Porzellanblume

Porzellanblume: Pflege, Standort und Vermehrung

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Mit ihren weißen oder roten Blütenbällen, komponiert aus unzähligen, wächsernen Sternenblüten, verbreitet die Porzellanblume tropisches Flair auf der Fensterbank. Untermalt wird die Blütenpracht von herzförmigen, ovalen oder länglichen, ledrigen Blättern. Hinter der exotischen Silhouette verbirgt sich eine pflegeleichte, rankende Zimmerpflanze. Worauf die Blüten- und Blattschmuckpflanze in der Kultivierung Wert legt, lesen Sie hier in den Antworten auf oft gestellte Fragen.

Wachsblume
Die Porzellanblume ist ein beeindruckender Exot
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Porzellanblume richtig?
Die Porzellanblume (Hoya) ist eine exotische Zimmerpflanze, die bei hellem, warmen Standort, gut durchlässigem Substrat und adäquater Kletterhilfe gedeiht. Sie benötigt mäßiges Gießen, regelmäßiges Besprühen, gelegentlichen Flüssigdünger und Schutz vor praller Sonne.

Pflegetipps

Für die erfolgreiche Pflege einer Wachsblume genügt es, wenn Sie auf ein gärtnerisches Basiswissen zurückgreifen können. Grundvoraussetzung ist ein heller, warmer Standort in Kombination mit einem gut durchlässigen Substrat, wie Orchideenerde. Fernerhin sollte für rankende Hoya eine adäquate Kletterhilfe zur Verfügung stehen. Wahlweise kann die Exotin ihre Triebe anmutig aus der Blumenampel herabbaumeln lassen. Angesichts dieser Rahmenbedingungen, pflegen Sie die Porzellanblume so:

  • Von April bis Oktober mäßig gießen mit kalkfreiem Wasser
  • Von November bis März nur soviel wässern, dass die Erde nicht austrocknet
  • Alle 1-2 Tage mit weichem Wasser sanft einsprühen
  • Von Mai bis September alle 3-4 Wochen einen Kalium-betonten Flüssigdünger verabreichen
  • Verwelkte Blüten mitsamt Blütenstiel ausbrechen oder abschneiden

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Setzen Sie die Wachsblume keinem kalten Durchzug aus. Schneiden Sie zu lange Triebe nur dann, wenn es keine Alternative gibt. Für eine kühlere Überwinterung bei 14-16 Grad Celsius ist die tropische Grazie dankbar, um Kräfte zu sammeln für ein weiteres Blütenfestival.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Wachsblume favorisiert einen hellen, warmen Standort mit durchschnittlichen Temperaturen von 18-25 Grad Celsius und möglichst hoher Luftfeuchtigkeit. Vor praller Sonneneinstrahlung wird die Zimmerpflanze geschützt durch eine Gardine oder eine Beschattung im Wintergarten. Im Verlauf der winterlichen Ruhepause wünscht sich die tropische Blütenschönheit einen etwas kühleren Platz bei 14-16 Grad Celsius.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Im Gartencenter und Blumenhandel angebotene Porzellanblumen stehen in der Regel in normaler Blumenerde, angereichert mit Blähton oder Styroporkügelchen. Dieses Substrat ist freilich nur die zweite Wahl. Wer seiner Wachsblume perfekte Rahmenbedingungen bieten möchte, kultiviert die Exotin in Orchideenerde, Kokosfasern oder Seramis. Darin sind die Wurzeln ausgezeichnet mit Sauerstoff versorgt und faulen nicht so schnell. Sparfüchse verwenden Einheitserde oder Azaleensubstrat und geben Perlite Atmungsflocken, Lavagranulat oder Styroporkügelchen hinzu.

Wann ist Blütezeit?

Von Mai bis Oktober wetteifert die Wachsblume auf der Fensterbank mit den blühenden Stauden des Gartens. Je nach Art und Sorte entströmt ihnen ein betörender Duft, der – abhängig vom Nektarfluss – sehr intensiv ausfallen kann. Damit die Porzellanblume über den ganzen Sommer hinweg ihr prächtigstes Blütenkleid präsentiert, putzen Sie verwelkte Blütenköpfe regelmäßig aus. Hierzu brechen Sie mit Daumen und Zeigefinger die Dolden mitsamt Blütenstiel vom Stängel respektive der Ranke.

