Ginster & Forsythie: Die Unterschiede erkennen
Ginster und Forsythie, beide Frühlingsboten mit strahlend gelben Blüten, werden aufgrund ihrer Ähnlichkeit oft verwechselt. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Pflanzenarten und gibt wertvolle Tipps für die optimale Pflege im Garten.
Botanische Einordnung: Familienbande und Verwandtschaft
Ginster und Forsythie mögen auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, doch botanisch betrachtet gehören sie verschiedenen Familien an.
- Ginster: Als Mitglied der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) ist der Ginster eng mit Erbsen und Bohnen verwandt. Diese Verwandtschaft spiegelt sich auch in der typischen Schmetterlingsblütenform wider. Ginster gehört zur Gruppe der Schmetterlingsblütler (Fabales) Ginsterarten, die durch ihre Fähigkeit zur Symbiose mit stickstofffixierenden Bakterien bekannt sind.
- Forsythie: Die Forsythie zählt zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und ist somit mit Pflanzen wie Olivenbäumen und Flieder verwandt. Innerhalb der Ölbaumgewächse gehört sie zur Ordnung der Lippenblütler (Lamiales).
Die Zugehörigkeit zu verschiedenen Pflanzenfamilien erklärt auch die unterschiedlichen Blütenformen: Während Ginsterblüten die charakteristische Schmetterlingsform aufweisen, erinnern die Blüten der Forsythie eher an kleine Glocken.
Wuchshöhe: Von zierlich bis stattlich
Ginster und Forsythie unterscheiden sich deutlich in ihrer Wuchshöhe, was bei der Gartenplanung berücksichtigt werden sollte.
- Ginster: Ginster wächst meist als Strauch oder Halbstrauch und erreicht eine Höhe von 0,5 bis 2 Metern. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie den Ätna-Ginster, der bis zu 5 Meter hoch werden kann.
- Forsythie: Forsythien sind im Vergleich zum Ginster deutlich größer und erreichen im Garten oft Höhen von 3 bis 4 Metern. Für kleinere Gärten oder die Kübelbepflanzung gibt es auch kleinwüchsige Sorten.
Blütenfarbe: Ein Spektrum an Möglichkeiten
Die Blütenfarbe ist ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Ginster und Forsythie.
- Forsythie: Forsythien blühen ausschließlich in verschiedenen Gelbtönen. Ihre leuchtenden Blüten erscheinen bereits vor dem Laubaustrieb und kündigen den Frühling an.
- Ginster: Ginster bietet eine größere Farbvielfalt. Neben Gelb gibt es Sorten in Weiß, Rosa, Rot und Orange, sowie zweifarbige Arten. Die Hauptblütezeit des Ginsters liegt im späten Frühjahr und Frühsommer.
Standortansprüche: Sonne und Boden
Sowohl Ginster als auch Forsythie bevorzugen sonnige Standorte. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit haben sie jedoch unterschiedliche Ansprüche.
- Ginster: Ginster gedeiht am besten auf trockenen, durchlässigen und nährstoffarmen Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.
- Forsythie: Forsythien bevorzugen nährstoffreiche und feuchtere Böden als Ginster. Sie eignen sich auch gut für die Kübelbepflanzung.
Erscheinungsbild: Blüten und Blätter im Detail
Die Blüten und Blätter von Ginster und Forsythie weisen charakteristische Merkmale auf, die eine eindeutige Unterscheidung ermöglichen.
- Forsythie: Die gelben Einzelblüten erscheinen vor dem Laubaustrieb an den bräunlichen Zweigen des Vorjahres. Die Blätter sind oval-länglich und färben sich im Herbst gelblich-grün oder manchmal weinrot.
- Ginster: Ginsterblüten bilden oft dichte Trauben entlang der Zweige. Die Blätter sind fein und gefiedert. Beim Besenginster sind die Triebe grün und vier- bis fünfkantig.
Blütezeit: Frühlingsboten im Duett
Ginster und Forsythie sind beides Frühlingsblüher, ihre Blütezeiten unterscheiden sich jedoch leicht.
- Forsythie: Als einer der ersten Frühlingsboten beginnt die Forsythie bereits im März zu blühen und setzt damit leuchtend gelbe Akzente im Garten.
- Ginster: Der Ginster erreicht seine Hauptblütezeit im Mai. Frühblühende Sorten, wie der Elfenbeinginster, öffnen ihre Blüten bereits im April.