Rittersporn

Rittersporn vermehren: Drei effektive Methoden

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Rittersporn begeistert mit seinen leuchtenden Blütenfarben jeden Gartenfreund. Dieser Artikel erläutert die drei gängigsten Vermehrungsmethoden: Teilung, Stecklingsvermehrung und Aussaat – und zeigt ihre jeweiligen Vor- und Nachteile auf.

Delphinium vermehren
Rittersporn lässt sich durch Teilung, Aussaat oder Stecklinge vermehren

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ist eine effektive Methode, um Rittersporn zu vermehren und gleichzeitig älteren Pflanzen eine Verjüngungskur zu bieten. Diese Methode ist sowohl für Gartenneulinge als auch für erfahrene Gärtner problemlos umzusetzen und kann im Frühjahr oder im Herbst durchgeführt werden.

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Vorbereitung und Durchführung

  1. Zeitpunkt und Wetterbedingungen: Wählen Sie einen bedeckten Tag, um die Pflanzen vor Stress durch direkte Sonneneinstrahlung zu schützen.
  2. Ausgraben der Pflanze: Heben Sie den Rittersporn vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde, um die Wurzeln möglichst wenig zu verletzen. Achten Sie darauf, den gesamten Wurzelballen auszugraben.
  3. Teilung des Wurzelstocks: Teilen Sie den ausgegrabenen Wurzelballen in zwei bis vier Stücke. Verwenden Sie ein scharfes Messer oder einen Spaten, um saubere Schnittkanten zu erzielen. Jedes Teilstück sollte mindestens zwei bis drei kräftige Triebe und ausreichend Wurzeln aufweisen.
  4. Neupflanzung: Pflanzen Sie die geteilten Stücke an einem neuen Standort mit gut durchlässiger, humoser Erde ein. Der neue Standort sollte sonnig bis leicht halbschattig sein.
  5. Nachpflege: Gießen Sie die frisch gepflanzten Teilstücke intensiv an und halten Sie den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, um die Anwurzelung zu unterstützen. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwuchs zu reduzieren.

Durch regelmäßige Beobachtung und Pflege werden die neu gepflanzten Rittersporne bald kräftig anwachsen und Ihrem Garten neue, farbenfrohe Akzente verleihen.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Rittersporn durch Stecklinge ist eine hervorragende Methode, um eine größere Anzahl von Jungpflanzen aus einer starken Mutterpflanze zu gewinnen. Diese Methode bietet den Vorteil, dass die neuen Pflanzen die genauen Eigenschaften der Mutterpflanze beibehalten.

Anleitung zum Schneiden der Stecklinge

1. Zeitpunkt und Auswahl des Materials: Der ideale Zeitpunkt, um Stecklinge zu schneiden, ist im Frühling, wenn die Pflanze etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch ist. Wählen Sie dafür junge, kräftige Triebe, die etwa drei bis fünf Zentimeter Wurzelstock enthalten.

2. Vorbereitung der Stecklinge:

  • Schneiden Sie die Triebe sorgfältig mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebes, sodass mindestens ein Blattpaar übrig bleibt.
  • Kürzen Sie die obersten Blätter, um die Verdunstung zu reduzieren.

3. Verwendung von Bewurzelungshormon: Tauchen Sie die Schnittstelle der Stecklinge in Bewurzelungshormon, um die Wurzelbildung zu fördern.

4. Einpflanzen:

  • Pflanzen Sie die Stecklinge in Töpfe mit einer Mischung aus Sand und Torf im Verhältnis 1:1.
  • Stellen Sie die Töpfe in ein Frühbeet oder an einen ähnlichen geschützten Standort.
  • Halten Sie die Temperatur bei etwa 15 °C, da junge Ritterspornpflanzen eher kühle Temperaturen bevorzugen.