Porzellanblume richtig schneiden

Die verwelkten Blüten schneiden Sie mitsamt Blütenstiel ab oder brechen diese mit den Fingern aus. Den Stängeln und Ranken sollten Sie hingegen nicht mit der Schere zu Leibe rücken. Daran entfalten Sie in jedem Jahr zahlreiche neue Blüten, deren Anlagen im Rahmen eines Rückschnitts entfernt würden. Kürzen Sie zu lange Triebe folglich möglichst nicht ein, sondern installieren im Zweifel eine zusätzliche Rankhilfe.

Porzellanblume gießen

In ihren sukkulenten Blättern legt sich die Wachsblume einen ausreichenden Vorrat an Feuchtigkeit an. Gießen Sie Ihre Hoya daher nur mäßig mit weichem Wasser. Trocknet die Oberfläche des Substrats an, gießen Sie nur so lange, bis die ersten Tropfen in den Untersetzer laufen. Spätestens nach 15 Minuten gießen Sie das darin gesammelte Wasser aus, damit sich keine Staunässe bilden kann. Verwöhnen Sie die tropische Porzellanblume alle paar Tage mit einem sanften Sprühnebel aus weichem Wasser aus dem Handsprüher.

Porzellanblume richtig düngen

Die Nährstoffzufuhr beschränkt sich auf die Hauptblütezeit von Mai bis September. Verabreichen Sie in diesem Zeitraum alle 3-4 Wochen einen Flüssigdünger (14,00€ bei Amazon*) für Blühpflanzen. Wählen Sie vorzugsweise ein Kalium-betontes Produkt, das auf den Wunsch nach einem sauren Bodenwert abgestimmt ist.

Schädlinge

Die Wachsblume ist anfällig für einen Befall durch Woll- und Schmierläuse. Treten die Wattebausch-ähnlichen Gespinste auf den Blättern zutage, gehen Sie mit einem Niemöl-Präparat dagegen vor. Wahlweise bekämpfen Sie die Schädlinge mit Wattestäbchen, die in hochprozentigen Alkohol oder Spiritus getränkt wurden.

Überwintern

Ab Oktober nimmt die Blütenfülle deutlich ab, da sich die Wachsblume auf die kommende Ruheperiode vorbereitet. So kommt die Porzellanblume gesund und munter durch die kalte Jahreszeit:

  • Von Oktober bis März die Nährstoffzufuhr einstellen
  • Nur noch so viel gießen, dass die Erde nicht austrocknet
  • Weiterhin alle paar Tage einsprühen mit kalkfreiem Wasser
  • Aufstellen an einem hellen Platz bei kühleren Temperaturen von 14-16 Grad Celsius

Am Ende der Winterpause topfen Sie die Wachsblume um in frisches Substrat. Jetzt dürfen die Temperaturen wieder steigen, worauf Sie die Gießmenge proportional abstimmen. Sind die Nährstoffvorräte im vorgedüngten Substrat nach 4-6 Wochen aufgebraucht, verabreichen Sie bis September alle 3-4 Wochen einen kalkfreien Flüssigdünger.

Porzellanblume vermehren

Für die Nachzucht weiterer Porzellanblumen, haben sich zwei Methoden bestens bewährt. An rankenden Hoya-Arten senken Sie einen vitalen Trieb ab in einen nebenstehenden Blumentopf mit magerem Substrat. Ritzen Sie das Gewebe mit einer Rasierklinge leicht an und fixieren den Absenker mit einem Stein. Hat sich ein eigenständiges Wurzelsystem gebildet, trennen Sie Ableger und Mutterpflanze mit einem glatten Schnitt.

Ebenso unkompliziert verläuft die Stecklings-Vermehrung. Hierzu schneiden Sie im März/April Triebe mit 3-4 Blättern knapp unterhalb eines Blattknotens ab. Eingesetzt in Torf-Sand, im feucht-warmen Mikroklima unter einer Plastikhaube, schreitet die Bewurzelung am warmen, halbschattigen Standort zügig voran. Halten Sie die Erde leicht feucht mit weichem Wasser. Nach 6-8 Wochen kann die Abdeckung entfernt werden, damit Sie Ihre Zöglinge in Substrat für eine adulte Wachsblume umtopfen können.
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Wie pflanze ich richtig um?

