Spinnmilben am Liguster: Wie entdecke und entferne ich sie?
Liguster gehört zu den robusten Pflanzen, dennoch können Spinnmilben ihm zu schaffen machen. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie einen Befall an Ihrem Liguster erkennen, welche Ursachen er haben kann und mit welchen Mitteln Sie ihm entgegenwirken.
Erkennung von Spinnmilben an Liguster
Spinnmilben sind winzige Schädlinge, die sich bevorzugt auf der Unterseite der Ligusterblätter aufhalten. Da sie oft weniger als einen Millimeter groß sind, ist ihre Entdeckung ohne Hilfsmittel schwierig. Mit einer Lupe können Sie die gelblichen bis rötlichen Milben jedoch besser erkennen. Achten Sie auf folgende Symptome:
- Sprenkelung der Blätter: Ein erstes Anzeichen sind kleine, helle Pünktchen auf den Blättern. Diese entstehen, wenn die Spinnmilben die Blattzellen aussaugen. Die Zellen füllen sich anschließend mit Luft, was zu einer gesprenkelten Optik führt.
- Silbriger Schimmer: Je nach Dauer und Intensität des Befalls können die betroffenen Blätter einen silbrigen Schimmer annehmen, da die ausgesaugten Bereiche des Blattes lichtdurchlässig werden.
- Verfärbungen: Mit der Zeit verfärben sich die Blätter gelblich bis braun und beginnen schließlich, auszutrocknen und abzufallen. Bei starkem Befall kann dieser Prozess beschleunigt werden.
- Gespinste: Ein charakteristisches Merkmal ist das Vorhandensein von feinen Gespinsten, die an Spinnweben erinnern. Diese sind meist in den Blattachseln oder an den Blatträndern sichtbar. Die Gespinste können durch das Benetzen der Pflanzen mit Wasser besser erkannt werden, da sich die Wassertröpfchen darin sammeln.
- Zwergwuchs: Betroffene Ligusterpflanzen können aufgrund der Saugaktivität der Spinnmilben auch langsamer wachsen und insgesamt schwächer erscheinen.
Indem Sie regelmäßig die Ligusterpflanzen auf diese Symptome hin überprüfen, können Sie einen Spinnmilbenbefall frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.

Eine unzureichende Wasserversorgung fördert die Anfälligkeit des Ligusters für Spinnmilbenbefall
Ursachen für Spinnmilbenbefall an Liguster
Spinnmilben befallen Ligusterpflanzen vor allem bei trockenen und warmen Bedingungen, weil diese das Wachstum und die Vermehrung der Schädlinge begünstigen. Diese Bedingungen treten häufig in besonders sonnigen und geschützten Standorten auf. Folgende Faktoren können Ihr Liguster anfälliger für einen Spinnmilbenbefall machen:
- Trockenheit: Langanhaltende Trockenperioden sind ein häufiger Auslöser. Eine unzureichende Wasserversorgung schwächt die Pflanzen und schafft ideale Bedingungen für Spinnmilben.
- Warme Heizungsluft im Winter: Halten Sie Ligusterpflanzen im Innenbereich, können warme, trockene Bedingungen, etwa durch Heizungsluft, die Spinnmilbenpopulation fördern und deren Ausbreitung begünstigen.
- Standortwahl: Pflanzen an sonnigen, regengeschützten Standorten haben ein höheres Risiko, da sie durch intensivere Sonneneinstrahlung und weniger Feuchtigkeit stärker belastet werden. Auch der Standort mit schlechtem Luftaustausch unterstützt den Befall.
- Geschwächte Pflanzen: Pflanzen, die durch Krankheiten, Schädlinge oder ungünstige Umweltbedingungen bereits geschwächt sind, haben weniger Abwehrkräfte und sind daher anfälliger für einen Spinnmilbenbefall. Auch eine unausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere ein Mangel an Kalium, kann zu einer geschwächten Pflanzenstruktur führen.
Wenn Sie darauf achten, dass Ihr Liguster ausreichend bewässert wird und an einem geeigneten Standort steht, kann das Risiko eines Spinnmilbenbefalls deutlich reduziert werden. Stellen Sie zudem sicher, dass die Pflanze gut gepflegt und gesund ist, um ihre Widerstandskraft zu stärken.
Bekämpfung von Spinnmilben an Liguster
Die Bekämpfung von Spinnmilben an Ligusterpflanzen kann mittels diverser Methoden erfolgen, die Sie je nach Befallsstärke und persönlichen Präferenzen auswählen können.
Biologische Bekämpfung
- Nützlinge einsetzen: Raubmilben und Gallmücken sind natürliche Feinde der Spinnmilben und bieten eine effektive Methode zur biologischen Bekämpfung. Diese Nützlinge können sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus genutzt werden.
- Pflanzenteile entfernen: Bei starkem Befall empfiehlt es sich, betroffene Triebe und Blätter abzuschneiden und zu entsorgen, um die Verbreitung der Spinnmilben zu verhindern.
Hausmittel
- Ackerschachtelhalm-Brühe: Diese hilft gegen eine Vielzahl von Schädlingen, darunter auch Spinnmilben. Eine Mischung aus Ackerschachtelhalm und Wasser wird 30 Minuten gekocht und nach dem Abkühlen auf die Blätter gesprüht.
- Duschen: Eine kräftige Dusche mit Wasser entfernt die Spinnmilben und macht ihre Gespinste sichtbar. Wiederholen Sie diesen Vorgang alle paar Tage.
Chemische Bekämpfung

