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Zimmerpflanzen fürs Schlafzimmer: Gesünder schlafen

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Pflanzen machen das Schlafzimmer wohnlicher und verbessern das Raumklima. Sie sollen die Luft von Schadstoffen befreien. Der Effekt ist in Innenräumen kaum messbar, denn die Pflanzen filtern Schadstoffe nicht über ihre Blätter. Das Geheimnis liegt in den Wurzeln.

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Pflanzen im Schlafzimmer haben viele Vorteile
AUF EINEN BLICK
Warum sind Pflanzen im Schlafzimmer gut?
Pflanzen im Schlafzimmer können das Raumklima verbessern, die Luftfeuchtigkeit erhöhen und zur Entspannung beitragen. Beliebte Schlafzimmerpflanzen sind Aloe Vera, Bogenhanf, Grünlilie, Friedenslilie, Schwertpflanze und Efeutute. Die Auswahl sollte auf persönlichen Vorlieben und allergischen Reaktionen basieren.

Welche Pflanzen im Schlafzimmer?

Laut einer Studie der NASA sollte pro neun Quadratmeter mindestens eine Zimmerpflanze kultiviert werden. Für eine Wohnfläche von 170 Quadratmeter sind etwa 16 Gewächse optimal. Ihre Ergebnisliste umfasst knapp 30 überwiegend tropische und subtropische Gewächse.

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Aloe vera

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Aloe Vera ist im Schlafzimmer willkommen

Die trockenheitsverträgliche Zierpflanze benötigt wenig Wasser und hat allgemein einen geringen Pflegebedarf. Da sie auch nachts Sauerstoff an die Raumluft abgibt und für frische Luft sorgt, eignet sie sich hervorragend für das Schlafzimmer. Von einer Pflanze können Sie sich selbst problemlos Ableger züchten.

Bogenhanf

Die Schwiegermutterzunge ist eine CAM-Pflanze mit besonderem Stoffwechsel. Während der Nacht nimmt die in Vergessenheit geratene Zimmerpflanze Kohlendioxid aus der Luft auf, um es zu speichern. Am Tag wird das gebundene CO2 im Rahmen der Photosynthese verbraucht. Die Sansevieria ist außerdem in der Lage, verbreitete Haushaltsgifte wie Formaldehyd, Trichlorethan und Benzol aus der Luft zu filtern. Dadurch erweist sich das Gewächs als Alleskönner, welcher gegen Kopfschmerzen und Bluthochdruck hilft und eine positive Auswirkung auf das Immunsystem hat.

Pflanzen im Schlafzimmer: Stoffwechsel in der Nacht und am Tag

Exkurs

Crassulaceaen-Stoffwechsel

Diese Form des Stoffwechsels (kurz CAM) kommt bei sukkulenten Pflanzen vor, die in trockenen Gebieten leben. Sie sind darauf angewiesen, während der heißen Tageszeit Spaltöffnungen geschlossen zu halten. Dadurch reduzieren sie die Wasserverdunstung, weswegen solche Pflanzen einen niedrigen Wasserbedarf haben.

Das für die Photosynthese benötigte CO2 nehmen die Gewächse während der kühleren Nacht auf. Sie wandeln es in Äpfelsäure um, welche in den Zellvakuolen gespeichert wird. Erst am folgenden Tag setzen sie das Kohlendioxid wieder frei, um es im Stoffwechsel in Zucker verarbeiten zu können.

Grünlilie

Diese anspruchslose Pflanze ist bekannt für die unaufhörliche Bildung von Ablegern. In der NASA-Studie hat dieses Gewächs den hohen Formaldehydgehalt in einem geschlossenen Raum innerhalb von 24 Stunden um etwa 90 Prozent gesenkt. Sie reinigt die Luft und befreit sie von unangenehmen Gerüchen. Die Blätter sind essbar, sollten aber wegen ihres reinigenden Effekts nicht verzehrt werden.

Vorkommen von Formaldehyd:

  • in Äpfeln und Weintrauben
  • in Holz und Möbeln
  • in der menschlichen Atemluft

Formaldehyd kann das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen.

