Frangipani

Frangipani als Zimmerpflanze: Pflege und Standort-Tipps

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Die Frangipani, auch Plumeria genannt, verzaubert mit ihren exotischen Blüten und ihrem betörenden Duft. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Pflege, von Standort und Gießen bis hin zur Überwinterung und Krankheitsvorbeugung.

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Die Frangipani ist eine anspruchsvolle Zimmerpflanze

Standort und Lichtbedürfnisse

Die Frangipani benötigt ganzjährig einen sehr hellen und sonnigen Standort, um optimal zu gedeihen. Ein Platz am Südfenster oder in einem beheizten Wintergarten, wo sie täglich mindestens fünf Stunden direkte Sonneneinstrahlung erhält, ist ideal. Im Sommer kann die Plumeria ins Freie gestellt werden, etwa auf die Terrasse oder in den Garten. Hierbei sollte die Pflanze langsam an die direkte Sonne gewöhnt werden, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Achten Sie darauf, dass die Nachttemperaturen nicht unter 15 °C fallen, um Kälteschäden zu vermeiden.

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Sollten die Lichtverhältnisse im Winter nicht ausreichen, kann zusätzlich auf eine Pflanzenlampe mit speziellem LED-Licht zurückgegriffen werden. Vor Zugluft und starken Temperaturschwankungen sollte die Pflanze ebenfalls geschützt werden.

Gießen und Düngen

Während der Wachstumsperiode, die von Mai bis September dauert, benötigt die Frangipani regelmäßige Wassergaben. Gießen Sie die Pflanze vorsichtig und kräftig, jedoch nur, wenn die obere Erdschicht abgetrocknet ist, um Staunässe zu vermeiden. Nutzen Sie zum Gießen die Morgenstunden und gießen Sie direkt am Stamm, um die Blätter vor Verbrennungen zu schützen. In besonders heißen Perioden sollten Sie die Erde regelmäßig kontrollieren, um ein Austrocknen zu verhindern.

Die Düngung ist entscheidend für die Blütenbildung. Versorgen Sie die Frangipani von Anfang Mai bis Anfang September alle zwei Wochen mit einem phosphorreichen Flüssigdünger. Jüngere Pflanzen, die noch nicht blühen, benötigen einen stickstoffreichen Dünger, um das vegetative Wachstum zu unterstützen. Während der Ruhephase von Oktober bis April sollten Wassergaben und Dünger stark reduziert werden. In dieser Zeit genügt es, nur gelegentlich und sparsam zu gießen, und auf Dünger gänzlich zu verzichten.

Umtopfen und Substrat

Das Umtopfen der Frangipani erfolgt am besten im Frühjahr vor Beginn der Wachstumsperiode. Topfen Sie die Pflanze nur um, wenn das Substrat vollständig durchwurzelt ist, was etwa alle zwei bis fünf Jahre der Fall sein kann. Verwenden Sie einen Topf, der nur wenige Zentimeter größer als der bisherige ist, und achten Sie darauf, dass er ausreichend Drainagelöcher besitzt. Eine zusätzliche Kiesschicht am Topfboden verhindert Staunässe.

Für das Substrat eignet sich eine Mischung aus Kakteenerde, Perlite und Pinienrinde im Verhältnis 55 % Kakteenerde, 30 % Perlite und 15 % Pinienrinde. Diese Mischung gewährleistet eine gute Drainage und Belüftung der Wurzeln. Nach dem Umtopfen sollten Sie die Erde leicht andrücken und die Pflanze mäßig gießen. Verzichten Sie in den ersten vier Monaten nach dem Umtopfen auf Dünger, da die frische Erde bereits genügend Nährstoffe enthält.

Vermehrung

Die Vermehrung der Frangipani erfolgt am einfachsten über Stecklinge oder Samen.

Vermehrung durch Stecklinge

  1. Schneiden Sie etwa 20 bis 25 Zentimeter lange, dicke Zweige einer gesunden Pflanze ab. Tragen Sie dabei Handschuhe, um Kontakt mit dem giftigen Milchsaft zu vermeiden.
  2. Lassen Sie die Schnittstellen mehrere Tage an der Luft trocknen, damit der Milchsaft austreten und die Wunden sich verschließen können.
  3. Setzen Sie die getrockneten Stecklinge zwei bis vier Zentimeter tief in eine Mischung aus zwei Drittel Anzuchterde und einem Drittel grobem Sand. Stützen Sie die Stecklinge mit kleinen Stützstäben und ummanteltem Bindedraht, damit sie stabil stehen.
  4. Platzieren Sie die Stecklinge an einem warmen Ort mit etwa 25 Grad Celsius. Wässern Sie die Erde gleichmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe. Die Wurzeln sollten nach etwa drei Wochen beginnen zu wachsen.

