Hängebirke

Hängebirke als Bonsai: Pflege, Gestaltung und Überwinterung

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Unter Bonsaifreunden ist die heimische Hängebirke (Betula pendula) eher selten zu finden. Das liegt keineswegs daran, dass der Laubbaum so langweilig wäre. Nein, ganz im Gegenteil, denn die an sich äußerst pflege- und wuchsfreudige Birke lässt sich nur schwer in Pflanzgefäßen kultivieren und kann sich unter solchen Haltungsbedingungen recht kapriziös gebärden. Wer es dennoch versucht, kann bei guter Pflege mit einem eindrucksvollen Bonsai belohnt werden.

Weißbirke Bonsai
Die Hängebirke ist ein besonders schöner Bonsai
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Hängebirke-Bonsai?
Ein Hängebirke-Bonsai benötigt einen hellen, sonnigen Standort und regelmäßiges Gießen, um Austrocknung zu vermeiden. Im Winter sollte es draußen überwintern und jedes Jahr umgetopft werden. Schneiden und Drahten müssen mit Vorsicht durchgeführt werden, um den Baum nicht zu schädigen.

Standort

Hängebirken lieben einen hellen, sonnigen Standort, an dem sie Wind und Wetter ausgesetzt sind. Zu viel Schatten führt zu einem mickrigen Wachstum, außerdem können durch das mangelnde Licht Äste absterben.

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Gestaltungsmöglichkeiten

Hinsichtlich ihrer Gestaltungsmöglichkeiten sind Birken ziemlich beschränkt, da sie einerseits nur schwer zu beschneiden sind und andererseits schnell Zweige und Äste abwerfen. Ergo muss der Bonsaianer Geduld besitzen und sich die Gestaltung mehr oder weniger durch die natürliche Wuchsform des Baums vorgeben lassen. Hängebirken können sowohl als Einzelbonsai als auch in Gruppen kultiviert werden.

Gießen und Düngen

Hängebirken brauchen sehr viel Wasser und dürfen gerade im Hochsommer nicht austrocknen – anderenfalls kommt es sehr schnell zum Absterben einzelner Äste. Staunässe jedoch wird ebenfalls nicht vertragen, weshalb Sie für eine gute Drainage sorgen sollten. Gedüngt wird zwischen März und September vorzugsweise mit organischem Dünger.

Schneiden und Drahten

Schneiden Sie Ihren Hängebirken-Bonsai keinesfalls im Frühjahr oder im Sommer – der Saftdruck ist während der Vegetationsperiode einfach zu groß und der Baum droht zu verbluten. Optimalerweise werden Birken zwischen November und Januar beschnitten, wobei Wunden aufgrund der hohen Infektionsgefahr immer mit einem Wundverschließungsmittel (19,00€ bei Amazon*) versorgt werden müssen. Drahten ist grundsätzlich zwar möglich, allerdings dürfen Sie die Drähte wegen des sehr schnellen Wachstums nicht so lange am Baum lassen und müssen sie häufiger austauschen.

Umtopfen

Ebenfalls aufgrund des schnellen Wachstums empfiehlt sich ein jährliches Umtopfen der Hängebirke, welches Sie am besten im Herbst oder im zeitigen Frühjahr vornehmen.

Überwintern

Da die Hängebirke als einheimischer Baum sehr frosthart ist, kann sie auch als Bonsai im Freien überwintern. Dazu graben Sie den Baum am besten mitsamt der Pflanzschale in den Boden ein, damit die Wurzeln bei sehr tiefen Temperaturen nicht erfrieren.

Tipp

Als Pflanzsubstrat eignet sich eine Mischung aus Humuserde, Torf, Lavagranulat und Akadama, einem speziellen Lehmgranulat.