Honigmelone

Honigmelonen züchten: Tipps für süße und aromatische Früchte

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Der Anbau von Honigmelonen, auch außerhalb mediterraner Klimazonen, ist mit der richtigen Sortenwahl und sorgfältiger Pflege durchaus möglich. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für die erfolgreiche Kultivierung von Honigmelonen, von der Auswahl der geeigneten Sorte bis zur Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts.

Honigmelone züchten

Die passende Sorte für Ihr Klima

Die Wahl der richtigen Honigmelonensorte ist entscheidend für Ihren Anbauerfolg, besonders in Regionen mit kühleren Temperaturen. Diverse Sorten haben sich durch ihre spezifischen Eigenschaften für den Anbau in nicht mediterranen Klimazonen bewährt.

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Sorten für Gartenbeete

  • ‚Blenheim Orange‘: Diese Sorte überzeugt durch zuverlässigen Ertrag, selbst bei suboptimalen Wetterbedingungen. Die ovalen Früchte erreichen ein Gewicht von bis zu 1 kg und begeistern mit ihrem duftenden, süßen Fruchtfleisch.
  • ‚Petit gris de Rennes‘: Ideal für kühlere Temperaturen, reifen diese kleinen, runden Früchte mit einem Gewicht zwischen 500 g und 700 g problemlos aus. Das orangefarbene, süße Fruchtfleisch mit einem Hauch Karamellgeschmack macht sie zu einer köstlichen Wahl.
  • ‚Ananas‘: Diese äußerst kältetolerante Sorte bringt ovale, gelb bis beige Früchte mit charakteristischem Netzmuster hervor. Das weiße, saftig-süße Fruchtfleisch mit einer dezenten Ananasnote erfreut sich großer Beliebtheit.
  • ‚Sweet Granite‘: Als eine der frühesten Melonensorten ist sie besonders für Regionen mit kurzen Sommern und kühlerem Wetter geeignet. Die orange-gelben Früchte weisen ein Netzmuster auf und bieten süßes Fruchtfleisch.

Sorten für den Topfanbau

  • ‚Minnesota Midget‘: Dank ihrer niedrigen Wuchshöhe von etwa 40 cm, ihrem buschigen Wuchs und den kurzen Ranken eignet sich diese Sorte ideal für den Anbau im Topf. Sie zeichnet sich durch eine schnelle Reifezeit von nur 60 Tagen aus und liefert eine Vielzahl kleiner, süßer Früchte.
  • ‚Ancien‘: Diese Pflanzen reifen auch bei kürzeren Vegetationsperioden, wie sie in Deutschland vorkommen, gut aus. Die Pflanzen benötigen keinen Schnitt und tragen aromatische, süße, aber kleinbleibende Früchte.

Anzucht: Von der Saat zur Jungpflanze

Eine erfolgreiche Anzucht erfordert sorgfältige Vorbereitung und Pflege der Samen und Jungpflanzen. Beginnen Sie die Aussaat zwischen Anfang und Mitte April, um die Keimlinge optimal auf das Auspflanzen vorzubereiten.

Samen vorbereiten und aussäen

Weichen Sie die Samen für 24 bis 48 Stunden in lauwarmem Wasser ein, um die Keimung zu fördern. Füllen Sie Anzuchttöpfe mit nährstoffreicher Aussaaterde und setzen Sie je einen Samen zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde. Decken Sie die Töpfe mit Klarsichtfolie ab und stellen Sie sie an einen hellen Ort bei 22 bis 25 Grad Celsius.

Keimlinge pflegen

Öffnen Sie die Folie täglich kurz, um für frische Luftzirkulation zu sorgen. Halten Sie das Substrat durch regelmäßiges Gießen mit lauwarmem Wasser gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Nach sieben bis fünfzehn Tagen sollten die ersten Pflänzchen erscheinen.

Jungpflanzen düngen

Bevor die Jungpflanzen ins Freiland oder in größere Gefäße umziehen, empfiehlt sich die Gabe eines organischen Grünpflanzendüngers, um eine kräftige Wurzelentwicklung und gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Standort und Boden: Die Grundlage für gesundes Wachstum

Sowohl der Standort als auch die Bodenbeschaffenheit spielen eine entscheidende Rolle für das Gedeihen Ihrer Honigmelonen.

Standortwahl

  • Sonneneinstrahlung: Wählen Sie einen sehr sonnigen Platz, der mindestens 6-8 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag bietet.
  • Wind- und Regenschutz: Bevorzugen Sie einen windgeschützten Standort, gegebenenfalls mit Schutzvorrichtungen für den Fall von Regen oder Hagel. Nutzen Sie zum Beispiel Wände, Hecken oder spezielle Schutznetze.
  • Abstand von anderen Kürbisgewächsen: Vermeiden Sie den Anbau in unmittelbarer Nähe zu anderen Kürbisgewächsen, um Kreuzbestäubungen zu verhindern.

