Gurken

Gurken selber pflanzen – So meistern Sie es vorbildlich

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Gurken gehören zu den beliebtesten Gemüsesorten im Garten und versprechen bei richtiger Pflege eine reiche Ernte. Dieser umfassende Ratgeber begleitet Sie von der Auswahl des richtigen Standorts über die Aussaat und Anzucht bis hin zur Ernte und gibt wertvolle Tipps zur Schädlings- und Krankheitskontrolle.

Gurken anbauen
Gurken können an einer Kletterhilfe gezogen werden, andernfalls kriechen sie über den Boden

Der richtige Standort für Ihre Gurken

Die Wahl des passenden Standorts ist entscheidend für eine erfolgreiche Gurkenernte. Berücksichtigen Sie daher die folgenden Punkte:

  • Sonnenlicht: Gurkenpflanzen lieben die Sonne und gedeihen am besten mit mindestens 6-8 Stunden direkter Sonneneinstrahlung pro Tag. Die Sonne unterstützt das Wachstum und die Bildung der Früchte.
  • Wärme und Schutz: Wählen Sie einen warmen und windgeschützten Platz für Ihre Gurken. So schützen Sie die Pflanzen vor kühlen Temperaturen und starken Windböen. Ein windgeschützter Standort beugt auch einem möglichen Windbruch der empfindlichen Ranken vor.
  • Bodenbeschaffenheit: Der ideale Boden für Gurken ist locker, humusreich und gut durchlässig. Ein sandiger Lehmboden mit einem hohen Anteil an organischer Substanz versorgt die Pflanzen optimal mit Nährstoffen. Arbeiten Sie zur Vorbereitung Kompost in den Boden ein.
  • pH-Wert: Ein pH-Wert zwischen 6 und 7 schafft ein optimales Bodenmilieu für die Wurzeln und verbessert die Nährstoffaufnahme.
  • Pflanzabstand und gute Nachbarn: Achten Sie auf ausreichend Platz für Wachstum und Luftzirkulation, indem Sie die Gurkenpflanzen in einem Abstand von etwa 60-80 cm setzen. Auch die Wahl der richtigen Nachbarn spielt eine Rolle. Dill, Bohnen und Salat gelten als gute Nachbarn für Gurken, während Tomaten und Kohlgewächse das Wachstum eher beeinträchtigen.

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Mit diesen Maßnahmen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum und eine reiche Gurkenernte.

Gurken im Kübel – Frisches Gemüse auf kleinem Raum

Gurken lassen sich auch wunderbar in Töpfen kultivieren, was gerade für Gartenliebhaber mit begrenztem Platzangebot eine tolle Möglichkeit ist. Setzen Sie die Gurkenpflanzen nach den Eisheiligen, also Ende Mai, in die Kübel. Ein Standort in der Nähe einer Hauswand ist ideal, da die Wand die Wärme speichert und so das Wachstum der Pflanzen fördert. Wählen Sie ein großzügiges Gefäß mit einem Fassungsvermögen von mindestens 20 Litern, optimal sind Kübel mit 40 Litern. Hochwertige Erde und eine Drainageschicht sorgen für ein gesundes Wurzelwachstum und verhindern Staunässe.

Beachten Sie folgende Punkte für eine erfolgreiche Kübelkultur:

  • Topfgröße und Substrat: Verwenden Sie einen großen Pflanztopf mit mindestens 20 Litern Volumen, besser noch 40 Liter, um den hohen Nährstoffbedarf der Gurken zu decken.
  • Drainage: Achten Sie darauf, dass der Kübel über ein Abflussloch verfügt. Eine Drainageschicht aus Kies oder Tonscherben am Boden des Topfes verbessert den Wasserabfluss und beugt Staunässe vor.
  • Standort: Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Platz in der Nähe einer Hauswand, um die gespeicherte Wärme zu nutzen.
  • Kletterhilfe: Platzieren Sie von Anfang an eine Rankhilfe im Kübel, um den natürlichen Klettertrieb der Gurken zu unterstützen und ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.
  • Pflege: Gurken benötigen eine regelmäßige Wasserversorgung. Gießen Sie direkt am Wurzelbereich, ohne die Blätter zu benetzen, um Krankheiten vorzubeugen. Düngen Sie wöchentlich mit einem organischen Volldünger, um die Pflanzen mit den notwendigen Nährstoffen für eine reiche Ernte zu versorgen.

Mit diesen Schritten können Sie auch ohne eigenen Garten oder auf kleinem Raum erfolgreich Gurken anbauen und frische Früchte genießen.

Aussaat & Anzucht von Gurken

Eine erfolgreiche Gurkenzucht beginnt mit der richtigen Aussaat und Anzucht. Je nach Gurkentyp gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen und eine ertragreiche Ernte zu erzielen.

Gurken vorziehen

  1. Starten Sie die Vorkultur idealerweise von März bis Anfang April, indem Sie Gurkensamen in Anzuchttöpfe mit hochwertiger Anzuchterde säen.
  2. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Eine Keimtemperatur von mindestens 20 Grad Celsius fördert eine schnelle Keimung.
  3. Platzieren Sie die Anzuchttöpfe an einem hellen und warmen Standort, beispielsweise auf der Fensterbank. Nach dem Keimen, das in der Regel nach 7-14 Tagen erfolgt, stellen Sie die Pflänzchen etwas kühler, aber weiterhin an einen gut beleuchteten Platz.
  4. Sobald die Keimlinge kräftig genug sind und kein Frost mehr zu erwarten ist, gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an die Außenbedingungen. Dieser Prozess, bekannt als Abhärtung, erfolgt durch tägliches Herausstellen der Pflanzen für einige Stunden, wobei die Dauer schrittweise erhöht wird.

