Johanniskraut-Samen: Aussaat, Anbau & Pflegetipps
Johanniskraut ist eine vielseitige Pflanze mit leuchtend gelben Blüten und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Dieser Artikel gibt Auskunft über Aussaat, Anbau, Pflege und die Herstellung verschiedener Produkte aus Johanniskraut.
Johanniskraut Samen: Aussaat und Anbau
Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist bekannt für seine Widerstandsfähigkeit und Vielseitigkeit, was es für den naturnahen Garten besonders attraktiv macht. Die Aussaat von Johanniskraut-Samen erfordert jedoch ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und Pflege für beste Ergebnisse.
Zeitpunkt der Aussaat
Pflanzen Sie die Samen entweder im Herbst (Oktober) oder im zeitigen Frühjahr (Februar bis März) im Freiland, um die natürliche Kälteperiode zu nutzen, die die Keimung fördert. Alternativ können Sie die Samen im Haus ganzjährig vorziehen.
Vorbereitung der Samen
Maximieren Sie die Keimfähigkeit der Samen, indem Sie die Samen vor der Aussaat für sechs Wochen im Kühlschrank stratifizieren und anschließend über Nacht in raumwarmem Wasser einweichen lassen.
Aussaat

Ein sonniger Standort fördert die erfolgreiche Keimung der Samen im Garten
Wählen Sie einen sonnigen Platz im Garten mit durchlässigem, eher magerem Boden, der keine Staunässe zulässt. Streuen Sie die Samen dünn auf das vorbereitete Beet und bedecken Sie sie nur leicht mit Erde. Für die Vorkultur in Töpfen verwenden Sie flache Saatschalen (10,00€ bei Amazon*) oder Töpfe, drücken die Samen leicht an und bedecken sie nur dünn mit Erde.
Pflege während der Keimung
Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Bei der Vorkultur empfiehlt es sich, die Töpfe mit durchlöcherter Klarsichtfolie abzudecken, um die Feuchtigkeit zu halten. Entfernen Sie die Folie alle zwei bis drei Tage für einige Stunden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Stellen Sie die Töpfe an einen warmen Ort mit einer Temperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
Nach der Keimung
Sobald die Sämlinge eine Höhe von etwa 5–10 cm erreicht haben, können sie ins Freiland umgepflanzt werden. Achten Sie dabei darauf, einen Abstand von etwa 40 cm zwischen den Pflanzen einzuhalten.
Pflegetipps

Eine Mulchschicht fördert Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut effektiv
Gießen Sie mäßig, da die Pflanzen eher trockene Bedingungen bevorzugen. Johanniskraut wächst am besten auf mageren Böden und benötigt keinen zusätzlichen Dünger. Unter optimalen Bedingungen sät sich Johanniskraut im Folgejahr oft selbst aus.
So schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein gesundes und blühfreudiges Johanniskraut.

Das Johanniskraut bevorzugt einen gut durchlässigen, leicht sauren Boden
Standort und Pflege von Johanniskraut
Johanniskraut gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Achten Sie darauf, dass die Pflanze ausreichend Licht erhält, jedoch vor intensiver Mittagssonne geschützt ist, um Verbrennungen zu vermeiden. Ein gut durchlässiger Boden ist essentiell für das Wachstum dieser Pflanze. Staunässe kann den Wurzeln schaden, daher sollten Sie bei Bedarf Sand in den Boden einarbeiten, um die Entwässerung zu verbessern.
Johanniskraut kommt mit einer Vielzahl von Bodenarten zurecht, bevorzugt jedoch nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche Bedingungen. Der pH-Wert des Bodens sollte neutral bis leicht sauer sein.

