Winterlinde

Sommerlinde vs. Winterlinde: Die Unterschiede erkennen

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Sommer- und Winterlinde prägen mit ihrer stattlichen Erscheinung Parks und Alleen. Trotz ihrer Ähnlichkeit im Erscheinungsbild unterscheiden sich die beiden Baumarten in einigen Merkmalen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterlinde und erleichtert so die Bestimmung.

Unterschied Winterlinde Sommerlinde
Die Sommerlinde und die Winterlinde sehen sich sehr ähnlich

Unterschiede der Blätter

Die Blätter der Sommer- und Winterlinde zeigen auf den ersten Blick große Ähnlichkeiten, doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich einige feine Unterschiede. So sind die Blätter der Sommerlinde in der Regel größer und fühlen sich auf beiden Seiten samtig weich an. Die Behaarung der Blattunterseite ist besonders in den Aderwinkeln auffällig und erscheint weißlich, kann sich aber im Spätsommer bräunlich verfärben. Im Gegensatz dazu sind die Blätter der Winterlinde kleiner und auf der Oberseite glatt, während die Unterseite mit charakteristischen bräunlichen Haarbüscheln in den Aderachseln ausgestattet ist. Die Unterseite des Blattes schimmert zudem bläulich-grün. Im Herbst erstrahlen die Blätter beider Lindenarten in einem leuchtenden Gelb.

Unterschiede der Knospen und Zweige

Auch die Knospen und Zweige der beiden Lindenarten offenbaren bei genauer Betrachtung ihre individuellen Merkmale. Die Zweige der Sommerlinde sind meist rotbraun und behaart, während die der Winterlinde von olivgrün bis rotbraun variieren und eine glatte Oberfläche aufweisen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Blattnarben: Bei der Sommerlinde finden Sie drei bis vier ungleich große Narben, während die Winterlinde drei bis fünf Narben aufweist. Die Knospen der Sommerlinde besitzen in der Regel drei deutlich sichtbare Knospenschuppen, während die der Winterlinde oft nur zwei Schuppen zeigen.

Unterschiede der Blüten und Blütezeit

Unterschiede der Blüten und Blütezeit

Die Sommerlinde blüht eher als die Winterlinde

Sowohl die Sommer- als auch die Winterlinde verzaubern im Sommer mit ihren duftenden Blütenständen. Doch auch hier gibt es feine Unterschiede: Die Sommerlinde beginnt ihre Hauptblütezeit bereits im Juni, während die Winterlinde erst Ende Juni bis in den Juli hinein blüht. Die Blütenstände beider Arten sind an einem langen Hochblatt befestigt. Bei der Sommerlinde bilden drei bis fünf gelblich-weiße Blüten eine Trugdolde, während die Winterlinde mit fünf bis zwölf gelben Blüten pro Dolde aufwartet.

Unterschiede der Früchte (Samen)

Nach der Blüte entwickeln sich die charakteristischen Früchte der Linden. Die Sommerlinde bildet stark verholzte Kapselfrüchte mit drei bis fünf Kanten aus. Diese sind etwa 1 cm lang, hart und lassen sich nicht zwischen den Fingern zerdrücken. Die Früchte der Winterlinde hingegen sind in einer kugeligen Kapsel eingeschlossen, die zunächst pelzig behaart und später kahl erscheint. Diese Kapseln sind kleiner und dünnwandiger als die der Sommerlinde und lassen sich leicht zerdrücken. Beide Lindenarten reifen ihre Früchte im September aus, die als Wintersteher am Baum verbleiben.

Unterschiede des Holzes

Unterschiede des Holzes

Das Holz der Winterlinde ist dichter und fester als das der Sommerlinde

Das Holz der Sommer- und Winterlinde ist bekannt für seine weiche Beschaffenheit und gute Bearbeitbarkeit. Es eignet sich hervorragend zum Schnitzen und Drechseln und findet vielfältige Anwendung, von Spielzeug bis hin zu kunstvollen Skulpturen. Das Holz der Winterlinde ist etwas dichter und fester als das der Sommerlinde und zeigt ein stärkeres Schwindverhalten. Beide Holzarten bestechen durch ihre helle Farbgebung, die von weißlich bis gelblich-rötlich reicht, und einen dezenten Seidenglanz.

Unterschiede des Wuchses und der Krone

Unterschiede des Wuchses und der Krone

Sowohl Sommer- als auch Winterlinde sind gigantische Bäume

Sowohl die Sommer- als auch die Winterlinde sind imposante Erscheinungen in Parks und Alleen. Die Sommerlinde kann Wuchshöhen von bis zu 40 Metern erreichen und besticht durch ihre breite, runde Krone, die von starken Ästen getragen wird. Die Winterlinde bleibt mit maximal 30 Metern etwas kleiner und zeigt eine eher herzförmige, hochgewölbte Krone. In freistehender Lage entwickeln beide Arten einen mächtigen Stamm und eine ausladende Krone, während sie im Wald einen langen, astfreien Stamm mit hoch angesetzter Krone bilden. Die Winterlinde gilt als besonders langlebig und kann über 1000 Jahre alt werden, während die Sommerlinde ein Alter von bis zu 500 Jahren erreichen kann.

Bilder: ilbusca / iStockphoto