5. Pflege und Anwurzeln:

  • Sorgen Sie für eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Decken Sie die Töpfe optional mit einer Plastiktüte ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
  • Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Erfolgreicher Abschluss der Vermehrung

Nach etwa sechs Wochen sollten sich Wurzeln gebildet haben, was durch das Wachstum neuer Blätter erkennbar ist. Sie können die bewurzelten Jungpflanzen dann in ihre endgültigen Beete setzen. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen weiterhin vor direkten Sonnenstrahlen geschützt und der Boden feucht gehalten wird, bis sie vollständig angewachsen sind.

Mit Geduld und sorgfältiger Pflege wird Ihnen die Vermehrung von Rittersporn durch Stecklinge gelingen, und Sie können sich über neue, kräftige Pflanzen in Ihrem Garten freuen.

Vermehrung durch Aussaat

Die Vermehrung von Rittersporn durch Aussaat bietet die Möglichkeit, eine größere Anzahl von Pflanzen zu kultivieren, erfordert jedoch Geduld und Sorgfalt. Diese Methode eignet sich besonders für eine gesunde Pflanzenverteilung im Garten.

Vorbereitung der Samen

Ritterspornsamen benötigen eine Phase der Kälteeinwirkung, um erfolgreich zu keimen. Es empfiehlt sich daher, die Samen für etwa eine Woche im Kühlschrank zu lagern, um den natürlichen Kältereiz zu simulieren. Obwohl die Samen Lichtkeimer sind, kann es hilfreich sein, sie leicht mit Erde zu bedecken.

Aussaat im Frühjahr

  • Zeitpunkt und Standort: Ab Mitte April können Sie die Samen direkt ins Freiland säen, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Eine Bodentemperatur von mindestens 10°C ist ideal.
  • Boden und Aussaat: Verwenden Sie gut durchlässige, humose Erde. Säen Sie die Samen gleichmäßig und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Pflege: Decken Sie die Aussaat optional mit einer dünnen Schicht Vlies ab, um die Feuchtigkeit zu halten und Vögel fernzuhalten.

Aussaat im Herbst

  • Zeitpunkt und Standort: Im Spätsommer oder frühen Herbst können die Samen direkt ins Beet gesät werden. Die natürlichen Kälteperioden des Winters fördern die Keimung im Frühjahr.
  • Boden und Aussaat: Bedecken Sie die Samen nur leicht mit Erde und halten Sie den Boden feucht. Diese Methode ermöglicht den Pflanzen, ein kräftiges Wurzelsystem zu entwickeln.

Vorziehen unter Glas

Bereits ab März können Ritterspornsamen im Frühbeet oder unter Glas vorgezogen werden. Stellen Sie sicher, dass die Temperaturen zwischen 5 und 12°C liegen, da Rittersporn Kaltkeimer sind und zu hohe Temperaturen die Keimung beeinträchtigen können. Sobald die Sämlinge groß genug sind, können sie nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden.

Pflege der Sämlinge

Nachdem die Sämlinge gekeimt sind, achten Sie darauf, sie vor Schneckenfraß zu schützen, da junge Ritterspornpflanzen besonders anfällig sind. Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen ausreichend Wasser und Nährstoffe erhalten, um eine gesunde Entwicklung zu fördern. Gegebenenfalls können die Pflanzen im darauffolgenden Frühjahr an ihren endgültigen Standort verpflanzt werden, wo sie Ihnen ab dem Sommer farbenfrohe Blüten bescheren.

Durch sorgfältige Vorbereitung und Geduld können Sie so die Vermehrung von Rittersporn durch Aussaat erfolgreich durchführen und eine Vielzahl neuer Pflanzen in Ihrem Garten genießen.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Vermehrungsmethoden

Das Vermehren von Rittersporn kann auf mehrere Arten erfolgen: durch Teilung, Stecklinge oder Aussaat. Jede Methode hat dabei spezifische Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt.

Teilung

Vorteile:

  • Unkompliziert für Anfänger: Die Teilung ist sehr einfach und oft erfolgreich.
  • Schnelle Ergebnisse: Die neu gepflanzten Teilstücke wachsen relativ schnell an und blühen oft schon im nächsten Jahr.

