Birke

Birkenfrucht: Alles über Aufbau, Verbreitung und Nutzung

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Birken zählen zu den Pflanzen mit echtem Pioniergeist: Denn in Windeseile besiedeln die widerstandsfähigen Bäume sogar karge Brachflächen. Selbst bei unwirtlichen Bedingungen schaffen es die Lebenskünstler mit der zarten Gestalt, zu gedeihen. Ihre besondere Art der Verbreitung macht es möglich. Dabei spielt die Frucht der Birke eine entscheidende Rolle. Wie sieht sie aus und ist sie vielleicht sogar essbar?

Birken Samen
Ab einem Alter von 5 Jahren tragen Birken Früchte
AUF EINEN BLICK
Wie sieht die Frucht der Birke aus und ist sie essbar?
Die Birkenfrüchte sind kleine, geflügelte Nüsschen, die zwischen Juli und Oktober reifen und durch den Wind verbreitet werden. Obwohl die Früchte nicht von großer Bedeutung für den Verzehr sind, können sie als Teeaufguss verwendet werden.

Fortpflanzung der Birke

Die Blütezeit der Birke setzt – je nach Standort und den gegebenen klimatischen Bedingungen im jeweiligen Jahr – in etwa in der Zeit zwischen März und Mai ein. Männliche und weibliche Kätzchen, also die Blüten der Birke, befinden sich an demselben Baum. Das heißt, Birken sind einhäusig mit eingeschlechtigen Blüten. Aus ihnen gehen im Anschluss die Früchte hervor.

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Bestäubung und Verbreitung über den Wind

Während die männlichen Kätzchen bereits in den Herbstmonaten des vorangegangenen Jahres gebildet werden und dann überwintern, erwachen die weiblichen Blüten erst ganz frisch an den Enden neuer beblätterter Jungtriebe. Die Bestäubung der Kätzchen erfolgt ausschließlich über den Wind. Zur vegetativen Vermehrung oder zum Stockausschlag sind die Birkengewächse nicht in der Lage.

Die Samen der Birke

Die entweder aufrecht stehenden oder locker hängenden Fruchtstände sind mit verdickten, leicht ledrigen Schuppen versehen. Beim Freilassen der auch Samara genannten geflügelten Nussfrüchte fallen die Schuppen einzeln mit ab. Damit sich die Samen der Birke mit Hilfe des Windes über weite Strecken verbreiten können, liegen sie in winzigen Nüssen, die mit zarten Flügelchen ausgestattet sind. Diese Flügelnüsse sind die Früchte der Birke. Da die Pionierpflanzen in der Natur schnell und effizient sein müssen, keimen die Samen bereits nach zwei bis drei Wochen. Die äußerst leichten und flugfähigen Früchte sichern diese rasche generative Vermehrung.

Zeit der Birkenfrüchte

Schon im Alter von nur fünf Jahren können Birkenbäume Früchte ansetzen. Dabei schöpfen Birken aus den Vollen: Allein pro einem einzigen Kätzchen bringen sie in etwa 450 Früchte hervor. Diese reifen im Hochsommer, um dann im Herbst und Winter verstreut zu werden. Im darauffolgenden Frühjahr keimen sie.

Die Frucht der Birke

Im Zeitraum von Juli bis Oktober erfolgt die Reife der Birkenfrucht. Die äußerst dünnhäutig geflügelten Nüsschen werden nur bis zu drei Millimeter lang. Dank dieser winzigen und leichtgewichtigen Bauart sind sie optimal auf die Verbreitung durch den Wind ausgelegt.

Eigene Birke durch Frucht pflanzen

Der eigentümliche Verbreitungsweg der Birke legt nahe, dass sich die Bäume auch unkompliziert in Eigenregie aussäen lassen. In der Tat können Sie auf den Kauf fertiger Setzlinge aus der Baumschule verzichten, wenn Sie eine eigene Birke in Ihrem Garten kultivieren möchten. Stattdessen besteht die Möglichkeit, in der passenden Jahreszeit selbst Birkensamen zu sammeln – alternativ können Sie diese natürlich auch kaufen. Wenn Sie die Samen fachgerecht ausbringen, lässt sich ganz leicht von Anfang an ein Baum ins Leben rufen. Besonders für Liebhaber von dekorativen Bonsai-Pflanzenkunstwerken ist diese Vorgehensweise optimal. Denn so liegt es in Ihren Händen, den Baum direkt nach Wunsch zu erziehen.

Gehen Sie bei der Aussaat der Samen wie folgt vor:

  1. Befüllen Sie kleine Schalen oder Töpfe mit Anzuchterde.
  2. Geben Sie dann die Samen der Birke hinzu.
  3. Bedecken Sie die Samen daraufhin etwa ein bis zwei Zentimeter hoch mit Erde.
  4. Im Anschluss stellen Sie Ihre Zuchttöpfe an einem möglichst hellen Standort auf.
  5. Vermeiden Sie jedoch zu starke direkte Sonneneinstrahlung.
  6. Warten Sie etwa zwei bis vier Wochen, während Sie das Substrat stetig leicht feucht – aber nicht nass – halten.
  7. Innerhalb dieser Zeit werden die Samen keimen.
  8. Sobald die Sämlinge eine Höhe von etwa 15 bis 20 Zentimetern erreicht haben, können Sie sie abschließend in ein nährstoffreicheres Substrat umpflanzen.

Sind die Früchte zum Verzehr geeignet?

Für den Verzehr oder die vielseitigen heilsamen Inhaltsstoffe der Birke haben die Früchte keine größere Bedeutung. Wenn Sie mögen, können Sie die kleinen Flügelnüsschen allerdings zu einem wohltuenden Tee aufbrühen. Für den Teeaufguss sollten Sie vorwiegend die jungen Früchte verwenden. Besser zur Weiterverarbeitung geeignet sind jedoch folgende essbare Bestandteile des Baumes:

  • die Blätter mit hohen Mengen an Flavonoiden, Saponinen, Gerbstoffen und Vitamin C
  • die Rinde mit dem Wirkstoff Betulosid sowie Betulin
  • die Knospen der Birke durch ihre Öle
  • der Saft des Stammes zur kosmetischen Verwendung etwa als Haarwasser oder zur Hautpflege