Gedenkemein

Gedenkemein: Pflegeleichter & malerischer Bodendecker

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Lesen Sie hier einen kommentierten Gedenkemein-Steckbrief mit Hinweisen zu Wachstum, Blütezeit und Verwendung. Wie Sie Frühlings-Nabelnüsschen als Bodendecker richtig pflanzen und pflegen, erfahren Sie hier.

gedenkemein
Nicht nur im Namen ähneln sich Gedenkemein und Vergissmeinnicht
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man ein Gedenkemein?
Das Gedenkemein (Omphalodes verna) ist eine pflegeleichte, bodendeckende Staude, die im Frühling mit zarten, himmelblauen Blüten erfreut. Es gedeiht am besten an halbschattigen bis schattigen Standorten, bevorzugt unter Gehölzen oder am Gehölzrand, in frisch-feuchter, humusreicher und durchlässiger Erde.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Omphalodes verna
  • Familie: Raublattgewächse (Boraginaceae)
  • Synonyme: Frühlings-Nabelnüsschen
  • Vorkommen: Europa
  • Wuchstyp: Staude
  • Wuchshöhe: 5 cm bis 20 cm
  • Blüte: traubenartig
  • Blatt: eiförmig
  • Frucht: Klausenfrucht
  • Wurzeln: Pfahlwurzel mit Ausläufern
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Bodendecker, Pflanzgefäß

Wachstum

Gedenkemein ist eine heimische Staude aus der Familie der Raublattgewächse, die im lichten Schatten ihren malerischen Blatt- und Blütenschmuck entfaltet. Ursprünglich beheimatet in den Wäldern Südeuropas, gilt die Naturschönheit längst als eingebürgert in Deutschland und Österreich. Weitere Namen der historischen Pflanzenart sind Frühlings-Nabelnüsschen, Frühlings-Gedenkemein oder Großblüten-Gedenkemein. Hobbygärtner schätzen Omphalodes verna als pflegeleichten Bodendecker mit diesen Eigenschaften des Wachstums:

  • Wuchstyp: ausdauernde, krautige Blütenpflanze, kissenartig-kriechend, bildet oberirdische Ausläufer.
  • Wuchshöhe: 5 cm bis 20 cm, selten bis 30 cm während der Blütezeit.
  • Wuchsbreite: 20 cm bis 30 cm.
  • Besonderheit: Frühlingsblüher mit zarten, Vergissmeinnicht-ähnlichen Blütenständen.
  • Gärtnerisch interessante Eigenschaften: zieht im Winter ein, überwintert als frostfester Wurzelballen, anspruchslos, Wurzeldruck- und Schnitt-verträglich, ungiftig.

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Blüte

Im Frühling thronen lieblich-zarte Blüten über dem bodendeckenden Blattwerk von Gedenkemein. Diese Eigenschaften sind charakteristisch für die Nabelnüsschen-Blüte:

  • Blütenstand: locker-traubig, wenig verzweigt mit 10 bis 20 Einzelblüten.
  • Einzelblüte: fünfzählig, tellerförmig, 10 mm bis 15 mm im Durchmesser.
  • Blütenfarbe: himmelblau bis leuchtend blau mit weißem Auge.
  • Blütezeit: April und Mai

Verwelkte Blüten verwandeln sich in unscheinbare Klausenfrüchte mit jeweils vier einsamigen Kammern.

Blatt

Dekorative Laubblätter dienen als grüne Kulisse für die himmelblaue Blütenpracht. An diesen Merkmalen ist ein Gedenkemein-Blatt treffsicher zu erkennen:

  • Blattform: lang gestielt, breit-eiförmig, zugespitzt, 4 cm bis 15 cm lang.
  • Textur: runzelig
  • Blattfarbe: grün

Im Anschluss an die Blütezeit harren die Laubblätter aus bis weit in den Herbst. Erst nach dem ersten Frost zieht das Laub ohne nennenswerte Herbstfärbung ein.

Verwendung

Im Fokus der Verwendung von Gedenkemein steht die Funktion als Bodendecker an halbschattigen bis schattigen Standorten. Auf dem Balkon setzen Frühlings-Nabelnüsschen ebenfalls dekorative Akzente. Wo sich die aparte Staude gerne als Blickfang in Szene setzt, zeigt diese Übersicht:

Garten Pflanz-Idee Balkon Pflanz-Idee
Bodendecker Blütenteppich unter Laubbäumen Topf Blickfang auf dem Nord-Balkon
Unterpflanzung zu Füßen von Clematis Kübel Unterpflanzung von Sichtschutz-Strauch
Gehölzrand Farbakzent entlang der Sichtschutz-Hecke Balkonkasten schön im halbschattigen Blumenkasten
Naturgarten Pflanzstreifen als Bienenweide Blumentreppe blaue Blüten auf der untersten Stufe
Schattenbeet vergesellschaftet mit Schattenstauden Hanging Basket als Hängepflanze auf Torfmoos
Friedhof Tuff auf schattiger Ruhestätte Europalette angesagte Wandbegrünung

Wie sich Gedenkemein harmonisch einfügt ins schattige Staudenbeet zeigt folgendes Video:

