Geranie

Geranien überwintern ohne Erde: So gelingt’s!

Geranien erfreuen uns den Sommer über mit ihrer Blütenpracht, sind in unseren Breitengraden jedoch nicht winterhart. Um die farbenfrohen Pflanzen im nächsten Jahr wieder genießen zu können, ist eine fachgerechte Überwinterung ohne Erde eine bewährte Methode. Dieser Artikel stellt verschiedene Verfahren vor, mit denen Sie Ihre Geranien sicher und gesund durch die kalte Jahreszeit bringen.

Vorbereitung der Geranien

Die richtige Vorbereitung ist entscheidend, damit Ihre Geranien den Winter unbeschadet überstehen können. Bevor die ersten frostigen Nächte einsetzen, sollten die Pflanzen ins Haus geholt und gründlich auf die Überwinterung ohne Erde vorbereitet werden.

Rückschnitt der Pflanzen

Ein kräftiger Rückschnitt der Geranien ist unerlässlich. Kürzen Sie alle Triebe auf etwa zehn bis 15 Zentimeter, sodass pro Seitentrieb nur zwei bis drei verdickte Knoten verbleiben. Dies reduziert nicht nur das Volumen der Pflanze, sondern minimiert auch die Gefahr von Krankheiten und Schädlingsbefall. Entfernen Sie dabei sämtliche Blätter und Blüten, um der Pflanze wertvolle Energie zu sparen.

Entfernen der Erde

Nachdem die Geranien zurückgeschnitten worden sind, nehmen Sie die Pflanzen vorsichtig aus ihren Töpfen oder Balkonkästen. Schütteln Sie die lockere Erde behutsam von den Wurzeln ab, ohne die feinen Haarwurzeln zu beschädigen. Eine kleine Handschaufel kann hier nützlich sein. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln weitgehend sauber und frei von Erde sind.

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Wenn diese Schritte abgeschlossen sind, können die Geranien gemäß den bevorzugten Überwinterungsmethoden weiter behandelt werden. Beachten Sie, dass eine gründliche Vorbereitung die Erfolgsaussichten für eine gesunde und blütenreiche Saison im nächsten Jahr erheblich steigert.

Methoden zur Überwinterung ohne Erde

Geranien lassen sich ohne Erde erfolgreich über den Winter bringen

Methoden zur Überwinterung ohne Erde

Es gibt verschiedene, bewährte Methoden, um Geranien ohne Erde erfolgreich zu überwintern. Jede Methode hat ihre Vorteile, je nach verfügbarer Platzverhältnisse und individuellen Vorlieben. Im Folgenden werden drei praktische Techniken vorgestellt:

Überwintern in Zeitungspapier

Eine platzsparende und einfache Methode ist das Einwickeln der Geranien in Zeitungspapier. Gehen Sie dabei folgendermaßen vor:

  1. Wickeln Sie jede vorbereitete Geranie in normales Zeitungspapier ein, vermeiden Sie aber Hochglanzpapier.
  2. Legen Sie die eingewickelten Pflanzen in eine Holzkiste oder einen anderen luftdurchlässigen Behälter.
  3. Wählen Sie einen kühlen, dunklen Raum bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius.

Vergessen Sie nicht, die Geranien ab und zu zu kontrollieren und die Triebe leicht mit Wasser zu besprühen, damit sie nicht vollständig austrocknen. Die Wurzeln sollten jedoch trocken bleiben.

Überwintern in einer Kiste

Diese Methode eignet sich besonders für größere Mengen an Geranien:

  1. Legen Sie die gereinigten und zurückgeschnittenen Geranien nebeneinander in eine Kiste.
  2. Bedecken Sie die Pflanzen mit trockenem Sand, Sägespänen oder Zeitungspapier, um die Feuchtigkeit zu regulieren.
  3. Stellen Sie die Kiste an einen kühlen, dunklen Ort, idealerweise bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius.

Diese Methode bietet den Vorteil, dass die Pflanzen dicht gepackt werden können und somit wenig Platz benötigen.

Überwintern hängend

Die hängende Methode ist besonders platzsparend und eignet sich gut für enge Keller oder Dachböden:

  1. Bereiten Sie die Pflanzen vor, indem Sie sie wie gewohnt zurückschneiden und von der Erde befreien.
  2. Setzen Sie einen Gefrierbeutel über den Wurzelballen und verschließen Sie ihn locker mit einem Draht oder einer Schnur, sodass die Triebe frei bleiben.
  3. Stechen Sie kleine Löcher in den Beutel, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten.
  4. Hängen Sie die Pflanzen kopfüber auf, idealerweise bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius.

Diese Methode ist wartungsarm, da die Pflanzen während des Winters keine Wassergabe benötigen.

