Linde

Lindenfrüchte entdecken: Essbar und vielseitig verwendbar

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Lindenbäume bilden kleine Nussfrüchte mit Flugorganen, die der Wind verbreitet. Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten, die Verbreitung und Verwendung der Lindenfrüchte sowie über die generative und vegetative Vermehrung von Linden.

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Die kleinen Nüsschen der Linde sind essbar

Nussfrüchte mit Flugorgan

Nach der Blütezeit entwickeln Lindenbäume kleine, kugelige Nussfrüchte, die als Nüsschen bekannt sind. Sie messen etwa 6-10 mm und enthalten in der Regel einen, manchmal zwei Samen. Ein vertrocknetes Hochblatt dient als Flugsegel und erhöht den Luftwiderstand, sodass die Früchte wie kleine Propeller langsam zu Boden sinken und vom Wind weit getragen werden können.

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Reife und Aussehen je nach Art

Je nach Art variiert das Aussehen der Früchte:

  • Sommerlinde: Im September entwickeln sich erbsengroße, graue Nüsschen.
  • Winterlinde: Die Früchte reifen ab August und sind bräunlich und filzig.
  • Amerikanische Linde: Bräunliche, kugelige Nüsschen.
  • Krim-Linde: Grau-braune, kugelige Nüsschen.
  • Silber-Linde und Holländische Linde: Grünliche Kugelfrüchte.
  • Mongolische Linde: Kleine, grüne, harte Kugelfrüchte.

Die Früchte sind zunächst grün und verfärben sich mit der Reife. Sie sind relativ hart und verbleiben teilweise über den Winter am Baum.

Überwinterung ohne Keimung

Die harte Schale der Nüsschen schützt die Samen vor Feuchtigkeit und Kälte. Dank dieser Schale können die Früchte auch bei Frost am Baum verbleiben, ohne dass die Samen vorzeitig keimen. Erst im Frühjahr, bei steigenden Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit, setzt der Keimungsprozess ein.

Verbreitung durch Wind und Tiere

Die Linde verbreitet ihre Samen hauptsächlich durch den Wind. Das Hochblatt fungiert dabei als Segel, welches die Samen weit transportiert. Auch Tiere tragen zur Verbreitung bei: Vögel fressen die Früchte und scheiden die Samen an anderer Stelle aus, während Nagetiere die Nüsschen sammeln und vergraben.

Geringe Bedeutung für den Fortbestand

Obwohl Linden viele Früchte produzieren, ist die generative Vermehrung durch Samen eher nebensächlich. Oft enthalten die Früchte keine Samen, entweder aufgrund des Alters der Bäume oder durch kalte Temperaturen während der Blütezeit. Die Linde vermehrt sich hauptsächlich vegetativ durch Stockausschlag oder Wurzelausschlag, wobei neue Triebe aus Wurzeln oder dem Stamm entstehen.

Essbare Früchte mit hohem Ölgehalt

Lindenfrüchte sind essbar und enthalten viel Öl. Sie können als Nahrungsergänzung dienen:

  • Roh: Als knackige Knabberei.
  • Salatbeilage: Gehackt oder ganz.
  • Gekocht: Zu Gemüse- oder Fleischgerichten.
  • Eingelegt: Weiche Früchte können in Salzlake oder Essig eingelegt werden.

Besonders die Früchte der Winterlinde sind wegen ihrer weicheren Konsistenz zum Verzehr geeignet. Die Sommerlinde hingegen hat meist zu harte Früchte.

Vermehrung durch Aussaat

Die generative Vermehrung durch Aussaat ist zwar weniger bedeutend, aber möglich. Mit etwas Glück und Geduld können Sie Lindenbäumchen heranziehen.

Aussaat im Freiland:

  1. Kälteperiode: Samen für zwei bis vier Wochen im Kühlschrank lagern.
  2. Aussaat: Im Frühjahr ins Beet streuen und leicht bedecken.
  3. Gießen: Regelmäßig gießen.

Aussaat im Haus:

  1. Anzuchterde: Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen.
  2. Aussaat: Samen auf der Erde verteilen und leicht andrücken.
  3. Gießen: Erde angießen und feucht halten.
  4. Standort: An einen hellen Ort stellen.

Sobald die jungen Lindenbäume eine Höhe von 10-15 cm erreicht haben, können sie ins Freiland gesetzt werden.

Bilder: Snezana Vasiljevic / Shutterstock