Krokus

Krokus-Samen pflanzen: Anleitung für prächtige Blüten

Krokusse verwandeln Gärten mit ihrer Blütenpracht im Frühling oder Herbst in farbenfrohe Oasen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur erfolgreichen Kultivierung von Krokussen aus Samen, von der Aussaat bis zur Pflege.

Vorkultur der Krokus Samen

Um Krokus-Samen erfolgreich vorzukeimen, ist eine gezielte Kältebehandlung erforderlich, da es sich um Kaltkeimer handelt. Beginnen Sie im Februar oder März mit der Aussaat. Verwenden Sie Anzuchtschalen und füllen diese mit einer speziellen Aussaaterde. Streuen Sie die Samen gleichmäßig aus und bedecken Sie sie mit einer dünnen Erdschicht.

Für die notwendige Kälteperiode stellen Sie die Anzuchtschalen für 4 bis 6 Wochen an einen Ort mit einer Temperatur von etwa +5°C. Hierfür eignet sich zum Beispiel der Kühlschrank oder ein kalter Kellerraum. Diese Stratifizierung ahmt die natürlichen Winterbedingungen nach und fördert die Keimung. Achten Sie darauf, dass die Erde während dieser Zeit leicht feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe.

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Nach der Kältephase können die Schalen an einen wärmeren und helleren Ort gebracht werden, um die Keimung zu unterstützen.

Aussaat und Keimung

Nachdem die Kälteperiode abgeschlossen ist, stellen Sie die Anzuchtschalen an einen hellen und wärmeren Ort. Die ideale Temperatur für die Keimung liegt zwischen 15 und 20°C. Achten Sie weiterhin darauf, dass das Substrat leicht feucht bleibt, aber vermeiden Sie Staunässe.

Die Keimdauer kann je nach Art variieren und es kann mehrere Wochen dauern, bis die ersten Keimlinge sichtbar werden. Die Jungpflanzen sollten an ihrem derzeitigen Standort bleiben, bis das Laub vollständig verwelkt ist. Erst dann können Sie sie an ihren endgültigen Standort im Garten umpflanzen, idealerweise im Spätherbst. Beachten Sie, dass die aus Samen gezogenen Krokusse in der Regel erst nach zwei bis drei Jahren blühen.

Standort

Krokusse gedeihen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchlässig, leicht sandig und nährstoffreich sein. Ein lockerer Boden begünstigt die Wasserableitung und minimiert das Risiko von Staunässe, die zu Fäulnis führen kann. Zur Verbesserung der Entwässerung kann bei schweren Lehmböden die Zugabe von Sand hilfreich sein.

Es ist wichtig, dass der Standort im Frühjahr ausreichend feucht, im Sommer jedoch eher trocken ist. Krokusse eignen sich hervorragend zur Unterpflanzung von Bäumen und für Steingärten, Trockenmauern oder sonnige Südhänge. Auch für Balkonkästen und Töpfe sind sie gut geeignet, wobei überschüssiges Wasser gut abfließen können muss.

Pflanzen Sie die Krokusse so, dass sie im Frühjahr viel Sonne bekommen, da dies die Blütenbildung fördert. Vermeiden Sie es, den Rasen zu mähen, bevor das Laub der Krokusse vollständig verwelkt ist, um die Energiezufuhr zur Bildung neuer Knollen nicht zu unterbrechen. Krokusse eignen sich auch gut, um im Rasen zu verwildern und über die Jahre hinweg einen dichten Blütenteppich zu bilden.

Pflege der Jungpflanzen

Die jungen Krokuspflanzen benötigen spezielle Pflege, um gesund zu wachsen. Achten Sie darauf, dass der Boden während der Wachstumsphase immer leicht feucht gehalten wird, aber vermeiden Sie Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit fördert das gesunde Wurzelwachstum und unterstützt die Pflänzchen in ihrer Entwicklung.

Während der Wachstumsperiode bis zum vollständigen Welken der Blätter ist es ratsam, die Pflanzen regelmäßig zu düngen. Ein organischer Flüssigdünger, der dem Gießwasser beigemischt wird, bietet den nötigen Nährstoff für eine kräftige Entwicklung und Blütenbildung in den kommenden Jahren.

Sobald die Blätter beginnen zu welken, reduzieren Sie das Gießen allmählich. Lassen Sie die Blätter an der Pflanze, bis sie vollständig vergilbt sind, um sicherzustellen, dass die Nährstoffe in die Zwiebeln zurückgezogen werden können. Dies stärkt die Krokuspflanzen für den nächsten Vegetationszyklus.

Für den Winter ist kein besonderer Schutz erforderlich, da Krokusse frosthart sind. Achten Sie lediglich darauf, dass keine starke Staunässe entsteht, damit die Zwiebeln nicht faulen.

