Kümmel

Wann und wie Sie Kümmel richtig ernten: Tipps & Tricks

Kümmel ernten Sie im zweiten Jahr, wenn die Samenstände eine braune Färbung annehmen. Dieser Artikel beschreibt die Ernte, Trocknung und Lagerung, um hochwertigen Kümmel zu gewinnen.

Zeitpunkt der Kümmelernte

Der optimale Zeitpunkt der Kümmelernte entscheidet über die Qualität der Samen. Kümmel ist eine zweijährige Pflanze, deren Samen erst im zweiten Jahr nach der Aussaat gereift sind. Die Ernte beginnt, wenn die Samen von grün zu dunkelbraun wechseln, etwa 40 Tage nach der Blüte, die von Mai bis Juli stattfindet. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie in den Morgenstunden ernten, wenn die Samen noch feucht vom Tau sind.

Achten Sie dabei auf folgende Anzeichen:

  • Braunfärbung der Samenstände: Dies zeigt die volle Reife der Samen an.
  • Regionale Klimabedingungen: Die exakte Erntezeit kann je nach Klima und Region variieren.

Schneiden Sie die Stängel mit den Samenständen ab und hängen Sie diese an einem gut belüfteten Ort auf, damit die Samen optimal trocknen, ähnlich wie bei der Petersilie-Ernte. So stellen Sie sicher, dass Sie eine qualitativ hochwertige Ernte erzielen.

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Erntemethoden für Kümmel

Für die Kümmelernte im heimischen Garten gibt es verschiedene Methoden. Hier sind zwei bewährte Ansätze:

Abschneiden der ganzen Pflanze

Diese Methode beinhaltet das Abschneiden der gesamten Kümmelpflanze, sobald die Samen vollständig gereift und braun sind. Idealerweise erfolgt dies in den frühen Morgenstunden, um das Ausfallen der Samen zu verhindern. Schneiden Sie die Stiele lang ab und binden Sie diese zu kleinen Sträußen zusammen. Hängen Sie die Sträuße an einem gut belüfteten, trockenen Ort auf. Die Samen fallen beim Trocknen meist von selbst aus den Dolden.

Herausreiben der Samen

Alternativ können Sie die Samen aus den Dolden herausreiben. Sobald die Pflanze vollkommen getrocknet ist, reiben Sie die Dolden vorsichtig zwischen Ihren Handflächen oder klopfen Sie sie gegen eine harte Oberfläche. Die losen Samen fallen heraus und können in einem sauberen Behälter aufgefangen werden, ähnlich wie bei der Dill-Ernte. Diese Methode erfordert etwas mehr Zeit, bietet jedoch eine besonders gründliche Trennung der Samen von Pflanzenteilen.

Trocknen der Kümmelsamen

Nach der Ernte ist das Trocknen der Kümmelsamen entscheidend, um deren Haltbarkeit und Aroma zu bewahren. Es gibt mehrere Methoden, je nach verfügbaren Mitteln und Klimabedingungen.

Lufttrocknung

Die Lufttrocknung ist eine traditionelle und schonende Methode. Binden Sie die Kümmelstängel zu lockeren Bündeln und hängen Sie diese kopfüber an einem trockenen, gut belüfteten Ort auf. Ein schattiger Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung ist ideal, um die Aromen zu bewahren. Alternativ können Sie die Samenstände auf einer luftdurchlässigen Unterlage ausbreiten. Bei konstanten Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius dauert das Trocknen ein bis zwei Wochen.

Trocknen im Backofen

Eine schnellere Methode ist die Trocknung im Backofen. Stellen Sie die Temperatur auf maximal 40 Grad Celsius und lassen Sie die Ofentür einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Die Samen sollten auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech für zwei bis drei Stunden trocknen. Wenden Sie die Samen gelegentlich, um eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten, ähnlich wie beim Majoran-Trocknen.

Sonnentrocknung

In wärmeren Klimazonen ist auch die Sonnentrocknung eine effektive Methode. Breiten Sie die Samen auf einem Gitter oder Backblech aus und platzieren Sie sie an einem sonnigen, windgeschützten Ort. Achten Sie darauf, dass die Temperatur 30 Grad Celsius nicht überschreitet. Diese Methode kann mehrere Tage dauern, bis die Samen vollständig getrocknet sind.

Tipps zur Trocknung

  • Konstante Belüftung: Achten Sie auf ausreichende Luftzirkulation, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Temperaturkontrolle: Bewahren Sie gleichmäßige Trocknungstemperaturen, um die Aromastoffe zu erhalten, ähnlich wie beim Majoran-Trocknen.
  • Zeitmanagement: Planen Sie genügend Zeit für den Trocknungsprozess ein. Besonders Luft- und Sonnentrocknung können mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Diese Methoden helfen Ihnen, die Kümmelsamen optimal zu trocknen, sodass sie ihre Qualität und ihr starkes Aroma behalten.

Entfernen der Samen aus den Dolden

Nach der Trocknung müssen die Kümmelsamen von den Dolden getrennt werden. Hierbei helfen einige bewährte Methoden, die eine saubere Ausbeute ermöglichen:

  1. Dolden zwischen den Händen reiben: Reiben Sie die getrockneten Dolden sanft zwischen Ihren Handflächen, um die Samen zu lösen.
  2. Gegen eine harte Oberfläche klopfen: Klopfen Sie die Dolden leicht gegen eine harte Oberfläche oder in eine Schale. Die Samen werden dabei herausgelöst und können leicht aufgefangen werden.
  3. Sieben und Pusten: Um Verunreinigungen zu entfernen, sieben Sie die Samen durch ein feinmaschiges Sieb und pusten anschließend leicht, um letzte Reste von den reinen Samen zu trennen.

Ein sauberer Behälter eignet sich gut zur Aufbewahrung der gelösten Samen, bis sie weiter verarbeitet oder gelagert werden.

Lagerung von Kümmelsamen

Für die optimale Lagerung der getrockneten Kümmelsamen sind folgende Punkte zu beachten:

  • Behälter wählen: Verwenden Sie luftdichte Behälter wie Schraubgläser (19,00€ bei Amazon*) oder fest verschließbare Dosen, um die Samen vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen.
  • Lagertemperatur: Bewahren Sie die Samen an einem kühlen Ort auf. Eine konstant niedrige Temperatur verlängert die Haltbarkeit.
  • Lichtschutz: Lagern Sie die Kümmelsamen an einem dunklen Ort, da Licht das Aroma beeinträchtigen kann.
  • Feuchtigkeitskontrolle: Der Lagerort sollte trocken sein, um Schimmelbildung zu verhindern.

Mit regelmäßigen Kontrollen stellen Sie sicher, dass die Samen nicht verschimmeln oder an Qualität verlieren. Bei optimaler Lagerung sind Kümmelsamen etwa 3 bis 4 Jahre haltbar und bleiben 1 bis 2 Jahre keimfähig. So können Sie ihre aromatischen und heilenden Eigenschaften lange genießen, ähnlich wie bei der Oregano-Ernte.

Bilder: Ilya Hrechka / Shutterstock