Eine Mulchschicht fördert Feuchtigkeit im Boden und unterdrückt Unkraut effektiv
Pflegetipps
Gießen Sie Johanniskraut moderat und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Eine leichte Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken. Eine Gabe von Kompost im Frühjahr kann helfen, die Vitalität der Pflanze zu fördern, ist jedoch nicht zwingend notwendig. Verblühte Blütenstände sollten Sie nicht sofort zurückschneiden, um die Selbstaussaat zu fördern.
Winterschutz
Johanniskraut ist winterhart und übersteht selbst strenge Winter ohne besonderen Schutz. Die Pflanze zieht sich in der kalten Jahreszeit in ihren Wurzelstock zurück und treibt im Frühjahr erneut aus.
Mit diesen Pflegetipps können Sie sicherstellen, dass Ihr Johanniskraut gesund wächst und jedes Jahr aufs Neue seine dekorativen und nützlichen Eigenschaften zur Geltung bringt.
Eigenschaften von Johanniskraut
Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die für ihre medizinischen Eigenschaften geschätzt wird. Sie gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen und zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus.
Erscheinungsbild
Die Pflanze besitzt einen zweikantigen, innen markgefüllten Stängel, der bis zu einem Meter hoch werden kann. Die eiförmigen, gegenständigen Laubblätter sind mit Öldrüsen versehen, die durch ihre punktierten hellen Flecken auffallen. Die goldgelben, vielfach in Trugdolden angeordneten Blüten blühen zwischen Juni und September. Jede Blüte hat fünf lanzettförmige Kronblätter und schwarze Drüsen. Nach der Blüte entwickeln sich die dreifächrigen Spaltkapseln, die die Samen enthalten.
Biochemische Eigenschaften
Johanniskraut enthält eine Vielzahl medizinisch relevanter Inhaltsstoffe wie ätherische Öle in den Blättern, Flavonoide (z.B. Quercetin und Rutosid), Gerbstoffe wie Catechin, Phloroglucine wie Hyperforin und Naphthodiantrone wie Hyperizin und Pseudohyperizin. Diese Inhaltsstoffe sind verantwortlich für die heilenden Eigenschaften der Pflanze.
Ökologische Anpassungen
Johanniskraut bevorzugt magere, durchlässige Böden und benötigt viel Sonnenlicht. Aufgrund seiner tief reichenden Wurzeln kann die Pflanze auch in trockeneren Perioden überleben und bleibt dabei winterhart. Sie ist in unterschiedlichen Klimazonen bis zu den Winterhärtezonen 2 bis 9 anzutreffen.
Diese einzigartigen Eigenschaften machen Johanniskraut nicht nur als Heilpflanze geschätzt, sondern bereichern auch als dekorative Zierpflanze den Garten.

Johanniskraut bietet vielfältige Vorteile für den naturnahen Gartenanbau
Verwendung von Johanniskraut
Johanniskraut ist aufgrund seiner vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten eine wertvolle Pflanze im naturnahen Garten.
Kulinarische Verwendung
Die jungen Triebspitzen und zarten Blätter können im Frühjahr in Salaten oder Kräuterquark beigemischt werden. Auch die Blüten eignen sich als essbare Dekoration auf rohen und gekochten Speisen.
Herstellung von Johanniskrautöl („Rotöl“)
Bekämpfen Sie Hautprobleme durch äußerliche Anwendung auf Verbrennungen, Wunden oder Narben. Zur Herstellung füllen Sie eine Flasche mit Blüten und Knospen, die Sie ernten, und übergießen alles mit kaltgepresstem Olivenöl. Nach einer Ruhezeit von sechs bis acht Wochen kann das Öl verwendet werden.
Tee und Tinktur
Für die Zubereitung von Johanniskrauttee übergießen Sie ein bis zwei Teelöffel Blüten und Blätter mit heißem Wasser und lassen es drei bis zehn Minuten ziehen. Eine Tinktur können Sie durch das Einlegen der Blüten und Blätter in Doppelkorn herstellen. Nach zwei Wochen ist diese bereit zur Anwendung und kann bis zu dreimal täglich eingenommen werden, um die Stimmung zu heben.
Volksmedizinische Anwendung

Volksmedizinisch wird Johannisöl gegen Schmerzen und zur Wundheilung angewendet
Johanniskraut wird bei Menstruationsbeschwerden und pubertätsbedingten Verstimmungen genutzt. Johannisöl wird als Einreibemittel bei Rheuma, Gicht, Hexenschuss und Verstauchungen verwendet. Das Öl hilft bei der Schmerzlinderung von Gürtelrose und Blutergüssen sowie zur Förderung der Wundheilung bei Sonnenbrand.
Dekorative Nutzung
Neben seiner medizinischen und kulinarischen Verwendbarkeit, sind die goldgelben Blüten von Johanniskraut eine attraktive Zierde im Garten und erfreuen das Auge vom Frühjahr bis in den Spätsommer.
Diese vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten machen Johanniskraut zu einem wertvollen Bestandteil des naturnahen Gartens, der sowohl kulinarische als auch gesundheitliche Vorteile bietet.