Quitte

Quittenbaum pflanzen & pflegen: Anleitung für reiche Ernte

Der Quittenbaum (Cydonia oblonga) ist ein pflegeleichtes Obstgehölz, das sich durch seine schmackhaften Früchte und dekorativen Blüten auszeichnet. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau und zur Pflege von Quittenbäumen, von der Standortwahl bis zur Ernte und Verwendung der Früchte.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Baum
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht, breite Krone
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Wuchshöhe
4 bis 5 Meter
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß bis Hellrosa
Blütenform icon
Blütenform
Einzeln, Schalenblüten
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Wuchs

Der Quittenbaum (Cydonia oblonga) wächst relativ langsam und erreicht in der Regel eine Höhe von 4 bis 5 Metern. Er entwickelt sich zu einem kleinen Baum mit einer breiten, aufrechten Krone. Pro Jahr legt der Quittenbaum etwa 30 bis 50 cm an Größe zu. Sämlinge tragen oft nach acht Jahren Früchte und bieten einen reichen Ertrag von mehr als 50 Kilogramm pro Baum.

Die Sorte ‚Cido‘, auch als Nordische Zitrone (Chaenomeles japonica) bekannt, ist eine kleinere Zierquitte, die besonders gut für kleine Gärten oder zur Kübelpflanzung geeignet ist.

Blätter

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Blätter des Quittenbaums im Botanischen Garten Bukarest.
Foto: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Quittenbaums sind sommergrün, eiförmig bis rundlich-oval und wechselständig angeordnet. Sie sind auf der Oberseite kahl und glatt, während die Unterseite einen schützenden, graufilzigen Belag aufweist. Diese filzige Schicht bewahrt die Blätter vor Austrocknung in heißem Wetter. Im Herbst verfärben sich die Blätter eindrucksvoll gelb.

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Blüte

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Blüte des Quittenbaums im Botanischen Garten Moskau.
Foto: Kor!An | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten des Quittenbaums sind größer als die von Äpfeln und Birnen und reichen in ihrer Farbgebung von Weiß bis Hellrosa. Sie stehen einzeln und verströmen einen intensiven Duft. Die Blütezeit ist im Mai und dauert etwa sechs Wochen. Die Blüten sind besonders bei kleinen Hummeln und anderen Bienenverwandten beliebt und tragen zur Selbstfruchtbarkeit der meisten Sorten bei. Dennoch unterstützt Fremdbestäubung den Fruchtansatz und führt zu einem höheren Ertrag.

Früchte

Die Früchte des Quittenbaums sind leuchtend gelb und ähneln in ihrer Form Äpfeln oder Birnen. Sie reifen zwischen Anfang und Mitte Oktober und sollten vor dem ersten Frost geerntet werden. Ihr Fruchtfleisch ist hart und enthält viele Steinzellen, weshalb Quitten meist nicht roh, sondern verarbeitet verzehrt werden. Typische Verarbeitungsmethoden umfassen die Herstellung von Saft, Gelee, Marmelade und Mus.

Sorten & Arten

Quitten werden in zwei Haupttypen unterteilt: Apfelquitten und Birnenquitten.

Apfelquitten

Apfelquitten haben eine runde bis leicht abgeflachte, apfelähnliche Form. Ihr Fruchtfleisch ist härter und enthält viele Steinzellen. Zu den bekannten Sorten gehören:

  • ‚Konstantinopeler‘: Trockenes und hartes Fruchtfleisch, aromatisch, frostunempfindlich
  • ‚Riesenquitte von Lescovac‘: Große Früchte, frostunempfindlich

Birnenquitten

Birnenquitten haben eine längliche, birnenähnliche Form und weicheres Fruchtfleisch. Sie sind leichter zu verarbeiten und schmecken etwas milder. Zu den bekannten Sorten gehören:

  • ‚Bereczki‘: Weiches Fruchtfleisch, milder Geschmack, für wärmere Anbaulagen geeignet
  • ‚Champion‘: Hoher Ertrag, wenig Flaum und Steinzellen

Besonderheiten und weitere Sorten

Einige Sorten besitzen spezielle Eigenschaften:

  • Für wärmere Lagen: ‚Bereczki‘, ‚Portugiesische‘
  • Frostunempfindlich: ‚Konstantinopeler‘, ‚Leskovac‘, ‚Radonia‘

Welcher Standort ist geeignet?

Quittenbäume bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen und geschützten Standort. Sie sind wärmeliebend und sollten vor kalten, trockenen Ostwinden im Winter geschützt werden. Der Boden sollte sandig bis mittelschwer, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gut durchlässiger, tiefgründiger und humoser Gartenboden ist ideal für Quittenbäume. Der pH-Wert sollte zwischen 5 und 6,6 liegen. Böden, die zu Staunässe neigen oder einen hohen Kalkgehalt haben, sind ungeeignet. Leichte Böden können durch Zugabe von Kompost verbessert werden.