Video: Blütenpracht im Schattenbeet mit Gedenkemein

Gedenkemein pflanzen

Als pflanzfertige Staude können Sie im Fachhandel Gedenkemein kaufen für einen Preis von 4 bis 5 Euro. Wann, wo und wie Sie Omphalodes verna richtig pflanzen, erfahren Sie hier:

Pflanzzeit

Baumschulen und Gartencenter bieten Gedenkemein als Topfware an. Das hat den Vorteil, dass Sie die Staude zwischen Frühjahr und Herbst jederzeit pflanzen können. Beste Pflanzzeit ist im August und September. Beschert uns der Oktober einen sonnendurchfluteten Altweibersommer, bleibt das Zeitfenster für die Pflanzung geöffnet bis Anfang November.

Standort

Als Schattenblüher wünscht sich Gedenkemein diese Rahmenbedingungen im Beet und auf dem Balkon:

  • Halbschattiger bis schattiger Standort, vorzugsweise unter Gehölzen oder am Gehölzrand.
  • Frisch-feuchte Erde, durchlässig und humusreich.
  • Idealerweise kalkarm mit einem leicht sauren bis neutralen pH-Wert von 6 bis 7,5.

Gedenkemein pflanzen im Beet

Eine gute Bodenvorbereitung garantiert, dass sich Pfahlwurzel und Ausläufer gut aufbauen können. Mit dem richtigen Pflanzabstand kommen sich die Stauden nicht ins Gehege und bilden zügig einen dichten Teppich. Die besten Pflanz-Tipps zum Nachlesen:

  • Wurzelballen tränken: Topfballen in einen Eimer mit Regenwasser stellen.
  • Bodenbearbeitung: Beeterde umgraben, Steine, Unkraut und alte Wurzeln entfernen.
  • Pflanztechnik: geräumige Grube ausheben, Aushub mit Komposterde mischen, wassergetränkte Staude austopfen, mittig einpflanzen und angießen.
  • Pflanzabstand: 25 cm bis 30 cm, entspricht 15 bis 17 Pflanzen je m².

Wenn Sie Gedenkemein mit anderen Stauden vergesellschaften, können kräftige Ausläufer die Pflanznachbarn in Bedrängnis bringen. In diesem Fall dämmen Sie den Ausbreitungsdrang mit einer Wurzelsperre ein.

Gedenkemein pflanzen im Topf

Auf dem Balkon wird Gedenkemein idealerweise in einer humosen Blumenerde ohne Torfanteil gepflanzt. Zuschlagstoffe, wie Kokoserde als Torfersatz sowie Blähton machen das Substrat strukturstabil und gut durchlässig. Die anorganischen Blähtonkugeln dienen zugleich als Drainage auf dem Gefäßboden. Setzen Sie die Staude genauso tief in die Erde, wie zuvor im Kaufcontainer. Bemessen Sie die Pflanztiefe so, dass ein Gießrand freibleibt. Gießen Sie frisch gepflanzte Nabelnüsschen durchdringend an.

Exkurs

Gedenkemein Vergissmeinnicht Unterschied

Drei Raublattgewächse (Boraginaceae) begeistern mit himmelblauer Blütenpracht. Das sind die wichtigsten Unterschiede: Gedenkemein (Omphalodes verna) ist eine ausdauernde, bodendeckende Staude mit einer Wuchshöhe von 5 bis 15 cm. Die Blütezeit von Omphalodes verna erstreckt sich von April bis Mai. Im Gegensatz dazu gedeiht Vergissmeinnicht (Myosotis) als zweijährige Staude, die nach einer Überwinterung als Blattrosette von Mai bis Juli blüht. Mehrjähriges Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) blüht zeitgleich mit Gedenkemein, gedeiht kissenförmig ohne Ausläufer und wird mit 40 cm mehr als doppelt so groß.

Gedenkemein pflegen

Am richtigen Standort ist Gedenkemein sehr pflegeleicht. Tragende Säule im einfachen Pflegeprogramm ist eine ausreichende Wasserversorgung. Zu düngen ist die Staude nicht. Invasiver Ausbreitung schiebt die Teilung einen Riegel vor und fungiert zugleich als vegetative Vermehrung. Die optionale Schnittpflege kommt primär aus ästhetischen Gründen in Betracht. Im Pflanzgefäß ist winterhartes Gedenkemein dankbar für einen Winterschutz. Lesen Sie wichtige Pflege-Tipps in Kurzfassung:

Gießen

Frisch gepflanzt und während der Blütezeit ist die Gefahr von Trockenstress besonders groß. So gießen Sie Nabelnüsschen richtig:

  • Gedenkemein gleichmäßig feucht halten, vor allem nach der Pflanzung und während der Blütezeit.
  • Im Sommer unter dem dichten Laubdach von Gehölzen bei Trockenheit gießen oder sprengen (auch bei leichtem Regen).
  • Als Gießwasser überwiegend gesammeltes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwenden.

