Himbeere

Himbeeren: Schädlinge erkennen und effektiv bekämpfen

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Himbeeren sind eine köstliche Ergänzung für jeden Garten, doch sie können anfällig für verschiedene Schädlinge sein. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Schädlinge, die Himbeerpflanzen befallen, und bietet effektive Strategien zu ihrer Bekämpfung und Vorbeugung.

Himbeeren Schädlinge

Himbeerkäfer: Ein gefürchteter Blütenfeind

Der Himbeerkäfer (Byturus tomentosus) stellt eine ernstzunehmende Bedrohung für Ihre Himbeerpflanzen dar. Ab Mai können Sie diesen etwa 5 mm großen, gelbgrau behaarten Käfer in Ihren Beeten entdecken. Blütenknospen und Blüten stehen auf seinem Speiseplan, was zu erheblichen Schäden führen kann. In der Folge entwickeln sich die Larven innerhalb der Früchte und verursachen nicht nur unansehnliche, deformierte Beeren, sondern hinterlassen auch Maden in den Himbeeren. Dies beeinträchtigt sowohl die Erntemenge als auch den Genuss der Früchte.

Um dem Himbeerkäfer Einhalt zu gebieten, empfehlen sich folgende Maßnahmen:

  • Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen: Achten Sie ab dem späten Frühjahr auf Anzeichen eines Befalls, wie abgenagte Blüten und angebissene Stiele.
  • Sammeln Sie die Käfer ab: Entdecken Sie einzelne Käfer, können Sie diese einfach per Hand absammeln, um die Population zu reduzieren.
  • Verhindern Sie das Aufsteigen der Käfer: Legen Sie vor dem Wintereinbruch Folie oder spezielles Gartenvlies aus, um den Käfern den Aufstieg aus dem Boden zu erschweren.
  • Setzen Sie auf Herbsthimbeeren: Diese Sorten blühen später im Jahr, wodurch der Himbeerkäfer weniger Möglichkeiten zur Eiablage hat.
  • Insektizide als letztes Mittel: Bei starkem Befall können Sie bienenungefährliche Insektizide einsetzen, die speziell für beißende Insekten zugelassen sind. Achten Sie dabei unbedingt auf die Anwendungshinweise und den Schutz von Nützlingen.

Himbeerrutengallmücke: Ein versteckter Feind der Ruten

Himbeerrutengallmücke: Ein versteckter Feind der Ruten

Befallene Himbeerruten zeigen oft verdickte und eingesunkene Stellen in Braunfärbung

Die Himbeerrutengallmücke, ein kleiner, aber dennoch bedeutender Schädling, legt ihre Larven unter der Rinde der Himbeerruten ab. Dies führt zur Bildung von charakteristischen Gallen, in denen sich die Larven entwickeln und das Gewebe schädigen.

Ein Befall durch die Himbeerrutengallmücke zeigt sich durch verdickte, eingesunkene und braune Stellen an den Ruten. Diese Schwächung macht die Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten.

Um der Himbeerrutengallmücke entgegenzuwirken, können Sie folgende Schritte unternehmen:

  • Kontrollieren Sie die Ruten: Untersuchen Sie Ihre Himbeerruten zwischen Herbst und Frühling auf verdächtige Veränderungen.
  • Entfernen Sie befallene Ruten: Entdecken Sie Gallen oder andere Symptome eines Befalls, entfernen Sie die betroffenen Ruten und vernichten Sie diese, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  • Pflanzenschutzmittel: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann in Betracht gezogen werden, beachten Sie jedoch die aktuellen Zulassungsinformationen und den Schutz von Nützlingen.
  • Vorbeugung: Pflanzen Sie neue Himbeeren nicht in unmittelbarer Nähe von wilden Him- oder Brombeeren und achten Sie auf eine gesunde Struktur des Bestandes, um Rissbildungen und damit Eintrittspforten für die Mücke zu vermeiden.

