Lampenputzergras

Lampenputzergras pflanzen & pflegen: Sorten, Standort & mehr

Lampenputzergras (Cenchrus alopecuroides) ist ein anmutiges Ziergras, das mit seinen filigranen Blütenständen und dem attraktiven Wuchs begeistert. Dieser Artikel gibt Auskunft über die Bedürfnisse und Besonderheiten dieser Pflanze und liefert wertvolle Tipps für die Gartenpraxis.

Wuchs

Lampenputzergras, auch als Federborstengras bekannt, ist eine ausdauernde Pflanze, die in dichten Horsten wächst und bogig überhängendes Laub bildet. Diese Horste erinnern in ihrer Form an kleine Büsche und können eine fast perfekte Halbkugel bilden. Die Wuchshöhe variiert je nach Sorte:

  • Die ursprüngliche Art erreicht etwa 60 bis 90 Zentimeter Höhe.
  • Sorten wie ‚Paul’s Giant’ können bis zu 150 Zentimeter hoch werden.
  • Zwergformen wie ‚Little Honey‘ oder ‚Little Bunny‘ erreichen nur etwa 30 Zentimeter Höhe.

Die Höhenangaben beziehen sich auf die Blütenstände, der Blatthorst ist in der Regel etwa 20 Zentimeter niedriger. Die Blätter sind schmal, messen in der Länge zwischen 10 und 80 Zentimetern und in der Breite 0,3 bis 1 Zentimeter. Im Herbst nehmen sie eine goldgelbe Farbe an. Die Halme erreichen Höhen zwischen 30 und 120 Zentimetern und tragen im Spätsommer die charakteristischen Blütenähren, die an kleine Flaschenbürsten erinnern.

Einzelne Sorten haben spezielle Eigenschaften:

  • Das Wollige Lampenputzergras (Cenchrus longisetus) erreicht etwa 40 bis 60 Zentimeter Höhe, bevorzugt frische Böden mit guter Drainage und benötigt Winterschutz.
  • ‚Hameln‘ bildet einen ausladenden Blatthorst und erreicht eine Höhe von 60 bis 90 Zentimetern.

Lesen Sie auch

Diese Vielfalt macht Lampenputzergras zu einer attraktiven Wahl für viele Gartensituationen.

Blätter

Die Blätter des Lampenputzergrases sind sehr schmal und maximal 12 Millimeter breit. Im Sommer präsentieren sich die Horste in einem frischen Graugrün, das sich im Herbst in ein warmes Goldgelb verwandelt. Manche Sorten zeigen dabei besondere Herbstfärbungen:

  • ‚Cassian‘ mit rötlich überhauchtem Laub
  • ‚Hameln‘ mit kräftig bernsteinfarbenen Blättern

Da Lampenputzergras ein „Warm-Season-Gras“ ist, treibt es spät aus, behält aber auch im Winter eine ansprechende Form. Die Blätter verbleiben über den Winter trocken stehen und sollten erst im späten Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb, zurückgeschnitten werden.

Blüte

Die Blütenähren haben ihren großen Auftritt im Spätsommer, zwischen August und Oktober, und bleiben oft auch im Winter erhalten. Sie erinnern in ihrer Form an kleine Flaschenbürsten und variieren in der Farbe je nach Sorte:

  • Die Art bildet bräunlich-rosafarbene Ähren.
  • ‚Cassian‘ hat elfenbeinfarbene Blüten.
  • ‚Moudry‘ zeigt dunkelviolette Ähren.

Die Blütenstände sind Scheinähren von 6 bis 30 Zentimetern Länge, in denen die Ährchen dicht gedrängt stehen. Diese Ährchen sind zweiblütig, mit einer sterilen und einer fruchtbaren Blüte.

Welcher Standort ist geeignet?

Lampenputzergras bevorzugt einen vollsonnigen, warmen und wettergeschützten Standort. Wichtig sind:

  • Vollsonnig und warm
  • Wettergeschützt, z. B. an einer Mauer oder Hauswand
  • Gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden
  • Mäßig trockene bis feuchte Böden
  • Schutz vor Wurzeldruck von Bäumen

Zu viel Schatten und Wurzeldruck verträgt das Gras nicht. Bei einem vollsonnigen Standort sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Schwere Böden sollten zur Verbesserung der Drainage aufgelockert werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Lampenputzergras ist nährstoffreich, frisch und gut durchlässig. Es sollte ein humusreicher, lockerer Boden sein. Um Staunässe zu vermeiden, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Beimischen von Sand oder Kies
  • Einarbeiten von Kokosfasern
  • Verwendung von Kompost zur Verbesserung der Bodenstruktur

Eine gute Drainage im Pflanzgefäß ist ebenfalls wichtig, um Staunässe zu vermeiden.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Lampenputzergras ist das Frühjahr. Achten Sie auf folgende Schritte:

  1. Standort vollsonnig, warm und wettergeschützt wählen.
  2. Boden mit Sand oder Kies auflockern.
  3. Ein Pflanzloch doppelt so groß und tief wie der Wurzelballen graben.
  4. Pflanze etwas tiefer setzen und Boden mit Kompost anreichern.
  5. Gut angießen, wobei Staunässe vermieden werden muss.

In Kübeln sollten kleinere Sorten verwendet werden, mit einem Mindestfassungsvermögen von zehn bis 20 Litern und einer Drainageschicht.

Lampenputzergras pflegen

Lampenputzergras ist pflegeleicht. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist regelmäßiges Gießen notwendig. Danach nur bei Trockenheit oder in Kübeln zusätzlich gießen. Eine jährliche Gabe Langzeitdünger im Frühjahr genügt meist.

