Kiwi

Kiwi: Zitrusfrucht oder nicht? – Das musst du wissen

Die Kiwi, oft für eine Zitrusfrucht gehalten, gehört botanisch zu den Strahlengriffelgewächsen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu Zitrusfrüchten, ihren Anbau und ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten.

Botanische Einordnung der Kiwi

Die Kiwi ist ein faszinierendes Mitglied der Strahlengriffelgewächse-Familie.

Botanische Einordnung der Kiwi

Die Kiwi, botanisch bekannt als Actinidia, gehört zur Familie der Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae). Diese Familie umfasst mehrere Arten, darunter die am häufigsten kultivierten Actinidia deliciosa und Actinidia chinensis. Kiwipflanzen sind mehrjährige, verholzende und windende Kletterpflanzen mit sommergrünem Laub. Die elliptischen, wechselständig angeordneten Blätter und die weißen bis gelblichen Blüten, die ab Juni erscheinen, tragen später die wohlschmeckenden Kiwifrüchte.

Obwohl die Kiwi häufig mit Zitrusfrüchten verwechselt wird, besteht keine botanische Verwandtschaft. Zitrusfrüchte gehören zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae) und unterscheiden sich sowohl in ihrer botanischen Klassifikation als auch in ihren physischen Merkmalen deutlich von Kiwis. Die ursprüngliche Heimat der Kiwi ist Ost- und Südostasien, von wo sie nach Neuseeland gebracht wurde und dort ihren heute bekannten Namen erhielt.

Unterschiede zwischen Kiwis und Zitrusfrüchten

Die Unterschiede zwischen Kiwis und Zitrusfrüchten sind vielfältig und spannend

Unterschiede zwischen Kiwis und Zitrusfrüchten

Kiwis und Zitrusfrüchte unterscheiden sich in mehreren Aspekten:

  • Familienzugehörigkeit: Kiwis gehören zur Familie der Strahlengriffelgewächse, während Zitrusfrüchte zur Familie der Rautengewächse zählen.
  • Säuregehalt und Geschmack: Zitrusfrüchte sind für ihren hohen Gehalt an Zitronensäure und den markanten säuerlichen Geschmack bekannt, während Kiwis weniger Säure enthalten und einen milderen, süß-säuerlichen Geschmack haben.
  • Fruchtfleisch: Das Fruchtfleisch der Zitrusfrüchte ist segmentiert und enthält häufig Kerne, wohingegen Kiwis ein weiches, saftiges Fruchtfleisch mit vielen kleinen schwarzen Samen haben.
  • Schale: Die Schale von Zitrusfrüchten ist dick und ledrig. Im Gegensatz dazu haben Kiwis eine dünne, behaarte Schale, die bei bestimmten Sorten (wie der „Kiwi Gold“) glatt und essbar ist.
  • Klima und Anbau: Zitrusfrüchte gedeihen in warmen, subtropischen bis tropischen Klimazonen, während Kiwis auch in gemäßigten Klimazonen erfolgreich angebaut werden können. Beide Pflanzenarten sind frostempfindlich, wobei Zitruspflanzen tendenziell anfälliger für Krankheiten und Schädlinge sind.
  • Ernte und Reifung: Kiwis werden oft unreif geerntet und nachreifen bei Zimmertemperatur, während Zitrusfrüchte meist am Baum reifen und nach der Ernte weitgehend ihren Reifezustand beibehalten.

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Indem Sie diese Unterschiede berücksichtigen, können Sie die einzigartigen Eigenschaften und kulinarischen Möglichkeiten von Kiwis und Zitrusfrüchten besser verstehen und nutzen.

Gemeinsamkeiten von Kiwis und Zitrusfrüchten

Kiwis und Zitrusfrüchte sind reich an erfrischendem Vitamin C und Geschmack

Gemeinsamkeiten von Kiwis und Zitrusfrüchten

Trotz ihrer botanischen Unterschiede haben Kiwis und Zitrusfrüchte einige bemerkenswerte Gemeinsamkeiten:

  • Hoher Vitamin-C-Gehalt: Beide Fruchtarten sind reich an Vitamin C, wobei Kiwis oft sogar mehr Vitamin C als viele Zitrusfrüchte enthalten.
  • Erfrischender Geschmack: Sowohl Kiwis als auch Zitrusfrüchte zeichnen sich durch ihren erfrischenden, fein-säuerlichen Geschmack aus.
  • Küchennutzung: Sie können frisch verzehrt oder in Obstsalaten, Desserts und Getränken verwendet werden. Beide lassen sich auch zu Marmeladen verarbeiten oder herzhaften Gerichten hinzufügen.
  • Klimatische Anforderungen: Beide Pflanzenarten bevorzugen warme, subtropische bis tropische Klimazonen und benötigen in kälteren Regionen besonderen Schutz.