Nachteile:

  • Schäden an der Mutterpflanze möglich: Unsachgemäßes Teilen kann die Mutterpflanze stressen oder beschädigen.
  • Begrenzte Vermehrungsrate: Pro Pflanze lassen sich nur wenige neue Setzlinge gewinnen.

Stecklinge

Vorteile:

  • Erhaltung der Eigenschaften: Die Nachkommen sind genetisch identisch mit der Mutterpflanze, was besonders bei wertvollen Sorten von Vorteil ist.
  • Hohe Vermehrungsrate: Aus einer einzigen Mutterpflanze lassen sich viele Jungpflanzen ziehen.

Nachteile:

  • Komplexität: Das Schneiden und Bewurzeln der Stecklinge erfordert Fachkenntnisse und sorgfältige Pflege.
  • Zeitaufwendig: Die Erfolgsrate hängt stark von den Bedingungen und der Pflege ab, was Geduld erfordert.

Aussaat

Vorteile:

  • Kostengünstig: Samen können gesammelt oder preiswert gekauft werden.
  • Große Mengen möglich: Eine Vielzahl an Pflanzen kann gleichzeitig gezogen werden.

Nachteile:

  • Längere Entwicklungszeit: Die Keimung und das Heranwachsen bis zur Blüte benötigen mehr Zeit verglichen mit Teilung oder Stecklingen.
  • Schwankende Erfolgsrate: Die Keimrate kann variieren, und äußere Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen den Erfolg stark.

Überlegen Sie sich, welche Methode für Ihre Bedürfnisse und Fertigkeiten am besten geeignet ist und genießen Sie die farbenprächtige Vielfalt, die der Rittersporn in Ihren Garten bringt.

Tipps für den Erfolg

Um sicherzustellen, dass Ihre Rittersporn-Vermehrung gelingt und Sie sich bald an prächtigen Blüten erfreuen können, sollten Sie einige wesentliche Punkte beachten:

  • Standortwahl: Wählen Sie für Ihren Rittersporn einen sonnigen bis leicht halbschattigen Standort, der vor starkem Wind geschützt ist. Ein durchlässiger, nährstoffreicher und lehmig-humoser Boden fördert das Wachstum.
  • Wasserversorgung: Achten Sie darauf, die Pflanzen regelmäßig zu gießen, besonders in Trockenperioden. Rittersporn bevorzugt einen gleichmäßig feuchten Boden ohne Staunässe, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  • Bodenpflege: Arbeiten Sie im Frühjahr organischen Dünger wie Kompost oder Hornspäne in die obere Bodenschicht ein. Dies sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung, die das Wachstum unterstützt.
  • Förderung der Blütenbildung: Schneiden Sie verblühte Blütenstände unmittelbar nach der Hauptblüte im Sommer zurück. Dies kann eine zweite Blüte im Herbst anregen und die Pflanze zu neuer Kraft verhelfen.
  • Schädlings- und Krankheitsvorbeugung: Rittersporne sind anfällig für Echten Mehltau und Schneckenfraß. Verwenden Sie umweltfreundliche Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen und achten Sie auf ausreichende Pflanzabstände, um die Luftzirkulation zu verbessern und Pilzkrankheiten vorzubeugen.
  • Kälteeinwirkung für die Keimung: Lagern Sie die Samen vor der Aussaat für etwa eine Woche im Kühlschrank. Diese Kältebehandlung (Stratifizierung) fördert die Keimung und steigert die Erfolgsrate der Aussaat.
  • Stützen: Geben Sie den hohen Stängeln von Rittersporn eine Stütze, um sie vor dem Umknicken zu bewahren. Stützmaterial wie Bambusstäbe oder Pflanzringe kann helfen, die Pflanzen aufrecht zu halten, besonders bei starkem Wind oder regenbedingtem Gewicht der Blüten.

Indem Sie diese Tipps befolgen, schaffen Sie optimale Bedingungen für die erfolgreiche Vermehrung und Pflege Ihres Rittersporns. Mit der richtigen Pflege werden Ihre Pflanzen robust und bringen Ihnen lange Freude im Garten.