Gerbera: Pflege, Vermehrung & Überwinterung der „Sonnenblume“
Die Gerbera besticht durch ihre farbenfrohen, margeritenähnlichen Blüten und ist eine beliebte Schnitt- und Topfpflanze. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu Herkunft, Wuchs, Pflege und Vermehrung der Gerbera.
- Herkunft
- 🗓️ Saison-Spezial: Schnittkalender
- Wuchs
- Blätter
- Blüte
- Welcher Standort ist geeignet?
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Gerbera pflegen
- Gerbera richtig pflanzen
- Gerbera richtig schneiden
- Gerbera vermehren
- Sorten & Arten
- Krankheiten & Schädlinge
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Herkunft
Die Gerbera, auch bekannt als „Afrikanische Aster“ oder „Äthiopische Aster“, stammt ursprünglich aus Südafrika, Madagaskar und tropischen Teilen Asiens. Der niederländische Botaniker Jan Frederik Gronovius beschrieb die Pflanze im Jahr 1737 erstmals und benannte sie zu Ehren seines deutschen Kollegen Traugott Gerber. Die meisten der ungefähr 30 verschiedenen Arten finden sich in Südafrika, speziell in der Capensis-Region. Weitere Arten sind in Asien und Madagaskar verbreitet.
Eine wesentliche Art, die Gerbera jamesonii, wurde 1884 in Südafrika entdeckt und gelangte bald nach Europa. Heute sind fast alle im Handel erhältlichen Gerbera-Sorten Hybriden, die hauptsächlich aus Gerbera jamesonii und anderen südafrikanischen Arten wie Gerbera viridifolia entstanden sind.
Wuchs
Gerbera-Pflanzen sind mehrjährige, krautige Stauden, die in aufrechten, rosettenbildenden Wuchsformen auftreten. Sie erreichen eine Höhe von 15 bis 40 cm und eine Breite von 20 bis 30 cm. Die Blätter stehen in grundständigen Rosetten zusammen und sind häufig verkehrt-lanzettlich, länglich oder nahezu kreisförmig. Sie sind fest, tiefgrün und können leicht behaart sein.
Mit zunehmendem Alter kann die Pflanze zusätzlich mehrere Rosetten bilden. Die schlanken Blütenstiele entwickeln sich aus den Blattachseln und tragen die Blütenkörbe. Gerbera-Pflanzen bilden Rhizome, die ihnen helfen, Trockenperioden zu überstehen. In gemäßigten Klimazonen werden sie oft als einjährige Pflanzen kultiviert, doch Sorten wie die Gerbera Garvinea sind bedingt winterhart und können Temperaturen bis minus 5 Grad Celsius überstehen.
Blätter
Die Blätter der Gerbera sind tiefgrün und variieren von länglich über verkehrt-eiförmig bis verkehrt-lanzettlich. Je nach Sorte können die Blattränder gewellt oder gesägt sein, und die Struktur reicht von einfach bis fiederlappig oder fiederspaltig. Charakteristisch ist die leicht behaarte, pergamentartige oder manchmal ledrige Oberfläche.
Die Blätter sind in grundständigen Rosetten angeordnet, aus deren Blattachseln die Blütenstiele hervorgehen. Diese Blattform trägt wesentlich zur ästhetischen Wirkung der Pflanze bei und bietet gleichzeitig funktionale Vorteile.
Blüte
Die Gerbera zeichnet sich durch ihre großen, margeritenähnlichen Blüten aus, die auf einzelnen, meist unbeblätterten Blütenstielen sitzen. Die Farbenvielfalt ist beeindruckend und reicht von Weiß, Gelb, Orange, Rosa bis hin zu Rot. Blaue oder violette Töne gibt es jedoch nicht. Besonders attraktiv sind zweifarbige, halbgefüllte und gefüllte Züchtungen.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis September. Die Blütenkörbe bestehen aus mehreren Reihen von Hüllblättern, wobei die äußeren Blüten meist weiblich und die inneren zwittrig oder funktional männlich sind.
Welcher Standort ist geeignet?
Gerbera bevorzugt einen hellen, sonnigen Standort, optimalerweise mit voller Morgen- oder Abendsonne. Direkte Mittagssonne sollte vermieden werden, da sie die Blütenblätter schädigen kann. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius, und die Pflanze sollte keiner Zugluft ausgesetzt sein.
