Pinie

Pinienbaum im Garten: Standort, Pflege & Überwinterung

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Unter seiner schattenspendenden Schirmkrone den würzigen Duft seiner Nadeln zu genießen, damit beschenkt uns der mediterrane Pinienbaum im Garten und Kübel. Wie unkompliziert die Kultivierung einer Mittelmeer-Kiefer gelingt, vermitteln die folgenden Antworten auf häufige Fragen.

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Pinien kennen wir vor allem aus Italien
AUF EINEN BLICK
Kann man einen Pinienbaum in Deutschland pflanzen?
Der Pinienbaum, auch Mittelmeer-Kiefer genannt, ist im Freiland in wintermilden Weinbauregionen ab dem fünften Lebensjahr kultivierbar. Wichtig sind Schutzmaßnahmen im Winter wie eine Laubschicht auf der Baumscheibe und eine atmungsaktive Haube über der Krone.

Pinie richtig pflanzen

Im milden Klima einer Weinbauregion können Sie das Experiment wagen, einen Pinienbaum im Freiland auszupflanzen. Der geeignete Kandidat sollte mindestens 5 Jahre alt sein und vollkommen gesund. Pflanzzeit ist das Frühjahr, damit die Mittelmeer-Kiefer sich bis zum ersten Winter im Boden vital verwurzelt. Wählen Sie ein Exemplar im Container oder als Ballenware, da wurzelnackte Bäume einzig im späten Herbst gepflanzt werden können. Am sonnigen, windgeschützten Standort legen Sie eine Grube an, die im Durchmesser etwa doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. So gehen Sie weiter vor:

  • Mit Kompost und Hornspänen sowie etwas Sand oder Lavagranulat die ausgehobene Erde anreichern
  • In die Pflanzgrube einen Stützpfahl einschlagen, um erst dann den Pinienbaum einzusetzen
  • Pflanzen Sie die Schirm-Kiefer nur so tief, dass der Wurzelballen bündig mit der Erdoberfläche abschließt

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Nachdem Sie den Stamm mit Sisal oder Bast am Stützpfahl befestigt haben, gießen Sie reichlich bemessen an.

Pflegetipps

Entspricht der gewählte Standort den Anforderungen einer Mittelmeer-Kiefer, umfasst die Pflegeprogramm folgende Maßnahmen:

  • Pinienbaum gießen bei sommerlicher Trockenheit
  • Im April und Juni einen Langzeitdünger verabreichen
  • Schneiden nur bei Bedarf im Spätwinter, auf keinen Fall ins alte Holz
  • Im Topf alle 2-3 Jahre umpflanzen und bei dieser Gelegenheit gründlich auslichten

Steht der Winter vor der Türe, erfordert ein Pinienbaum ein verstärktes Maß an gärtnerischer Pflege. Im Beet und Kübel bedecken Sie die Erde mit Herbstlaub oder Stroh. Die Krone und den Stamm umhüllen Sie mit einem atmungsaktiven Material. Es ist von großem Vorteil, wenn ein Pinienbaum im Topf umsiedeln kann in ein helles, frostfreies Winterquartier.

Welcher Standort ist geeignet?

Beheimatet im sonnendurchfluteten Mittelmeerraum, favorsiert der Pinienbaum in den hiesigen Breiten einen vollsonnigen Standort. Warm und windgeschützt möchte die Schirm-Kiefer platziert sein, damit sie sich heimisch fühlt. Weisen Sie dem Baum einen halbschattigen oder schattigen Platz zu, entwickelt sich die typische Silhouette mit einer schirmförmigen Krone nicht. An den Boden stellt die Kiefer keine nennenswerten Ansprüche und arrangiert sich mit jeder normalen Gartenerde. Da das Gehölz sich als ausgesprochen Dürre-resistent erweist, gedeiht es ebenso prächtig im sonnigen Steingarten mit sandig-trockener Erde.