Bodenvorbereitung

  • Bodenbeschaffenheit: Der ideale Boden ist locker, humus- und nährstoffreich. Er sollte eine gute Wasser- und Nährstoffspeicherfähigkeit aufweisen, ohne zu lehmig oder zu sandig zu sein.
  • Kompost und organisches Material: Verbessern Sie die Nährstoffverfügbarkeit und die Struktur des Bodens, indem Sie vor der Aussaat Kompost oder gut verrotteten Mist einarbeiten.
  • Drainage: Sorgen Sie für einen gut durchlässigen Boden, um Wasserstau und damit verbundener Wurzelfäule vorzubeugen. Bei schweren Böden kann eine Beimischung von Sand die Struktur verbessern.

Honigmelonen im Beet pflanzen

Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Jungpflanzen ins Beet setzen.

Pflanzabstand und Rankhilfen

  • Pflanzabstand: Halten Sie einen Abstand von mindestens 80 bis 100 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein, um eine optimale Luftzirkulation und Wachstumsbedingungen zu gewährleisten und Krankheiten sowie Schädlingsbefall vorzubeugen.
  • Rankhilfen: Unterstützen Sie die Melonenpflanzen im Wachstum und schützen Sie die Früchte vor Bodenkontakt und Fäulnis, indem Sie Rankhilfen anbieten. Dies ermöglicht den Pflanzen, vertikal zu wachsen, erleichtert die Ernte und fördert die Entwicklung gesunder Früchte.

Honigmelonen im Topf pflanzen

Für den erfolgreichen Anbau im Topf ist die Wahl des passenden Gefäßes und eine sorgfältige Vorbereitung entscheidend.

  1. Topfauswahl: Wählen Sie ein Pflanzgefäß mit einem Mindestvolumen von 25 Litern, um ausreichend Platz für das Wurzelwachstum zu gewährleisten.
  2. Drainage: Achten Sie auf ausreichende Ablauflöcher im Topf, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden.
  3. Substrat: Füllen Sie den Topf mit hochwertiger, nährstoffreicher Erde, die sowohl eine gute Wasserspeicherfähigkeit als auch eine gute Drainage bietet.
  4. Honigmelonensorten für den Topf: Sorten wie ‚Minnesota Midget‘ oder ‚Ancien‘ eignen sich besonders gut für den Topfanbau.
  5. Pflanzung: Setzen Sie die vorgezogenen Honigmelonenpflanzen vorsichtig in den vorbereiteten Topf, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Setzen Sie die Pflanze nicht tiefer, als sie zuvor gewachsen ist.
  6. Standort: Stellen Sie den Topf an einen sonnigen Standort.
  7. Wasserversorgung: Sorgen Sie für eine gleichmäßige und bedarfsgerechte Wasserversorgung. Die Erde sollte feucht gehalten, jedoch Staunässe vermieden werden.
  8. Düngung: Verwenden Sie einen organischen Dünger, um das Nährstoffangebot im Laufe der Wachstumsperiode zu verbessern.
  9. Rankhilfe: Für stark wachsende Sorten kann eine Rankhilfe sinnvoll sein.

Pflege: Wasser, Nährstoffe und Unkrautmanagement

Eine sorgfältige Pflege ist entscheidend für kräftige Pflanzen und süße Früchte.

Gießen

Gießen Sie regelmäßig und tiefgründig, um die Entwicklung eines starken Wurzelsystems zu fördern. Vermeiden Sie Staunässe. In der Phase des Fruchtwachstums ist der Wasserbedarf besonders hoch. Verwenden Sie temperiertes Wasser, um einen Kälteschock zu vermeiden.

Düngen

Verwenden Sie nach dem Einpflanzen einen organischen Langzeitdünger, der reich an Kalium ist. Düngen Sie zunächst direkt beim Einpflanzen und erneut nach etwa zwei Monaten. Stellen Sie die Düngung ab August ein, um die Reifung der Früchte nicht zu beeinträchtigen.

Unkraut jäten

Entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu minimieren.

Ernte: Den optimalen Zeitpunkt bestimmen

Nach einer Kulturzeit von etwa 120 bis 130 Tagen, abhängig von den klimatischen Bedingungen und der Pflege, beginnen die Melonen ab Ende August bis in den Herbst hinein reif zu werden. Folgende Anzeichen helfen bei der Bestimmung des optimalen Erntezeitpunkts:

  • Die Schale zeigt eine voll ausgeprägte Färbung.
  • Auf dem Boden aufliegende Früchte verfärben ihre Auflagefläche gelblich.
  • Beim Klopfen an die Melone entsteht ein dumpfer Klang.
  • Blätter nahe der Frucht beginnen zu welken.
  • Die Melone verströmt einen süßen Duft.
  • Die Schale gibt bei leichtem Druck minimal nach, ist aber nicht zu weich.

Beachten Sie, dass Honigmelonen nach der Ernte kaum nachreifen. Der richtige Erntezeitpunkt ist daher entscheidend für den optimalen Geschmack.

Bilder: boonsom / iStockphoto