Die Besonderheiten des Kriechenden Günsels
In früheren Zeiten wurde der Kriechende Günsel von den Botanikern als „Consolida media“ bezeichnet, ein Name, der auf die traditionelle Verwendung des Krauts als Heilpflanze zur Förderung der Wundheilung zurückzuführen ist. Das lateinische Wort „consolidare“ bedeutet so viel wie „zusammenziehen“ und weist auf die sowohl schmerz- als auch blutungsstillenden Eigenschaften des Kriechenden Günsels hin.
Ähnliche Inhaltsstoffe wie Teufelskralle
Neben ätherischen Ölen, Gerbsäuren, Glykosiden und anderen Inhaltsstoffen enthält der Kriechende Günsel das Glykosid Harpagosid. Dieser Stoff kommt ansonsten nur in der Teufelskralle vor, ein Kraut, das traditionell gegen Arthrose und Rheuma eingesetzt wird. Vermutlich weist auch der Kriechende Günsel ähnliche schmerzstillende Effekte bei Problemen in den Gelenken sowie im Rücken auf.
Besondere Stellung innerhalb der Günsel
Doch seine Inhaltsstoffe sind nicht das einzig besondere am Kriechenden Günsel. Innerhalb der Familie der Günsel ist Ajuga reptans zudem so ziemlich die einzige Vertreterin, die sowohl als Heilpflanze als auch in der Küche verwendet werden kann. Zwischen Mai und Juni können Sie die Blätter, Triebe und Blüten des Kriechenden Günsels sammeln und entweder frisch oder getrocknet in Salaten, Suppen, Eintöpfen oder Aufläufen verwenden. Doch Vorsicht: Da der Kriechende Günsel recht bitter schmeckt (ähnlich wie Chicorée), sollten Sie ihn nur sehr sparsam verwenden. Die milder schmeckenden Blüten passen auch sehr gut zu Süßspeisen sowie zu Obst.
Tipp
Eine weitere Besonderheit des Kriechenden Günsels ist seine Eigenschaft, durch zahlreiche Ausläufer rasch den Boden zu bedecken. Aus diesem Grund wird die Wildpflanze auch gern zur schnellen Begrünung von Flächen sowie unter Gehölzen oder Hecken in Gärten gepflanzt. Ajuga reptans ist ein sehr vielseitiges Kraut!