Frauenmantel

Die Blätter des Frauenmantels

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Schon im Mittelalter gehörte der Frauenmantel mit dem botanischen Namen Alchemilla zu den bekannten wilden Heilpflanzen. Besonders die Inhaltsstoffe der Blätter haben positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus und können auf verschiedene Arten verwendet werden.

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Die Blätter vom Frauenmantel haben heilende Kräfte
AUF EINEN BLICK
Wie sehen die Blätter des Frauenmantels aus?
Das Wildkraut, das ursprünglich aus Asien oder dem östlichen Europa kommt, hat je nach Art nierenförmige bis rundliche, intensivgrüne Blätter. Diese sind gelappt: Alle Blattnerven wachsen von einem zentralen Punkt am Ansatz des Blattstiels aus.

Haben die Blätter ein charakteristisches Merkmal?

Die Blätter des Frauenmantels, der neben dem Anbau im Gartenbeet auch in, aufgrund seines kriechenden Wachstums, möglichst großen Töpfen kultiviert werden kann, hat ein einzigartiges Merkmal. Dabei handelt es sich um Tautropfen, die sich jeden Tag an der Oberfläche der Blätter bilden. Im Mittelalter gab man der Pflanze aufgrund dieses naturbedingten, aber sehr erstaunlichen Phänomens den Namen Alchemistenkraut.

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Kann man die Blätter des Frauenmantels essen?

Die Blätter des Frauenmantels sind essbar.
Bei folgenden Krankheiten beziehungsweise gesundheitlichen Beschwerden können sie eingesetzt werden, da ihnen seit dem Mittelalter eine positive Wirkung auf die Gesundheit zugeschrieben wird:

  • Durchfall und Blähungen
  • Nierenbeschwerden
  • Beschwerden am Magen-Darm-Trakt
  • Entzündungen
  • Schlecht heilende Wunden
  • Juckreiz
  • Menstruationsbeschwerden

Tipp

Neben den Blättern können auch die Blüten des Frauenmantels verzehrt werden – zum Beispiel in Salaten oder als Dekoration von Speisen.

Welche Inhaltsstoffe sind in Frauenmantelblättern enthalten?

Die Blätter des Frauenmantels, die von April bis August geerntet werden können, enthalten besonders viele Gerbstoffe. Weiterhin sind darin auch Bitterstoffe sowie Flavonoide enthalten.
Besonders die Gerbstoffe haben der Pflanze zu ihrem Ansehen in der Naturheilkunde verholfen. Sie wirken adstringierend, also zusammenziehend. Dieser Effekt kann sowohl auf der Haut bei Entzündungen helfen als auch bei einer erhöhten Blutungsneigung. Auch bei Magen-Darm-Infekten verschafft der adstringierende Effekt schnell Linderung.

Wofür werden die Blätter des Frauenmantels verwendet?

Die Blätter der Alchemilla vulgaris werden hauptsächlich als Tee verwendet. Dazu sind frische Blätter sehr gut geeignet. Sie werden möglichst direkt nach der Ernte einfach mit heißem Wasser überbrüht und müssen kurz ziehen.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten für die frischen Blätter sind:

  • Wildkräutersalate
  • Würzmittel für Gemüse- und Kräutersuppen
  • Säfte in Kombination mit unterschiedlichen Obstsorten

Können die Blätter auch getrocknet werden?

Zumindest theoretisch können die Blätter des Frauenmantels getrocknet werden. Allerdings verändert sich ihr Geschmack dabei stark: Die Blätter haben im getrockneten Zustand einen deutlich höheren Anteil an Bitterstoffen. Als Küchenkraut sind sie dann nicht mehr zu gebrauchen, da sie einfach zu bitter schmecken. Die getrockneten Blätter können allenfalls zur Teezubereitung verwendet werden, aber auch da ist mit geschmacklichen Einbußen zu rechnen. An der Heilwirkung ändert das Trocknen nichts.

Tipp

Frauenmantel selber ernten

Wer keinen Frauenmantel im Garten hat, kann sich nach wild wachsenden Exemplaren umsehen. Mit ein wenig Glück werden Sie an Waldrändern von den Alpen bis ins Tiefland fündig. Auch auf Weiden und an feuchten Standort mit nährstoffreicher Erde füllt sich das Rosengewächs (Rosaceae) äußerst wohl.

Bilder: Ирина Белых / stock.adobe.com