Durch diese Gemeinsamkeiten sind sowohl Kiwis als auch Zitrusfrüchte vielseitige und gesunde Teile Ihrer Ernährung.

Herkunft und Anbau der Kiwi

Kiwis gedeihen am besten in sonnigen und windgeschützten Lagen

Herkunft und Anbau der Kiwi

Die Kiwi hat ihren Ursprung in den subtropischen Bergwäldern Südwestchinas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Kiwisamen von einer Lehrerin namens Mary Isabel Fraser nach Neuseeland gebracht, wo ein Gärtner namens Alexander Allison sie erfolgreich anbaute. Die heute weit verbreitete Sorte ‚Hayward‘ wurde später von dem neuseeländischen Gärtner Hayward Wright gezüchtet.

Heute ist Neuseeland einer der größten Kiwi-Produzenten der Welt. Die Frucht wird mittlerweile auch in vielen anderen Ländern mit gemäßigtem bis subtropischem Klima angebaut, darunter Italien, Griechenland, Frankreich und Chile. Die größte Produktionsmenge stammt allerdings aus China.

Für den erfolgreichen Anbau von Kiwis benötigen Sie:

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, windgeschützt
  • Boden: Leicht, gut durchlüftet und humusreich mit leicht saurem pH-Wert
  • Wasserbedarf: Hoch – regelmäßige Bewässerung ist wichtig
  • Winterhärte: Junge Pflanzen sind frostempfindlich, bestimmte Arten wie Actinidia arguta sind jedoch frosthart

Die richtige Standortwahl und Pflege der Kiwipflanzen sind entscheidend für eine reiche Ernte. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen genügend Raum zum Klettern haben, da es sich um windende Kletterpflanzen handelt. Ein Spalier oder eine Pergola (5,00€ bei Amazon*) bieten hier ideale Kletterhilfen.

Sorten und Verwendung der Kiwi

Kiwisorten unterscheiden sich deutlich in Geschmack, Größe und Farbe

Sorten und Verwendung der Kiwi

Sorten bieten eine beeindruckende Vielfalt an Sorten, die sich in Größe, Farbe und Geschmack unterscheiden. Zu den bekanntesten Sorten gehören:

  • Grüne Kiwi (Actinidia deliciosa): Diese Sorte hat grünes Fruchtfleisch mit kleinen, schwarzen Samen und einen erfrischend süß-säuerlichen Geschmack.
  • Goldene Kiwi (Actinidia chinensis): Diese Sorte hat goldgelbes Fruchtfleisch und einen milden, süßen Geschmack. Ihre Schale ist glatter und weniger behaart als die der grünen Kiwi.
  • Rote Kiwi: Eine relativ neue Sorte, die durch ihr rotes Fruchtfleisch und ihren besonders süß-säuerlichen Geschmack auffällt.

Neben diesen Hauptsorten gibt es auch Mini-Kiwis, wie die ‚Weiki‘, die kleiner sind, eine glatte Schale haben und häufig als Ganzes verzehrt werden können.

Verwendung der Kiwi

Verwendung der Kiwi

Kiwis bereichern zahlreiche Gerichte durch ihren vielseitigen Einsatz in der Küche

Kiwis sind nicht nur lecker, sondern auch vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier einige Möglichkeiten zur Verwendung:

  • Frischverzehr: Löffeln Sie die Kiwi direkt aus der Schale oder schneiden Sie sie in Scheiben. Mini-Kiwis eignen sich hervorragend zum direkten Verzehr, da ihre Schale glatt und essbar ist.
  • Obstsalate: Kiwis verleihen Obstsalaten eine erfrischende Note und passen gut zu vielen anderen Früchten.
  • Desserts: Ob in Kuchen, Torten, Eiscreme oder als Dekoration – Kiwis ergänzen viele süße Speisen. Beachten Sie jedoch, dass Kiwis nicht roh mit Milchprodukten kombiniert werden sollten, da das Enzym Actinidin das Milcheiweiß spaltet und die Speise bitter macht.
  • Smoothies: Kiwis sind eine ausgezeichnete Zutat für Smoothies und verleihen diesen eine cremige Konsistenz und einen fruchtigen Geschmack.
  • Marmelade und Gelees: Verarbeiten Sie Kiwis zu Marmelade oder Gelee für einen fruchtigen Brotaufstrich, oder lagern Sie Kiwis richtig.
  • Pikante Gerichte: Kiwis können auch bei herzhaften Gerichten verwendet werden, beispielsweise als Fleischzartmacher. Das Enzym Actinidin hilft, Fleisch zart zu machen, wenn Sie es vor dem Kochen mit Kiwi einreiben.

Durch ihre Vielseitigkeit und ihre wertvollen Inhaltsstoffe sind Kiwis eine hervorragende Wahl für viele kulinarische Anwendungen und eine Bereicherung für Ihre Küche.

Bilder: Dimitris66 / iStockphoto