Fingerhut vermehren: So gelingt’s im eigenen Garten
Fingerhut lässt sich einfach im Garten vermehren, entweder durch Aussaat oder durch die Nutzung der natürlichen Selbstaussaat. Dieser Artikel erklärt die effektivsten Methoden der Vermehrung, um im Folgejahr die Schönheit der Fingerhutblüten genießen zu können.

Der Zeitraum Juni bis August bietet optimale Bedingungen für die Fingerhutaussaat.
Fingerhut Vermehrung – Einfache Aussaat im Garten
Die direkte Aussaat im Garten ist eine unkomplizierte Methode, um Fingerhut erfolgreich zu vermehren. Der Zeitraum zwischen Juni und August bietet die optimalen klimatischen Bedingungen für die Keimung der Samen.
Vorbereitung des Beets
Ein halbschattiger Standort mit humosem, leicht feuchtem Boden bietet ideale Bedingungen für den jungen Fingerhut. Bereiten Sie das Beet durch gründliches Lockern des Bodens vor. Eine Mischung der feinen Samen mit etwas Sand erleichtert die gleichmäßige Verteilung beim Ausstreuen.
Samen aussäen
Streuen Sie die sehr feinen Samen des Fingerhuts breitwürfig auf die vorbereitete Fläche und drücken Sie diese leicht an. Da Fingerhut ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Sorgen Sie dafür, dass die Aussaat konstant feucht bleibt, ohne Staunässe zu verursachen.
Weitere Pflege nach der Aussaat
Halten Sie das Beet bis zum Erscheinen der Keimlinge gleichmäßig feucht. Die Keimung dauert in der Regel zwischen zwei und vier Wochen, abhängig von den herrschenden Temperaturen und der Bodenfeuchtigkeit.
Abstand zwischen den Pflanzen
Wenn die jungen Pflanzen eine Höhe von etwa 5–10 cm erreicht haben, setzen Sie sie auf einen Pflanzabstand von etwa 50 cm. Dies ermöglicht jeder Pflanze genügend Platz zum Wachsen und zur optimalen Entwicklung.
Schutz und Pflege
Schützen Sie die jungen Pflanzen während der Wachstumsphase vor starkem Wind und extremen Wetterbedingungen und Überwintern. Eine Mulchschicht aus halbverrottetem Laub kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und diesen zu verbessern. Schneiden Sie die Pflanzen regelmäßig, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
So lässt sich Fingerhut durch einfache Aussaat im Garten vermehren und wird im kommenden Jahr durch seine beeindruckenden Blütenstände neue Farb- und Strukturakzente in Ihr Beet bringen.

Das Vorziehen im Haus fördert die Kontrolle über die Keimbedingungen des Fingerhuts
Fingerhut Vermehrung – Vorziehen im Haus
Das Vorziehen von Fingerhut im Haus bietet eine genauere Kontrolle über die Keimbedingungen und ist besonders nützlich in Regionen mit kurzen Sommern. Durch diese Methode lassen sich starke Jungpflanzen heranziehen, die später im Garten gedeihen.
Aussaatvorbereitung
Füllen Sie kleine Anzuchttöpfe oder Pflanzschalen mit nährstoffarmer, gut durchlässiger Anzuchterde (7,00€ bei Amazon*). Legen Sie je einen Samen in jeden Topf und drücken Sie ihn leicht an. Die Samen sollten nur leicht mit Erde bedeckt werden, da Fingerhut ein Lichtkeimer ist.
Standort und Temperatur
Stellen Sie die Töpfe an einen warmen, hellen Ort, zum Beispiel eine Fensterbank mit indirektem Licht. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 18 und 22 °C. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Die Keimung dauert in der Regel 2 bis 4 Wochen.
Pflege der Keimlinge
Sorgen Sie dafür, dass die gekeimten Pflanzen weiterhin an einem hellen Ort bei gleichbleibend feuchter Erde stehen. Schützen Sie sie vor direkter Sonneneinstrahlung, um Verbrennungen zu vermeiden.
Abhärtung und Auspflanzen

Die schrittweise Abhärtung schützt die Fingerhutpflanzen vor plötzlichem Kälteschock
Härten Sie die Pflanzen ab, indem Sie sie tagsüber für einige Stunden ins Freie stellen und diese Dauer allmählich verlängern. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, können Sie die Fingerhüte mit einem Pflanzabstand von etwa 40 bis 50 cm im Garten auspflanzen.
Durch das Vorziehen im Haus können Sie sicherstellen, dass Ihre Fingerhutpflanzen einen idealen Start haben und Ihren Garten im nächsten Jahr mit prächtigen Blüten bereichern.