Friedenslilie

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Das Einblatt erhöht die Luftfeuchtigkeit im Zimmer

Das Einblatt filtert zahlreiche Gase wie Benzol oder Ammoniak aus der Luft. Sie schafft es, den Gehalt an Trichlorethylen um 23 Prozent zu senken. Beim Efeu liegt diese größtmögliche Filterwirkung bei elf Prozent. Die pflegeleichte Friedenslilie sorgt außerdem für eine höhere Luftfeuchtigkeit, was gegen trockene Schleimhäute hilft. Das wirkt sich positiv auf Verbreitung von Keimen in der Raumluft aus.

Schwertpflanze

Dieses Farngewächs befreit die Raumluft von Formaldehyd, Xylol und Toluol. Die Schwertpflanze bevorzugt schattige Standorte, weswegen sie sich ideal für das Schlafzimmer eignet. Sie legt großen Wert auf eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die exotischen Gewächse wirken stimmungsaufhellend, was eine positive Auswirkung auf das Gemüt hat. Stress wird reduziert und das Nervensystem gerät wieder in ein ausgewogenes Gleichgewicht.

Efeutute

Diese Kletterpflanze filtert mehr Schadstoffe als im Schlafzimmer vorkommen. Sie reinigt die Luft von Benzol, Xylol, Toluol, Trichlorethen und Formaldehyd. Dadurch erweist sich die großblättrige Efeutute als wahrer Alleskönner. Außerdem sieht sie an Stäben oder Spalieren gut aus. Sie kann auch als Ampelpflanze kultiviert werden.

Pflanzen im Schlafzimmer sind gesund

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Pflanzen im Schlafzimmer haben nicht nur einen rein dekorativen Effekt

Die Raumluft in den eigenen vier Wänden ist häufig durch chemische Ausdünstungen zahlreicher Materialien beeinträchtigt. Plastik, Druckerpatronen, Wandfarben, Kleber oder Waschmittel können die Ursache für dauerhaften Schwindel, Kopfschmerzen und Atemwegsbeschwerden sein.

Keine trockene Luft im Schlafzimmer

Pflanzen erhöhen die Luftfeuchtigkeit, was sich im Schlaf positiv auf die Atemwege auswirkt. Sie ermöglichen eine kontrollierte Erhöhung des Feuchtegehalts, indem sie bis zu 97 Prozent des Gießwassers über ihre Blätter verdunsten und an die Raumluft abgeben – und das keimfrei. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu übergießen. Kommt es zur Schimmelbildung auf der Blumenerde, breiten sich Pilzsporen in der Raumluft aus. Ein Risiko für Schimmelbildung besteht außerdem, wenn Sie die Blätter begießen.

Ästhetik mit Wohlfühlfaktor

Das Aussehen spielt eine nicht unwesentliche Bedeutung von Pflanzen im Schlafzimmer. Sie setzen optische Akzente und verleihen dem Raum eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Wenn Sie sich in Ihrem Schlafzimmer wohlfühlen, können Sie viel besser abschalten und entspannen. Das fördert gleichzeitig einen gesunden Schlaf und Sie wachen mit einem gesteigerten Wohlbefinden auf. Die Genesung von Erkrankungen kann durch das verbesserte Klima im Schlafzimmer verstärkt werden.

Duftende Pflanzen für einen gesunden Schlaf:

  • Zitronenmelisse: vergrämt Mücken und wirkt erfrischend
  • Lavendel: lässt Unruhezustände abklingen
  • Jasmin: blumiger Duft wirkt entspannend
  • Gardenie: löst Ängste und fördert den Schlaf

Ideal für Allergiker

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Die passenden Pflanzen im Schlafzimmer reduzieren Allergien

In der trockenen Winterzeit kann Staub besser aufgewirbelt werden, sodass sich die kleinen Partikel vermehrt durch die Raumluft fortbewegen. An den Staubpartikeln haften Krankheitserreger und Keime, die vom Menschen eingeatmet werden können. Pflanzen verringern dieses Problem, da durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit Staubpartikel Wasser aufnehmen. Sie werden schwerer und fallen zusammen mit Pollen, Schadstoffen und Allergenen zu Boden.

Auf Pflanzen mit besonders großen Blattflächen setzen sich Staubpartikel ab, die anschließend nicht mehr in der Raumluft stören. Achten Sie darauf, die Blätter regelmäßig von Staub zu befreien. Dadurch können die Pflanzen ihre positiven Wirkungen optimal entfalten.

