Frangipani

Frangipani Probleme? Pflegetipps für ein prächtiges Wachstum

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Die Frangipani, auch Tempelbaum genannt, bezaubert mit exotischen Blüten und ihrem intensiven Duft. Dieser Artikel bietet eine umfassende Pflegeanleitung für die Kultivierung dieser tropischen Schönheit.

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Die Frangipani ist sehr empfindlich

Der ideale Standort für die sonnenverliebte Frangipani

Ihre Frangipani liebt Wärme und reichlich Sonnenlicht. Ein Standort, der täglich bis zu fünf Stunden direkte Sonne bietet, ist optimal. Ein Platz an einer nach Süden ausgerichteten Wand kann helfen, die Pflanzen vor starkem Wind zu schützen und gleichzeitig maximale Sonneneinstrahlung zu gewährleisten.

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Ab Mitte Mai, wenn die Nachttemperaturen zuverlässig über 10 °C liegen, können Sie die Pflanze ins Freie stellen. Hier gedeiht sie besonders gut, blüht intensiv und entfaltet ihren Duft. Bis etwa Ende September darf die Frangipani draußen bleiben, bevor die Temperaturen wieder sinken und die Pflanze ins Haus oder in einen Wintergarten gebracht werden sollte.

In Innenräumen bevorzugt die Frangipani ebenfalls helle Standorte. Wintergärten oder lichtdurchflutete Wohnräume sind ideal. Achten Sie darauf, dass die Pflanze nicht Zugluft ausgesetzt ist, da dies zu Wachstumsschäden führen kann.

Die richtige Wasserversorgung – ein Balanceakt

Die Frangipani ist in den Sommermonaten auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. An besonders heißen Tagen kann es notwendig sein, die Pflanze morgens und abends zu gießen. Dabei sollten Sie darauf achten, das Wasser direkt am Stamm und nicht über die Blätter zu gießen, um Verbrennungen durch die Sonne zu vermeiden.

Ebenso wichtig wie die Wassergaben ist die Vermeidung von Staunässe. Die Erde sollte zwischen den Wassergaben gut abtrocknen. Eine Drainageschicht aus Materialien wie Blähton, Splitt oder Kies am Boden des Pflanzgefäßes kann dabei helfen, überschüssiges Wasser abzuleiten und Wurzelfäule zu verhindern.

Im Herbst wird die Wasserversorgung allmählich reduziert. Während der Winterruhe ist es sogar notwendig, das Gießen vollständig einzustellen, bis die Pflanze im Frühjahr wieder aktiv wird. Dabei sollten die Temperaturen während der Winterruhe zwischen 10 und 15 °C liegen. Eine ausreichende, aber maßvolle Wasserversorgung während der gesamten Wachstumsperiode schafft ideale Bedingungen für eine gesunde und blühfreudige Frangipani.

Düngung für ein gesundes Wachstum und üppige Blütenpracht

Während der Wachstumsphase von Anfang Mai bis Anfang September sollten Sie Ihre Frangipani regelmäßig düngen, um deren gesundes Wachstum und Blütenbildung zu unterstützen. Ein Flüssigdünger, der ins Gießwasser gemischt wird, ist dafür besonders geeignet.

Für Jungpflanzen, die noch nicht blühen, ist ein stickstoffreicher Dünger empfehlenswert. Dieser fördert das Wachstum und die Bildung robuster Triebe. Achten Sie jedoch bei älteren, blühfähigen Pflanzen darauf, einen Dünger mit höherem Phosphorgehalt zu verwenden. Phosphor unterstützt die Bildung von Blüten und stärkt das Wurzelwachstum.

Gebühren Sie Ihren Frangipani etwa alle 14 Tage eine Düngung. Besonders in Pflanzgefäßen kann es durch das regelmäßige Gießen zu einem Verlust von Nährstoffen kommen, weshalb Ihre Pflanzen auf eine regelmäßige Versorgung mit Hauptnährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium angewiesen sind. Zudem sind auch Mikronährstoffe wie Eisen, Mangan und Zink wichtig, um die Gesundheit der Pflanze langfristig zu sichern.

Ab Oktober sollten Sie die Düngung einstellen, da die Frangipani in ihre Winterruhe übergeht. Während dieser Zeit benötigt die Pflanze keine zusätzliche Nährstoffversorgung und sollte auch nicht mehr gegossen werden. Dies hilft der Pflanze, ihre Energie zu speichern und sich optimal auf die nächste Wachstumsperiode im Frühjahr vorzubereiten.