Eine natürliche Fingerhut-Population entsteht durch das Selbstaussäen der Pflanzen.
Fingerhut Vermehrung – Selbstaussaat
Fingerhut besitzt die Fähigkeit, sich unter optimalen Bedingungen selbstständig auszusäen. Dies eignet sich besonders gut, wenn Sie eine natürliche Fingerhut-Population in Ihrem Garten wünschen. Lassen Sie die verblühten Blütenstände an der Pflanze, damit sich Samenkapseln bilden, die nach ihrer Reife aufplatzen und die Samen verteilen.
Kontrolle der Selbstaussaat
Um die Selbstaussaat zu steuern, sollten Sie die Blütenstände entfernen, bevor die Samenkapseln vollständig entwickeln. Dies verhindert eine unkontrollierte Verbreitung der Samen und gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Pflanzenausbreitung.
Sammeln Sie die reifen Samenkapseln und streuen Sie die Samen gezielt an den gewünschten Stellen in Ihrem Garten aus. Eine Mischung der Samen mit etwas Sand kann eine gleichmäßige Verteilung erleichtern. Alternativ können Sie die Samen in Pflanztöpfen aussäen und die gekeimten Jungpflanzen später an ihren endgültigen Standort setzen. Auch hier gilt: die Samen nur leicht mit Erde bedecken.
Tipps zur Standortwahl
- Halbschattige Plätze, die ausreichend Licht, aber keine direkte starke Mittagssonne bieten.
- Ein humusreicher und leicht feuchter Boden bietet optimale Bedingungen für Keimung und Wachstum.
- Sorgen Sie für genügend Abstand zwischen den Pflanzen, damit sie sich gut entwickeln können und nicht um Nährstoffe oder Licht konkurrieren müssen.
Durch diese Maßnahmen lässt sich die Schönheit und der Nutzen des Fingerhuts gezielt in Ihren Garten integrieren, während die natürliche Selbstaussaat genutzt und kontrolliert wird.
Fingerhut Vermehrung – Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung von Fingerhut durch Teilung ist keine empfehlenswerte Methode, da die Pflanze eine empfindliche Pfahlwurzel besitzt. Diese kann bei der Teilung leicht beschädigt werden, was die Pflanze stark beeinträchtigen oder sogar zum Absterben bringen kann. Stattdessen sollten Sie sich auf die Vermehrung durch Aussaat konzentrieren.
Alternativ können Sie sich auf die natürliche Selbstaussaat verlassen, die Fingerhut mit seinen feinen Samen von selbst übernimmt. Diese Methode ist nicht nur schonender für die Pflanze, sondern auch weniger arbeitsintensiv und stellt sicher, dass Sie im nächsten Jahr wieder prachtvolle Blüten in Ihrem Garten bewundern können.
Um die natürlichen Vermehrungsmethoden zu nutzen, lassen Sie die Blütenstände nach dem Verblühen an der Pflanze. Die Samen werden dann automatisch im Garten verteilt und keimen im folgenden Frühjahr.
Wenn Sie gezielt neue Fingerhut-Pflanzen an bestimmten Stellen im Garten haben möchten, sammeln Sie die reifen Samen und säen sie im Spätsommer oder Herbst aus. Achten Sie darauf, die Samen nur leicht mit Erde zu bedecken, da Fingerhut ein Lichtkeimer ist. Diese Vorgehensweise unterstützt eine gesunde Entwicklung der Pflanzen, ohne das Risiko einer Wurzelverletzung einzugehen.