Hängebirke

Hängebirke: Die Besonderheit ihrer Blätter und Nutzung

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Bereits unsere Vorfahren wussten die Hängebirke (Betula pendula) sehr zu schätzen. So wurde der früh blühende Baum etwa als Frühjahrsbote angesehen und diente als Symbol für Fruchtbarkeit – weshalb beispielsweise heute noch in manchen Ländern (etwa Finnland oder manche Regionen Russlands) gerade nach einem Saunagang Birkenzweige zum „Auspeitschen“, ergo zum Ankurbeln des Kreislaufs, verwendet werden.

Hängebirken Saft
Die Blätter der Hängebirke werden schon lange als Heilmittel verwendet
AUF EINEN BLICK
Wie sehen Hängebirke-Blätter aus?
Hängebirke-Blätter sind eiförmig, bis zu 6 cm lang, mit einem gezahnten Rand und dünn. Sie sind im Frühjahr hellgrün, werden im Sommer dunkler und im Herbst goldgelb. Junge Blätter fühlen sich klebrig an, da sie ein harziges Sekret absondern.

Feine Blätter sind charakteristisch für Hängebirke

Ebenso wie an ihrem Stamm ist die Hängebirke auch an ihren Blättern zu erkennen. Die eiförmigen, bis zu sechs Zentimeter langen Blätter weisen einen gezahnten Blattrand auf und sind recht dünn. Im Frühjahr sind Birkenblätter typischerweise hellgrün, werden im Laufe des Sommers jedoch dunkler und färben sich im Herbst schließlich goldgelb. Junge Blätter fühlen sich leicht klebrig an, da überall auf dem Laub angeordnete Drüsen ein harziges, leicht duftendes Sekret absondern.

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Birkenwasser und Birkensaft sind nicht dasselbe

Vermutlich schon seit Jahrtausenden wird die Hängebirke sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Kosmetik bzw. in der Heilkunde genutzt. Die beiden wahrscheinlich bekanntesten Produkte sind dabei Birkensaft und Birkenwasser, wobei diese Begriffe häufig synonym verwendet werden. Allerdings handelt es sich keinesfalls um ein und dieselbe Sache, sondern zwei völlig verschiedene. Bei dem zuckrigen Birkensaft handelt es sich um den Blutungssaft der Hängebirke, der im Frühjahr meist aus dem Stamm abgezapft wird. Birkenwasser wiederum – vor allem bekannt als Haarmittel – kann aus den Blättern gewonnen werden.

Birkenblättertee als Gesundheitskur

Des Weiteren wird Birkenblättertee eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben. Die Inhaltsstoffe der Blätter regen die Nierenfunktion an, weshalb der Aufguss traditionell zur Durchspülung der Nieren bei Infektionen der Harnwege sowie zur Reinigung des Blutes angewendet wird. Auch bei Haarausfall, Schuppenbildung der Kopfhaut sowie Hautausschlägen sollten Spülungen mit Birkenwasser hilfreich sein. Birkenblätter enthalten u. a. Flavonoide, Saponine, Salicylsäure, Gerbstoffe sowie Vitamin C.

Birkenblättertee zubereiten

Für einen Tee aus frischen Blättern sammeln Sie die zarten, noch klebrigen Blättchen kurz nach dem Austrieb. Diese können Sie übrigens auch im Salat oder auf dem Butterbrot essen. Im Juni gesammeltes, etwas festeres Laub dagegen kann getrocknet und das ganze Jahr hindurch verwendet werden. Übergießen Sie die klein geschnittenen Blätter – etwa ein bis zwei gehäufte Teelöffel pro Tasse – mit heißem, aber nicht mehr kochendem Wasser und lassen Sie den Sud etwa 10 Minuten lang ziehen.

Tipp

Wenn die Hängebirke plötzlich gelbe Blätter bekommt und diese abwirft, dann ist es entweder Herbst – oder Ihr Baum steht zu trocken. Birken brauchen sehr viel Wasser und sollten daher insbesondere an heißen Sommertagen durchaus mal gegossen werden.