Ginkgo lässt Blätter hängen: Ursachen und Lösungen
Hängende Blätter an einem Ginkgo deuten auf Stressfaktoren hin, die vielfältiger Natur sein können. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen und bietet Lösungen zur Behebung des Problems.

Stress kann verschiedene Ursachen für hängende Ginkgo-Blätter haben
Ursachen für hängende Blätter beim Ginkgo
Wenn ein Ginkgo-Baum seine Blätter hängen lässt, deutet dies meist auf Stress hin. Verschiedene Umwelt- oder Pflegefaktoren können diesen Zustand hervorrufen.
Bodenbedingungen

Eine gute Durchlüftung des Bodens fördert ein gesundes Wurzelwachstum
Ungünstige Bodenbedingungen wie Nährstoffmangel oder schwerer Verdichtungsgrad können das Wurzelwachstum beeinträchtigen und dazu führen, dass der Ginkgo seine Blätter hängen lässt. Das Substrat sollte gut durchlüftet und strukturell stabil sein, damit die Wurzeln ausreichend Sauerstoff aufnehmen können.
Kaliummangel
Ein Mangel an Kalium beeinträchtigt den Wasserhaushalt der Pflanze und kann zur Schwächung der Zellstruktur führen. Dies zeigt sich oft an schlaffen, vertrockneten Blättern, die vom Rand her braun werden.
Wärmestress

Ein geeigneter Standort in Halbschatten schützt den Ginkgo vor extremer Hitze
Insbesondere bei Ginkgos, die in Töpfen kultiviert werden, kann starke Sonneneinstrahlung den Wurzelballen stark aufheizen, was die Wasserversorgung negativ beeinträchtigt. Es ist wichtig, den Baum vor extremer Hitze zu schützen, um hängende Blätter zu vermeiden.
Wurzelschäden
Mechanische Verletzungen der Wurzeln durch Umpflanzen oder andere Eingriffe können dazu führen, dass der Baum nicht mehr ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Diese Schäden sind oft schwer zu diagnostizieren und bedeuten erheblichen Stress für die Pflanze.
Schädlinge und Krankheiten
Schädlinge wie Wühlmäuse, die die Wurzeln annagen, oder Pilzerkrankungen, die die Leitbahnen verstopfen, können ebenfalls zu hängenden Blättern führen. Ein regelmäßiger Kontrollgang hilft, solche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ungünstige chemische Einflüsse
Die Verwendung von ungeeigneten Düngemitteln, besonders solchen mit Unkrautvernichtern, kann die Gesundheit des Ginkgo beeinträchtigen. Chemikalien, die nahe am Wurzelbereich in den Boden gelangen, können Stress verursachen und dazu führen, dass der Baum seine Blätter hängen lässt.

Verschiedene Maßnahmen helfen, Stress und seine Ursachen beim Ginkgo zu beheben
Lösungen für hängende Blätter beim Ginkgo
Um hängende Blätter bei Ihrem Ginkgo zu beheben, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich, die auf spezifische Ursachen abgestimmt sind.
Bodenbeschaffenheit verbessern

Die regelmäßige Bodenprüfung verbessert die Nährstoffversorgung und Bodenstruktur nachhaltig
Eine der ersten Maßnahmen sollte die Prüfung und gegebenenfalls Verbesserung der Bodenbeschaffenheit sein. Der Boden sollte gut durchlässig und reich an Nährstoffen sein. Folgende Schritte sind dabei hilfreich:
- Boden prüfen: Testen Sie den Boden auf Nährstoffgehalt und pH-Wert.
- Boden lockern: Lockern Sie den Boden, um Verdichtungen zu beseitigen und die Sauerstoffversorgung der Wurzeln zu verbessern.
- Nährstoffe ergänzen: Bei Nährstoffmangel kann die Zugabe von Kompost oder organischem Dünger hilfreich sein.
Blattschnitt und Schädlingskontrolle

