Hundskamille: Vorsicht, Verwechslungsgefahr!
Die Hundskamille ist eine weit verbreitete Pflanze, die oft mit der Echten Kamille verwechselt wird. Trotz ihrer Ähnlichkeit im Aussehen unterscheidet sich die Hundskamille in ihrer Wirkung und kann bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen hervorrufen.
Merkmale und Giftigkeit der Hundskamille
Die Hundskamille (Anthemis) sollten Sie als Gartenfreund mit Vorsicht betrachten. Sie weist eine geringe Giftigkeit auf und unterscheidet sich damit deutlich von ihrer beliebten Verwandten, der Echten Kamille. Verantwortlich hierfür ist der Inhaltsstoff Anthecotulid, der allergische Reaktionen auslösen kann. Zu den Symptomen zählen:
- Reizungen der Magenschleimhaut, die sich als Magenbrennen äußern können
- Hautreizungen bei Berührung mit der Pflanze
- Bindehautentzündungen, die durch direkten Kontakt entstehen
- Atemprobleme sowie allergische Reaktionen der Atemwege
- In seltenen Fällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen
Besonders Menschen mit bekannter Sensibilität und Kinder sollten den Kontakt mit der Hundskamille daher meiden oder zumindest stark einschränken.
Unterscheidung von anderen Kamillenarten
Neben der Echten Kamille finden sich in der Natur zahlreiche weitere Kamillenarten, die ihr zum Verwechseln ähnlich sehen. Um beim Sammeln die richtige Pflanze zu erwischen, sollten Sie einige Unterscheidungsmerkmale beachten:
- Blütenboden: Der Blütenboden der Echten Kamille ist hohl und beim Querschneiden der Blüte gut sichtbar. Bei vielen anderen, ähnlich aussehenden Pflanzen wie der Hundskamille oder der Römischen Kamille ist der Blütenboden hingegen markig oder gefüllt.
- Geruch: Die Echte Kamille verströmt einen intensiven, angenehm süßlichen Duft. Andere Arten wie die Hundskamille oder die Stinkende Hundskamille können hingegen einen unangenehmen und stark abweichenden Geruch aufweisen.
- Blätter: Die Blätter der Echten Kamille sind fein gefiedert und fühlen sich weich an. Andere Kamillenarten oder -ähnliche Pflanzen können hingegen behaarte oder anders strukturierte Blätter haben.
- Blütenstruktur: Die Echte Kamille besitzt charakteristische weiße Blütenblätter, die sich nach außen neigen, und einen gelben Blütenkopf. Bei anderen Arten können Abweichungen in der Blütenstruktur auftreten, wie etwa das Fehlen der weißen Blütenblätter bei der Strahlenlosen Kamille.
Anhand dieser Merkmale können Sie die Echte Kamille sicher von ihren weniger wirksamen oder sogar leicht giftigen Doppelgängern unterscheiden.
Weitere Kamillenarten und ihre Verwendung
Die Welt der Kamillenarten ist vielfältig und bietet neben heilenden Eigenschaften auch Pflanzen mit anderen nützlichen Aspekten. Hier ein Überblick über einige dieser Arten:
- Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea): Diese anpassungsfähige Art ist zwar ungiftig, enthält aber nur eine geringe Konzentration der typischen Inhaltsstoffe der Echten Kamille. Ihre Anwendung in der Heilkunde ist daher begrenzt, aber möglich.
- Römische Kamille (Chamaemelum nobile): Ähnlich der Echten Kamille in Aussehen und therapeutischen Eigenschaften, ist diese Pflanze ebenfalls ungiftig. Sie zeichnet sich durch ihren Einsatz in der Heilkunde aus und ist vor allem für ihre beruhigenden Wirkungen bekannt.
- Geruchlose Kamille (Tripleurospermum inodorum): Diese Art ist aufgrund fehlender heilkräftiger Inhaltsstoffe nicht für medizinische Zwecke geeignet. Dennoch ist sie ungiftig und kann aufgrund ihrer ästhetischen Werte in naturnahen Gärten Verwendung finden.
- Färberkamille (Anthemis tinctoria): Diese ungiftige Kamillenart wurde historisch zum Färben von Stoffen und Wolle genutzt. Ihre gelben Blüten bieten ein natürliches Farbspektrum, das in traditionellen Färbeverfahren Anwendung findet.