Direktsaat

  • Die Direktsaat von Gurken ins Freiland oder Hochbeet eignet sich besonders für robuste Sorten wie Einlegegurken. Wählen Sie dafür einen sonnigen und windgeschützten Standort. Die beste Zeit für die Direktsaat ist ab Mitte bis Ende Mai, nach den Eisheiligen.
  • Säen Sie die Samen etwa 2 cm tief in Reihen mit einem Abstand von ca. 50 cm zwischen den Reihen und 30 cm innerhalb einer Reihe. So gewährleisten Sie, dass die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben.

Unabhängig von der gewählten Methode ist es wichtig, die jungen Gurkenpflanzen vor extremen Wetterbedingungen und Schädlingen zu schützen. Ein Schneckenzaun oder ein Insektenschutznetz kann dabei helfen, häufige Schädlinge fernzuhalten und die Pflanzen gesund wachsen zu lassen.

Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie erfolgreich Gurken in Ihrem eigenen Garten anbauen und sich über eine reiche Ernte von schmackhaftem, frischem Gemüse freuen.

Verschiedene Gurkenarten

Die Vielfalt der Gurkensorten ermöglicht es Ihnen, für jeden Geschmack und Zweck die passende Variante zu finden. Von der beliebten Salatgurke bis hin zu speziellen Züchtungen für das Einlegen – hier ein Überblick über die beliebtesten Sorten und ihre Eigenschaften:

  • Veredelte Gurken: Durch die Veredelung auf eine robuste Unterlage sind diese Gurken widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge. Besonders Schlangengurken und Snackgurken profitieren von der Veredelung und zeichnen sich durch eine höhere Ertragskraft und Vitalität aus.
  • Mini-Snack-Gurken: Diese kleinen Gurken sind perfekt für einen schnellen, gesunden Snack zwischendurch. Sie bestechen durch ihr knackiges Fruchtfleisch und ihre glatte Schale. Ideal für den Frischverzehr, wiegen Minigurken weniger als 70 g und lassen sich bei optimalen Bedingungen regelmäßig ernten.
  • Einlegegurken/Gewürzgurken: Diese Sorten, die besonders in Regionen wie dem Spreewald beliebt sind, eignen sich optimal für die traditionelle Konservierung durch Einlegen in Essig und Gewürze. Mit einem Fruchtgewicht von 80 bis 150 g und einer rauen Schale sind sie von Juli bis August erntereif und bereit für die Weiterverarbeitung.
  • Salatgurke/Schlangengurke: Die klassischen grünen Gurken, die in vielen Küchen Verwendung finden, zeichnen sich durch eine glatte Schale und ein Gewicht von 200 bis 400 g pro Frucht aus. Sie eignen sich sowohl für den Anbau im Gewächshaus als auch im Freiland, je nach Sortenresistenz und klimatischen Bedingungen.

Diese Auswahl an Gurkensorten bietet Ihnen vielfältige Anbaumöglichkeiten und verspricht eine reiche Ernte an frischem, schmackhaftem Gemüse.

Schädlinge und Krankheiten bei Gurken

Gurkenpflanzen können von einer Vielzahl an Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Die Prävention und Kontrolle dieser Schaderreger ist entscheidend für gesunde Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte.

  • Gurkenblattlaus: Diese kleinen grünen oder schwarzen Insekten befallen häufig die Unterseite der Blätter und die Triebspitzen. Dort ernähren sie sich von Pflanzensäften und können zu vergilbten Blättern führen.
  • Spinnmilben: Dieser Schädling tritt verstärkt bei heißem, trockenem Wetter auf. Anzeichen sind gelblich gesprenkelte Blattoberflächen und feine Spinnweben auf den Blattunterseiten.
  • Minierfliegen: Diese Schädlinge hinterlassen sichtbare Tunnel in den Blättern, was die Fotosynthesefähigkeit der Pflanze stark beeinträchtigen und zu einem zurückgehenden Wachstum führen kann.
  • Falscher Mehltau: Erkennbar an gelblichen bis braunen Flecken auf der Oberseite der Blätter und einem gräulichen, spinnwebartigen Pilzgeflecht auf der Unterseite, tritt dieser Pilzbefall meistens bei hoher Luftfeuchtigkeit auf.
  • Echter Mehltau: Weiße, pudrige Flecken auf Blättern und Stängeln kennzeichnen diesen Pilzbefall, der vor allem bei trockenem Wetter auftritt und die Pflanzen schwächt.

Um diese Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden, sollten Sie die Pflanzen an einem gut belüfteten Standort platzieren, regelmäßig kontrollieren und bei ersten Anzeichen schnell handeln, um eine Ausbreitung zu verhindern. Gegen Spinnmilben können natürliche Raubmilben eingesetzt werden, und Neemöl ist eine effektive Option gegen Blattläuse. Zur Stärkung der Pflanzen kann eine regelmäßige Anwendung von biologischen Pflanzenstärkungsmitteln beitragen.