Kriechenden Günsel erkennen und sammeln
Sie finden die zwischen April und Juni / Juli üppig blühende Pflanze vor allem in Mittel- und Nordeuropa auf nährstoffreichen, humos-lehmigen, frischen bis mäßig feuchten Böden. Der Günsel ist während der Blütezeit vor allem an dem kerzenartig nach oben wachsenden Blütenstand zu erkennen, während die grünen bis braunroten Laubblätter sich wie eine Rosette flach am Boden befinden. Traditionell wird der Kriechende Günsel zwischen Mai und Juni gesammelt, wobei sowohl die Blätter als auch die Stängel und Blüten verwendet werden können. Pflücken Sie die Pflanzen am besten im Ganzen und trocknen Sie sie hängend an einem dunklen, warmen und luftigen Ort.
Verwendung des Kriechenden Günsels in der Küche
Der Kriechende Günsel schmeckt sehr herb und bitter, ähnlich wie Chicorée, und sollte deshalb nur sehr sparsam eingesetzt werden. Blätter und Stängel eignen sich sehr gut zum Würzen von Salaten, Eintöpfen und Suppen. Außerdem passt der Günsel ausgezeichnet zu verschiedenen Kartoffel- und Eiergerichten (z. B. Kartoffelaufläufen, Omelettes mit Gemüsefüllungen etc.) und in Kräutersoßen. Die milderen Blüten hingegen erfreuen das Auge auch auf Süßspeisen und Desserts, schmecken außerdem zu süßen Früchten wie Melonen, Mangos oder Bananen.
Der Kriechende Günsel als Heilpflanze
Ebenfalls sehr verbreitet ist die Verwendung des Kriechenden Günsels in der traditionellen Volksmedizin, in dem ein Aufguss aus Günselblüten und -blättern sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden kann. Das entzündungshemmende Kraut wurde vor allem bei der Versorgung von Wunden, Prellungen, Quetschungen und Narben, aber auch gegen Magen- und Darmproblemen, bei Verdauungsproblemen und Appetitlosigkeit, bei Sodbrennen sowie bei Hals- und Rachenentzündungen und Entzündungen der Mundschleimhaut angewendet.
Tipp
Eine Verwechslungsgefahr besteht lediglich mit anderen Wildkräutern wie Wiesensalbei, Gundermann oder der Kleinen Braunelle, die allerdings allesamt ebenfalls essbar sind.