Frühkartoffeln: Ab wann beginnt die Saison?
Frühkartoffeln bieten einen ersten Vorgeschmack auf die Kartoffelsaison und bereichern ab Juni unsere Teller. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Anbau, Ernte und Verwendung dieser beliebten Knolle.
Frühkartoffeln: Saison und Verfügbarkeit
Frühkartoffeln haben eine kürzere Vegetationsperiode und können daher bereits früher im Jahr geerntet werden. In Deutschland beginnt die Ernte typischerweise im Juni, in einigen Regionen auch schon etwas früher. Die Verfügbarkeit erstreckt sich hauptsächlich über die Monate Juni und Juli, wenn die Knollen frisch vom Feld auf den Markt kommen.
Anbau und Ernte von Frühkartoffeln
Für den erfolgreichen Anbau von Frühkartoffeln sollten Sie im Januar mit der Vorbereitung beginnen und die Kartoffeln in Kisten vorkeimen lassen. Pflanzen Sie die vorgekeimten Knollen ab Mitte März bis Mai ins Freiland, sobald der Boden frostfrei und gut erwärmt ist. Wählen Sie einen lockeren, nährstoffreichen Boden und fügen Sie zusätzlich Kompost oder Hornmehl hinzu. Setzen Sie die Pflanzkartoffeln etwa fünf Zentimeter tief mit einem Abstand von rund 30 Zentimetern. Bedecken Sie die Kartoffeln mit Erde und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Ein Vlies kann die Pflanzen vor Spätfrösten schützen und die Wärme der Sonne speichern, was das Wachstum fördert.
Während der Wachstumsperiode ist es wichtig, die Pflanzen regelmäßig anzuhäufeln, sobald die Triebe etwa 15 bis 20 Zentimeter hoch sind. Wiederholen Sie dies etwa alle drei Wochen, um die Bildung vieler Tochterknollen zu unterstützen. Nach etwa 60 bis 90 Tagen können Sie die ersten Knollen ernten, wenn die Pflanzen blühen. Graben Sie dazu den Erddamm an einer Seite vorsichtig auf und entnehmen nur die größten Knollen. Füllen Sie die Erde wieder auf, sodass die restlichen Knollen weiterwachsen können. Frühkartoffeln sind besonders zart und aromatisch, wenn sie direkt nach der Blüte geerntet werden.
Beliebte Sorten von Frühkartoffeln
Frühkartoffeln bieten eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Einige besonders beliebte Sorten sind:
- Sieglinde: Festkochend, zarte Schale, hoher Ertrag. Geeignet für Pellkartoffeln und gekochte Speisen.
- Glorietta: Länglich-ovale Knollen, tiefgelbes Fruchtfleisch. Ideal für Kartoffelsalat, Grill- und Ofenkartoffeln.
- Karlena: Mehlig kochend, robust, geeignet für Suppen, Pürees und Ofenkartoffeln.
- Annabelle: Festkochend, hoher Ertrag. Perfekt für Kartoffelsalat, Ofenkartoffeln und Aufläufe.
- Nicola: Mittelfrühe Sorte, festkochend, leicht süßlicher Geschmack. Gut für gekochte Speisen und Aufläufe.
Lagerung und Haltbarkeit
Frühkartoffeln haben aufgrund ihrer dünnen Schale eine begrenzte Lagerfähigkeit und sollten möglichst schnell nach der Ernte verzehrt werden. Zur kurzen Aufbewahrung bietet sich ein kühler, dunkler und gut belüfteter Lagerort an. Dabei sollten Temperaturen zwischen 4°C und 5°C eingehalten werden, etwa im Gemüsefach des Kühlschranks. Eine trockene Lagerung schützt vor Fäulnis und Schimmelbildung.
Nährstoffe und Zubereitung
Frühkartoffeln sind eine wertvolle Nährstoffquelle und enthalten hochwertige Proteine, Kalium, B-Vitamine und Vitamin C. Um die wertvollen Inhaltsstoffe bestmöglich zu erhalten, empfiehlt es sich, Frühkartoffeln schonend zu garen. Dies können Sie durch Dünsten, Garen oder Dampfgaren erreichen. Beim Kochen sollten die Knollen ungeschält ins Wasser gegeben und die Schale erst vor dem Verzehr entfernt werden. Frühkartoffeln eignen sich besonders für Gerichte wie Kartoffelsalat oder Pellkartoffeln.
Frühkartoffeln im Vergleich zu Speisekartoffeln
Frühkartoffeln unterscheiden sich in mehreren Aspekten von Speisekartoffeln:
- Reifezeit: Frühkartoffeln reifen in etwa 60 bis 90 Tagen, Speisekartoffeln benötigen bis zu 160 Tage.
- Erntezeitpunkt: Frühkartoffeln werden ab Juni geerntet, Speisekartoffeln ab September.
- Schale: Frühkartoffeln haben eine dünnere Schale und sind weniger lange lagerfähig.
- Stärkegehalt: Frühkartoffeln enthalten weniger Stärke und eignen sich besonders für Pellkartoffeln und Salate.
- Haltbarkeit: Speisekartoffeln lassen sich durch ihre festere Schale über mehrere Monate lagern.
- Krankheitsresistenz: Frühkartoffeln sind aufgrund ihrer schnellen Reife weniger anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge.
Tipps für den Kauf von Frühkartoffeln
Beim Kauf von Frühkartoffeln sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Verpackung: Bevorzugen Sie lose oder in Papiertüten verpackte Kartoffeln.
- Schale: Die Schale sollte dünn, leicht abzupeelbar und frei von grünen Stellen sein.
- Lichtschutz: Achten Sie darauf, dass die Kartoffeln nicht unter direktem Licht gelagert wurden.
- Geruch: Ein erdiger und frischer Geruch ist ein Zeichen für Qualität.
- Wochenmärkte bevorzugen: Dort gibt es oft eine größere Auswahl und die Möglichkeit, verschiedene Sorten direkt von lokalen Produzenten zu erwerben.
Mit diesen Tipps finden Sie die besten Frühkartoffeln und können köstliche Gerichte zubereiten.