Eine verantwortungsbewusste Anwendung schützt Pflanzen und minimiert Umweltrisiken bei starkem Befall
Bei einem sehr starken Befall und wenn keine anderen Maßnahmen erfolgreich sind, können auch chemische Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Es gibt verschiedene umweltverträgliche Mittel, allerdings sollten diese gezielt und verantwortungsvoll angewendet werden. Der Einsatz solcher Mittel sollte als letzte Option betrachtet werden und nur in Absprache mit fachkundigen Beratern erfolgen.
Präventive Maßnahmen
- Luftfeuchtigkeit erhöhen: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Pflanzen mit Wasser. Besonders im Innenbereich können Schalen mit Wasser zur Verdunstung helfen.
- Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig mit einer Lupe, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und schnell einzugreifen.
- Ausreichende Wasserversorgung: Eine gleichmäßige und ausreichende Wasserversorgung sichert die Gesundheit der Pflanzen und minimiert Stress, wodurch die Risikoanfälligkeit für Spinnmilben verringert wird.
Mit diesen Maßnahmen können Sie das Vorkommen von Spinnmilben an Ihren Ligusterpflanzen effektiv kontrollieren und eindämmen. Indem Sie vorbeugende Maßnahmen und biologische Bekämpfungsstrategien bevorzugen, fördern Sie zudem ein gesundes und naturnahes Gartenklima.

Eine umsichtige Anwendung von Akariziden schützt Pflanzen und die Umwelt gleichermaßen
Detaillierte Informationen zur Bekämpfung mit Akariziden
Akarizide sind spezialisierte chemische Pflanzenschutzmittel, die gezielt gegen Milben wie Spinnmilben eingesetzt werden. Ein verantwortungsvoller Einsatz dieser Mittel ist wichtig, um die Pflanzen zu schützen und gleichzeitig Umwelt- und Gesundheitsrisiken gering zu halten. Im Folgenden erhalten Sie konkrete Hinweise zur korrekten Anwendung und wichtigen Aspekten, die dabei beachtet werden sollten:
Anwendungshinweise

Akarizide sollten immer in abgestimmten Dosierungen angewendet werden
- Zielgerichteter Einsatz: Akarizide sollten gezielt und in abgestimmten Dosierungen verwendet werden, um Resistenzbildungen bei den Schädlingen zu vermeiden. Sie können sowohl auf die Eier, Larven als auch auf die erwachsenen Milben wirken.
- Zeitpunkt der Anwendung: Die Behandlung erfolgt optimalerweise abends, wenn die Schädlinge am aktivsten sind und weniger direkte Sonnenbestrahlung herrscht. Dies reduziert Risiken von Pflanzenschäden durch Sonnenlicht.
- Spritztechnik: Im Freiland und in geschlossenen Räumen sollte darauf geachtet werden, dass die Unterseiten der Blätter gut besprüht werden, da sich dort die meisten Spinnmilben aufhalten. Eine feine, gleichmäßige Verteilung des Mittels ist für die Wirksamkeit entscheidend.
- Wiederholungsanwendung: Um eine erneute Population der Milben zu verhindern, sind meist mehrere Anwendungen im Abstand von einigen Tagen notwendig. Halten Sie sich dabei strikt an die auf der Verpackung angegebenen Intervalle.
Sicherheit und Umweltverträglichkeit

Schutzhandschuhe und Atemmasken verhindern direkten Kontakt mit chemischen Pflanzenschutzmitteln
- Bienengefährlichkeit: Einige Akarizide gelten als bienengefährlich (B1), weshalb sie nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden dürfen. Informieren Sie sich vor der Anwendung über die Einstufung des Mittels und berücksichtigen Sie besondere Schutzmaßnahmen.
- Schutzmaßnahmen: Beim Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln sollten stets Schutzhandschuhe und gegebenenfalls Atemschutzmasken getragen werden, um direkten Kontakt und Inhalation zu vermeiden.
- Umweltvorschriften beachten: Überprüfen Sie die lokalen gesetzlichen Anforderungen für den Einsatz von Akariziden und stellen Sie sicher, dass alle Anwendungsvorschriften sorgfältig eingehalten werden.
Alternative Ansätze und Präventivmaßnahmen
- Biologische Bekämpfung: Wo möglich, sollten Nützlinge wie Raubmilben oder Gallmücken eingesetzt werden, da diese im Gegensatz zu Akariziden keine Resistenzbildung verursachen und umweltschonender sind.
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit: Ein einfaches Mittel zur Prävention von Spinnmilbenbefall ist die regelmäßige Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Besprühen der Pflanzen mit Wasser. Dies schafft ungünstige Bedingungen für die Schädlinge.
Durch eine korrekte und verantwortungsvolle Anwendung von Akariziden können Sie Ihre Ligusterpflanzen effektiv gegen Spinnmilben schützen und gleichzeitig ein gesundes Gleichgewicht in Ihrem Garten bewahren. Vermeiden Sie unnötigen oder unsachgemäßen Einsatz solcher Mittel, um langfristige Schäden an Pflanzen und Umwelt zu verhindern.