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Kartoffeln im Topf: So gelingt der Anbau

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Frische Kartoffeln aus dem eigenen Anbau sind eine Freude für jeden Gärtner. Dieser Leitfaden bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau von Kartoffeln in Töpfen, von der Auswahl des geeigneten Pflanzgefäßes bis zur erfolgreichen Ernte.

Kartoffeln, die im Kübel gepflanzt wurden

Die Wahl des richtigen Topfes

Der erste Schritt zum erfolgreichen Kartoffelanbau im Topf ist die Wahl des passenden Pflanzgefäßes. Damit Ihre Kartoffelpflanzen ausreichend Platz zur Wurzelbildung und Knollenentwicklung haben, sollten Sie auf folgende Aspekte achten:

  • Volumen: Wählen Sie ein Pflanzgefäß mit mindestens 30 Litern Fassungsvermögen, um den Kartoffelknollen ausreichend Raum zur Entfaltung zu bieten.
  • Material: Ob Topf, Kübel, Eimer oder Sack – die Materialwahl hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und dem verfügbaren Platz ab.
  • Abzugslöcher: Sorgen Sie für eine gute Drainage, indem Sie ein Gefäß mit mindestens drei Abzugslöchern wählen. So vermeiden Sie Staunässe, die den Kartoffeln schaden kann.
  • Standortflexibilität: Berücksichtigen Sie bei der Auswahl des Gefäßes, ob es mobil sein soll oder an einem festen Platz verbleibt. Schwarze Töpfe können an sonnigen Standorten die Wärme stärker aufnehmen, was an halbschattigen Plätzen vorteilhaft, in direkter Sonne jedoch nachteilig sein kann.

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Der ideale Standort für den Kartoffeltopf

Neben dem richtigen Pflanzgefäß spielt auch der Standort eine entscheidende Rolle für den Erfolg Ihres Kartoffelanbaus. Ein optimaler Standort zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Sonneneinstrahlung: Kartoffeln lieben die Sonne! Wählen Sie einen Standort mit mindestens sechs Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag, um ein kräftiges Wachstum zu fördern.
  • Wärme: Ein warmer Standort unterstützt das Wachstum der Kartoffeln. Ein Platz an einer nach Süden ausgerichteten Wand bietet neben Sonnenlicht auch zusätzliche Wärme. Auch die Nähe zu einer Hauswand oder ein Dachüberstand bieten Schutz vor kühlen Nachttemperaturen.
  • Witterungsschutz: Schützen Sie Ihre Kartoffelpflanzen vor starkem Wind und Regen. Ein geschützter Standort nahe einer Mauer oder unter einem Vordach bietet Schutz vor direkten Witterungseinflüssen. Auch in Wohnungen können Kartoffeln an einem sonnigen Fenster gut gedeihen.
  • Flexibilität: Bei anhaltend hohen Temperaturen oder starkem Regen ist es von Vorteil, den Topf an einen geschützteren Ort umstellen zu können. So können Sie flexibel auf wechselnde Wetterbedingungen reagieren und Ihren Kartoffeln stets optimale Wachstumsbedingungen bieten.

Die richtige Erde für Kartoffeln im Topf

Die Wahl des richtigen Substrats ist entscheidend für gesundes Wachstum und eine reiche Ernte. Kartoffeln sind Starkzehrer und benötigen daher eine nährstoffreiche und durchlässige Erde. Gleichzeitig sollte Staunässe vermieden werden.

Empfehlung: Mischen Sie hochwertige Gemüseerde und Sand im Verhältnis 2:1. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes sorgt für eine optimale Wasserführung und beugt Wurzelfäulnis vor.

So bereiten Sie das Substrat vor:

  1. Legen Sie eine etwa 10 cm hohe Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes an.
  2. Mischen Sie 2 Teile hochwertige Gemüseerde mit 1 Teil Sand.
  3. Füllen Sie das Pflanzgefäß mit der vorbereiteten Erde. Lassen Sie dabei genügend Platz für die Pflanzkartoffeln und zum späteren Anhäufeln.

Pflanzkartoffeln auswählen und vorbereiten

Verwenden Sie für Ihren Kartoffelanbau im Topf ausschließlich gesundes und unbehandeltes Saatgut. Zertifizierte Pflanzkartoffeln und Bio-Kartoffeln sind frei von Krankheitserregern und bieten eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Ernte.

Vorkeimen für einen optimalen Start:

Das Vorkeimen der Kartoffeln etwa vier bis sechs Wochen vor dem Pflanzen kann die Keimzeit verkürzen und den Ertrag steigern. Legen Sie die Kartoffeln dazu an einen hellen, kühlen Ort mit einer Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius. Ein sonniger Platz, wie beispielsweise eine Fensterbank, eignet sich optimal, um kräftige Lichtkeime zu fördern.