Vermehrung durch Samen

  1. Geben Sie die Samen in eine Schale mit mäßig befeuchteter Aussaaterde und bedecken Sie diese leicht mit dem Substrat. Alternativ können Sie die Samen leicht schräg in die Erde stecken, sodass der Flügel des Samens noch herausschaut.
  2. Stellen Sie die Schale an einen hellen und warmen Standort bei etwa 25 Grad Celsius. Bedecken Sie die Schale mit einer durchsichtigen Plastiktüte, um ein günstiges Mikroklima zu schaffen. Halten Sie das Substrat bis zur Keimung gleichmäßig feucht.
  3. Die Samen keimen in der Regel innerhalb von drei Wochen. Wenn die Keimlinge mehr als vier Blätter zeigen, können sie in Einzeltöpfe umgesetzt werden.

Beide Methoden erfordern Geduld. Bedenken Sie, dass Frangipani-Pflanzen aus Samen erst nach mehreren Jahren blühen, während Stecklinge schneller zur Blüte gelangen können.

Überwinterung

Die Frangipani, eine tropische Pflanze, benötigt während der Wintermonate besondere Sorgfalt, da sie nicht frosthart ist. Überwintern Sie die Frangipani an einem hellen und kühlen Ort bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius. Ein Wintergarten oder ein beheiztes Gewächshaus eignet sich hierfür ideal.

Reduzieren Sie die Wassergaben ab September schrittweise und stellen Sie die Düngung vollständig ein. Gießen Sie ab Oktober nur noch sehr sparsam, etwa einmal pro Woche, um Staunässe zu vermeiden. Halten Sie die Pflanze während der Wintermonate nahezu trocken, da sie in dieser Phase die meisten Blätter abwirft und kaum Wasser benötigt.

Einige immergrüne Arten wie die Plumeria obtusa behalten ihre Blätter auch im Winter. Diese sollten ebenfalls in einem hellen Raum bei Temperaturen knapp über 10 Grad Celsius überwintert werden, benötigen aber ebenfalls kaum Wasser.

Im Frühjahr, ab Ende März, können Sie die Frangipani langsam wieder an wärmere Bedingungen gewöhnen. Beginnen Sie mit mäßigen Wassergaben und steigern diese allmählich bis Mai, wenn die Pflanze ihren normalen Wachstumsrhythmus wieder aufnimmt.

Krankheiten und Schädlinge

Frangipanis können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden, die oft durch falsche Pflegebedingungen begünstigt werden. Besonders problematisch sind hierbei Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall.

Häufige Schädlinge

  • Spinnmilben: Helle Sprenkel auf den Blättern, feine Gespinste besonders auf der Blattunterseite und an den Blattstielen. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit hoch und vermeiden Sie Staunässe. Spülen Sie die Pflanze bei leichtem Befall mit Wasser ab oder verwenden Sie eine Seifenlauge.
  • Thripse: Silbrig-weiße Stellen auf den Blättern, kleine, punktuelle Schäden und deformierte Blätter. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig, insbesondere die Blattunterseiten, und nutzen Sie Seifenlauge oder spezielle Pflanzenschutzmittel bei Befall.
  • Blattläuse und Weiße Fliegen: Klebrige Beläge auf den Blättern, sichtbare kleine Insekten und verklebte Blattspitzen. Spritzen Sie die Pflanze mit Wasser ab und setzen Sie natürliche Fressfeinde ein.

Pilzkrankheiten

Wurzelfäule und andere Pilzerkrankungen: Absterben der Wurzeln, welke und verfaulte Blätter, bräunliche Verfärbungen. Stellen Sie sicher, dass die Pflanze gut drainiert ist und die Wurzeln nicht dauerhaft im Wasser stehen. Reduzieren Sie die Gießmenge während der Ruhephase und behandeln Sie befallene Pflanzen mit Fungiziden.

Weitere Tipps

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie Ihre Frangipani regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten und Schädlingen. Besonders die Blattunterseiten und die Achseln der Blätter sollten dabei inspiziert werden.
  • Isolation: Isolieren Sie befallene Pflanzen sofort, um einer Ausbreitung vorzubeugen.
  • Optimale Pflegebedingungen: Halten Sie die Pflanze gesund durch ausreichende Lichtzufuhr, richtige Bewässerung und regelmäßiges Düngen. Gesunde Pflanzen sind widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen und Krankheiten.

Indem Sie auf gute Pflege achten und präventive Maßnahmen ergreifen, können Sie viele Probleme schon im Vorfeld vermeiden und die Schönheit Ihrer Frangipani langfristig genießen.

Giftigkeit

Frangipanis, auch als Plumeria bekannt, gehören zur Familie der Hundsgiftgewächse und sind in allen Pflanzenteilen giftig. Der milchige Pflanzensaft enthält toxische Alkaloide, die bereits bei Hautkontakt starke Reizungen, Rötungen und Entzündungen verursachen können. Beim Verschlucken können zudem Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.

Für Haushalte mit Kindern und Haustieren ist besondere Vorsicht geboten. Um das Risiko zu minimieren, sollten beim Beschneiden oder Umtopfen der Pflanzen stets Handschuhe getragen werden, um direkten Kontakt mit dem Pflanzensaft zu vermeiden. Diese Schutzmaßnahme ist wichtig, um Hautreaktionen und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu verhindern.

Denken Sie daran, die Frangipani außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren zu platzieren, da der Verzehr kleinerer Pflanzenteile für Haustiere sehr gefährlich sein kann.

Bilder: Christine C Brooks / Shutterstock