Regelmäßige Kontrollen und Hygienemaßnahmen beugen Schädlingen und Krankheiten vor
Hängende Blätter werden oft durch Schädlinge oder Krankheiten verursacht, die umgehend behandelt werden sollten:
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen wie Blattläuse oder Pilzbefall.
- Behandlungen anwenden: Bei Schädlingsbefall können Neemöl oder insektizide Seifen nützlich sein. Bei Pilzbefall helfen oft spezielle Fungizide.
- Hygienemaßnahmen: Entfernen Sie abgefallene Blätter und abgestorbene Pflanzenteile, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Wasserhaushalt optimieren
Ein optimaler Wasserhaushalt ist entscheidend für die Gesundheit des Ginkgo:
- Ausgewogenes Gießen: Gießen Sie moderat und regelmäßig, damit die Wurzeln nicht überflutet, aber auch nicht ausgetrocknet werden. Besonders bei Topfpflanzen sollte überschüssiges Wasser immer ablaufen können.
- Feuchtigkeitskontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit des Bodens. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe ist ideal. Ein einfaches Feuchtigkeitsmessgerät (16,00€ bei Amazon*) kann hierbei hilfreich sein.
Standortanpassung

Ein halbschattiger Standort schützt Ginkgos vor Stress durch extreme Sonneneinstrahlung
Auch der Standort spielt eine wesentliche Rolle für das Wohlbefinden Ihres Ginkgos:
- Sonneneinstrahlung: Achten Sie darauf, dass der Ginkgo genügend Sonnenlicht erhält, aber nicht durch extreme Hitze gestresst wird. Ein Standort, der halbschattig ist, kann in heißen Sommermonaten vorteilhaft sein.
- Windschutz: Schützen Sie den Baum vor starken Winden, die die Blätter und Äste beschädigen können. Ein Windschutz aus natürlichen Materialien oder die Platzierung an einem geschützten Ort kann Abhilfe schaffen.
Frostschutz

Eine dicke Mulchschicht schützt die Wurzeln junger Ginkgos vor Spätfrost
Junge Ginkgos sind besonders empfindlich gegenüber Spätfrost:
- Frostvorsorge: Decken Sie den Wurzelbereich im Winter mit einer dicken Schicht Mulch ab und schützen Sie die Pflanze mit einem Vlies oder Jutesack.
- Standortwahl: Stellen Sie sicher, dass junge Ginkgos einen geschützten Standort haben, insbesondere wenn sie im Topf auf Balkonen oder Terrassen kultiviert werden.
Richtige Pflege für Ginkgos in Kübeln
Ein Ginkgo im Kübel benötigt sorgfältige Pflege, um prächtig gedeihen zu können. Hier sind einige wichtige Pflegehinweise, die Ihnen helfen, Ihren Ginkgo optimal zu versorgen.
Wahl des richtigen Kübels
Der Kübel sollte etwa zwei bis drei Fingerbreit größer sein als der Wurzelballen des Ginkgos. Eine Bodenöffnung ist essenziell, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann und Staunässe vermieden wird. Füllen Sie den Untersetzer mit Blähtonkugeln oder Kieselsteinchen, um überschüssiges Wasser aufzufangen, ohne dass es erneut ins Substrat aufsteigen kann.
Geeignete Erde
Das Substrat sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Eine Mischung aus Gartenboden, Kompost und etwas Sand unterstützt das Wurzelwachstum und sorgt für eine gute Luftzirkulation im Erdreich.
Gießen und Feuchtigkeitskontrolle
Gießen Sie Ihren Ginkgo mäßig aber regelmäßig. Das Substrat sollte immer leicht feucht sein, jedoch dürfen die Wurzeln nicht im Wasser stehen. Überprüfen Sie wöchentlich die oberste Erdschicht; sie sollte antrocken, aber nicht vollständig austrocknen. In heißen Sommerperioden oder bei anhaltender Trockenheit kann zusätzliches Gießen notwendig sein.
Düngen
Der Ginkgo benötigt während der Wachstumsperiode von März bis November regelmäßig Nährstoffe. Verwenden Sie alle zwei bis drei Wochen einen geeigneten Kübelpflanzendünger oder Langzeitdünger, um das Wachstum zu unterstützen. Achten Sie darauf, den Dünger gleichmäßig zu verteilen und das Substrat anschließend gut zu wässern.
Umtopfen
Der Ginkgo sollte etwa alle zwei Jahre in frisches Substrat umgetopft werden. Dies sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen. Wählen Sie einen etwas größeren Kübel, um dem Wurzelwachstum genügend Platz zu bieten.
Standort
Stellen Sie den Kübel-Ginkgo an einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Vermeiden Sie jedoch extreme Hitze und direkte Mittagssonne, besonders in den Sommermonaten. Ein halbschattiger Platz, der dennoch ausreichend Helligkeit bietet, ist ideal.
Überwinterung