Mit diesen Techniken können Sie sicherstellen, dass Ihre Geranien den Winter sicher und gesund überstehen, um im nächsten Frühjahr wieder auszutreiben.

Pflege während der Überwinterung

Während der Überwinterung von Geranien ohne Erde ist eine angepasste Pflege unerlässlich, um die Pflanzen gesund zu halten und sie für die kommende Gartensaison vorzubereiten.

Regelmäßige Kontrolle

Überprüfen Sie die Pflanzen etwa alle zwei Wochen auf Schädlinge und Krankheiten. Besonders Blattläuse und Spinnmilben können im Winterquartier ein Problem darstellen. Entfernen Sie betroffene Teile sofort, um eine Ausbreitung zu verhindern. Achten Sie zudem auf Anzeichen von Schimmel oder Fäulnis, insbesondere an den Stängeln und Wurzeln, und schneiden Sie betroffene Bereiche zurück.

Feuchtigkeitsmanagement

Obwohl Geranien im Winter weniger Wasser benötigen, darf das Wurzelwerk nicht austrocknen. Sprühen Sie die Stängel hin und wieder mit Wasser ein, aber vermeiden Sie, dass die Wurzeln dauerhaft feucht sind, um Fäulnis vorzubeugen. Falls die Pflanzen in einem sehr trockenen Raum gelagert werden, kann es nötig sein, etwas häufiger zu sprühen.

Temperatur und Belüftung

Ein kühler und gut belüfteter Standort mit Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius ist ideal. Achten Sie darauf, dass der Raum nicht zu feucht ist, um Schimmelbildung zu vermeiden. Kleine Löcher in Aufbewahrungsbehältern oder -tüten können helfen, eine ausreichende Belüftung sicherzustellen und Feuchtigkeitsstaus zu vermeiden.

Lichteinflüsse

Auch wenn die Geranien in einem dunklen Raum überwintert werden können, sollten Sie sie gelegentlich an einen etwas helleren Ort bringen, um Schimmelbildung zu minimieren. Dies gilt besonders, wenn die Pflanzen in einem sehr feuchten Winterquartier aufbewahrt werden.

Mit diesen Pflegehinweisen können Sie sicherstellen, dass Ihre Geranien die Wintermonate gut überstehen und im Frühjahr kraftvoll austreiben.

Auspflanzen im Frühjahr

Die sanfte Wiederherstellungsphase hilft den Geranien beim Einleben im Frühjahr

Auspflanzen im Frühjahr

Sobald die Gefahr von Frost vollständig vorüber ist, können die Geranien wieder nach draußen gepflanzt werden. Nach der Winterruhe benötigen die Pflanzen eine sanfte Wiederherstellungsphase, um sich optimal in ihrem neuen Umfeld einzuleben.

Einpflanzen

Einpflanzen

Eine gute Vorbereitung sichert den Geranien eine blütenreiche Saison

Um die Geranien auf die bevorstehende Blütensaison vorzubereiten, sollten diese Schritte beachtet werden:

  1. Untersuchen Sie die Geranien sorgfältig auf Schädlinge und abgestorbene Pflanzenteile. Entfernen Sie alle vertrockneten oder kranken Teile und schneiden Sie alte und ungewollte Triebe ab.
  2. Setzen Sie die Geranien in Töpfe oder direkt ins Beet mit gut durchlässiger Blumenerde. Ergänzen Sie die Erde mit Kompost für eine optimale Nährstoffversorgung.
  3. Gießen Sie die Pflanzen gut an, um sicherzustellen, dass die Wurzeln gleichmäßig befeuchtet sind.

Standort

Standort

Ein schattiger Standort hilft Geranien bei der Eingewöhnung an Sonnenlicht

Damit die Geranien gesund austreiben können, sollten Sie sie anfangs an einem halbschattigen Standort aufstellen, um sie an die stärkere Sonneneinstrahlung zu gewöhnen. Nach etwa einer Woche können die Pflanzen an ihren endgültigen, sonnigeren Standort umziehen:

  • Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen genügend Sonnenlicht erhalten, idealerweise vier bis sechs Stunden pro Tag.
  • Achten Sie darauf, dass sie im Verlauf der ersten Tage vor Wind und extremer Sonnenhitze geschützt sind, um Hitzeschäden zu vermeiden.
  • Ein guter Platz ist beispielsweise ein windgeschützter, nach Süden oder Südwesten ausgerichteter Balkon oder Gartenbereich.

Mit diesen Schritten sorgen Sie dafür, dass Ihre Geranien nach der Überwinterung kräftig wachsen und bald wieder in voller Blütenpracht erstrahlen.

Bilder: temmuz can arsiray / iStockphoto