Der richtige Pflanzabstand

Da ein Pinienbaum in Deutschland Wuchshöhen von 15 Metern und mehr erreichen kann, sollte der Pflanzabstand entsprechend großzügig bemessen sein. Die Entfernung zu Gebäuden und Mauern sollte der erwarteten Baumhöhe entsprechen. Die Mindest-Entfernung zum Nachbarn ist gesetzlich festgeschrieben im jeweiligen Länder-Nachbarschaftsrecht und variiert erheblich zwischen 2 und 8 Metern. Fragen Sie daher beim zuständigen Ordnungsamt nach und lassen sich den genannten Wert schriftlich bestätigen. Beziehen Sie bei allen Überlegungen die ungewöhnliche Ausdehnung der Schirmkrone dieser Kiefer mit ein.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Solange ein Pinienbaum nur genügend Sonne tanken kann, toleriert er nahezu jede Bodenbeschaffenheit. Die ideale Erde ist humos, locker und gut durchlässig. Die Toleranz gegenüber dem pH-Wert erstreckt sich von sauren 4 bis kalkreichen 9. Einzig im verdichteten Erdreich mit dauerhafter Staunässe macht eine Mittelmeer-Kiefer schlapp. Eine Lage mit hohem Grundwasserspiegel sollte vermieden werden. Hier kann dem Flachwurzler infolge von Wurzelfäule die Standfestigkeit verloren gehen und Windwurf zum Problem werden.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Südländische Gehölze dürfen einzig im Frühjahr ins Freiland ausgepflanzt werden. In dieser Hinsicht macht der Pinienbaum keine Ausnahme. Sobald keine Bodenfröste mehr zu befürchten sind und das Erdreich vollkommen aufgetaut ist, öffnet sich das Zeitfenster für die Pflanzung. Eine junge Schirm-Kiefer sollte 8 bis 10 Tage zuvor am halbschattigen, geschützten Platz im Garten abhärten, um die Nächte hinter Glas zu verbringen.

Pinie richtig schneiden

Als sonderlich schnittverträglich tritt ein Pinienbaum leider nicht in Erscheinung. Oberste Prämisse beim Einsatz der Baumschere ist, einen Schnitt ins alte Holz unbedingt zu vermeiden. So gehen Sie fachgerecht vor:

  • Im Spätwinter an einem frostfreien, bedeckten Tag die Mittelmeer-Kiefer schneiden
  • Den frischen, kerzenartigen Austrieb maximal um die Hälfte einkürzen
  • Totholz an der Basis kappen sowie kümmerlich wachsende Zweige

Die dekorative Schirmkrone entwickelt ein Pinienbaum erst nach 30-40 Jahren aus eigenem Antrieb. Sie können diesen Prozess beschleunigen, indem Sie die Mittelmeer-Kiefer alljährlich im Herbst aufasten. Dabei werden die unteren beiden Astreihen auf Astring solange entfernt, bis sich der gewünschte Habitus konstituiert hat.

Pinie gießen

Ein Pinienbaum im Beet verlangt einzig bei sommerlicher Trockenheit nach zusätzlichen Wassergaben. Gießen Sie in diesem Fall durchdringend, um auch die tief reichende Pfahlwurzel zu erreichen. Mindestens 30 Minuten sollte der Gartenschlauch laufen. Im Kübel erweist sich der Wasserbedarf höher und sollte alle paar Tage per Daumenprobe ermittelt werden.

Pinie richtig düngen

Der Nährstoffbedarf einer Schirm-Kiefer befindet sich auf niedrigem bis mittlerem Niveau. Verabreichen Sie im April und Juni einen Langzeitdünger, der im Kübel in flüssiger Form praktischer zu applizieren ist. Freunde der organischen Düngung geben alle 4 Wochen Kompost und Hornspäne ins Substrat. Im Juli endet die Gabe von Dünger, damit der Pinienbaum vor dem Winter ausreifen kann.

Überwintern

In wintermilden Regionen Deutschlands kann ein Pinienbaum bedenkenlos im Freiland ausgepflanzt werden, wenn ihm folgende Schutzmaßnahmen für eine sichere Überwinterung zuteilwerden:

  • Die Baumscheibe vor dem ersten Frost abdecken mit Herbstlaub und Nadelreisig
  • Die Krone einpacken in atmungsaktives Gartenvlies
  • Den Stamm umwickeln mit Jutebändern oder Schilfmatten

Im großen Kübel siedelt ein Pinienbaum idealerweise um in ein frostfreies, helles Winterquartier. Wo dieser Plan an mangelnder Platzkapazität scheitert, umwickeln Sie das Gefäß mit mehreren Lagen Luftpolsterfolie und stellen es auf Holz oder Styropor. Das Substrat erhält eine Lage Laub, Stroh oder Sägespäne. Der prächtigen Krone setzen Sie eine Filz-Haube auf.

Pinie vermehren

Die Pinienkerne sind nicht nur schmackhaft, sondern ermöglichen uns die einzige Methode, einen Pinienbaum zu vermehren. Entnehmen Sie die Samen dem Zapfen, öffnen oder entfernen die Schale und weichen das Saatgut für 12 Stunden im lauwarmen Wasser einer Thermokanne ein. Eingesetzt in einen Topf mit magerer Anzuchterde, setzt die Keimung bei konstant 20 Grad Celsius innerhalb von 2-4 Wochen ein. Halten Sie das Substrat konstant feucht und schützen die junge Mittelmeer-Kiefer vor praller Sonne und kalter Zugluft. Kultivieren Sie den jungen Baum in den ersten fünf Jahren im großen Kübel. Anschließend ist er ausgereift, um eine Auspflanzung ins Freiland gesund und vital zu verkraften.