Im Sommer kann die Gerbera auf der Terrasse oder dem Balkon stehen, solange die Nachttemperaturen nicht unter 15 Grad Celsius fallen. In Innenräumen eignet sich ein heller Platz auf der Fensterbank, fernab intensiver Mittagssonne. Im Winter sollte die Pflanze an einem mäßig warmen Ort bei Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius untergebracht werden.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Für ein optimales Wachstum benötigt die Gerbera einen lockeren, sandigen und gut wasserdurchlässigen Boden. Eine Mischung aus handelsüblicher Topfpflanzenerde und Sand ist ideal. Der Boden sollte fruchtbar und nährstoffreich sein, um die Pflanze gesund zu halten und ein üppiges Blütenwachstum zu fördern.
Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Vermiculit (31,00€ bei Amazon*) kann helfen, überschüssiges Wasser abzuleiten. Die Erde sollte mäßig feucht, aber weder vollständig austrocknen noch zu nass sein.
Gerbera pflegen
Die Pflege der Gerbera erfordert regelmäßige Aufmerksamkeit:
- Gießen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Gießen Sie nicht in die Mitte der Pflanze, sondern um den Wurzelbereich herum.
- Düngen: Während der Blühphase von April bis September sollte alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen in halber Dosierung gedüngt werden. Im Winter wird nicht gedüngt.
- Allgemeine Pflege: Verwelkte Blütenstände und kranke Blätter regelmäßig entfernen. Stärker durchwurzelte Pflanzen im Frühjahr umtopfen.
Mäßige Temperaturen im Winter und sparsame Bewässerung sind ebenfalls wichtig, um die Pflanze gesund zu halten.
Gerbera richtig pflanzen
Gerbera können sowohl als Zimmerpflanze als auch im Freien in Kübeln oder Beeten gepflanzt werden. Pflanzzeit ist von April bis Oktober.
Vorbereitung des Pflanzortes
- Verwenden Sie lockere, sandige und nährstoffreiche Erde.
- Eine Drainageschicht am Boden des Topfes verhindert Staunässe.
- Im Freien sollte der Standort volle Morgen- oder Abendsonne bieten, Halbschatten ist ebenfalls geeignet.
Pflanzung im Freien
- Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht.
- Pflanzen Sie die Gerbera in ausreichend große Löcher und gießen Sie gut an.
Pflanzung im Topf
- Setzen Sie die Pflanze in einen Topf mit guter Drainage.
- Füllen Sie den Topf mit einer Mischung aus Topfpflanzenerde und Sand.
- Gießen Sie ausreichend, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
Pflanzabstand
- Im Freien: Etwa 30 cm Abstand zwischen den Pflanzen.
- Im Topf: Wählen Sie einen Topf mit mindestens 5 Litern Fassungsvermögen.
Gerbera richtig schneiden
Das Schneiden der Gerbera betrifft hauptsächlich das Entfernen der Blütenstiele. Blütenstiele sollten mit einem kräftigen Ruck und einer Rechtsdrehung aus der Blattrosette gezogen werden, um Schäden zu vermeiden.
Für die Vase schneiden Sie die Stiele schräg mit einem sauberen Messer an und stellen Sie die Blumen in wenig Wasser. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt und die Stiele immer wieder neu angeschnitten werden.
Gerbera vermehren
Gerbera können durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge vermehrt werden.
Aussaat
- Frische Samen auf angefeuchtete Anzuchterde säen, nicht bedecken.
- Ideal sind Temperaturen um 22 Grad Celsius.
- Nach zwei Wochen keimen die Samen.
Teilung älterer Pflanzen
- Pflanzen im späten Winter aus dem Topf nehmen und teilen.
- Die geteilten Pflanzenteile in frische Erde setzen und hell und warm stellen.
Stecklingsvermehrung
- Kurze Stecklinge von der Mutterpflanze nehmen.
- In ein Glas mit wenig Wasser stellen.
- Nach Wurzelbildung in Anzuchterde pflanzen.
Sorten & Arten
Gerbera gibt es in vielen Sorten, die nach ihrer Blütengröße und speziellen Eigenschaften unterschieden werden:
Mini-Gerbera (Germini): Kleine Blüten mit 6 bis 8 cm Durchmesser.
