Fingerhut

Fingerhut-Aussaat: Erfolgreiches Anzüchten leicht gemacht

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Der Fingerhut, eine Pflanze mit eindrucksvollen Blütenständen, ist eine Bereicherung für jeden Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Vermehrung des Fingerhuts.

Fingerhut Aussaat

Aussaatzeitpunkt für den Fingerhut

Die Aussaat des Fingerhuts kann sowohl im Haus als auch im Freiland erfolgen, abhängig von Ihren Vorlieben.

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Aussaat im Haus

  • Ganzjährig möglich: Da der Fingerhut zweijährig ist, können Sie durch die Anzucht im Haus bereits im ersten Jahr eine ausreichende Pflanzengröße für die Blüte im Folgejahr erreichen.
  • Anzuchttöpfe und Substrat: Verwenden Sie Anzuchttöpfe aus Zellulose, die das Pikieren der Jungpflanzen erleichtern. Kokoserde ist besonders geeignet, da sie Nährstoffe gut speichert.
  • Aussaat und Bewässerung: Drücken Sie die Samen des Fingerhuts nur leicht an die Erdoberfläche, da Fingerhut ein Lichtkeimer ist. Halten Sie die Erde feucht, aber nicht nass, um ein Wegschwemmen der Samen zu vermeiden. Eine Ballbrause oder Blumenspritze eignet sich zur Bewässerung.
  • Keimung: Die Samen keimen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius innerhalb von 10 bis 20 Tagen. Wenn sich das zweite Blattpaar gebildet hat und die Nachttemperaturen über 10 Grad Celsius liegen, können die Jungpflanzen ins Freiland umziehen.

Aussaat im Freiland

  • Ab Mitte Mai: Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, können die Samen im Freiland ausgesät werden. Die Bodentemperatur sollte mindestens 10 Grad Celsius betragen.
  • Standort und Boden: Wählen Sie einen halbschattigen Standort mit feuchtem, humosem und leicht saurem Boden.
  • Aussaat und Bewässerung: Die Samen werden leicht an die Erdoberfläche angedrückt und gleichmäßig bewässert. Feuchtigkeit ist entscheidend für die Keimung.
  • Pflanzabstand: Halten Sie einen Abstand von etwa 35 bis 40 Zentimetern zwischen den Pflanzen ein.

Geeigneter Standort für den Fingerhut

Für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blütenpracht sollten Sie folgende Standortbedingungen beachten:

  • Lichtverhältnisse: Halbschattige Standorte sind ideal, jedoch kommt der Fingerhut auch mit sonnigen Plätzen zurecht, solange der Boden feucht bleibt.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte humos, nährstoffreich und leicht sauer sein. Eine lockere und durchlässige Struktur ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden.
  • Feuchtigkeitsbedarf: Ein gleichmäßig feuchter Boden ist entscheidend, ohne dass Staunässe entsteht.

Pflege des Fingerhuts

Die Pflege der Fingerhutpflanze erfordert einige grundlegende Maßnahmen:

  • Bodenpflege: Lockern Sie den Boden regelmäßig und mulchen Sie ihn mit halb verrottetem Laub, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwuchs zu reduzieren.
  • Bewässerung: Halten Sie den Boden stets feucht, besonders während Trockenperioden, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.
  • Verblühtes entfernen: Schneiden Sie regelmässig verwelkte Blüten ab, um neue Blüten zu fördern und eine unkontrollierte Selbstaussaat zu verhindern. Ein Rückschnitt bis auf Bodennähe im Herbst kann die Pflanzengesundheit unterstützen.

Fingerhut im Topf

Fingerhut kann auch effektiv in Töpfen kultiviert werden:

  • Topfgröße und Drainage: Verwenden Sie Pflanzgefäße mit einem Volumen von mindestens 10 bis 15 Litern und sorgen Sie für eine gute Drainage mit Abflusslöchern und einer Drainageschicht.
  • Substrat: Eine Mischung aus hochwertiger Blumenerde und etwa einem Sechstel Sand eignet sich gut.
  • Standort: Platzieren Sie den Topf an einem hellen oder halbschattigen Standort.
  • Bewässerung und Düngung: Halten Sie die Erde leicht feucht und düngen Sie im zweiten Vegetationsjahr alle zwei bis drei Wochen mit Bio-Flüssigdünger oder Brennnesseljauche.
  • Verblühtes entfernen: Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blüten, um die Bildung neuer Blüten anzuregen.

Vermehrung des Fingerhuts

Die Vermehrung des Fingerhuts erfolgt einfach durch Aussaat:

  1. Samen sammeln: Sammeln Sie die reifen Samen aus den verwelkten Blütenständen im Spätsommer.
  2. Trocknen: Lassen Sie die gesammelten Blüten an einem trockenen, luftigen Ort auf Küchenpapier einige Tage trocknen.
  3. Samen extrahieren: Geben Sie die getrockneten Blüten in eine Dose oder Tüte und schütteln Sie sie kräftig, um die Samen zu lösen.
  4. Aussaat: Säen Sie die Samen im Juni bis August entweder direkt ins Beet oder in kleine Pflanztöpfe und drücken Sie sie leicht auf die Erde.
  5. Standort: Wählen Sie halbschattige Standorte mit feuchtem, humosem Boden und einem Abstand von 35 bis 40 Zentimetern.
  6. Bewässerung: Befeuchten Sie die Samen mit einem feinen Sprühnebel und halten Sie die Erde stets leicht feucht.

So können Sie jährlich neue Fingerhut-Pflanzen heranziehen und Ihren Garten mit ihrer erhabenen Blütenpracht bereichern.

Bilder: shihina / iStockphoto