Porzellanblume

Porzellanblume Hoya: Pflege, Vermehrung & Arten im Überblick

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Die Porzellanblume ist mittlerweile eher eine Seltenheit auf den Fensterbänken von Pflanzenliebhabern geworden. Dabei hat die tropische Schönheit aus dem fernen Osten optisch, olfaktorisch und gestaltungstechnisch einiges zu bieten. Dazu ist sie nicht besonders pflegeintensiv.

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AUF EINEN BLICK
Was sollte man über Porzellanblumen (Hoya) wissen?
Die Porzellanblume (Hoya) ist eine tropische Pflanze aus Fernasien, Australien und Ozeanien. Sie bevorzugt warme, helle Standorte, verträgt aber keine direkte Sonne. Pflegeleicht und ansprechend, blüht sie von Frühjahr bis Herbst, oft duftend, aber sondert klebrigen Nektar ab. Beliebte Sorten sind: Hoya carnosa, Hoya kerrii, Hoya bella, Hoya australis und Hoya linearis.

Herkunft

Die Porzellanblume oder auch Wachsblume, wissenschaftlich Hoya (benannt nach dem englischen Gärtner Thomas Hoy), ist eine Pflanze aus den Tropen und Subtropen des fernen Ostens. Ihr Heimatgebiet spannt sich über relativ weite Areale Asiens, Australiens und Ozeaniens – natürlicherweise kommen die verschiedenen Hoya-Arten etwa in China, Vietnam und Thailand, in Japan, in Ostindien und Indonesien vor und besiedeln dabei sowohl tropische Regenwälder, als auch Trockenwälder, Küstengebiete und Höhenlagen von bis zu 2500 Metern.

  • Natürliches Herkunftsgebiet: Fernasien, Australien und Ozeanien
  • Habitate in tropischen bis trockenen Wäldern, Küsten- und Höhengebieten

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Wachstum

Bei der Porzellanblume handelt es sich um einen Epiphyten, also eine Aufsitzerpflanze, die sich in freier Natur andere Pflanzen als Wuchsgrund aussuchen. Sie wachsen also, wie zum Beispiel auch Orchideen oder Bromelien, bevorzugt auf Bäumen. Vom Wuchs her entwickelt sie sich rasch und bilden biegsame Triebe – das macht die Porzellanblume auch gut geeignet für die Spalier- oder Rundbogenkultur. Auch dass die meisten Arten kletternd sind, prädestiniert die Wachsblume für die Rankkultur an Gerüsten und Geländern. Mit der Zeit verholzen die Triebe mehr oder weniger.

  • Eigentlich Aufsitzerpflanze
  • Schneller Wuchs, biegsame, formungsgeeignete Triebe
  • Viele kletternde Sorten – fürs Beranken geeignet

Blüte

porzellanblume-hoyaIhren Beinamen Wachsblume hat die Hoya von der meist fleischigen und wachsigen Beschaffenheit ihrer Blüten. Sie erscheinen in traubigen (Schein-)Dolden mit kleinen, sternförmigen Einzelblüten, die durch ihre fünfstrahligen Kelch- und Kronblattkombination eine sehr hübsche Struktur bilden. Schön ist auch, dass die Porzellanblume vom Frühjahr bis zum Herbst immer wieder von Neuem blüht. Viele Arten verströmen außerdem in den Abendstunden einen süßen, zuweilen schweren Duft. Weniger schön ist der Nektar, den die Blüten absondern und der die Fensterbank verklebt.

Charakteristika der Porzellanblumenblüte:

  • Kleine, traubige Doldenblütenstände mit attraktiver Sternstruktur
  • Oft süßer, schwerer Duft
  • Sondert Nektar ab, der heruntertropft und klebt

Standort

Gemäß ihrer Herkunft mag die Wachsblume es warm und hell. Volle Sonneneinstrahlung verträgt sie allerdings nicht gut – schließlich gedeiht sie in ihrer Heimat in waldigen Habitaten. Wie bei allen exotischen Zierpflanzen aus wärmeren Ursprungsgebieten können Sie die Porzellanblume in unseren Breiten nicht im Freiland kultivieren. Sie lässt sich daher am besten als Zimmerpflanze halten.

Das Substrat sollte locker und durchlässig für Luft und Wasser sein – am besten legen Sie im Topf eine Drainage mit Blähton an. So vermeiden Sie, dass die Wurzeln ersticken oder Staunässe bekommen – das mögen sie nämlich garnicht.