Das passende Substrat für die Frangipani

Für ein optimales Wachstum benötigt die Frangipani ein Substrat, das gut durchlässig und leicht sauer ist. Ein Substrat, das sowohl die Drainage als auch die Belüftung der Wurzeln gewährleistet, trägt maßgeblich zur Gesundheit und Blühfreude der Pflanze bei.

Eine bewährte Mischung besteht aus:

  • 15 % Baumrindenstücke: Baumrinde sorgt für eine stabile Struktur des Bodens und stellt ein leicht saures Milieu sicher.
  • 30 % Perlit: Perlit-Partikel verbessern die Luftzirkulation im Boden, sodass die Erde nicht zu lange nass bleibt.
  • 55 % Kakteenerde: Diese Erde bietet eine lockere Struktur mit wenig organischem Material, die eine effiziente Drainage unterstützt.

Diese Kombination hilft dabei, überschüssiges Wasser sofort abzuleiten und die Wurzeln mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Zusätzlich kann eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes aus Blähton, Kies oder Splitt weitere Staunässe verhindern. Mit einem gut zusammengestellten Substrat tragen Sie dazu bei, dass Ihre Frangipani nicht nur kräftig und gesund bleibt, sondern auch ihre prachtvollen Blüten voll ausbilden kann.

Umtopfen – nur bei Bedarf

Ein Umtopfen Ihrer Frangipani ist erst dann notwendig, wenn das Wurzelwerk den Topf vollständig durchdrungen hat. Dies geschieht in der Regel im Abstand von etwa zwei bis fünf Jahren. Der neue Topf sollte nur geringfügig größer sein als der vorherige, um Stress für die Pflanze zu minimieren. Achten Sie darauf, dass der Topf über ausreichende Abzugslöcher verfügt, um Staunässe zu vermeiden.

Der beste Zeitpunkt für das Umtopfen ist das Frühjahr, unmittelbar nach der Winterruhe, da die Pflanze dann in die Wachstumsperiode startet. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Fügen Sie eine Drainageschicht von 1-2 cm Höhe, wie Blähton, am Topfboden ein.
  • Wählen Sie einen neuen Topf, der nur um 1-2 cm größer ist als der vorherige.
  • Setzen Sie die Frangipani behutsam in den neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit frischem Substrat auf.
  • Leichtes Andrücken der Erde und vorsichtiges Angießen.

Nach dem Umtopfen sollten Sie auf das Düngen für etwa vier Monate verzichten und die Pflanze zunächst nicht direkt in die volle Sonne stellen, um weiteren Stress zu vermeiden. Der Einsatz eines gut durchlässigen Substrats und einer Drainageschicht sorgt dafür, dass Ihre Frangipani gut etabliert wird und gesund weiter wächst.

Die Winterruhe der Frangipani

Wenn der Herbst naht und die Temperaturen unter 10 °C fallen, ist es Zeit, die Frangipani auf die Winterruhe vorzubereiten. Im Oktober beginnen Sie damit, die Wassergaben allmählich zu reduzieren. Sobald die Pflanze beginnt, ihre Blätter abzuwerfen, hat sie ihre Ruhephase eingeläutet.

Die richtige Überwinterung erfolgt an einem hellen Ort bei gleichmäßigen Temperaturen zwischen 10 und 15 °C, da die Frangipani empfindlich auf Kälte reagiert. Temperaturen unter 10 °C können Kälteschäden verursachen. Wählen Sie daher einen frostfreien und vor kalter Zugluft geschützten Platz, wie einen Wintergarten oder ein gut temperiertes Zimmer.

Während der Wintermonate, von November bis April, benötigt die Frangipani nahezu keine Pflege. Stellen Sie das Gießen komplett ein, um Wurzelfäule zu vermeiden, da die Pflanze ausreichend Wasser in ihren Stamm und Ästen speichert. Auch das Düngen sollte unterlassen werden, da die Pflanze in dieser Zeit keinen Nährstoffbedarf hat.

Sollte der Stamm während der Winterruhe runzelig werden, genügt eine kleine Wassergabe, um die Pflanze zu stabilisieren. Ab Ende März können Sie die Frangipani schrittweise wieder an wärmere Bedingungen gewöhnen, indem Sie sie an einen heller werdenden Standort bringen und langsam mit sparsamen Wassergaben beginnen.

Mit diesen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihre Frangipani die Winterruhe gesund übersteht und im Frühjahr mit frischem Austrieb und neuer Blütenpracht erfreut.

