Prunkwinde überwintern: So wird’s gemacht!
Die Prunkwinde begeistert mit ihren Blüten, ist in unseren Breitengraden aber nicht winterhart. Erfahren Sie alles über die Kultivierung, Überwinterung und Aussaat dieser tropischen Schönheit.
Winterhärte der Prunkwinde
Die Prunkwinde stammt aus tropischen und subtropischen Regionen und ist daher nicht winterhart. In unseren Breitengraden verträgt sie weder Frost noch kalte Temperaturen, weswegen sie typischerweise bis zum Ende des Herbstes abstirbt. Sollten Sie Samen ernten wollen, tun Sie dies vor dem ersten Frost und säen Sie die Samen im nächsten Frühjahr erneut aus.
Einige Sorten, wie die „Blue Hardy“ (Ipomoea indica), können milde Minusgrade verkraften und gelten als bedingt winterhart. Auch diesen Sorten sollten Sie Schutz bieten, beispielsweise indem Sie den Kübel einpacken, um die Wurzeln vor starkem Frost zu bewahren. Eine allgemeine Überwinterung im Freien ist jedoch für die meisten Prunkwinden-Arten unmöglich.
Um das Überleben frostempfindlicher Pflanzen sicherzustellen, wird oft empfohlen, die Prunkwinde als einjährige Pflanze zu behandeln und sie im Frühjahr neu auszusäen. Dies garantiert kräftige, schnellwachsende Pflanzen, die im Sommer erneut Blütenpracht zeigen.
Mehrjährige Prunkwinden-Sorten
Es gibt Prunkwinden, die als mehrjährige Pflanzen kultiviert werden können, wie z.B. die Sorte Ipomoea indica. Diese kann milde Minusgrade überstehen, benötigt jedoch besonderen Schutz vor starkem Frost.
Für eine erfolgreiche Überwinterung sollten Sie die Pflanze im Herbst zurückschneiden und in Kübel umsetzen. Diese Kübel platzieren Sie am besten an einem kühlen, jedoch frostfreien Ort im Haus. Alternativ können Sie die Pflanzen als Knollen überwintern, indem Sie diese an einem trockenen, kühlen Ort lagern.
Ein Standort bei etwa 15 °C ist ideal für die mehrjährigen Sorten. Es ist wichtig, den Kübel im Winter gut zu isolieren, um die Wurzeln vor Frostschäden zu schützen.
Einjährige Kultivierung
Prunkwinden sind in unseren Breitengraden meist einjährig. Säen Sie die Samen im Frühjahr aus und lassen Sie die Pflanzen über den Sommer wachsen und blühen. Ab März können Sie die Samen auf der Fensterbank vorziehen. Dafür lassen Sie die Samen etwa 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser quellen und pflanzen sie dann etwa 2 cm tief in Anzuchttöpfe mit gut durchlässiger Erde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und gewährleisten Temperaturen von etwa 20 °C, um die Keimung nach etwa zwei Wochen zu fördern.
Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Jungpflanzen ins Freiland umgesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden. Ein Pflanzenabstand von etwa 15 x 15 cm sollte eingehalten werden. Um Staunässe zu vermeiden, empfiehlt sich eine Drainageschicht, insbesondere bei schwereren Böden.
Da die Prunkwinde schnell wächst, stellen Sie ihr eine Rankhilfe (9,00€ bei Amazon*) zur Verfügung. Im Sommer sollten Sie regelmäßig gießen und gelegentlich einen kaliumbetonten Dünger verabreichen, um eine reiche Blütenbildung zu fördern.
Im Herbst sollten Sie die Pflanzen entfernen, sobald die ersten Fröste drohen. Bewahren Sie getrocknete Samenkapseln auf, um im nächsten Frühjahr wieder aussäen zu können.
Überwinterung im Haus
Für die Überwinterung mehrjähriger Prunkwinden wie Ipomoea indica sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Schneiden Sie die Pflanzen im Herbst auf etwa 10 cm zurück.
- Pflanzen Sie die zurückgeschnittenen Winden in große Kübel um.
- Stellen Sie die Kübel an einen kühlen, jedoch frostfreien Ort bei idealerweise etwa 15 °C.
- Alternativ können Sie die Knollen der Prunkwinden ausgraben und trocken und kühl lagern.
- Gießen Sie die Pflanzen nur sparsam und vermeiden Sie Staunässe. Eine Düngung ist während der Winterruhe nicht erforderlich.
Im Frühjahr, nach den letzten Frösten, können die Pflanzen wieder ins Freie gesetzt werden. Es empfiehlt sich, die überwinterten Pflanzen im April in frisches Substrat umzutopfen und mit einer Starterdüngung zu versorgen.
Einfache Aussaat
Die Aussaat der Prunkwinde kann ab April direkt im Freiland erfolgen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht und die Bodentemperaturen über 15 °C liegen. Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Standort mit nährstoffreichem, lockerem Boden.
So gehen Sie vor
- Lassen Sie die Samen etwa 24 Stunden in zimmerwarmem Wasser quellen.
- Arbeiten Sie reifen Kompost in die Erde ein.
- Setzen Sie die Samen etwa 1 cm tief in die Erde.
- Platzieren Sie die Samen mit einem Abstand von circa 40 cm zueinander.
- Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht.
Die Keimdauer beträgt ein bis zwei Wochen bei einer Temperatur von 15 bis 20 °C. Achten Sie darauf, die Pflanzen während des gesamten Wachstums ausreichend zu wässern und ihnen eine Rankhilfe (9,00€ bei Amazon*) zur Verfügung zu stellen.
Alternativen zur Prunkwinde
Wenn Sie nach winterharten Kletterpflanzen suchen, die Ihrem Garten auch im Winter Farbe und Struktur verleihen, sind folgende Alternativen empfehlenswert:
- Geißblatt (Lonicera): Diese Pflanze hat duftende Blüten, die Schmetterlinge und Bienen anziehen und ist sowohl in immergrünen als auch laubabwerfenden Sorten erhältlich.
- Boston-Efeu (Parthenocissus tricuspidata): Eine schnellwachsende und pflegeleichte Pflanze mit spektakulärer Herbstfärbung, ideal für große Wandflächen.
- Feuerdorn (Pyracantha): Mit dichtem, immergrünem Laub und leuchtend orangefarbenen Beeren im Herbst, die Vögeln als Nahrung dienen.
- Blauregen (Wisteria): Eine robuste Pflanze bekannt für ihre üppigen, hängenden Trauben blau-violetter Blüten, die eine stabile Rankhilfe benötigt.
- Winterjasmin (Jasminum nudiflorum): Bringt Farbe in den Winter mit seinen gelben Blüten und eignet sich für Mauern.
Diese Kletterpflanzen bieten nicht nur optische Reize, sondern auch ökologische Vorteile, da sie Lebensraum und Nahrung für verschiedene Insekten und Vögel bieten.