte stets feucht, aber nicht durchnässt sein. Bewässern Sie am besten morgens oder abends, um Verdunstungsverluste zu minimieren.
Düngung
Als Starkzehrer benötigt Romanesco kontinuierliche Nährstoffzufuhr. Bei der Bodenvorbereitung ist reichlich organisches Material wie Kompost hilfreich. Während der Wachstumsperiode sollten Sie alle zwei Wochen stickstoffhaltigen Dünger verwenden und die Düngergaben etwa vier Wochen vor der Ernte einstellen.
Bodenpflege
Regelmäßiges Hacken und Unkrautjäten verbessern die Nährstoffversorgung und Bodenbelüftung. Lockern Sie den Boden behutsam, um die Wurzeln und Köpfe nicht zu beschädigen.
Mulchen
Eine Mulchschicht aus organischem Material wie Stroh oder Grasschnitt hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken. Sie sorgt zudem für eine gleichmäßige Feuchtigkeitsversorgung.
Anhäufeln
Häufeln Sie regelmäßig Erde um den Pflanzenstiel an. Das fördert die Wurzelbildung und stärkt die Pflanzen.
Pflanzenschutz
Schützen Sie Ihre Romanesco-Pflanzen vor Schädlingen und Krankheiten durch regelmäßige Kontrollen und das Entfernen befallener Pflanzenteile. Einsatz von Schutznetzen kann den Befall durch Kohlfliegen oder Kohlweißlinge minimieren.
Ernte
Die Erntezeit beginnt acht bis zehn Wochen nach der Pflanzung. Ernten Sie, sobald die Köpfe eine feste Struktur und eine gelbgrüne Farbe aufweisen, bevor sich der Blütenstand öffnet. Schneiden Sie den Kopf mit einem scharfen Messer ab und lassen Sie einen Teil des Stiels stehen. Entfernen Sie anschließend die Wurzeln und restlichen Pflanzenteile, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden.
Nach der Haupternte können auch kleinere Seitentriebe geerntet werden, die ebenfalls essbar sind.
Lagerung
Romanesco lässt sich am besten frisch verzehren. Lagern Sie ihn im Gemüsefach des Kühlschranks, wo er etwa drei bis vier Tage knackig bleibt. Entfernen Sie vor der Lagerung nicht die Hüllblätter, da diese als natürlicher Frischeschutz dienen. Größere Mengen können nach dem Blanchieren eingefroren werden, wodurch Romanesco mehrere Monate haltbar bleibt.
Krankheiten und Schädlinge
Romanesco ist anfällig für einige Krankheiten und Schädlinge. Zu den wichtigsten zählen:
Kohlhernie
Diese Pilzkrankheit befällt das Wurzelgewebe und führt zu knolligen Wucherungen. Entfernen und vernichten Sie befallene Pflanzen sofort und legen Sie eine Anbaupause von sechs bis sieben Jahren für Kreuzblütler auf derselben Fläche ein.
Falscher Mehltau
Erkennbar an gelblichen Flecken auf den Blättern, die sich bräunlich verfärben. Sorgen Sie für ausreichenden Pflanzabstand und gute Luftzirkulation. Bei Bedarf können zugelassene Fungizide eingesetzt werden.
Kohlfliege
Die Larven der Kohlfliege fressen an den Wurzeln. Verwenden Sie Gemüseschutznetze oder Vlies und entfernen Sie befallene Pflanzen sofort.
Kohlweißling
Die Raupen des Kohlweißlings fressen die Blätter. Nutzen Sie Schutznetze und sammeln Sie die Raupen regelmäßig ab.
Weiße Fliege
Diese saugen an den Blattunterseiten und können Pilzkrankheiten übertragen. Nutzen Sie Gelbtafeln und natürliche Feinde wie Schlupfwespen zur Bekämpfung.
Durch vorbeugende Maßnahmen und sorgfältige Pflege können Sie den Befall durch Krankheiten und Schädlinge minimieren und eine gesunde Romanesco-Ernte sichern.