Hundskamille

Hundskamille: Giftig oder harmlos? Das sollten Sie wissen

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Die Hundskamille (Anthemis cotula) ähnelt der Echten Kamille, ist aber leicht giftig und für medizinische Zwecke ungeeignet. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit der Pflanze, insbesondere für Allergiker, sowie über Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit ihr.

Hundskamille Vergiftung
Die Hundskamille (Foto) sieht der Echten Kamille sehr ähnlich

Giftigkeit der Hundskamille

Die Hundskamille (Anthemis cotula), auch als Stinkende Kamille bekannt, ist leicht giftig. Sie enthält Anthecotulid, ein Sesquiterpenlacton, das verschiedene allergische Reaktionen verursachen kann. Diese Reaktionen treten besonders bei empfindlichen Personen auf und werden durch Berührung oder Verzehr der Pflanze ausgelöst.

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Äußerliche Symptome einer Reaktion auf die Hundskamille können Hautreizungen und Augenentzündungen sein. Bei innerer Einnahme kann die Pflanze die Magenschleimhaut reizen und in extremen Fällen zu einem anaphylaktischen Schock führen. Wichtig ist, die Hundskamille nicht mit der Echten Kamille zu verwechseln. Letztere ist eine weit verbreitete Heilpflanze, wohingegen die Hundskamille keine medizinische Verwendung hat. Tragen Sie beim Arbeiten mit der Pflanze Handschuhe, um direkten Hautkontakt zu vermeiden.

Symptome einer Vergiftung

Vergiftungen durch Hundskamille betreffen vor allem empfindliche Personen. Zu den Anzeichen nach Hautkontakt zählen Rötungen, Juckreiz und Blasenbildung. Bei Kontakt mit den Augen kann es zu Rötungen und Bindehautentzündungen kommen. Wenn Pflanzenteile eingeatmet werden, können Atemprobleme wie Husten und Atemnot auftreten.

Der Verzehr der Hundskamille kann Magen-Darm-Reizungen, Übelkeit und Erbrechen verursachen. In seltenen Fällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert.

Hundskamille und Haustiere

Hunde meiden die Hundskamille wegen ihres unangenehmen Geruchs und Geschmacks. Sollte ein Hund dennoch kleine Mengen verzehren, sind die auftretenden Symptome meist mild und umfassen leichtes Erbrechen, geringfügigen Durchfall, Appetitmangel und vorübergehende Müdigkeit. Beobachten Sie Ihren Hund nach dem Verzehr und wenden Sie sich bei anhaltenden oder schweren Symptomen an einen Tierarzt.

Ähnlich verhalten sich andere Tiere:

  • Katzen knabbern selten an Hundskamille, zeigen jedoch gelegentlich Symptome wie Erbrechen oder Durchfall.
  • Nager wie Kaninchen können die Pflanze bedenkenlos verzehren.
  • Pferde meiden die Pflanze auf Weiden häufig und zeigen bei geringen Mengen keine gesundheitlichen Probleme.

Vorsichtsmaßnahmen

Um gesundheitliche Risiken im Umgang mit Hundskamille zu minimieren, sind folgende Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll:

  1. Verzehr vermeiden: Verzehren Sie keine Teile der Pflanze, um Magen-Darm-Reizungen und allergische Reaktionen zu vermeiden.
  2. Schutzkleidung tragen: Tragen Sie bei der Arbeit mit der Pflanze Handschuhe zum Schutz vor Hautkontakt.
  3. Augenschutz: Schützen Sie Ihre Augen vor Kontakt mit der Pflanze, da dies zu Reizungen führen kann.
  4. Kinder und Haustiere fernhalten: Halten Sie Kinder und Haustiere von der Pflanze fern, um versehentliche Vergiftungen zu verhindern.
  5. TIere beobachten: Überwachen Sie Tiere auf Weiden, die Zugang zu Hundskamille haben, um Unwohlsein zu vermeiden.

Unterschied zur Echten Kamille

Obwohl Hundskamille und Echte Kamille ähnlich aussehen, gibt es wichtige Unterschiede:

  • Blütenaufbau: Die Blütenköpfe der Hundskamille sind mit festem Mark gefüllt, während die der Echten Kamille hohl sind.
  • Blattstruktur: Die Blätter der Hundskamille sind stärker behaart und unregelmäßiger geformt.
  • Duft: Hundskamille verströmt einen unangenehmen Geruch, während die Echte Kamille aromatisch duftet.
  • Inhaltsstoffe: Hundskamille enthält flüchtige Öle, Oxal- und Valeriansäure sowie Anthecotulid, das leichte Giftigkeit und allergische Reaktionen hervorrufen kann. Echte Kamille enthält hingegen ätherische Öle und Flavonoide mit heilenden Eigenschaften.
  • Verwendung: Während die Echte Kamille in der Naturheilkunde weit verbreitet ist, eignet sich die Hundskamille aufgrund ihrer Giftigkeit nicht für medizinische Anwendungen.

Beachten Sie diese Unterschiede, um die Pflanzen korrekt zu identifizieren und mögliche Gesundheitsrisiken zu vermeiden.

Bilder: Mayerberg / iStockphoto