Gießen

Zu viel Gießen ist bei der Porzellanblume also tabu. Regelmäßig sollten Sie ihr aber dennoch Wasser geben, vor allem in der Vegetationsphase. Achten Sie aber darauf, dass der Topfballen vor dem nächsten Gießen ganz abgetrocknet ist. Als tropische bis subtropische Pflanze mag die Porzellanblume auch die ein oder andere Dusche: Besprühen Sie ihre Blätter ab und zu mit einem erfrischenden Wassernebel.

Merke:

  • Regelmäßig gießen, Staunässe aber unbedingt vermeiden
  • Regelmäßiges Duschen sehr empfehlenswert

Düngen

Gedüngt werden kann die Porzellanblume mit moderater Dosis. Verwenden sollten Sie einen eher schwachen Grünpflanzendünger (7,00€ bei Amazon*), den Sie dem Gießwasser beimischen. Öfter als alle 3-4 Wochen ist das allerdings nicht nötig. Die Gefahr einer Überdüngung ist sicherlich größer als eine Wachstums- oder Blühschwäche aufgrund von Nährstoffmangel. Im Winter wird garnicht gedüngt.

Umpflanzen

Die Porzellanblume müssen und sollten Sie nicht zu oft umtopfen. An den Füßen gestört zu werden, hat sie nämlich genauso ungern wie ständige Standortwechsel. Topfen Sie sie also nur um, wenn es wirklich unbedingt nötig ist, das heißt, wenn der Topf allzu eng wird. Der neue Topf sollte auch nicht unverhältnismäßig größer als der alte sein – das würde wieder zu viel Umgewöhnung bedeuten und das Risiko von Blatt- und Blütenschwäche erhöhen. Das neue Substrat versehen Sie wieder mit einer Blähton-Drainage und gegebenenfalls etwas Sand.

Überwintern

Im Winter, wenn der Porzellanblume hier das Lichtangebot für eine normale Vegetation nicht ausreicht, sollten Sie ihr eine entsprechende Ruhephase gönnen. Dabei gilt aber allgemein, dass der Standortunterschied zum Sommerplatz nicht zu hoch sein sollte/muss. So sollte das Winterquartier ebenfalls relativ hell sein und nicht allzu kalt.

Während die optimale Temperatur für die Porzellanblume im Sommer zwischen 18 und 23°C liegt, sollte sie im Winter die 10°C nicht unterschreiten. Frost darf sie natürlich auf keinen Fall abbekommen. Zu warm sollte es aber auch nicht sein, da das nicht mit dem zwangsläufigen Lichtmangel kompatibel ist. Außerdem erhöht sich bei warmen Temperaturen das Risiko des Schädlingsbefalls. Ein guter Winterstandort für die Porzellanblume ist zum Beispiel ein Fensterplatz in einem unbeheizten Treppenhaus.

Gießen sollten Sie die Porzellanblume im Winter entsprechend ihrer heruntergefahrenen Vegetation nur moderat.

Die Überwinterungsregeln:

  • Heller Standort
  • Temperatur zwischen 10 und 14°C
  • Mäßig gießen

Schneiden

Abgesehen von den abgeblühten Blütenständen während des Sommers können Sie die Wachsblume relativ unkompliziert zurückschneiden. Wenn Triebe übermäßig lang werden, lassen sie sich ohne große Verluste stutzen. Dabei sollten Sie darauf achten, die Schere immer direkt über einer Blattachse anzusetzen. Dort kann die Pflanze dann am besten wieder neu austreiben. Durch regelmäßiges Kürzen der Triebe können Sie die Wachsblume kompakt bzw. in einer besonderen Form halten.

Allgemein sollten Sie außerdem regelmäßig einen Auslichtungsschnitt durchführen, um die Blühfreude zu erhöhen.

Blüht nicht

hoya-blueht-nichtEin relativ häufiges Problem bei der Porzellanblumenkultur ist das Ausbleiben der so beliebten Blüte. Bei gewissen Pflegefehlern kann die Wachsblume dabei nämlich etwas empfindlich sein.
Am wahrscheinlichsten für eine magere oder ganz wegbleibende Blüte ist:

  • Häufiger Standortwechsel
  • Zu dunkler Standort
  • Abschneiden verblühter Blütenstände

Vor allem mag die Porzellanblume keine Standortwechsel. Achten Sie also gleich zu Beginn der Kultivierung auf einen geeigneten, ausreichend hellen Platz möglichst ohne Zugluft. Beim vergeblichen Warten auf die Blüte ist ein Umstellen an einen anderen Standort also meist kontraproduktiv.