Vermehrung durch Tochterzwiebeln

Krokusse vermehren sich neben der Aussaat von Samen auch über Tochterzwiebeln, die sich im Verlauf des Wachstumszyklus an der Mutterknolle bilden. Um diese Vermehrungsmethode zu nutzen, graben Sie die Krokusknollen nach der Blütezeit aus der Erde aus. Die gebildeten Tochterzwiebeln können Sie dann im Sommer oder Herbst von der Mutterknolle abtrennen und an einer anderen Stelle in Ihrem Garten wieder einpflanzen.

Der ideale Zeitpunkt für das Einpflanzen der Tochterzwiebeln ist der Herbst. Platzieren Sie die Knollen etwa 5 bis 10 cm tief und in einem Abstand von 5 bis 10 cm zueinander. Je nach Krokusart und -sorte können die aus den Tochterzwiebeln heranwachsenden Pflanzen bereits nach einem Jahr erste Blüten treiben.

Der Safran-Krokus kann ausschließlich über Tochterzwiebeln vermehrt werden, da er keine Samen bildet. Achten Sie darauf, dass der Boden gut durchlässig und nährstoffreich ist, um ein optimales Wachstum zu unterstützen.

Krokus-Arten

Die Gattung Crocus umfasst etwa 80 verschiedene Arten sowie zahlreiche Sorten, die sowohl im Frühjahr als auch im Herbst blühen können.

Frühlings-Krokus (Crocus vernus)

Der Frühlings-Krokus ist in Mitteleuropa heimisch und gedeiht vor allem auf alpinen Wiesen und in Rasenflächen. Die Blüten erscheinen ab Mitte Februar und sind meist violett, weiß oder zweifarbig. Diese Art eignet sich besonders gut zum Verwildern, da sie dichte Blütenteppiche bildet.

Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus)

Der Elfen-Krokus ist für seine lavendelfarbenen Blüten bekannt, die im Februar bis März erscheinen. Diese Art eignet sich hervorragend zum Verwildern und bevorzugt trockene, sonnige Standorte. Er verbreitet sich leicht durch Selbstaussaat und ist ideal für naturnahe Gärten.

Gartenkrokus (Crocus chrysanthus)

Dieser Krokus stammt vom Balkan und blüht je nach Sorte in verschiedenen Farben von gelb über lila bis weiß. Er zeigt seine Blüten früh im Jahr und ist besonders attraktiv für Wildbienen. Beliebte Sorten sind unter anderem ‘Prins Claus’, ‘Goldilocks’ und ‘Blue Pearl’.

Sieber-Krokus (Crocus sieberi)

Auch bekannt als Griechischer Zwerg-Krokus, hat dieser lilablaue oder weiße Blüten und blüht im Frühling. Er eignet sich gut für Rabatten und Steingärten und verwildert leicht.

Herbst-Krokus (Crocus speciosus)

Diese herbstblühende Art zeigt ihre hellvioletten Blüten zwischen September und November. Sie bevorzugt sonnige Standorte. Die Blätter erscheinen erst nach der Blüte.

Safran-Krokus (Crocus sativus)

Bekannt für seine orangefarbenen Narben, aus denen das Gewürz Safran gewonnen wird, blüht diese Art im Herbst. Sie erfordert besondere Anbaubedingungen und ist eher selten in Gärten zu finden.

Durch die Auswahl verschiedener Krokus-Arten können Sie nahezu das gesamte Jahr hindurch für farbenfrohe Akzente in Ihrem Garten sorgen und zugleich einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der heimischen Insektenwelt leisten. Achten Sie dabei auf Standorte, die den jeweiligen Bedürfnissen der Krokus-Arten gerecht werden.

Herbstblühende Krokusse

Herbstblühende Krokusse setzen farbenfrohe Akzente in der eher grauen Herbstzeit. Diese Pflanzen blühen von August bis November. Zu den bekanntesten Arten zählt der Pracht-Herbst-Krokus (Crocus speciosus) mit seinen lilafarbenen und teilweise dunkel geaderten Blüten. Ein weiterer Vertreter ist der Safran-Krokus (Crocus sativus), der durch seine orangefarbenen Narben bekannt ist.

Pflanzen Sie die Zwiebeln bereits Ende August bis Mitte September, um den Pflanzen ausreichend Zeit zu geben, gut anzuwurzeln und im gleichen Jahr zu blühen. Platzieren Sie die Knollen etwa 5 bis 10 cm tief in einem nährstoffreichen, durchlässigen Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Herbstblühende Krokusse sind ideal für sensible Gartenbereiche wie Rabatten und Steingärten. Auch unter Bäumen oder größeren Gehölzen können sie sich gut integrieren.

Eine Besonderheit dieser Krokusse ist, dass die Blätter oft erst nach der Blüte erscheinen, was der Pflanze ermöglicht, den Winter mit Laub zu überstehen. Beachten Sie, dass Herbstkrokusse leicht mit Herbstzeitlosen verwechselt werden können. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die Staubblätter: Krokusse haben drei, während Herbstzeitlosen sechs Staubblätter besitzen.

Bilder: Jag_cz / iStockphoto