So bereiten Sie Ihre Pflanzkartoffeln vor:

  1. Wählen Sie gesunde, zertifizierte Pflanzkartoffeln oder Bio-Kartoffeln.
  2. Legen Sie die Kartoffeln ca. 4-6 Wochen vor dem Pflanzen an einen hellen, kühlen Ort mit etwa 10-15 Grad Celsius.

Kartoffeln im Topf pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Drainage anlegen: Bedecken Sie den Boden des Pflanzgefäßes mit einer Drainageschicht aus Kies, Blähton oder Tonscherben.
  2. Erde einfüllen: Geben Sie eine 10-15 cm hohe Schicht der vorbereiteten Erdmischung in das Pflanzgefäß.
  3. Kartoffeln einsetzen: Setzen Sie 3-4 Pflanzkartoffeln mit einem Abstand von etwa 10 cm und den Trieben nach oben in die Erde.
  4. Mit Erde bedecken: Bedecken Sie die Kartoffeln vollständig mit Erde.
  5. Gießen: Wässern Sie die Erde nach dem Pflanzen gründlich, ohne Staunässe zu verursachen.

Die Pflege von Kartoffeln im Topf

Eine sorgfältige Pflege ist der Schlüssel zu einer ertragreichen Kartoffelernte im Topf. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:

  • Regelmäßiges Gießen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine Mulchschicht aus Stroh oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Topf zu halten.
  • Anhäufeln: Sobald die Triebe etwa 15 cm hoch sind, häufeln Sie Erde bis kurz unter die Blattspitzen an. Wiederholen Sie diesen Vorgang ein- bis mehrmals während des Wachstums, um die Bildung neuer Knollen zu fördern und zu verhindern, dass diese grün werden.
  • Düngen: Kartoffeln sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Nährstoffzufuhr. Verwenden Sie einen organischen Flüssigdünger in moderaten Mengen, um die Pflanzen optimal zu versorgen.

Kartoffeln im Topf ernten

Die Ernte der selbst angebauten Kartoffeln ist ein besonderer Moment. Beachten Sie folgende Schritte, um Ihre Kartoffeln optimal zu ernten:

  1. Erntereife erkennen: Das Absterben des Krautes ist ein deutliches Zeichen für die Erntereife. Frühkartoffeln können bereits ab Juli geerntet werden, während Spätsorten erst im Herbst erntereif sind.
  2. Ernte vorbereiten: Überprüfen Sie den Topf und stellen Sie ihn gegebenenfalls an einen geeigneten Ort für die Ernte.
  3. Ernten: Heben Sie die Kartoffelpflanze vorsichtig aus dem Topf und schütteln Sie die Erde ab. Lösen Sie die Knollen von der Pflanze.
  4. Nachkontrolle: Untersuchen Sie die Erde auf verbleibende Kartoffeln, um sicherzustellen, dass keine Knollen übersehen werden.

Genießen Sie Ihre frisch geernteten Kartoffeln!

FAQ

Wie pflanzt man Kartoffeln in einen Topf?

Nachdem man sich für einen geeigneten Topf (mindestens 20 Liter) entschieden hat, wird dieser mit einer Mischung aus Zweigen, Gartenerde, Kompost, Laub, Sand und Startdünger gefüllt. Dann wird die Kartoffelknolle in die Mitte gesetzt und mit einer Schicht Erde bedeckt.

Wann werden Kartoffeln in Töpfe gepflanzt?

Normalerweise werden Kartoffeln zwischen Anfang April und Ende Mai gepflanzt. Je nach gewählter Sorte und gewünschtem Erntezeitpunkt kann der Termin flexibel gewählt werden. Zu beachten ist jedoch, dass die Keimlinge frostempfindlich sind und Temperaturen unter sieben Grad nur kurzfristig vertragen.

Wann werden Kartoffeln im Topf geerntet?

Der Erntezeitpunkt der Kartoffeln hängt vom Pflanztermin und von der Sorte ab. Frühkartoffeln können bereits nach 90-140 Tagen geerntet werden, Spätkartoffeln erst nach 140-160 Tagen.

Welche Sorten eignen sich für die Pflanzung im Topf?

Für die Pflanzung im Topf eignen sich die Sorten Agata, Annabelle, Berber, Eerstling, Rote Emmailie, La Ratte D`Ardèche (alle Frühkartoffeln), Ackersegen, Bamberger Hörnchen, Dänische Spargelkartoffel, Granola, Palma, Vitelotte Noire und Violette D`Auvergene (alle Spätkartoffeln).

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