Quittenbaum richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Quittenbäume ist das Frühjahr, um Frostschäden zu vermeiden. Bereiten Sie das Pflanzloch vor, indem Sie es doppelt so groß wie den Wurzelballen ausheben und die Erde mit Kompost anreichern. Nach der Pflanzung sollte der Baum großzügig gewässert werden, und die Baumscheibe kann mit Rindenmulch abgedeckt werden.

Quittenbäume sind selbstfruchtbar, jedoch kann eine zweite Pflanze den Ertrag erhöhen. Der Baum trägt in der Regel ab dem achten Jahr Früchte und kann bis zu 50 Kilogramm pro Jahr tragen.

Quittenbaum pflegen

Quittenbäume benötigen nur grundlegende Pflege. In trockenen Sommern sollten Sie regelmäßig gießen, und alle zwei Jahre ist eine Düngung mit Kompost sinnvoll. Ein Pflege- oder Erhaltungsschnitt alle zwei bis drei Jahre hilft, eine gesunde Krone zu erhalten und den Baum vor Verkahlung zu schützen. Schnitt- und Sägewunden sowie Astbrüche sollten sofort mit einem Wundverschlussmittel behandelt werden.

Quittenbaum richtig schneiden

Quittenbäume benötigen nur wenig Schnittmaßnahmen. Ein leichter Schnitt alle zwei bis drei Jahre genügt, um die Krone auszulichten und Totholz zu entfernen. Schneiden Sie bevorzugt an frostfreien Tagen zwischen Ende Februar und Ende März.

Quittenbaum vermehren

Quittenbäume werden meist durch Veredelung vermehrt. Dabei kommen Methoden wie Okulation und Kopulation zur Anwendung. Alternativ ist eine Vermehrung durch Steckholz möglich, sie hat jedoch eine geringe Erfolgsquote.

Verwendung

Quitten sind reif, wenn ihre Schale goldgelb ist und der pelzige Belag leicht abzuwischen ist. Dies erfolgt typischerweise ab Anfang bis Mitte Oktober. Quittenfrüchte sollten vor dem ersten Frost geerntet werden und können im Haus nachreifen. Beliebte Verarbeitungsarten sind Saft, Gelee, Marmelade und Mus.

Krankheiten & Schädlinge

Quittenbäume sind generell robust, können aber gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden. Häufige Probleme sind Blattläuse, Feuerbrand, Spitzendürre und Quittenblattbräune. Vorbeugende Maßnahmen wie regelmäßiger Schnitt und Standortwahl können das Risiko minimieren.

Mit diesen Informationen und Maßnahmen können Sie die Gesundheit Ihres Quittenbaums bestmöglich erhalten und einer langen und ertragreichen Lebensdauer beitragen.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind Quitten nicht zum Rohverzehr geeignet?

Quitten enthalten eine Vielzahl von Steinzellen im Fruchtfleisch, was es sehr hart und körnig macht. Zudem haben die Früchte einen hohen Gehalt an Gerbstoffen und Säuren, die sie im rohen Zustand sehr bitter und unangenehm zu essen machen. Sie eignen sich eher für die Verarbeitung zu Saft, Gelee, Marmelade oder Mus, wodurch ihr einzigartiges Aroma besser hervorgehoben wird.

Welche Krankheiten und Schädlinge sind bei Quittenbäumen häufig?

Trotz ihrer Robustheit können Quittenbäume von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein, die auch bei Apfelbäumen vorkommen. Dazu zählen Krankheiten wie der Schorf, Feuerbrand und Quittenblattbräune sowie Schädlinge wie Blattläuse, Apfelwickler und der Kleine Frostspanner. Maßnahmen wie regelmäßiger Schnitt und Entfernung von Falllaub können das Risiko solcher Befälle minimieren.

Was sind die Unterschiede zwischen Apfel- und Birnenquitten?

Apfelquitten haben eine rundliche, apfelähnliche Form und ein härteres, trockeneres Fruchtfleisch mit vielen Steinzellen. Beispiele für Apfelquittensorten sind ‚Konstantinopeler‘ und ‚Riesenquitte von Lescovac‘. Birnenquitten hingegen sind länglich wie Birnen und haben ein weicheres Fruchtfleisch, das leichter zu verarbeiten ist. Beispiele für Birnenquittensorten sind ‚Bereczki‘ und ‚Champion‘.

Wie schützt man Quittenbäume vor Frost?

Quittenbäume sind wärmeliebend und besonders junge Bäume sind anfällig für Frost. Um Frostschäden zu vermeiden, sollte der Baum an einem geschützten Standort gepflanzt und der Stamm im Winter geschützt werden. Besonders junge Bäume profitieren von einer Pflanzung im Frühjahr, da sie dann bis zum nächsten Winter Zeit haben, stärker zu werden. Schutzmaßnahmen wie das Einwickeln des Stamms in Vlies oder Jute können ebenfalls helfen, Frostschäden zu verhindern.

Bilder: Bernd Schmidt / stock.adobe.com