Feng Shui

In dieser Harmonielehre werden ausschließlich Pflanzen mit runden Blättern verwendet. Im Schlafzimmer sollten keine Gewächse mit spitzen Blättern oder scharfkantigen Blatträndern platziert werden. Diese können die positive Energie stören und sogenannte Giftpfeile aussenden. Damit die Energie des Raums positiv beeinflusst wird, sollten die Pflanzen ein vitales Wachstum aufweisen. Wichtig für ein gesundes Raumklima ist außerdem eine regelmäßige Frischluftzufuhr. Damit unerwünschte Stoffe aus der Raumluft entfernt werden, sollten Sie täglich drei- bis viermal stoßlüften.

Sind Zimmerpflanzen Luftreiniger?

Die NASA hat in ihrer „Clean Air“-Studie herausgefunden, dass bestimmte Pflanzen die Konzentration schädlicher Gase in Räumen reduzieren kann. Diese Studie wurde in vollständig abgeschlossenen Räumen durchgeführt, sodass die Bedingungen nicht mit den Verhältnissen in den eigenen vier Wänden vergleichbar sind.

Erkenntnis 1: Kaum messbare Leistung

Tatsächlich hat Vanessa Hörmann vom Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau herausgefunden, dass die Filterleistung von Zimmerpflanzen in Innenräumen nur sehr schwach bis gar nicht ausgeprägt ist. Messbare Effekte würden erst auftreten, wenn mehrere hundert Pflanzen im Raum aufgestellt werden. Es ist dennoch gesund, viele Pflanzen im Schlafzimmer zu platzieren. Sie haben positive Auswirkungen auf die Psyche.

Schlafzimnmerpflanzen wirken:

  • konzentrationsfördernd
  • stressmindernd
  • gesundheitsunterstützend

Erkenntnis 2: Schadstoffabbau über die Wurzeln

Helge Knickmeier hat sich näher mit der NASA-Studie auseinandergesetzt und ist auf den Fakt gestoßen, dass Pflanzen Luftschadstoffe in erster Linie über ihre Wurzeln abbauen. Er hat einen innovativen Blumentopf (29,00€ bei Amazon*) erfunden, der die Raumluft in das Topfinnere anzieht. Hier werden Schadstoffe herausgefiltert, sodass die Umgebung messbar mit Frischluft versorgt wird.

Warum keine Pflanzen im Schlafzimmer?

Dass Pflanzen im Schlafzimmer schädlich sein sollen, ist eine weit verbreitete Theorie. Tatsächlich können zu viele Topfpflanzen ungesund wirken, was auf falsche Pflegemaßnahmen oder eine nicht durchdachte Pflanzenauswahl zurückzuführen ist. Normalerweise sind Zimmerpflanzen nicht schädlich für die Gesundheit, denn die positiven Eigenschaften überwiegen.

Erhöhtes Risiko von Schimmel

Zu viele Pflanzen im Schlafzimmer können Schimmel und Bakterien begünstigen. Diese Organismen finden in feuchter Blumenerde optimale Lebensbedingungen und können sich auch in der Raumluft ausbreiten. Gesunde Menschen haben selten Probleme damit. Achten Sie auf eine optimale Pflege und gießen Sie Ihre Pflanzen nicht zu häufig. Dadurch wird die Sporenbelastung in der Luft automatisch gesenkt.

Tipp

Kultivieren Sie Ihre Schlafzimmerpflanzen in Hydrokultur. Dadurch gehört die Schimmelproblematik der Vergangenheit an.

Schlafstörung durch Gerüche

Empfindliche Personen können den Duft der stark riechenden Blüten von Lavendel und Jasmin als störend empfinden. Das kann zu Kopfschmerzen und Unwohlsein führen. Testen Sie vorher aus, welcher Blütenduft für Sie angenehm erscheint. Der Geruch von feuchter Erde kann ebenfalls als unangenehm empfunden werden.

Mythos: Sauerstoffmangel

Dass viele Pflanzen währen der Nacht Sauerstoff aufnehmen und CO2 freisetzen, entspricht der Wahrheit. Allerdings geschieht das in so geringen Mengen, dass dieser Faktor keine Auswirkungen auf den Schlaf des Menschen hat. Bei einem Quadratmeter Blattfläche liegt der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid pro Stunde bei 125 Milliliter. Der Mensch stößt in der Nacht pro Stunde 15 bis 30 Liter aus. Erst wenn sich der Raum in einen undurchdringlichen Dschungel verwandelt, haben Sie womöglich zu viele Pflanzen im Schlafzimmer.