Zusammengefasst benötigt Lampenputzergras:

  • Gießen: Im ersten Jahr regelmäßig, später bei Trockenheit.
  • Düngen: Im Garten im Frühjahr, in Kübeln alle 14 Tage von Mai bis August.
  • Schneiden: Im Frühjahr auf etwa 5 bis 10 cm zurückschneiden.
  • Sonstiges: Staunässe vermeiden und gut entwässernde Böden bevorzugen.

Eine regelmäßige Verjüngung alle drei bis vier Jahre ist sinnvoll.

Lampenputzergras richtig schneiden

Schneiden Sie das Lampenputzergras erst im späten Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb. Dabei sollten die alten Halme eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden. Dies fördert den neuen Austrieb und schützt die Pflanze im Winter.

Lampenputzergras vermehren

Lampenputzergras lässt sich am besten im Frühjahr durch Teilung vermehren. Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus, teilen Sie den Wurzelballen und pflanzen Sie die Teilstücke wieder ein. Alternativ ist auch eine Vermehrung durch Aussaat möglich, wobei die Temperaturen zwischen 18 und 20 °C liegen sollten.

Sorten & Arten

Beliebte Sorten des Lampenputzergrases umfassen:

  • ‚Hameln‘: Mittelgroß, zierlicher Wuchs, hellgrün bis weiße Blüten, etwa 60 bis 80 cm hoch.
  • ‚Moudry‘: Breite, grüne Blätter und purpurviolette Blütenähren, blüht spät.
  • ‚Cassian‘: Reiche, elfenbeinfarbene Blütenähren, gold-orange Laub im Herbst.
  • ‚Little Bunny‘: Zwergform, nur etwa 30 cm hoch, ideal für Töpfe und Beetvordergrund.
  • Cenchrus alopecuroides (Wildart): 60 bis 90 cm hoch, bräunlich-rosafarbene Blütenähren.

Diese Vielfalt bietet für jede Garten- und Pflanzsituation die passende Größe.

Verwendung

Lampenputzergras eignet sich für:

  • Solitärpflanzung: Besonders als Blickfang im Garten.
  • Gruppenpflanzung: Ideal für kleinere Sorten als Bodendecker.
  • Topfbepflanzung: Kompakte Sorten gedeihen gut in großen Töpfen.
  • Steingarten: Passt gut in Steingärten und Heidegärten.
  • Rosenbegleiter: Schöner Kontrast zu Rosen und Stauden wie Lavendel.
  • Schnittblume: Ideal für frische und getrocknete Sträuße.

Durch diese vielseitigen Einsatzmöglichkeiten entsteht in jedem Garten ein ansprechendes Arrangement.

Krankheiten & Schädlinge

Lampenputzergras ist robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Hauptproblem ist meist Staunässe, die Wurzelfäule verursachen kann. Rost kann auftreten, lässt sich aber durch Verminderung der Feuchtigkeit und Fungizide kontrollieren. Schnecken verschmähen die Pflanze meist.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die meisten Sorten sind winterhart. In rauen Klimazonen hilft jedoch eine Abdeckung mit Reisig oder Mulch, um die Pflanze vor Frost zu schützen. Binden Sie die Halme im Herbst zusammen, um das Eindringen von Nässe zu verhindern. Kübelpflanzen sollten an einem frostfreien Ort überwintert werden. Gießen Sie sie bei Bedarf, um Austrocknung zu vermeiden.

Mit diesen Maßnahmen übersteht das winterharte Lampenputzergras die kalten Monate unbeschadet und kann im Frühjahr erneut austreiben.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte man das Lampenputzergras erst im Frühjahr zurückschneiden?

Das Lampenputzergras sollte erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden, um den natürlichen Winterschutz der Pflanze zu erhalten. Die überstehenden Halme bieten Schutz vor Frost und Nässe, und abgestorbene Pflanzenteile dienen oftmals als Winterresidenz für Insekten. Ein Rückschnitt im späten Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb, fördert außerdem einen kräftigen Neuaustrieb.

2. Kann man Lampenputzergras im Topf kultivieren und worauf sollte man achten?

Ja, Lampenputzergras kann im Topf kultiviert werden, besonders kleinere Sorten wie ‚Hameln‘ oder ‚Little Bunny‘ sind dafür geeignet. Wichtig ist, dass der Topf groß genug ist, mindestens zehn bis 20 Liter Fassungsvermögen hat, und über Abzugslöcher sowie eine Drainageschicht aus Bimsgranulat verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Ein schwerer Topf verhindert, dass die Pflanze bei starkem Wind umkippt.

3. Sind alle Sorten des Lampenputzergrases winterhart?

Die meisten Sorten des Lampenputzergrases sind winterhart und überstehen den Winter im Freiland, wenn sie mit Winterschutz wie Reisig, Mulch oder Gartenvlies abgedeckt werden. Allerdings sind einige Sorten, wie das Rote Lampenputzergras, weniger frosthart und sollten deshalb in Kübeln gehalten werden, um sie im Winter an einem frostfreien, kühlen Ort unterzubringen.

4. Was macht das Lampenputzergras besonders dekorativ im Winter?

Lampenputzergras bleibt auch im Winter sehr dekorativ durch seine bleibenden Blütenstände und Halme, die mit Raureif oder Schnee bedeckt eine malerische Schönheit bieten. Diese Eigenschaften machen es zu einem besonderen Blickfang, auch wenn der Garten ansonsten kahl ist. Daher sollte das Gras im Herbst nicht zurückgeschnitten werden, um diese winterliche Dekoration zu erhalten.

Bilder: Dieter / stock.adobe.com