Borretsch: Giftig oder genießbar? Was Sie wissen sollten
Borretsch, auch bekannt als Gurkenkraut, ist ein beliebtes Küchenkraut mit einem erfrischenden, gurkenähnlichen Geschmack. Doch die Pflanze enthält auch Pyrrolizidinalkaloide, die bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädlich sein können.
Giftigkeit von Borretsch
Borretsch enthält natürliche Substanzen, die als Pyrrolizidinalkaloide (PA) bezeichnet werden. Diese Alkaloide dienen der Pflanze als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Während Borretsch in vielen traditionellen Rezepten und als Heilpflanze verwendet wird, sollten Sie dennoch bewusst und informiert mit seinem Verzehr umgehen.
Es ist wichtig zu wissen, dass PA in hohen Dosen gesundheitsschädlich sein können. Eine übermäßige Aufnahme dieser Stoffe kann die Leber schädigen und steht in Tierversuchen im Verdacht, krebs- und erbgutverändernd zu wirken. Besonders hohe Konzentrationen an PA finden sich in den Blättern, Stängeln und Blüten von Borretsch. Daher wird empfohlen, diese Pflanzenteile nur sparsam zu nutzen.
Im Allgemeinen gilt, dass der gelegentliche Konsum geringer Mengen für gesunde Erwachsene unbedenklich ist. Besonders vorsichtig sollten jedoch Schwangere, Stillende und Kleinkinder sein. Diese Gruppen sollten Borretsch ganz meiden.
Um das Risiko zu minimieren, beachten Sie folgende Hinweise:
- Gelegentlicher Verzehr: Nutzen Sie Borretsch sparsam in Gerichten und vermeiden Sie den regelmäßigen Verzehr.
- Alternative Kräuter: Erwägen Sie Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch, die keinen hohen PA-Gehalt haben, im Gegensatz zu anderen Kräutern wie Schafgarbe, Basilikum, und Beinwell, die giftig sein können.
- Borretschöl: Verwenden Sie Öl aus Borretschsamen nur in kleinen Mengen, da es weniger PA enthält, jedoch andere gesundheitlich relevante Stoffe wie Erucasäure beinhalten kann.
Falls Sie Bedenken über den Verzehr von Borretsch haben, konsultieren Sie bitte einen Arzt, um mögliche Risiken individuell abzuklären.
Gesundheitsrisiken von Pyrrolizidinalkaloiden
Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind natürliche Inhaltsstoffe, die von einigen Pflanzen als Abwehrmechanismus produziert werden. Beim Menschen können diese Substanzen, die insbesondere in Borretsch enthalten sind, eine Reihe von gesundheitlichen Risiken mit sich bringen. Besonders problematisch sind hierbei die sogenannten 1,2-ungesättigten PA, die aufgrund ihrer chemischen Struktur als besonders schädlich gelten.
Auswirkungen auf die Gesundheit
- Lebertoxizität: PA sind für ihre leberschädigenden Eigenschaften bekannt. Sie können zu schweren Schäden führen, darunter die Zerstörung von Lebergewebe und langfristige Lebererkrankungen.
- Erbgutschäden: 1,2-ungesättigte PA können das Erbgut schädigen, was Mutationen und Veränderungen in der DNA zur Folge haben kann.
- Krebserregendes Potenzial: Es besteht der Verdacht, dass diese Alkaloide krebserregend sein können, da sie das Wachstum von Tumoren fördern könnten.
Weitere Gefahren
- Akute Vergiftungen: In sehr hohen Dosen können PA zu akuten Vergiftungserscheinungen führen. Diese sind jedoch bei einer normalen, abwechslungsreichen Ernährung eher unwahrscheinlich.
- Chronische Einflüsse: Geringe Mengen von PA, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, können zu chronischen Gesundheitsschäden führen, besonders bei regelmäßigem Konsum von belasteten Lebensmitteln wie bestimmten Teemischungen und Kräutern.
Anzeichen einer Leberbelastung durch PA
- Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein
- Gelbsucht (Ikterus)
- Übelkeit und Erbrechen
- Schmerzen im oberen Bauchbereich
Zu hohe PA-Werte in Lebensmitteln sind dabei keine Seltenheit. In verschiedenen Borretsch-Proben wurden erhebliche Konzentrationen gemessen, was zur Aufnahme kritischer Mengen führen kann, selbst wenn der Verzehr nur sporadisch erfolgt. Es empfiehlt sich daher, den Borretsch-Verzehr strikt zu begrenzen und Alternativen in Erwägung zu ziehen. Sollten Sie empfindlich oder besorgt bezüglich PA sein, konsultieren Sie bitte einen Arzt.
Risikogruppen
Einige Menschen sind besonders anfällig für die negativen Effekte der in Borretsch enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide. Dazu gehören:
- Schwangere Frauen: Der Konsum von PA kann in der Schwangerschaft potenziell gefährlich sein, da diese Stoffe die Plazentaschranke überwinden und das ungeborene Kind schädigen können. Sie sollten daher auf den Verzehr von Borretsch verzichten.
- Stillende Mütter: PA können in die Muttermilch übergehen und das gestillte Kind gefährden. Stillende Frauen sollten daher ebenfalls keinen Borretsch konsumieren.
- Kleinkinder und Babys: Aufgrund ihres geringen Körpergewichts und ihrer empfindlichen Leber sind kleine Kinder besonders gefährdet durch die toxischen Effekte von PA. Kindern sollte daher kein Borretsch gegeben werden.
- Personen mit vorbestehenden Lebererkrankungen: Menschen mit Leberproblemen haben ein erhöhtes Risiko, durch PA Schaden zu nehmen, da ihre Leber möglicherweise nicht in der Lage ist, diese Stoffe effektiv zu verarbeiten. Diese Personen sollten den Verzehr von Borretsch strikt meiden.
Es ist ratsam, bei Unsicherheiten bezüglich des Borretsch-Konsums ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche Gesundheitsrisiken individuell abzuwägen.
Sichere Mengen und Richtlinien
Um das Risiko durch Pyrrolizidinalkaloide (PA) im Borretsch zu minimieren, sind folgende Richtlinien zu beachten:
- Vermeiden hoher PA-Konzentrationen: Verzichten Sie auf Borretschkraut in konzentrierten Formen wie Saft, Smoothies oder getrocknetem Pulver, da hier höhere PA-Konzentrationen vorliegen können.
- Moderater Verzehr: Für gesunde Erwachsene empfiehlt sich, nicht mehr als 150 Gramm frischen Borretsch auf einmal zu verzehren und ihn nur gelegentlich in die Ernährung einzubauen, zum Beispiel durch Einfrieren.
- Risikogruppen beachten: Schwangere, Stillende und Kinder sollten ganz auf Borretsch verzichten, da selbst kleine Mengen riskant sein können.
- Produktauswahl beachten: Falls Sie Borretschöl (36,00€ bei Amazon*) verwenden, sollte dieses aus den Samen der Pflanze stammen und nur in Maßen konsumiert werden. Achten Sie auf geringere Erucasäureanteile, um zusätzliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.