Gewächshaus beheizen: Wählen Sie die beste Methode!
Wenn Sie Ihr Gewächshaus beheizen, können Sie Gemüse ganzjährig unter Glas anbauen oder Pflanzen für das neue Gartenjahr bedeutend früher als im Freiland heranziehen. Welche Möglichkeiten es gibt, im Glashaus unkompliziert für Wärme zu sorgen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Vor dem Heizen: Richtig isolieren
Damit es im Treibhaus tatsächlich frostfrei bleibt, sollten Sie zunächst die Isolierung überprüfen. Doppelstegplatten mit einer Stärke von 10 bis 16 Millimeter bieten bereits eine recht gute Wärmeisolierung. Sind in Ihrem Gewächshaus dünnere Platten verbaut, können Sie diese je nach Modell gegebenenfalls austauschen. Zusätzlich empfiehlt sich in rauen Lagen eine Wärmedämmung mit Noppenfolie oder Schilfmatten.
Kontrollieren Sie alle Spalten und Fugen auf Zugluft und dichten Sie diese mit farblosem Silikon ab. Dadurch kann keine kalte Luft von außen eindringen und die durch das Heizen des Glashauses entstehende Wärme bleibt im Inneren.
Heizen mit Kerzen
Brennende Kerzen erzeugen eine gleichmäßige Wärme. Allerdings sollte dieser Effekt nicht überbewertet werden. Einige Kerzen genügen zwar, um die Temperatur in einem kleinen Treibhaus um ein bis vier Grad zu steigern, aber bereits bei etwas höheren Minusgraden verpufft deren Effekt.
Deshalb eignen sich Kerzen allenfalls, um das Gewächshaus frostfrei zu halten.
Petroleumheizung
Trotzdem die Wirkung dieser recht kostengünstigen Gewächshausheizung geringer ist als bei einem fest installierten Modell, können Sie mit einem einfach zu bedienenden Petroleumofen (48,00€ bei Amazon*) die Luft im Gewächshaus um einige Grad erwärmen. Durch eine Stellschraube lässt sich die Größe der Flamme und somit die erzeugte Temperatur regeln.
Die Vorteile der Petroleumheizung:
- Es ist kein Strom- oder Gasanschluss erforderlich.
- Kostengünstig in der Anschaffung und leicht zu installieren.
- Platzsparend.
- In den kleinen Tank können Sie je nach Verfügbarkeit der Brennstoffe sowohl Petroleum als auch Paraffin füllen.
Leider hat diese Heizung für das Gewächshaus einige Nachteile:
- Petroleumöfen können stark rußen und einen unangenehmen Geruch verbreiten.
- Wird nicht regelmäßig gelüftet, kann sich der Sauerstoffmangel negativ auf das Wachstum der Pflanzen auswirken.
Solarheizung für das Gewächshaus
Zwar ist diese Heizung etwas teurer, sie verursacht jedoch keine Folgekosten und ist ausgesprochen umweltfreundlich.
Möglich sind zwei verschiedene Systeme:
- Solarthermie: Regenwasser wird in Kollektoren erhitzt und die Wärme über eine Konvektionsheizung abgegeben.
- Fotovoltaik: Der Strom wird in Akkus gespeichert und mit diesem eine Elektroheizung betrieben. Überschüssigen Strom können Sie direkt in das Stromnetz des Wohnhauses einspeisen.
Mit einer Solarheizung lässt sich das Glashaus sogar so weit erwärmen, dass Sie es autark betreiben und ganzjährig Pflanzen kultivieren können.
Ökologisch „heizen“ mit Mist
Möchten Sie lediglich ein nach Süden ausgerichtetes und mit einer Glasabdeckung versehenes Frühbeet „beheizen“, um schon früh im Jahr Gemüse anzubauen, bietet sich Pferdemist an:
- Hierfür wird zunächst eine 50 Zentimeter tiefe Grube ausgehoben.
- Füllen Sie diese mit einem 10 Zentimeter dicken Strohbett, auf das eine etwa 30 Zentimeter starke Schicht aus Pferdemist kommt.
- Alles gut festtreten und mit Mutterboden, der mit Kompost angereichert wurde, abdecken.
- Durch die Gärung des Mistes entsteht innerhalb einer Woche eine Temperatur von 15 bis 20 Grad.
- Nun können Sie das kleine Biotop mit Gemüse bepflanzen.
Tipp
Bauen Sie in Ihrem Gewächshaus ganzjährig an ist es wichtig, den Boden regelmäßig aufzufrischen, denn dieser wird viel intensiver und fast immer einseitiger beansprucht als im Freiland. Dadurch leidet auf Dauer die Fruchtbarkeit. Zur Anreicherung mit Nährstoffen eignet sich neben Kompost auch Stalldung mit reichlich Stroh, der gut eingearbeitet wird.