Was der Porzellanblume auch die Blühfreudigkeit verleiden kann, ist ein zu dunkler Standort. Die Tropenpflanze braucht nun einmal einiges an Licht, um ihre Blüten hervorzubringen. In dem Fall ist ein Standortwechsel zu einem helleren Stellplatz natürlich unumgänglich.

Sie sollten außerdem auf keinen Fall die abgeblühten Blütenstände abschneiden. Damit verhindern Sie die Neubildung von Blüten an ebendiesen Stellen. Wenn Sie sie in Ruhe lassen, wird die Porzellanblume Ihnen schon bald, sofern es noch nicht Herbst ist, eine neue Dolde ihrer kleinen, wächsernen Sternenblüten schenken.

Vermehren

porzellanblume-hoyaVermehren lässt sich die Wachsblume am besten über Absenker. Sie können auch Stecklinge schneiden, zu dieser Methode folgt weiter unten eine Erläuterung.

Bei der Absenkermethode führen Sie eine Ranke der Mutterpflanze in einen Topf mit sandigem, lockerem Erdsubstrat ab. Das tun Sie am besten im Frühjahr, wenn das Lichtangebot steigt. An der Einwurzelungsstelle entfernen Sie die Blätter, die Triebspitze schneiden Sie ab. Besonders förderlich für das Anwachsen ist ein gleichmäßig feuchwarmes Milieu – um dieses zu schaffen, nutzen Sie am besten die altbewährtes Folienmethode. Halten Sie den Absenker dauerhaft feucht, aber auch hier nicht zu viel gießen.

Sobald sich an der Auflagestelle Wurzeln gebildet haben, können Sie die Verbindung zur Mutterpflanze kappen.

Giftig

Die Giftigkeit der Porzellanblume ist eine etwas nebulöse Sache – zum einen gibt es von Expertenseiten teils unterschiedliche Angaben dazu. Zum anderen ist sie auch abhängig von den jeweiligen Arten. Einige sind durchaus leicht giftig – vor allem wird oft davor gewarnt, Katzen, Hunde und vor allem auch Vögel mit der Wachsblume allein zu lassen. Aber auch Kleinkinder sollten nicht unbedingt unbeaufsichtigt in der Porzellanblumennähe spielen.

Schädlinge

Gegen Krankheiten und Schädlinge sind Porzellanblumen glücklicherweise relativ unempfindlich. Wenn sich Probleme beim Wachstum oder bei der Blütenbildung zeigen, liegt das meist eher an ungeliebtem Standortwechsel, Überdüngung, Staunässe oder anderen Pflegefehlern.

Dennoch kann die Wachsblume auch von Schädlingen befallen werden, vor allem während der Überwinterungsphase, in der sie leicht geschwächt ist. Achten Sie vorbeugend gerade in dieser Zeit darauf, sie vor ungünstigen Bedingungen zu bewahren. Am häufigsten treten bei der Porzellanblume Blattläuse, Schild- oder Wollläuse auf.

Bei einem Befall mit Blattläusen sollten Sie zunächst mit Abspritzen arbeiten. Bei Schildläusen können Sie am besten etwas Brennnessel, Knoblauch oder Rainfarn in die Spritzbrühe geben. Wollläuse bekämpfen Sie am besten, indem Sie befallene Pflanzenteile entfernen und die Pflanze mit einer Lösung aus Spiritus, Kernseife und Wasser behandeln.

Ableger

Neben der lässigen Absenkermethode können Sie auch die altbekannte Stecklingsmethode anwenden, um eine neue Porzellanblume zu bekommen. Das funktioniert auch in den meisten Fällen völlig komplikationslos. Zeit für die Stecklingsanzucht ist wie bei der Absenkermethode das Frühjahr.

Einen Steckling erhalten Sie in Form eines oberhalb einer Blattachse abgeschnittenen Triebs – Sie können sich also auch gleich bei einem der regelmäßigen Rückschnitte am Schnittgut bedienen.
Den Steckling stecken Sie in entweder in einem Wasserglas oder in einem Erdsubstrat bewurzeln lassen. Bei der Wasserglasmethode sollten Sie das Wasser ab und zu wegen Fäulnisgefahr wechseln. In ein Erdsubstrat können Sie etwas Bewurzelungshormon geben.