- bekannte Sorten: ‚Whisper‘ (knallpink), ‚Terra Chantie‘ (gelb mit schwarzem Auge), ‚Albin‘ (reinweiß)
Standard-Gerbera: Blüten mit etwa 13 cm Durchmesser.
Riesen-Gerbera: Blüten bis 15 cm Durchmesser, besonders als Schnittblumen beliebt.
Gerbera Garvinea: Relativ winterhart, hält Temperaturen bis -5 Grad Celsius stand.
- besonders die ‚Everlast‘-Serie ist robust und wetterfest.
Krankheiten & Schädlinge
Gerbera sind anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge:
Krankheiten & Schädlinge
- Gerberafäule: Tritt bei Staunässe und Überdüngung auf, führt zum Verfaulen der Pflanze.
- Grauschimmel: Entsteht bei schlechter Belüftung und zu feuchter Erde.
- Mehltau: Zeigt sich als weißer, mehliger Belag.
Schädlinge
- Weiße Fliegen: Verursachen Saugschäden und fördern Rußtaupilze.
- Weichhautmilben, Spinnmilben, Blattläuse: Schädigen die Pflanze durch Saugtätigkeit.
- Thripse, Minierfliegen: Verursachen Flecken und Miniergänge in den Blättern.
Eine regelmäßige Kontrolle und richtige Pflege können helfen, Krankheiten und Schädlinge zu vermeiden.
So kommt die Pflanze über den Winter
Gerbera sind meist nicht winterhart und benötigen einen frostfreien Platz während der kalten Monate.
Vorbereitung auf den Winter
- Freilandpflanzen im Herbst ausgraben und in Töpfe setzen.
- Topfpflanzen von der Terrasse oder dem Balkon ins Haus holen.
Welcher Standort ist geeignet und Temperatur?
- Hellser Raum mit Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad Celsius.
- Kein Standort mit Temperaturen unter 8 Grad Celsius.
Gerbera pflegenschritte
- Sparsam gießen, etwa alle 14 Tage.
- Trockene Pflanzenteile entfernen, aber nicht radikal zuschneiden.
Sorte ‚Garvinea‘
- Kann im Freiland überwintern, wenn sie gut abgedeckt wird.
- Bei Temperaturen unter -5 Grad Celsius ins Haus holen.
Rückkehr ins Freie
- Im Frühjahr, nach den letzten Frösten.
- Langsam an die Außentemperaturen gewöhnen.
Durch eine sorgfältige Überwinterung bleiben Ihre Gerbera gesund und kräftig für das nächste Gartenjahr.
Häufig gestellte Fragen
Welche Temperatur ist ideal für die Überwinterung der Gerbera?
Für die Überwinterung sollte die Gerbera in einen kühlen Raum gestellt werden, in dem die Temperatur idealerweise zwischen 8 und 12 Grad Celsius liegt. Es ist wichtig, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und die Pflanze nur sparsam zu gießen, etwa alle 14 Tage.
Wie sehen die Blätter verschiedener Gerbera-Arten aus?
Die Blätter der Gerbera sind tiefgrün und können verkehrt-lanzettlich, länglich, verkehrt-eiförmig oder nahezu kreisförmig sein. Je nach Sorte können die Blattränder gewellt oder gesägt sein, und die Blattstruktur reicht von einfach über fiederlappig bis fiederspaltig. Sie fühlen sich oft pergamentartig oder ledrig an und können leicht behaart sein.
Sind alle Gerbera winterhart?
Nicht alle Gerbera sind winterhart. Die meisten Gerbera-Sorten müssen im Winter ins Haus geholt werden. Allerdings gibt es die Sorte Gerbera Garvinea, die bedingt winterhart ist und Temperaturen bis -5 Grad Celsius standhalten kann, wobei die Pflanzen trotzdem einen guten Winterschutz benötigen.
Wie kann man Gerbera am besten vermehren?
Die Vermehrung der Gerbera kann durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge erfolgen. Die Aussaat sollte auf feuchter Anzuchterde bei einer Temperatur von etwa 22 Grad Celsius erfolgen. Alternativ kann man ältere Pflanzen im späten Winter teilen oder im Sommer Stecklinge bewurzeln lassen.