Weide

Pferdeweide kalken: Wann, warum und wie es richtig geht

Artikel zitieren

Auf Pferdeweiden wachsen Gräser und Kräuter nur dann gut, wenn sie auf möglichst ideale Voraussetzung treffen. Dazu gehören ein geeigneter Boden und die richtigen Nährstoffe. Doch die alljährliche Beanspruchung der Weide geht auch an der Erde nicht spurlos vorbei. Das Kalken kann in vielerei Hinsicht für Ausgleich sorgen.

pferdeweide-kalken
Pferdeweiden werden am besten mit Kalkstickstoff gedüngt
AUF EINEN BLICK
Warum und wann sollte man eine Pferdeweide kalken?
Das Kalken einer Pferdeweide fördert Untergräser, hemmt Unkraut, wirkt Bodenversauerung entgegen und tötet Weideparasiten. Der beste Zeitpunkt dafür ist vor der Weidesaison, idealerweise März und April. Vorher sollte jedoch eine Bodenanalyse erfolgen, um den Nährstoff- und pH-Wert zu überprüfen.

Nutzen einer Kalkung

Für die Kalkung einer Pferdeweide wird der Einsatz von Kalkstickstoff empfohlen, der zugleich auch Dünger ist. Doch er düngt nicht nur die Weide, sondern erfüllt noch weitere Funktionen:

  • fördert die Untergräser
  • hemmt das Wachstum von Unkräutern
  • wirkt der Versauerung des Bodens entgegen
  • tötet Weideparasiten ab, z. B. Eier von Bandwürmern

Lesen Sie auch

Tipp

Kalkstickstoff verhindert zwar, dass der pH-Wert absinkt. Ist dieser jedoch sehr niedrig, kann er besser mit einer einmaligen Gabe von kohlensaurem Kalk angehoben werden. Erhöhen Sie keinesfalls eigenmächtig die Menge von Kalkstickstoff, denn dadurch würden Sie auch die Stickstoffmenge ungünstig erhöhen.

Bester Zeitpunkt für die Ausbringung

Vor dem Beginn der Weidesaison sollte sowohl Düngen, Kalken als auch eine evtl. erforderliche Nachsaat erfolgt sein. Die Monate März und April eignen sich gut für diese Arbeiten. Reines Kalken zu Erhöhung des pH-Wertes kann aber schon früher erfolgen. Auch wenn der Boden noch gefroren ist oder Schnee liegt.

Zuvor Bodenanalyse durchführen

Etwa alle drei Jahre sollten Sie eine Bodenanalyse durchführen. Nur dann wissen Sie mit Bestimmtheit, ob eine Kalkung der Pferdeweide sinnvoll ist. Auch die Nährstoffzusammensetzung kann so durch gezielte Düngungen verbessert werden.

Kalken in der Praxis

Halten Sie sich bei der Dosierung nach den Angaben des Herstellers. Pro Hektar müssen Sie mit etwa 300-400 kg Kalkstickstoff rechnen.

Der Boden sollte feucht sein, die Grasnarben dagegen trocken. Ideal ist es, wenn danach leichter Regen folgt und kein Sonnenschein zu erwarten ist. Soll damit eine starke Ausbreitung von Klee bekämpft werden, darf Kalkstickstoff auch auf taufeuchten Boden ausgestreut werden. Dadurch wirkt er noch effektiver.

Vorsichtsmaßnahmen

Zum Zeitpunkt der Ausbringung ist Kalkstickstoff mit giftigen Inhaltsstoffen behaftet, die später jedoch zerfallen. Bei seiner Anwendung sollten Sie daher unbedingt ihre Hände mit Handschuhen und ihre Lunge mit einer Atemschutzmaske schützen. Verzichten Sie eine Zeit lang auf Alkohol, da er die giftige Wirkung noch verstärken kann. Die Pferde dürfen danach für etwa zwei Wochen nicht auf die Weide.

Bilder: Robin J Gentry / Shutterstock