Himbeer-/Erdbeerblütenstecher: Ein Feind der Blüten

Der Himbeer-/Erdbeerblütenstecher ist ein kleiner, unscheinbarer Käfer, der in Himbeer- und Erdbeerkulturen zum Problem werden kann. Dieser dunkelbraune bis schwarze Rüsselkäfer legt seine Eier in die geschlossenen Blütenknospen ab und nagt anschließend am Blütenstiel. Die Knospe knickt ab, vertrocknet und fällt häufig zu Boden. Sommerhimbeeren und Pflanzen in Waldnähe sind besonders betroffen, was zu Ertragseinbußen führen kann.

Um einen Befall frühzeitig zu erkennen, kontrollieren Sie die Knospen kurz vor der Blüte. Bei einem Befall kann der Einsatz von zugelassenen Kontaktinsektiziden kurz vor Blühbeginn in Betracht gezogen werden. Achten Sie dabei auf die Auswahl bienenungefährlicher Mittel.

Blattläuse: Ein weit verbreiteter Schädling

Blattläuse: Ein weit verbreiteter Schädling

Ein naturnahes Gartenökosystem fördert nützliche Insekten zur Bekämpfung von Blattläusen

Blattläuse sind in Himbeerkulturen häufig anzutreffen. Diese winzigen Insekten ernähren sich vom Pflanzensaft, was zu welken Blättern, Blattfall und Honigtauablagerungen führt. Problematisch ist zudem die Übertragung von Viren.

Um Blattläuse effektiv zu bekämpfen, können Sie folgende Ansätze verfolgen:

  • Fördern Sie ein naturnahes Gartenökosystem: Schaffen Sie einen Lebensraum für Nützlinge, die Blattläuse auf natürliche Weise bekämpfen.
  • Natürliche Mittel: Setzen Sie auf insektizide Seifen oder Öle, die Blattläuse bekämpfen, ohne Nützlingen zu schaden.

Spinnmilben: Kleine Schädlinge mit großer Wirkung

Spinnmilben bevorzugen warme und trockene Bedingungen und siedeln sich gerne auf der Blattunterseite an. Dort saugen sie an der Pflanze, was zu einer gelblichen Verfärbung der Blätter führt. In dicht bepflanzten oder mit Insektiziden behandelten Beständen können sie sich stark vermehren. Typisch sind feine, zeltartige Netze an den Blattunterseiten.

Um Spinnmilben zu bekämpfen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Abspritzen mit Wasser: Ein starker Wasserstrahl entfernt viele der Schädlinge mechanisch.
  • Förderung natürlicher Feinde: Raubmilben sind effektive Gegenspieler der Spinnmilben und können gezielt eingesetzt werden.
  • Optimieren der Umgebungsbedingungen: Sorgen Sie für eine gute Durchlüftung der Pflanzen und vermeiden Sie trockene Standortbedingungen.

Vorbeugung: Der beste Schutz

Vorbeugung: Der beste Schutz

Vorbeugende Maßnahmen helfen, Himbeerpflanzen gesund und schädlingsfrei zu halten

Vorbeugende Maßnahmen sind der Schlüssel zur Gesunderhaltung Ihrer Himbeerpflanzen und zur Vermeidung von Schädlingsbefall.

Hier sind einige Tipps zur Vorbeugung:

  • Robuste Sorten: Wählen Sie widerstandsfähige, herbsttragende Sorten.
  • Optimaler Standort: Achten Sie auf einen sonnigen und windgeschützten Standort mit durchlässigem Boden.
  • Ausreichend Platz: Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation zwischen den Ruten.
  • Förderung von Nützlingen: Schaffen Sie ein biodiverse Umgebung, um natürliche Fressfeinde anzulocken.
  • Regelmäßige Kontrolle: Überwachen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten.
  • Gesunde Anbauweise: Sorgen Sie für eine ausgewogene Düngung und vermeiden Sie Verletzungen an den Ruten.

Indem Sie diese Maßnahmen befolgen, schaffen Sie eine gesunde Umgebung für Ihre Himbeeren und minimieren das Risiko eines Schädlingsbefalls.

Bilder: OKRAD / iStockphoto