Eine frostfreie Umgebung schützt Ginkgos im Kübel vor vorzeitigem Austrieb im Winter
Obgleich Ginkgos winterhart sind, benötigen Kübelpflanzen besonderen Schutz während der kalten Monate, um den Ginkgo erfolgreich überwintern. Wickeln Sie den Kübel mit Jutegewebe oder einer isolierenden Folie ein und stellen Sie die Pflanze an einen frostfreien, aber hellen Ort mit Temperaturen um etwa +5°C. Dies verhindert ein vorzeitiges Austreiben im Winter.

Ein Rückschnitt sollte erst bei eindeutig abgestorbenen Ginkgo-Blättern erfolgen
Beschneiden hängender Ginkgo-Blätter
Es ist nicht nötig, hängende Ginkgo-Blätter sofort zu beschneiden. Oftmals erholt sich das Laub von selbst, sobald die zugrunde liegenden Stressfaktoren wie Wassermangel oder Temperaturschwankungen behoben sind. Sie sollten die Blätter nur dann entfernen, wenn sie nach einem neuen Austrieb klar abgestorben sind. Hier einige Hinweise, wie Sie vorgehen können:
- Beobachten Sie den Austrieb: Warten Sie, bis der Ginkgo erneut austreibt. Schneiden Sie erst dann die ungesund oder tot erscheinenden Blätter ab.
- Sanfter Rückschnitt: Schneiden Sie betroffene Blätter etwa 1 cm oberhalb eines gesunden Triebes ab, um die Wuchsform des Baumes zu fördern.
- Zeitpunkt des Rückschnitts: Der ideale Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist im späten Herbst oder frühen Frühjahr, da der Baum sich in dieser Zeit in einer Ruhephase befindet.
Schützen Sie den Ginkgo vor Hitze
Ginkgo-Bäume, die in Töpfen kultiviert werden, sind besonders anfällig für Hitze, da Töpfe schneller von Sonne und hohen Temperaturen beeinflusst werden. Um Ihren Ginkgo vor Überhitzung zu schützen, sollten Sie einige Maßnahmen beachten:
- Standortwahl: Platzieren Sie den Topf an einem Ort, der vor intensiver Mittagssonne geschützt ist. Ein halbschattiger Standort, der dennoch genug Licht bietet, ist ideal. Wenn möglich, stellen Sie den Topf an eine Wand oder unter eine Pergola, um Schatten zu spenden.
- Topfmaterial: Verwenden Sie helle, nicht zu stark aufheizende Materialien für den Topf. Dunkle oder metallische Töpfe speichern Wärme intensiver und können die Erde überhitzen.
- Isolierung: Isolieren Sie den Topf mit Jutematten oder speziellen Abdeckungen, um zu verhindern, dass die Wurzeln zu sehr aufheizen. Eine Schicht aus Mulch auf der Erdoberfläche kann ebenfalls helfen, die Bodentemperatur zu regulieren und das Austrocknen zu verhindern.
- Gießen: Prüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit des Substrats. Gießen Sie den Ginkgo ausreichend, damit die Erde durchgehend leicht feucht bleibt. Achten Sie darauf, Staunässe zu vermeiden, da dies die Wurzeln schädigen kann. In besonders heißen Phasen kann es notwendig sein, häufiger kleine Wassermengen zu geben.
- Wasserspeicher: Stellen Sie sicher, dass der Topf eine gute Drainage hat und überlegen Sie, wasserspeichernde Materialien wie Blähton in das Substrat zu mischen, um die Feuchtigkeit länger zu halten.
- Belüftung: Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation um den Topf, um die Umgebungstemperatur zu senken. Dies hilft auch, die Verdunstung zu erhöhen und die Blätter zu kühlen.
Indem Sie diese Schutzmaßnahmen befolgen, können Sie sicherstellen, dass Ihr Ginkgo auch während heißer Perioden gesund bleibt und nicht unter Wärmestress leidet.