Wie pflanze ich richtig um?

Da ein Pinienbaum zunächst eine tief reichende Pfahlwurzel und später ein flaches System aus Seitenwurzeln hervorbringt, gestaltet sich ein Umpflanzen als aufwändig und riskant. In den ersten fünf Standjahren im Garten bestehen immerhin noch Aussichten, dass die Italienische Kiefer wieder anwächst. So gehen Sie dabei vor:

  • Im Frühjahr die Seitenwurzeln kreisförmig in großem Radius mit dem Spaten abstechen
  • Rundherum einen Graben anlegen von 10-20 cm Breite, um ihn mit einem Gemisch aus Erde, Kompost und Laub zu verfüllen
  • Bis zum nächsten Frühjahr eine ausgiebige Wasserversorgung aufrecht erhalten
  • Beim Winterschutz den Graben mit einbeziehen

Bis zum nächsten Frühjahr haben sich an den Enden der abgestochenen Seitenwurzeln zahlreiche Feinwurzeln entwickelt, was als wichtigstes Kriterium für ein Anwachsen am neuen Standort gilt. Jetzt heben Sie den Pinienbaum aus dem Boden und siedeln ihn um an seinen neuen Platz. Je mehr von der Länge der Pfahlwurzel dabei erhalten bleibt, umso besser für den Pinienbaum.

Pinie im Topf

Für mediterrane Gehölze, wie den Pinienbaum, toppt die Topfkultur die Freilandhaltung. Als Gärtner verfügen Sie über mehr Flexibilität bei der Wahl des Standortes, der adäquat an die Jahreszeit angepasst wird, dank der vorteilhaften Mobilität. Überdies sollte jede Schirm-Kiefer in den ersten fünf Lebensjahren im Kübel gepflegt werden, weil sie erst dann reif ist für ein Leben im Freiland. Verwenden Sie als Substrat eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis. Zugaben, wie Lavagranulat, Blähton und Quarzsand optimieren die Durchlässigkeit. Einige Tonscherben über dem Wasserablauf beugen schädlicher Staunässe vor. So gestaltet sich das Pflegeprogramm einer Mittelmeer-Kiefer im Topf:

  • Ein wechselfeuchtes Substrat mit zwischenzeitlichen Trockungsphasen ist ideal
  • Von April bis Juli alle 4 Wochen flüssig düngen
  • Vor Wintereinbruch einräumen in einen hellen Raum bei 0 bis 5 Grad Celsius
  • Alternativ den Topf mit Folie umwickeln und das Substrat mit Laub bedecken
  • Die Krone erhält unter freiem Himmel eine Haube aus Vlies oder Filz und der Stamm wird mit Jute umwickelt

Alle 2-3 Jahre topfen Sie den Pinienbaum im zeitigen Frühjahr um in einen größeren Topf. Bei dieser Gelegenheit lichten Sie die Krone aus. Einen Rückschnitt erhält die Kiefer einzig bei Bedarf, wobei ein Schnitt ins alte Holz unschöne Löcher im Erscheinungsbild verursacht.

Ist Pinie giftig?

Der Pinienbaum zählt zur Gattung der Kiefern, was Botanikern bereits die Unbedenklichkeit signalisiert. Im Gegenteil sind die Pinienkerne, die sich in den typischen Zapfen befinden, sogar eine beliebte Delikatesse. Die Rinde ist Hobbygärtnern bestens bekannt, als ein ebenso hochwertiges wie dekoratives Mulchmaterial. Somit gilt die Mittelmeer-Kiefer als idealer Familienbaum.

Ist ein Pinienbaum in Deutschland winterhart?

Mit Blick auf seine mediterrane Herkunft, hat die Frage durchaus ihre Berechtigung. Tatsächlich verfügt der Pinienbaum über eine kurzfristige Frostverträglichkeit von bis zu – 15 Grad Celsius; freilich erst im fortgeschrittenen Alter. Für die Freiland-Kultur in Deutschland ist die Mittelmeer-Kiefer demzufolge frühestens ab dem fünften Lebensjahr geeignet, begrenzt auf die wintermilden Weinbauregionen. Gänzlich ohne umsichtige Vorkehrungen überdauert der Baum einen mitteleuropäischen Winter indes nicht. Eine Laubschicht auf der Baumscheibe und eine atmungsaktive Haube über der Krone sind daher unverzichtbar.

Bilder: Vahan Abrahamyan / Shutterstock