Kartoffeln

Warum ist Kartoffelkraut kompostieren nicht immer empfohlen?

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Immer wieder fragen sich Hobbygärtner, warum sie das abgestorbene Pflanzenmaterial nach der Kartoffelernte nicht kompostieren sollen. Grund hierfür ist eine Pilzerkrankung, die sich weiter ausbreiten kann. Allerdings schließt sich eine Kompostierung nicht komplett aus.

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Krankes Kartoffelkraut darf niemals kompostiert werden
AUF EINEN BLICK
Darf man Kartoffelkraut kompostieren?
Kartoffelkraut kann kompostiert werden, solange es gesund ist und keine Anzeichen von Krankheiten wie der Kartoffelfäule aufweist. Gesundes Kartoffelkraut kann klein geschnitten und auf den Kompost gegeben oder zur Mulchbildung verwendet werden.

Gesundes Kraut

Es spricht nichts dagegen, gesundes Kartoffelkraut zu kompostieren. Die klein geschnittenen Pflanzenteile verrotten sehr schnell und reichern das Substrat mit wertvollen Nährstoffen an. Alternativ eignet sich das Material zum Mulchen von Beeten. Sie können es auf der abgeernteten Fläche liegen lassen und beim nächsten Umgraben in die Erde einarbeiten.

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Krankes Laub

Kartoffeln sind als Nachtschattengewächse anfällig für die Kartoffelfäule. Früher wurde das befallene Laub im Garten verbrannt, um die Ausbreitung solcher Krankheiten zu verhindern. Heute sind Feuer auf dem eigenen Grundstück vielerorts nicht mehr oder nur zu bestimmten Zeiten erlaubt. Werden Pflanzenteile oder Kartoffeln im Kompost entsorgt, kann sich der Pilz weiter vermehren. Seine Sporen überdauern im Substrat.

Einer Krankheitsausbreitung entgegenwirken

Durch den weltweiten Handel wurde der Phytophthora-Pilz vom amerikanischen Kontinent nach Europa verschleppt. Wissenschaftler vermuten, dass sich seit 1976 ein neuer Typ der Krautfäule ausbreitet. Dieser ist besonders gut an das mitteleuropäische Klima angepasst.

Vorbeugung

Eine bedarfsgerechte Düngung sorgt für gesunde Pflanzen, an denen der Pilz weniger Angriffspunkte findet. Zu viel Stickstoff schwächt die Kartoffelpflanzen, was einen Pilzbefall begünstigt. Nasses Wetter im Spätsommer gewährleistet den Sporen optimale Wachstumsbedingungen.

Knollenfäule verhindern

Schneiden Sie das Kraut vor der Kartoffelernte ab, damit sich der Pilz nicht auf den Knollen ansiedelt. Sie können die kompletten Pflanzen alternativ vorsichtig aus dem lockeren Substrat ziehen. Da die Krankheit im Spätsommer ihren Höchststand erreicht, sollten die Beete bei der Ernte von späten Kartoffelsorten völlig krautfrei sein. Entfernen Sie die oberirdischen Pflanzenteile bereits zwei bis drei Wochen im Voraus.

Ernte und Lagerung:

  • Kartoffeln ernten, bevor Temperaturen unter 15 Grad fallen
  • Knollen ein bis zwei Stunden in der Sonne trocknen lassen
  • in Lattenkisten oder auf Lattenrosten bei vier bis acht Grad lagern

Tipp

Legen Sie die Saatreihen in Windrichtung an. So kann das Kartoffelkraut nach Regen besser abtrocknen, was der Pilz Phytophtora infestans nicht mag.

Bilder: Phil Darby / Shutterstock