Schädlinge und Krankheiten – Vorbeugen ist besser als Bekämpfen

Eine robuste Frangipani ist weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Ein wichtiger Aspekt der Vorbeugung ist die Gewährleistung optimaler Pflegebedingungen, da eine gesunde Pflanze besser gegen Befall gewappnet ist. Dennoch können Schädlinge wie Spinnmilben, Thripse und Blattläuse auch gut gepflegte Frangipani befallen.

Die häufigsten Schädlinge sind:

  • Spinnmilben: Erkennbar durch gelbliche bis rötliche Färbung und feine Gespinste auf der Blattunterseite.
  • Thripse: Diese Insekten variieren in der Farbe von weiß bis schwarz und verursachen silbrig-weiße Stellen auf den Blättern.
  • Blattläuse: Diese kleinen Schädlinge sind meist grün oder schwarz und sammeln sich an jungen Trieben und Blattunterseiten.

Um diese Schädlinge zu bekämpfen und vorzubeugen, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Blätter der Pflanze regelmäßig, insbesondere die Unterseiten, um einen Befall frühzeitig zu erkennen.
  2. Isolierung der befallenen Pflanzen: Stellen Sie befallene Pflanzen sofort separat, um eine Ausbreitung auf andere Pflanzen zu verhindern.
  3. Erhöhte Luftfeuchtigkeit: Eine feuchte Umgebung erschwert es vielen Schädlingen, sich zu verbreiten, beispielsweise durch regelmäßiges Besprühen der Pflanze mit Wasser.
  4. Natürliche Feinde nutzen: Setzen Sie natürliche Fressfeinde wie Florfliegen oder Marienkäfer ein, die helfen, die Schädlingspopulation in Schach zu halten.
  5. Sorgfältige Wasser- und Düngungspraktiken: Achten Sie darauf, die Frangipani nicht zu überwässern, da zu viel Feuchtigkeit das Risiko von Pilzinfektionen erhöht. Ebenso wichtig ist die regelmäßige und angemessene Düngung, um die Pflanze stark und widerstandsfähig zu halten.

Sollte es trotz präventiver Maßnahmen zu einem stärkeren Schädlingsbefall kommen, können Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Bei leichterem Befall hilft oft schon das Abspülen der Blätter mit Wasser oder das Besprühen mit einer milden Seifenlauge.

Vermehrung der Frangipani durch Stecklinge

Die Vermehrung der Frangipani durch Stecklinge ist eine bewährte Methode, die schnell zum Erfolg führt. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die erfolgreiche Vermehrung:

  1. Trocknen der Schnittstellen: Lassen Sie die frisch geschnittenen Stecklinge einige Tage an der Luft trocknen. Diese Maßnahme verhindert, dass überschüssiger Milchsaft aus der Schnittstelle austritt und die Wunde versiegelt wird.
  2. Auswahl geeigneter Stecklinge: Schneiden Sie kräftige und gesunde Triebe der Frangipani ab, die etwa 25 cm lang und ungefähr 2 cm dick sind. Nutzen Sie ein scharfes, sauberes Messer und prüfen Sie, dass die Stecklinge frei von Krankheiten und Schädlingen sind.
  3. Einpflanzen der Stecklinge: Bereiten Sie ein Pflanzgefäß mit einer Mischung aus zwei Dritteln Anzuchterde und einem Drittel grobem Sand vor, um eine gute Durchlässigkeit zu gewährleisten. Stecken Sie die getrockneten Stecklinge 2 bis 4 cm tief in die Erde und stützen Sie sie gegebenenfalls mit Stäben ab, um Stabilität zu gewährleisten.
  4. Pflege der Stecklinge: Wechseln Sie bei Bedarf alle paar Tage das Wasser im Gefäß, falls Sie die Stecklinge während der ersten Wochen in Wasser anstelle von Erde anziehen. Achten Sie darauf, die Erde nicht vollständig austrocknen zu lassen.
  5. Bewässerung und Standort: Gießen Sie die Stecklinge gut an und sorgen Sie dafür, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass gehalten wird. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen warmen, hellen Ort, der etwa 25 °C Bodenwärme bietet.
  6. Wurzelbildung und Umpflanzen: Nach etwa drei Wochen beginnen die Stecklinge, Wurzeln zu bilden. Sobald diese Wurzeln mehrere Zentimeter lang sind, können Sie die bewurzelten Stecklinge in die Erde umsetzen. Halten Sie die Erde weiterhin gleichmäßig feucht.

Mit diesen Schritten schaffen Sie ideale Voraussetzungen, um aus Ihren Stecklingen gesunde, blühfreudige Frangipani-Pflanzen zu ziehen.

Bilder: Cynthia Shirk / Shutterstock