Warum Lückenschließen wichtig ist
Eine lückenhafte Pferdeweide sieht nicht nur unschön aus und bietet Pferden weniger Nahrung, sie birgt auch Gefahren. So bleibt in der Natur keine Lücke lange nackt. Am schnellsten reagieren die sogenannten Unkräuter. Vor allem die Ausbreitung von Klee verhindert eine hochwertige und pferdegerechte Weide. Aber auch Pflanzen, die für Pferde giftig sind, können sich auf freien Stellen ansiedeln.
Idealer Zeitpunkt für die Nachsaat
Die Neusaat einer Pferdeweide ist zeitaufwendig und kostenintensiv. Zudem ist die Nutzung der Weide danach für längere Zeit nicht möglich. Ihre Pflege darf deswegen nicht vernachlässigt werden. Das Nachsäen ist hier eine gute Alternative. Kleine Flächen können sogar ohne teure Maschinen per Hand nachgesät werden. Doch auch danach braucht die Weide eine Zeit der Schonung. Auch aus diesem Grund ist es zu empfehlen, diesbezüglich im Frühjahr oder Herbst zu handeln.
Saatgutmischung mit pferdetauglichen Pflanzen
Trittfestigkeit und Witterungsbeständigkeit sind nicht die Auswahlkriterien, auf die es bei einer Pferdeweide ankommt. Denn derartige Gräser sind eiweiß- und zuckerreich und für Pferde weniger geeignet. Greifen Sie hauptsächlich auf sog. fruktanarme (zuckerarme) Gräsersorten zurück. Da diese jedoch langsamer keimen, sollten Sie zu etwa 10 % schnellwachsendes Weidelgras, Wiesenrispe oder Lieschgras dazu mischen. Sie verhindern, dass sich zwischenzeitlich unerwünschte Pflanzen breitmachen.
Auch Kräuter wie Labkraut, Kleiner Wiesenknopf, Fenchel, Petersilie, Spitzwegerich, Wegwarte, Ringelblume oder Schafgarbe eignen sich für eine Pferdeweide.
Tipp
Spezielle Samenmischungen für Pferdeweiden erhalten Sie im Fachhandel. Wenn Sie selbst mischen wollen, sollten Sie auf mindestens fünf, noch besser zehn Grassorten zurückgreifen.
Benötigte Saatgutmenge
Für Ihre Kalkulation können Sie bei Handaussaat von folgenden Mengen ausgehen:
- im Durchschnitt 50-60 Gramm Samen pro 10 Quadratmeter
- stark beanspruchte Flächen auch deutlich mehr
- maschinelle Aussaat kommt mit etwas weniger Saatgut aus
So erfolgt die Nachsaat
Es ist sinnvoll, im Frühjahr eine genaue Bodenanalyse durchführen zu lassen. So wissen Sie genau, ob Sie die Pferdeweide vor der Nachsaat düngen und ggf. auch kalken müssen.
Mischen Sie das Saatgut großzügig mit Sand oder Erde. So verkleben die einzelnen Körner nicht und lassen sich gleichmäßiger aussäen. Sie sind dann auch besser vor ungünstiger Witterung und pickenden Vögel geschützt.
Säen Sie die Samen großzügig auf die gesamte Weidefläche aus. Dabei werden stark beanspruchte Stellen dichter gesät. Für optimale Keimung sollte der Boden feucht sein und Temperatur mind. 10 °C betragen.