Vermehrung

Am einfachsten können Sie Gedenkemein durch Teilung vermehren. Diese Methode wirkt zugleich als Verjüngung und dämmt die Ausläuferbildung ein. So machen Sie es richtig:

  1. Gedenkemein im Frühjahr teilen.
  2. Wurzelballen mit dem Spaten abstechen.
  3. Grabegabel unter die Staude schieben und aus dem Boden heben.
  4. Abgestorbene, vergreiste Pflanzenteile entfernen.
  5. Wurzelballen auf eine feste Unterlage legen und halbieren.
  6. Teilstücke am neuen Standort pflanzen und angießen.

Die generative Vermehrung durch Aussaat ist möglich. Einkaufsquellen für Saatgut sind schwer zu finden. Hobbygärtner ernten die reifen Klausenfrüchte mit den einsamigen Kammern. Bis zum Frühjahr werden die Samen trocken und dunkel aufbewahrt für eine Anzucht auf der Fensterbank ab März oder die Direktaussaat ab April.

Schneiden

Mit verwelkten Blütenständen und eingezogenen Blättern ist Gedenkemein im Herbst keine Augenweide mehr. Sie können das morbide Verblassen gewähren lassen oder mit einem Staudenschnitt für Ordnung sorgen. Warten Sie ab, bis alle Pflanzenteile vollständig abgestorben sind. Bei diesem Prozess werden Nährstoffe aus den Blättern verlagert in den Wurzelballen als Energiereserve für den nächsten Austrieb. Mit einer Staudensichel oder Sense schneiden Sie das Laub bodeneben ab.

Überwintern

Als Bodendecker im Beet ist Gedenkemein zuverlässig winterhart. Gedeiht die Staude im Pflanzengefäß, ist der Wurzelballen angreifbar für Frost. Ein wärmender Wintermantel aus Vlies und eine Unterlage aus Holz beugen Frostschäden vor. Idealerweise überwintern Sie Nabelnüsschen als Topfpflanze im frostfreien, dunklen Winterquartier bei Temperaturen um 5° Celsius.

Beliebte Sorten

Im Garten freut sich die reine Ursprungsart Omphalodes verna über Gesellschaft durch diese schönen Gedenkemein-Sorten:

  • Alba: weiß blühende Sorte, schwachwüchsig, bildet weniger Ausläufer, 5-10 cm Wuchshöhe, 20-25 cm Wuchsbreite.
  • Elfenauge: zauberhaftes Gedenkemein, blüht himmelblau mit hellem Auge, wird bis 15 cm hoch und 30 cm breit.
  • Grandiflora: historische Sorte mit extra großen, strahlend blauen Blüten, 5-10 cm Wuchshöhe, bis 30 cm Wuchsbreite.
  • Lore Götz: besticht mit leuchtend-blauen Blüten und breit-lanzettlichen Schmuckblättern, Wuchshöhe 15-20 cm.

Den Wunsch nach einem Gedenkemein ohne Ausläufer erfüllt die Art Omphalodes cappadocica, auch bekannt als Kaukasus-Gedenkemein. Die horstbildende Staude blüht von April bis Juni mit enzianblauen Blüten.

FAQ

Ist Gedenkemein giftig?

Gedenkemein ist nicht giftig. Dieser Umstand macht die Staude zum idealen Bodendecker für den Familiengarten. Für Haustiere geht ebenfalls keine Gefahr aus von dem reizenden Frühlingsblüher mit himmelblauen Blüten und markantem Laubgewand.

Wo kann man Gedenkemein pflanzen?

Gedenkemein ist ein malerischer Bodendecker für halbschattige bis schattige Standort. Idealerweise pflanzen Sie die anspruchslose Staude unter Gehölzen oder am Gehölzrand, wo belaubte Kronen das Sonnenlicht filtern. Im diffusen Dämmerlicht setzen die himmelblauen Frühlingsblüten dekorative Akzente. Verwenden Sie Frühlings-Nabelnüsschen als Unterpflanzung von Clematis, Kletterrosen, Hortensien oder Sichtschutz-Sträuchern, denn Wurzeldruck verträgt die Staude problemlos.

Wann ist die beste Pflanzzeit für Frühlings-Nabelnüsschen?

Frühlings-Nabelnüsschen als Topfware können Sie vom Frühling bis in den Herbst pflanzen. Beste Pflanzzeit für die Staude ist im Spätsommer und Herbst. Im sonnenwarmen Gartenboden kann Gedenkemein zügig Wurzeln schlagen und ist gewappnet für den ersten Frost.

Was sind gute Pflanznachbarn für Gedenkemein?

Vergesellschaften Sie Gedenkemein mit anderen schattenverträglichen Stauden, die sich gegen die kräftigen Ausläufer zu wehren wissen. Empfehlenswerte Pflanznachbarn sind: Funkien (Hosta), Bergenien (Bergenia), Lerchensporn (Corydalis), Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis) und Schlüsselblumen (Primula). Wo Licht Mangelware ist harmonieren Blattschmuckpflanzen eindrucksvoll mit himmelblauen Gedenkemein-Blüten. Hierzu zählen Purpurglöckchen (Heuchera), Frauenmantel (Alchemilla) sowie Ziergräser, wie die weißrandige Japan-Segge (Carex morrowii).

Bilder: islavicek / Shutterstock