Welche Pflanzen sollte man nicht im Schlafzimmer haben?

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Stark aromatische Blüten haben im Schlafzimmer nichts verloren

Diese Frage lässt sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich beantworten. Währen einige Personen sensibel auf starke Düfte reagieren, nehmen Pflanzenliebhaber die gleichen Aromen als schlaffördernd und entspannend wahr. Auch für Allergiker gilt, dass bestimmte Blütenpflanzen nicht im Schlafzimmer platziert werden sollten. Wenn die Pflanzen zu schimmeln beginnen, sollten sie aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Ansonsten können Sie sich bei der Auswahl Ihrer Schlafzimmerpflanzen austoben.

Wichtige Aspekte für die Pflanzenauswahl:

  • Zimmerpflanzen wählen, die sich im Winter bei Schlafzimmertemperatur zwischen 16 und 18 Grad wohlfühlen
  • große Pflanzen bevorzugen, da sie mehr Wasser verdunsten
  • Gewächse mit geringeren Lichtansprüchen verwenden

Tipp

Drachenbäume sind unglaublich genügsam. Sie gedeihen sowohl unter sonnigen als auch bei schattigen Bedingungen und kommen mit Temperaturen von 16 Grad zurecht.

Häufig gestellte Fragen

Sind Pflanzen im Schlafzimmer ungesund?

Grundsätzlich fördern Schlafzimmerpflanzen auf verschiedene Weise die Gesundheit. Dass sie im Verdacht stehen, ungesund zu sein, entspricht nicht ganz der Wahrheit. Eine Gesundheitsgefährdung geht dann von Topfpflanzen aus, wenn das Substrat übergossen wurde und zur Schimmelbildung neigt.

Tatsächlich entziehen die Gewächse in der Nacht der Raumluft Sauerstoff und geben CO2 frei. Das geschieht in so geringen Mengen, dass für den Menschen keine negativen Auswirkungen zu erwarten sind. Vielmehr müsste der Partner aus dem Schlafzimmer verbannt werden, denn dieser produziert pro Stunde 15 bis 30 Liter Kohlenstoffdioxid.

Pflanzen im Schlafzimmer – ja oder nein?

Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Es gibt empfindliche Menschen, die den Geruch von stark duftenden Blüten nicht vertragen und zu Allergien neigen. Sie sollten keine Pflanzen in ihr Schlafzimmer stellen. Für gesunde Personen spricht nichts gegen eine grüne Schlafzimmeroase, sofern auf eine abgestimmte Pflege geachtet wird. Generell gilt, dass Pflanzen eine positive Wirkung auf die Psyche haben und für einen gesünderen Schlaf sorgen.

Können Pflanzen Luftschadstoffe reduzieren?

Gerne beziehen sich Blogs auf eine Studie der NASA, in welcher die luftreinigenden Eigenschaften vieler tropischer Gewächse festgestellt wurden. Tatsächlich sind viele Pflanzen in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Das geschieht in messbarer Menge nur, wenn sich die Gewächse in einem vollständig abgeschlossenen Raum befinden. Im Experiment war das ein transparenter Kasten mit einer Kantenlänge von 70 Zentimeter. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der Filtereffekt in Innenräumen nicht messbar ist.

Warum sind Schlafzimmerpflanzen gut für die Gesundheit?

Sie verschönern den Raum, wirken auflockernd und setzen bunte Akzente. Der Anblick einer grünen Schlafzimmeroase verbessert die Stimmung und wirkt sich in tristen und dunklen Wintermonaten positiv auf die Psyche aus. Wenn Sie sich in Ihrem Schlafzimmer wohlfühlen, können Sie besser entspannen. Der Blutdruck sinkt, Sie werden ruhiger und können besser einschlafen.

Gleichzeitig verbessern Zimmerpflanzen das Raumklima, denn sie verdunsten nahezu das komplette Gießwasser, welches frei von Schadstoffen und Keimen in die Atemluft gelangt. Im Sommer wirken die Pflanzen als natürliche Klimaanlage, denn sie regulieren die Temperaturen. Außerdem versorgen sie die Luft mit Sauerstoff.

Bilder: Yuliya Yesina / Shutterstock