Topfen Sie eine adulte Wachsblume erst dann um, wenn die Wurzeln bereits aus der Bodenöffnung herauswachsen oder sich durch das Substrat drücken. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme ist im zeitigen Frühjahr, wenn sich die Winterpause dem Ende zuneigt. So machen Sie es richtig:

  • Der neue Topf ist maximal 2-3 cm im Durchmesser größer
  • Über dem Wasserablauf eine oder mehrere Tonscherben legen als Drainage
  • Darüber eine erste Schicht des Substrats einfüllen
  • Erst jetzt die Wachsblume austopfen, um die ausgediente Erde abzuschütteln

Setzen Sie die Porzellanblume dergestalt ein, dass die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Gießen Sie nur wenig an, bis das Wasser aus der Bodenöffnung herausläuft. Am halbschattigen, warmen Fensterplatz darf sich die Hoya vom Stress erholen. Nimmt die Prozedur Ihre Wachsblume zu sehr mit, kann die diesjährige Blüte ausfallen. Lassen Sie sich davon nicht irritieren, sondern setzen das gewohnte Pflegeprotokoll unverändert fort. Spätestens im darauf folgenden Jahr legt die Blume ihr anmutiges Blütenkleid wieder an.

Ist Porzellanblume giftig?

Wie die Toxikologen der Universität Zürich herausfanden, geht von der Wachsblume für Menschen keine Gefahr aus. Demgegenüber erweist sich die Pflanze für Vögel als hoch giftig. Bereits der Verzehr kleiner Mengen hat tödliche Folgen. Mit Vorsicht zu genießen ist überdies eine Kultivierung in Reichweite von Hunden, Katzen oder Nagetieren. Lassen Sie Ihre Haustiere nicht in die Nähe einer Porzellanblume, da die Aufnahme von Blüten und Blättern unangenehme Vergiftungserscheinungen nach sich ziehen kann.
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Porzellanblume blüht nicht

Bleibt die ersehnte Blüte aus, zeichnen für das Dilemma verschiedene Auslöser verantwortlich. Im Folgenden haben wir die häufigsten Ursachen für Sie zusammengestellt mit Tipps zu deren Behebung:

  • Lichtmangel: Die Wachsblume am hellen Standort mit 10-12 Stunden Tageslicht aufstellen
  • Kälte: Während der Wachstums- und Blütezeit auf warme Temperaturen achten von 18-25 Grad Celsius
  • Staunässe: Alle Hoya-Arten nur mäßig gießen und vorzugsweise häufiger besprühen mit weichem Wasser
  • Überdüngung: Im vorgedüngten Substrat frühestens nach 6 Wochen den ersten Flüssigdünger verabreichen
  • Schnittfehler: Eine Porzellanblume möglichst nicht schneiden, da sie an ihren Ranken immer wieder blüht
  • Standortwechsel: Die Pflanze möglichst nicht hin und her tragen oder häufig drehen
  • Fehlende Winterruhe: Von Oktober bis März kühler stellen bei 14-16 Grad Celsius, weniger gießen und nicht düngen

Ein Knospenabwurf ist besonders niederschmetternd, da die Blüte bereits zum Greifen nah erschien. Auslöser für diese Misere ist ein Platz unter voller Sonneneinstrahlung. Zumindest eine engmaschige Gardine sollte die Wachsblume vor der Mittagssonne schützen.
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Braune Blätter

Angesichts brauner Blätter an einer Wachsblume, tippen wir zumeist auf Trockenstress. Tatsächlich reagiert die Porzellanblume mit diesem Schadbild auf Staunässe und Wurzelfäulnis. Topfen Sie die Hoya unverzüglich um in trockenes Substrat und gießen ab sofort nur noch mäßig.

Gelbe Blätter

Gelbe Blätter sind ein klassisches Symptom für Blattchlorose. Dieses Schadbild weisen Wachsblumen auf, wenn sie mit hartem Wasser gegossen oder in kalkhaltigem Substrat gehalten werden. Da alle Hoya-Arten nach einem sauren pH-Wert verlangen, legt ein zu hoher Kalkgehalt wichtige Nährstoffe im Substrat fest, wie Eisen und Magnesium. Stellen Sie die Wasserversorgung um auf weiches Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Verwenden Sie als Substrat Moorbeet- oder Rhododendronerde, Orchideensubstrat oder Einheitserde.

Schöne Sorten

  • Red Button: Über silbrig gesprenkelten Blättern erhebt sich kugelige Blüten mit zahlreichen dunkelroten Einzelblüten
  • Mathilde: Wunderschöne Wachsblume, deren weiße Sternenblütchen eine purpurne Korona ziert über ovalen Blättern
  • Krimson Princess: Cremefarbene, grün umrandete Schmuckblätter untermalen rosafarbene Blütenkugeln
  • Hawaiian Purple: Über bis zu 12 cm langen Blättern thronen doldenartige Kugelblüten in sattem Dunkelrot
  • Stargazer: Ein florales Juwel mit weiß-roten Blüten, betörendem Honigduft und mächtigen, lederartigen Blättern
  • Hoya bella: Kompakte Wachsblume mit aufrechten, später überhängenden Trieben und weiß-roten Blüten