Sorten

Die Wachsblumen-Gattung ist äußerst artenreich – kein Wunder bei der Vielfalt an Herkunftshabitaten über das gesamte tropische und subtropische Fernasiengebiet. Insgesamt gibt es an die 200 verschiedene Arten. Als Topfpflanze wurde lange Zeit nur die Hoya carnosa mit ihren fleischfarbenen Blüten. Mittlerweile hat sich das Topfkultuvierungsspektrum aber erheblich ausgeweitet. Hier ein Überblick über besonders beliebte und Sorten:

Beliebte Sorten

  • Hoya carnosa
  • Hoya kerrii
  • Hoya bella
  • Hoya australis
  • Hoya linearis

Hoya carnosa

porzellanblume-hoyaDie Hoya carnosa ist nach ihren rosa- bis fleischfarbenen Blüten benannt. Diese recht außergewöhnliche Farbe macht sie zu einer attraktiven Zierde auf der Fensterbank oder im Wintergarten. Die Blütendolden sind stehend oder auch etwas hängend und verströmen einen sehr straken Duft. Allerdings sind sie auch stark nektarabsondernd.

Die Hoya carnosa bildet weiche, später verholzende und rankende Triebe, die mit fleischigen, glänzenden Blättern besetzt sind. Insgesamt kann sie eine Höhe von bis zu 4 m erreichen.

Sie benötigt einen hellen Standort ohne zu viel direkte Sonneneinstrahlung, im Winter sollte sie relativ kühl, also nicht über 14°C stehen.

Hoya kerrii

porzellanblume-hoyaDiese Sorte hat ihren Namen ebenfalls einer optischen Besonderheit zu verdanken: und das sind ihre herzförmigen Blätter. In letzter Zeit erfreut sich die Hoya kerrii, vielleicht auch wegen der seit Jahren auflebenden Valtentinstagkultur, wachsender Beliebtheit. Die Blätter haben außerdem die Eigenschaft, dass sie sich einzeln bewurzeln lassen. Ein einfacher Blattsteckling eignet sich daher ganz besonders als herzerwärmendes Mitbringsel. Ob das Herzblatt austreibt, ist allerdings sehr individuell und kann bis zu 6 Jahre dauern!

Als Standort bevorzugt die Hoya kerrii einen sonnigen bis halbschattigen Platz – sie kommt im Vergleich zu anderen Hoyas mit relativ wenig Licht zurecht.

Die Blüten der Hoya kerrii sind weiß mit kontrastiv roten Kronblättern und erscheinen zwischen Mai und Oktober. Sie bildet lange, rankende Triebe aus, die bald von einer Kletterhilfe angeleitet werden sollten. Insgesamt erreicht die Herzblatt-Porzellanblume nur etwa einen Meter Wuchshöhe.

Hoya bella

Hoya bellaDie Hoya bella zeichnet sich durch ihre länglichen, kegelförmigen Blätter aus, die einen interessanten Struktureffekt ergeben. Ihre reiche Verzweigung macht die Hoya bella wie geschaffen für kompalkte Strauchgebilde. Sie lässt sich aber ohne vermehrten Schnitt auch als Hängepflanze kultivieren. Insgesamt gehört sie mit nur etwa 50 bis 60 cm Wuchshöhe zu den kleineren Sorten.

Ihre besonders schönen Blüten zeigen sich von Mai bis Oktober in Weiß mit rosarabenen Kronblättern. Auch die Hoya bella eignet sich gut für einen eher schattigen Standort auf der Fensterbank.

Hoya australis

Die Hoya australis hat ihren Ursprung, wie ihr Name schon verrät, vor allem in den tropischen Gebieten des nördlichen Australiens. Sie ist innerhalb ihrer Art noch einmal in verschiedene Unterarten unterteilt. Sie ist besonders starkwüchsig und kann insgesamt bis zu 5 Meter hoch werden – In der Zimmerkultur muss sie daher meist etwas häufiger zurückgeschnitten werden. Ihre Triebe winden sich und verholzen mit zunehmendem Alter auf moderate Weise.

Die Blüten der Hoya australis sind wie bei der Hoya kerrii weiß mit roten Kronblättern und duften sehr angenehm.

Hoya linearis

Die Hoya linearis zeichnet sich durch besonders längliche, verdickende Blätter aus und ist sehr robust. Sie verträgt auch im Winter relativ warme Temperaturen, ohne sofort anfällig für Schädlinge zu werden. Das macht sie ideal als Zimmerpflanze. Durch ihren langtriebigen Wuchs lässt sie sich auch wunderbar als Hängepflanze kultivieren. Insgesamt ist sie eine sehr kleine Sorte und erreicht nur etwa bis zu 60 cm Höhe.

Ihre Blüten sind Weiß mit cremefarbener Krone und duften zart. Sie bevorzugt im Vergleich zu den anderen Porzellanblumearten eher kühlere Temperaturen, insgesamt aber sollte sie nicht kälter als etwa 7°C stehen.

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